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Codehunter

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Delphi 10.4 Sydney
 
#32

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 27. Jun 2023, 16:08
Das Startmenü? Ein Glück dass das von Linux Mint nicht so schlecht ist wie das von Windows 7/8/10/11. Wenn ich schon Windows nutzen muss, dann mit Classic Shell und dem Startmenü von Windows 98/2000. Effizienter war es später nie mehr beim Original.
Was ist denn daran effizient, wenn ich mich durch Listen und Unterlisten klicken muss oder die Suchfunktion nutzen muss, nur weil das Startmenü als winzige Briefmarke nur einen kleinen Teil des Bildschirms belegt. Ich meine ich verkleinere ja auch andere Programme nicht auf so winzige Fensterchen, wenn es das ist, womit ich gerade arbeiten möchte. Wenn ich also gerade etwas im Startmenü machen möchte, warum sollte das dann so winzig sein?
Das ist schwer zu erklären, wahrscheinlich müsste man da ein Video von machen. Mit ein paar Settings wurde so ein Classic Shell Startmenü zu einer Art Hub wo man direkt ohne irgendwelche Zwischenschritte in die Eigenschaften vom Computer, Drucker, Netzwerkkarte, whatever kommt. Ich persönlich finde was das Programme starten angeht diesen PopupMenu-Submenu-Style von Windows 98 super effizient. Natürlich nur, wenn man nicht alles unter "Programme" lässt sondern ein bisschen strukturiert ablegt, beispielsweise "Grafiktools", "Entwicklung", "Office" usw. Aber wie du schon sagst, das ist hier eig. eine Nebendiskussion.

In Windows 12 gibt es dann vermutlich nur noch ein Suchfeld ohne jegliches Drumherum, wo man immer den Namen des Programms eintippen muss.
Ja fein, dann ist der Weg zurück zu DOS ja geebnet

Nicht alles liegt aber in den Toolbars. Für vieles musste man dann unter Office 2003 oder dem herkömmlichen Libre Office doch wieder in die Menüs rein und dann muss man dort erst die Listen durchgehen, dann öffnet sich ein Dialog, ich stelle ein, bestätige, schaue wie es aussieht. Und das wiederhole ich dann, bis es passt. Mit den Ribbons (oder den Tools an der Seite bei Libre Office, die den gleichen Sinn haben) markiere ich z.B. den Absatz, stelle direkt in der Ribbon ein, sehe die Änderungen dabei sofort, fertig.
Naja, Toolbars waren anpassbar. Und das hab ich auch gern genutzt um mir "mein" Office so einzurichten wie es mir passte. Bei den Ribbons muss ich mich an das halten was mir vorgesetzt wird.

Bei der Systemsteuerung gab es aber nur eine grundsätzliche Änderung, nämlich den Schwenk auf die Einstellungen.
Überflüssig wie ein Kropf. Weder wurde die Anzahl der Einstellfenster reduziert, noch die Einstellmöglichkeiten. Eigentlich war es immer nur wieder das selbe mit anderer Oberfläche und längeren Klickpfaden. Und genau das ist ja das Kernthema hier Wie viel Energie wurde da wohl vergeudet bei Microsoft? Du hast in einem heutigen Windows-Rechner immer noch die gleichen Hardware-Kategorien wie vor 20, 30 Jahren. Man hätts auch so lassen und stattdessen tausend andere coole Sachen machen können.

Hat man bei Windows 2000 und XP noch alle 2 Jahre ein Service Pack installiert, muss man nun gefühlt einmal im Monat durch so eine Update-Orgie mit fünf Neustarts, die schon mal eine Viertelstunde dauern kann.
Das ist bei mir zumindest im letzten Jahr fast immer (abgesehen von einem größeren Update glaube ich) mit einem Neustart erledigt gewesen und war auch in 5 Minuten durch.
Ich kann dir nicht sagen woran das liegt aber ich bin mit dem Problem ja nicht alleine. Vielleicht gibt es auch deswegen so viele Diskussionen wo die Leute nicht zueinander finden. Auf dem einen Rechner läuft Windows super, auf dem anderen ist es die Seuche.

Bei Windows schiebe ich jedesmal Panik, was so ein Update von 7 auf 10 auf 11 alles kaputt macht und ob ich hinterher das ganze System händisch neu aufsetzen muss. Im Zweifel mache ich das sowieso, weil nach einem großen Windows-Release-Update alles so durcheinander ist, dass der Rechner performancemäßig auf dem Zahnfleisch geht.
Dafür habe ich ja stets aktuelle Backups. Bisher brauchte ich die zum Glück nie und hatte auch keine Performanceprobleme. Sorgen mache ich mir dabei keine.
Na hoffentlich testest du das Recovery auch ab und zu Ich finde die Methodik der Updates einfach unverschämt. Du bekommst die im Hintergrund runtergeladen und kannst dich nicht dagegen entscheiden das zu installieren. Verzögern ja, aber irgendwann wirds dir reingeschoben. Notfalls ohne Rücksicht auf Verluste und genau dann wenn du dringend was machen musst und mal fix neustarten, fängt die Litanei an und du kannst erstmal Pizza holen gehen.

Ich sehe es inzwischen genauso wie die Autoren der verlinkten Artikel: Microsoft hat das Interesse an Windows als Betriebssystem verloren. Vielleicht haben sie auch die Leute nicht mehr, die qualifiziert waren, ein gutes OS zu bauen.
Das Betriebssystem selbst hat sich ja nun seit Windows 9x deutlich verbessert. Was schlechter geworden ist, ist eher das Drumherum. Da wurde einfach viel ausprobiert statt eine gerade Linie zu fahren und die auch durchzuziehen.
Da bin ich nun wieder ganz bei dir. Wenn ich so zurück denke, was ich so alles an Bluescreens hatte zu Windows 95 Zeiten. Grad auf damals neueren, schon PnP-fähigen Rechnern. Mein persönlicher Rekord für die Ewigkeit liegt bei 47 Reboots während der Erstinstallation von Win 95 - 1997 war das. Der Kernel und das ganze systemnahe Zeugs ist sehr solide geworden inzwischen. Das Drumherum wie du sagst, das finde ich einfach nur überfrachtet. Die Schlichtheit jener Tage war toll.


Windows ist vor allem für diejenigen geeignet, die das Betriebssystem einfach als Werkzeug sehen und es einfach nur nutzen möchten, ohne sich damit groß zu beschäftigen.
Und genau das ist nun ein Paradox. Mein Eindruck von den neueren Windowsversionen ist nämlich, dass die viel zu viel Aufmerksamkeit vom Nutzer brauchen und immer irgendwie bespaßt werden wollen. Linux ist da so krass anders, man installiert es und es ist sofort fertig einsatzbereit. Seltsamerweise war das vor 20 Jahren genau umgekehrt. Ich hab schon 1996 mit Suse Linux rumgespielt, das war die Hölle. Einmal den IRQ-Jumper auf der Soundkarte geändert weil sich der mit der Novell-Netzwerkkarte gehackt hat und man durfte den Kernel neu kompilieren (!!!)

Wer es anpassen möchte und nicht die (wechselnden...) Vorgaben nutzen möchte, der kann nur Drittanbieter-Tools dafür nutzen. Im Grunde ist das Prinzip bei Delphi ja auch nicht unbekannt: Es wird viel ohne virtuelle Methoden gearbeitet oder unter implementation versteckt, so dass man bei winzigsten Anpassungen gleich die ganze Klasse / Unit kopieren muss...
Das stimmt. Passiert mir immer wieder, dass ich zumindest einzelne Prozeduren aus Basisklassen kopieren muss, weil die seitens Emba nicht virtual sind. Das geht dann 10 Jahre gut bis man mal bei einem neueren Delphi inkompatible Vorfahren bekommt. Nur meckert dann nicht gleich der Compiler weil das override nicht passt, sondern irgendwas geht zur Laufzeit dann schief und du suchst dich fusselig...
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden
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