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fiasko

Registriert seit: 10. Dez 2002
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#6

Re: Internetzugangsdaten verschlüsseln

  Alt 2. Jun 2004, 19:25
Zitat von atreju2oo0:
Aber soweit ich weiß ist dieses Prog verboten worden...
Nana, das klingt aber nach Verleumdung. Anonymität ist nicht illegal und wird auch von Datenschützern gefördert. Es gab nur mal ein bißchen aufsehen weil da ein Richter eine falsche Anordung veranlaßt hatte (Juristen und Technik...).

JAP funktioniert im Prinzip so: eine Kaskade von Servern mit einem Anfang und einem Ende. Dein Client verschlüsselt die Daten mehrfach (nämchlich verschachtelt für jeden Server in der Kaskade) und sendet das an den Anfang der Kaskade. Jeder Server entschlüsselt nun die Daten ein Stück weiter und sendet sie schubweise zum nächsten Server. Der letzt hat dann das ganze Plain-Text und sendet es an den Ziel-Server (oder wie hier in Dresden an einen Proxy-Server). Durch diesen Aufbau kannst du nur sichere zuordnungen zwischen Sender und Ziel machen wenn du alle Server der Kaskade kontrollierst. Das wird für Behörden um so schwieriger wenn die einzelnen Server der Kaskade über mehrere Länder verteilt sind. Es bleiben dann natürlich noch andere Angriffspunkte, z.B. eine Schnittmengenanalyse am Ein- und Ausgang; und noch ein kleines Paradoxon: für höchste Anonymität müßten sich alle Benutzer authentifizieren.

Den Ansatz könnte man auch für andere Dienste nutzen... wird aber aus verständlichen Gründen nicht angeboten. Für alle die bei Anonymität an etwas Kriminelles denken: es gibt seit dem Vorfall (s.o.) die Möglichkeit das Verbindungen geloggt werden, diese Funktion ist im Falle einer richterlichen Anordnung auf Basis der StPO §110g/h (Landesverrat, Mord etc.) einzusetzen.
Thomas Liske
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