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Informatik-Studiengänge und Universitäten

Ein Thema von Namenloser · begonnen am 9. Mai 2012 · letzter Beitrag vom 11. Mai 2012
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leddl

Registriert seit: 13. Okt 2003
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#1

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten

  Alt 10. Mai 2012, 13:22
Bei offenen VLs kann man meist auch als Besucher unbemerkt einfach in den Hörsaal schlüpfen. Sowas gibt einem einen besseren Eindruck von einer konkreten Hochschule, als es jedes noch so informative Pamphlet leisten könnte.
Wobei das eigentlich dann eher einen Eindruck des betreffenden Professors ergibt.
Alles in allem bin ich trotz meines Abbrechens der Meinung, dass die Uni Mannheim wirklich eine sehr gute Universität ist. (Würde ich daher für alle Fälle auch mal als Möglichkeit in den Raum werfen ) Es gab hier durchaus Professoren, die wirklich mit viel Witz und Elan den eigentlich recht trockenen Vorlesungsstoff noch interessant machen konnten. Im Gegenzug gab es dann auch wieder Dozenten, bei denen man schon fast vor dem Beginn der Vorlesung einschlafen wollte. Ein solcher Dozent hätte mich vermutlich im Vorfeld komplett abgeschreckt.

Was ich damit sagen möchte: Eine konkrete Vorlesung sagt IMHO wenig über das Studieren an einer Hochschule aus. Wenn, dann sollte man sich wirklich eine ganze Handvoll essentieller Vorlesungen aussuchen. Problem hierbei: in fortgeschrittenen Vorlesungen wird man vermutlich nicht sonderlich viel verstehen, wodurch das Gesamtkonzept eher ermüdend wirken kann, obwohl es evtl. sogar sehr interessant vermittelt wird, sofern entsprechende Vorkenntnisse vorhanden sind. Dagegen können vielleicht Einführungsveranstaltungen verständlich und interessant sein, für den weiteren Verlauf des Studiums aber nur eine begrenzte Aussagekraft besitzen.
Die meiner Meinung nach sinnvollste Möglichkeit würde daher tatsächlich ein Gespräch mit Studenten (aus möglichst verschiedenen Semestern) oder dem AStA darstellen. Vorlesungen selbst machen ja schließlich sowieso nur einen relativ kleinen Teil des Studentenlebens an einer Uni aus, der weitaus größere Teil (nein, ich meine nicht die Partys ) besteht ja aus Übungen, Tutorien, Recherchen in der Uni-Bib, Skripte lernen, etc. pp. Hierfür sind Erfahrungen von Studenten der Universität sicherlich nicht zu toppen.

Über 60 Leuten in einer Vorlesung treten selten auf und vor allem bei Modulen, die auch andere Studiengänge belegen.
Die über 1000 Studenten waren natürlich auch nicht in jeder Vorlesung dabei. Das betraf aber vor allem BWL-Fächer (die ich als Wirtschaftsinformatiker ja leider auch über mich ergehen lassen musste) im Grundstudium, die vergleichsweise durchfallbehaftet waren. Hier hat sich natürlich durch die Zahl der Nachholer ein erhebliches Interesse an den Vorlesungen entwickelt Die Mathe- und Informatik-Vorlesungen waren allerdings auch teilweise bei bis zu 400 Studenten...
Bei Problemen kann man einfach beim Studienfachberater reinschneien und ich hab noch keinen Mitarbeiter oder Professor getroffen, mit dem man nicht klarkommen könnte.
Das sind halt die Vorteile einer kleinen Uni/FH oder kleinen Studiengängen.
Bei kleinen Hochschulen gebe ich dir Recht, so kenne ich es ja auch aus der BA. In Mannheim war das aber eben teilweise kaum möglich, alleine aufgrund der Anzahl der Studenten. Daher möchte ich den Professoren ja nicht einmal einen Stuck daraus drehen, es war einfach nicht machbar! Deren Mitarbeiter konnte man zwar fragen, auch Tutoren haben ja immer geholfen, wo sie konnten. Nur hat mir einfach die Möglichkeit gefehlt, während der Vorlesung, wenn ich an einem Thema festhing, auch eine entsprechende Frage zu stellen. Hierbei wurde man vom Professor meistens auf nach der Vorlesung vertröstet, wo dann 20 Studenten um den Prof standen und Fragen stellen wollten (und nur 5 überhaupt dazukamen). Man hing also oft für den Rest der Vorlesung in der Luft und verstand von dem Rest oft nur noch die Hälfte.
Meiner Meinung nach gehört so etwas nicht in ein Studium
Da sagst du mir was
BLW-Veranstaltungen sind chronisch überfüllt und, nach dem was ich bis jetzt gehört und rein geschnuppert habe, auch ziemlich uninteressant.
Überfüllt ja, aber uninteressant? Würde ich so nicht per se sagen. Es gibt durchaus sehr langweilige Vorlesungen, aber ein paar Schätze sind schon immer wieder dabei. Finanzbuchhaltung zum Bleisift ist sehr mathematisch orientiert und hat mir daher eigentlich immer ziemlich Spaß gemacht. Auch Kosten- und Erlösrechnung war immer wieder eine schöne Erholung der schöden Theorie
Aber das ist ja eigentlich ein perfektes Beispiel für das, was ich weiter oben geschrieben habe: ein eigentlich interessantes Thema kann aufgrund mangelnder Vorkenntnisse komplett uninteressant wirken. Nur kurz mal in die eine oder andere Vorlesung reinschnuppern macht also nicht immer unbedingt Sinn.

//Edit:
Gibt es dafür nicht Buchhalter? So richtig gehört so etwas IMHO nicht in ein Studium, sondern in einen IHK-Kurs
Du wirst dich wundern, was wir noch alles für Fächer hatten, auch noch in der BA
Aber genau das macht den Wirtschaftsinformatiker ja aus: er hat von allem gerade genug Ahnung, um es noch schlimmer zu machen
Axel Sefranek
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Geändert von leddl (10. Mai 2012 um 13:24 Uhr)
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Webo

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#2

AW: Informatik-Studiengänge und Universitäten

  Alt 10. Mai 2012, 14:36
So, trage ich doch auch mal was zu bei.

Ich studiere Bachelor Angewandte Informatik (mit Anwendungsfach Elektrotechnik) an einer kleineren Uni (15.000 Studenten).
In den Vorlesungen sind wir mittlerweile nur noch um die 50/60 Leute (in den "Anfangs"-Vorlesungen waren es mal über 300). Das finde ich aber die optimale Größe, man kann einfach Fragen stellen in der Vorlesung wenn man mal was nicht sofort verstanden hat und die Übungsgruppen sind oft schön übersichtlich, dass der Tutor jeden mit Namen ansprechen kann Ich könnte mir nicht vorstellen ständig mit 400 oder mehr in einem Hörsaal zu hängen.

Der Studiengang besteht (aus dem Kopf heraus) aus folgenden Themen:

Aus Bereich "typische Informatik"
- Einführung Programmierung (C++/Java/OOP/UML usw., Entwicklungsmodelle (Wasserfall etc.), Alogrithmen)
- Lineare Algebra
- Diskrete Mathematik
- Betriebssysteme (Speicherverwaltung, Synchronisation, Prozesshandling)
- Rechnernetze
- Wissensbasierte Systeme, künstliche Intelligenz
- Softwaretechnik
- Datenbanksysteme
- Computergraphik

Aus Bereich "theoretisch Informatik" (absolut "bäh" )
- formale Sprachen/Automaten
- Komplexitätstheorie
- Berechenbarkeit
- Compilerbau
- Theorie der Programmierung

Aus Bereich "technische Informatik"
- Schaltwerke/Schaltnetze
- Mikroprozessoren/Systeme - Embedded Systems
- Rechnerarchitekturen

Aus Bereich "Elektrotechnik"
- Höhere Mathematik
- Gleichstrom/Wechselstromnetze
- Halbleiterphysik
- Signal/Systemtheorie

Zusätzlich kommen noch einige Praktika (im Sinne von praktischem Seminar, nicht das man da in ein Unternehmen geht) hinzu, welche eigentlich am meisten Spaß machen. Außerdem vertieft man sich noch in vielen Fächern, je nachdem was man machen will.

Ich find den Studiengang nach wie vor klasse, man lernt eben nicht nur typische Informatik sondern ist auch in der Lage sich der Hardware anzunähern. Auch wenn der Elektrotechnik-Part gefühlt härter ist als der Informatikanteil würd ich es nochmal so wählen.

Dann zähl ich nochmal auf was ich so aus den anderen Studiengängen mitbekomme:
Anwendungsfach Mathematik: 90% wechseln zu Elektrotechnik, ist wirklich nur was für Beweis-freudige Mathematiker
Anwendungsfach Medien: hier sitzen eher die, die der typische Bürger als "leicht komische Leute alias Informatiker" bezeichnen würde
Wirtschaftsinformatik: 3 Semester Informatikvorlesungen, der Rest BWL - find ich wie alle Wirtschaftswissenschaften eher weniger sinnvoll

Zu Theorie/Praxis-Verhältnis noch: Ja, das Studium an einer Uni ist Theorie-lastig und ich weiss nicht wie oft ich schon die Augen verdreht hab beim Lernen, aber die Praxis kommt definitiv nicht zu kurz. Programmieren lernt man ja eh nur aus der Übung und das macht man für die Übungen der Vorlesungen auch. Da wird einem in der Vorlesung z.B. die Synchronisation von Threads/Prozessen auf der theoretischen Basis erklärt und in der nächsten Übung baut man sowas selbständig. Also man muss schon die Fähigkeit besitzen sich selbst durch sowas zu beißen (jetzt vllt nicht grade bei Synchronisation) und darf nicht erwarten, dass einem Anleitungen zu Programmieren gegeben werden.

Das ist denke ich einer der Punkte warum sich die Studentenzahl in den ersten zwei Semester rapide minimiert. Viele erwarten nämlich genau das und werden arg überrascht.

So, genug geschrieben, der Akku nähert sich dem kritischen Bereich.


Grüße

Webo
Fabian
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