Liebe Gemeinde,

trotz mehreren Themen bzgl. "Abstrakte Klassen und Delphi" bin ich nach wie vor ratlos, wie man effektiv die Instanziierung von abstrakten Klassen verhindern soll. Der Delphi-Compiler lässt es ja nach wie vor zu.

Hier eine Liste von anderen Themen:

• http://www.delphipraxis.net/121617-s...n-klassen.html
  Behandelt nur die Motivation, abstrakte Klassen zu verwenden
• http://www.delphipraxis.net/97041-ab...ethoden-2.html
  Anno 2007, schließt mit der Erkenntnis, dass die Instanziierung von abstrakten Klassen weiterhin möglich ist
• http://www.delphipraxis.net/119311-f...er-klasse.html
  Anno 2008, kommt zu keinem Schluss was in Delphi überhaupt der Sinn ist, eine Klasse explizit als abstrakt zu markieren

Mir fällt bislang nur eine Möglichkeit ein: Der Konstruktor ist gründsätzlich strict protected , ansonsten wird er erst in der vollständig implementierenden Klasse von welcher Instanzen zugelassen werden sollen auf public angehoben.

Blöd hierbei ist, dass ich in den konkreten Unterklassen den Konstruktor immer noch einmal überschreiben muss damit er sichtbar wird, auch wenn es im Endeffekt nicht nötig wäre. Das kann man zwar bleiben lassen und mit RTTI-Methoden drumherum kommen, aber unschön ist es trotzdem.


Etwas besseres fällt mir nicht ein. Gäbe es noch andere oder zusätzliche Ideen?


Vielen Dank im Vorraus.

Sonderlich schön finde ich es nicht, aber das hier hat unter Delphi 7 funktioniert:

zusammenfalten · markieren

Delphi-Quellcode:

type
  TAbstractClass = class
  public
    constructor Create; virtual;
  end;

  TDings = class(TAbstractClass)
  public
    constructor Create; override;
  end;

...

{ TAbstractClass }

constructor TAbstractClass.Create;
begin
  if ClassName = 'TAbstractClass' then
    raise Exception.CreateFmt('%s darf nicht direkt instanziert werden, benutzen Sie einen Nachfolger.', [ClassName]);
end;

{ TDings }

constructor TDings.Create;
begin
  inherited;
end;

procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var
  SomeClass: TAbstractClass;
begin
  SomeClass := TAbstractClass.Create; //Exception
  SomeClass.Free;
  SomeClass := TDings.Create; //alles OK
  SomeClass.Free;
end;

[edit] Sry, Willkommen in der DP [/edit]

@DeddyH

Das fällt aber nur im laufenden Betrieb auf, denn der Compiler meckert darüber nicht ... und wenn diese Stelle nicht getestet wurde, dann gute Nacht Marie.

Das ist wohl auch der Grund für die Suche

Das ist aber leider das Beste, was mir einfällt, ich kann dummerweise keinen Compiler schreiben

Zitat von DeddyH:

Das ist aber leider das Beste, was mir einfällt, ich kann dummerweise keinen Compiler schreiben

Da geht es dir wie mir

Im Endeffekt geht es wohl bei Jedem nur darum sicherzustellen, dass die Unterklassen alle bislang abstrakten Methoden vernünftig implementieren wenn sie denn instanziiert werden wollen.
Das geht in Delphi ja anscheinend um keinen Preis.

Deshalb war meine Idee, den Konstruktor (und andere abstrakte Methoden) immer strict protected zu haben, die implementierende Unterklasse hebt es dann bei Bedarf auf public an.

Das bewahrt den Entwickler natürlich immer noch nicht vor dem Fehler, z.B. nur den Konstruktor zu implementieren und auf public anzuheben, eine bislang abstrakte Methode allerdings nicht.

Das gewünschte Verhalten ist ab Delphi 2009 in den IDE Einstellungen vorgesehen und muss nur aktiviert werden:

markieren

Code:

Project -> Options

  + Delphi Compiler

     > Hints and Warnings

         + Output Warnings:

              Constructing instance containing abstract method: Error

So isses, außerdem kommt ja immerhin eine Compiler-Warnung, wenn man eine Klasse mit abstrakten Methoden instanzieren will.

[edit] @mjustin: Danke für den Tipp, das wusste ich auch noch nicht. [/edit]

Großartig, genau so etwas habe ich gesucht. Ich hatte befürchtet, dass es den Compiler nie interessiert, ob eine Klasse alle abstrakten Methoden implementiert hat oder nicht.

Noch einfacher hätte man es finden können über [F6] und "abstrakt" eingeben

Vielen Dank für den Hinweis!