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Ziegenproblem

Ein Thema von 0x92 · begonnen am 5. Mär 2014 · letzter Beitrag vom 9. Mär 2014
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Namenloser

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FreePascal / Lazarus
 
#1

AW: Ziegenproblem

  Alt 5. Mär 2014, 23:33
Vielleicht wird das an einem größeren Beispiel intuitiv klar. Nehmen wir an, wir spielen nicht mit 3 Toren sondern mit 1000.
Du suchst dir ein Tor aus, tendenziell erstmal zufällig. Der Quizmaster sagt jetzt "Aha, sie haben also Tor 249 ausgewählt. Ich zeige ihnen mal was..."
Und öffnet 998 Tore, hinter jedem ist ein Zonk/Ziege. Es bleiben also genau zwei geschlossen: Deines und ein anderes Tor. (sagen wir mal, Tor 647)

Jetzt fragt er dich, ob du wechseln möchtest. Möchtest du?
Ohne Witz, die Erklärung ist besser als alles, was ich dazu je gehört habe.

Wir haben das in der Schule und ich glaube auch an der Uni schon mehrfach durchgekaut und mathematisch bewiesen. Formal war dann ja auch klar, dass es so sein muss, aber intuitiv hatte ich es ehrlich gesagt auch nie hundertprozentig verstanden. Jetzt schon
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Benutzerbild von himitsu
himitsu

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Delphi 12 Athens
 
#2

AW: Ziegenproblem

  Alt 5. Mär 2014, 23:55
Es sind vielleicht Psychologisch 66%, aber Real hast du immer eine 50:50-Chance, egal wieviele Tore es gibt.

Es kommt halt darauf an, wie gut du dich beeinflussen lässt, also ob du nachgiebst und die Tür tauschst, oder ob du fest bei deiner Entscheidung bleibst und die gewählte Tür behälst.


Am Ende landest du immer bei genau zwei Türen.
- entweder du behälst die Tür und gewinnst,
- du behälst die Tür und verlierst,
- du wechselst die Tür und gewinnst
- oder du wechselst und verlierst

2x gewinnen und 2x verlieren = 50:50



Aber, bei der Beurteilung des Ergebnisses, kommt es ebenfalls auf deinen Verstand, bzw. eher auf deine Gefühle drauf an.

Ärgert man sich mehr, wenn man gewechselt hat und sich dann fragt "Warum bist du nur so ein schwaches Weichei und hast nachgegeben?",
bzw. das beliebtere "Du Trottel, warum hast du getauscht? Du hattest den Gewinn doch shon in der Hand!"

oder ob dich das "Warum bist du nur so stur und hast nicht gewechselt? Der Typ hatte dir doch gesagt, daß du falsch liegst.".




Wer das gern per Programm nachprüffen will:

- Entweder mit einem ordentlichem Zufallsgenerator oft genug den Prozess durchlaufen lassen und zählen.
> gewonnen / verloren
> oder etwas detailierter: gewonnen+standhaft / zufälligGewonnen+beinflussbar / verloren+unnachgiebigerTrottel / verloren+weichei

- oder man geht mal schnell alle möglichen Varianten durch und zählt da ebenfalls mit.
Delphi-Quellcode:
for DieErsteTorWahl := 1 to 3 do
  for NachgebenUndTauschen := False to True do begin
    ...
  end;



PS: Selbst wenn man extrem beinflusbar oder extrem standhaft ist, es bleibt dennoch bei 50:50,
da jeweil die anderen Möglichkeiten wegfallen.

- entweder du behälst die Tür und gewinnst
- oder du behälst die Tür und verlierst

oder

- entweder du wechselst die Tür und gewinnst
- oder du wechselst und verlierst



Und falls man sich z.B. nur zu durchschnittlich 80% beeinflussen und zum Wechsel drängen lässt, dann bleibt es immernoch 50:50,
da 40:40 + 10:10 = 50:50 .
Ein Therapeut entspricht 1024 Gigapeut.

Geändert von himitsu ( 6. Mär 2014 um 00:22 Uhr)
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Sir Rufo

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#3

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 00:05
@jfheins

Ich wähle immer irgendein Tor (es ist mir zu dem Zeitpunkt egal und würde es auch von der Sockenfarbe des Moderators abhängig machen rot=1, schwarz=2, sonst=3) und erst wenn nur noch 2 Tore zur Auswahl stehen dann wähle ich bewusst.

Das klingt eher nach 50:50

Nein, einen mathematischen Beweis kann ich nicht bringen, sondern nur diese Alternativbetrachtung.
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's
Zertifikat: Sir Rufo (Fingerprint: ‎ea 0a 4c 14 0d b6 3a a4 c1 c5 b9 dc 90 9d f0 e9 de 13 da 60)
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himitsu

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#4

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 00:20
Wer dachte auch, daß das noch kommen musste?
Mal ausrechnen, wie oft da mit Ja geantwortet wird.

http://www.youtube.com/watch?v=j9Au3g4bBL4
Ein Therapeut entspricht 1024 Gigapeut.
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Namenloser

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#5

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 00:26
Nicht immer, wenn zwischen zwei Dingen eine Auswahl besteht, ist die Chance auch 50%

Die erste Auswahl ist tatsächlich sinnlos, man kann auch immer die erste Tür wählen, es ist egal, solange die Ziegen zufällig verteilt sind.

Fakt ist, wenn man die Auswahl nicht ändert, hat man eine Chance von 1/3. Ändert man die Wahl, hat man eine Chance von 2/3. Somit ist das natürlich nicht wirklich eine Wahl, da man immer wechselt (sofern einem das klar ist).

Wer es nicht glaubt, kann sich ja mal eine Tabelle mit allen möglichen Startkonfigurationen machen: Das ergibt eine 3×3-Tabelle (Position des Autos × zufällig ausgewählte Tür). Dann einfach mal durchzählen, wie oft man gewinnt, wenn man die Wahl ändert, und wie oft, wenn man sie nicht ändert. Ergibt ein Verhältnis von 2:1, und nicht 50:50.
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BUG

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#6

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 00:27
Nochmal in kurz:
Die Wahrscheinlichkeit bei der ersten Runde richtig zu liegen ist 1/3.
Mit dem Wechseln gewinnst du immer, wenn du bei der ersten Runde falsch lagst: 1 - 1/3 = 2/3.

Dieses Problem ist nicht umsonst so bekannt. Selbst wenn man die richtige Lösung kennt, neigt man intuitiv zur falschen Annahme.

Geändert von BUG ( 6. Mär 2014 um 00:46 Uhr)
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Jumpy

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#7

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 08:15
Das Problem mit der ganzen Theorie ist, dass man das in der Praxis kaum anwenden kann. Denn wer spielt schon regelmäßig in so einer Spielshow mit die es nicht mehr gibt?

Viel interessanter wäre es zu wissen, an welche Kasse ich mich das nächste mal im Supermarkt anstelle, denn irgendwie scheine ich immer die zu nehmen, bei der es am längsten dauert bis ich dran bin. Und wenn ich das erkenne und an die Kasse wechsel, an der ich nur noch eine Person vor mir habe, so ist das eine (wo es doch um Mathe geht: OBDA) Oma der im Moment des Bezahlens das Geld runterfällt oder die die Pinnummer ihrer Karte vergessen hat, oder, oder, oder

Somit wird das Ziegenproblem der Theorie zu Murphy's Gesetz in der Realität
Ralph
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Furtbichler
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#8

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 09:57
Das Problem mit der ganzen Theorie ist, dass man das in der Praxis kaum anwenden kann.
Ohhh doch. Du gehst in eine Disco (oder zum Bingo bzw. Rollatorfußball, je nach Alter) und siehst drei Frauen/Greisinnen/Skelette und suchst Dir eine aus, zum naduweisstschon. Nun kommt dein Kumpel/der Altenpfleger, und erzählt dir von einer der beiden Anderen, was die noch so mit dir anstellen kann. Would you stick to your first choice?
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Benutzerbild von Back2Code
Back2Code

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272 Beiträge
 
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#9

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 10:18
Das Problem mit der ganzen Theorie ist, dass man das in der Praxis kaum anwenden kann.
Ohhh doch. Du gehst in eine Disco (oder zum Bingo bzw. Rollatorfußball, je nach Alter) und siehst drei Frauen/Greisinnen/Skelette und suchst Dir eine aus, zum naduweisstschon. Nun kommt dein Kumpel/der Altenpfleger, und erzählt dir von einer der beiden Anderen, was die noch so mit dir anstellen kann. Would you stick to your first choice?
Was genau meinst du mit "naduweisstschon"?
00111100001100110010000001000100011001010110110001 1100000110100001101001
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Popov
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#10

AW: Ziegenproblem

  Alt 6. Mär 2014, 00:01
@jfheins

Ich hab es schon beim ersten Mal verstanden, bzw. schon früher. Nur wie ich schon sagte, mathematisch ist das korrekt, das habe ich nie bezweifelt. Sieh dir mal das Programm an.
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