Hallo zusammen,

ich arbeite gerade an einem Projekt, bei dem ich eine DLL in mein Programm einbinden muss. Diese DLL wird von einem anderen Programmierer in XE4 programmiert. Mit DLLs habe ich nun schon des öfteren gearbeitet. Allerdings fast ausschließlich so, dass ich die DLL selbst programmiert (und dann auch die Interfaces selbst erstellt habe) oder ich irgendwelche Funktionen aufgerufen habe, die von der DLL direkt exportiert wurden.

Nun exportiert die besagte DLL eine Methode function GetInstance: IMyInterface; und gibt eine Interface Instanz zurück. Alle kein Problem ... funktioniert super. Auch das habe ich alles schon gemacht.


Nun zur eigentlichen Frage:

Das Interface sei so definiert und wird so als Instanz von der DLL zurückgegeben:

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Delphi-Quellcode:

IMyInterface = interface
['{SomeGUID}']
  procedure TestProcedure1;
  function SomeValueReturningFunction: Integer;
  function AnotherFuntion: Boolean;
end;

Mir ist es jetzt passiert, dass ich eine einzelne Methode die nachträglich hinzugefügt wurde auch bei mir von Hand hinzugefügt habe. Weil ich meine Methoden aber immer alphabetisch sortiere, habe ich die Funktionen im Interface auch sortiert.

Das neue Interface beim Programmierer der DLL:

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Delphi-Quellcode:

IMyInterface = interface
['{SomeGUID}']
  procedure TestProcedure1;
  function SomeValueReturningFunction: Integer;
  function AnotherFuntion: Boolean;
  function SomeAdditionalFuntion: Boolean;
end;

Das neue Interface bei mir:

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Delphi-Quellcode:

IMyInterface = interface
['{SomeGUID}']
  procedure TestProcedure1;
  function AnotherFuntion: Boolean;
  function SomeAdditionalFuntion: Boolean;
  function SomeValueReturningFunction: Integer; // <--- Diese Methode ist nach unten gewandert
end;

Ergebnis der Aktion war, dass sich die DLL relativ merkwürdig verhalten hat. Es hat zwar alles so irgendwie funktioniert, aber die zurückgegebenen Werte entsprachen nicht denen, die er wirklich zurückgegeben hatte.

Macht es also einen Unterschied in welcher Reihenfolge die Funktionen und Proceduren in einem Interface definiert sind?

Jein. Beim Zugriff über Modulgrenzen (Programm <-> Dll) ist diese wichtig.

Zitat von mkinzler:

Jein. Beim Zugriff über Modulgrenzen (Programm <-> Dll) ist diese wichtig.

Hmm ok. Aber woran liegt das? Werden die Methoden irgendwie mit einer fixen Adresse in die Module kompiliert und dann darüber angesprochen? Oder woran liegt das genau? Kannst du das erklären?

Zitat von Aviator:

Zitat von mkinzler:

Jein. Beim Zugriff über Modulgrenzen (Programm <-> Dll) ist diese wichtig.

Hmm ok. Aber woran liegt das? Werden die Methoden irgendwie mit einer fixen Adresse in die Module kompiliert und dann darüber angesprochen? Oder woran liegt das genau? Kannst du das erklären?

Ein Interface ist eigentlich nichts anderes als ein Record mit Methodenpointern. Die Reihenfolge legt fest, welche Adresse zu welcher Methode gehört.

Einfach die Interfacedefinition nicht doppelt tippen sondern immer die gleiche Datei/Unit verwenden!

Mavarik

Zitat von dummzeuch:

Zitat von Aviator:

Zitat von mkinzler:

Jein. Beim Zugriff über Modulgrenzen (Programm <-> Dll) ist diese wichtig.

Hmm ok. Aber woran liegt das? Werden die Methoden irgendwie mit einer fixen Adresse in die Module kompiliert und dann darüber angesprochen? Oder woran liegt das genau? Kannst du das erklären?

Ein Interface ist eigentlich nichts anderes als ein Record mit Methodenpointern. Die Reihenfolge legt fest, welche Adresse zu welcher Methode gehört.

Aha, also so wie ich es mir oben schon dachte. Danke für die Erklärung.

Zitat von Mavarik:

Einfach die Interfacedefinition nicht doppelt tippen sondern immer die gleiche Datei/Unit verwenden!

Mavarik

Das ist schon klar. Nur so weit waren wir noch nicht, weil es noch mehr ein Test war als ein produktives Programm. Eigentlich will ich in Zukunft alles über GIT lösen.

DLL-Exports können über Name und/oder Index erfolgen.

Interface-Methoden werden "ausschlißelich" durchnummeriert und der Methoden-Name hat in der Interface deklatation keinerlei Wirkung.

Ich weiß im Moment nicht, ob/wie man im Pascal/Delphi den Index definieren kann, außer automatisch über die Reihenfolge der Definition.



Auch der Interface-Name hat für Windos keine Funktion, denn das kennt nur die GUID.

Folgende Deklarationen sind somit identisch:

zusammenfalten · markieren

Delphi-Quellcode:

IMyInterface = interface
  ['{C0970276-A593-4825-BA92-53FBF6CCC1F0}']
  procedure TestProcedure1;
  function SomeValueReturningFunction: Integer;
  function AnotherFuntion: Boolean;
end;

jfdsakchdsiuhdjskxgfbjhdsgaf = interface
  ['{C0970276-A593-4825-BA92-53FBF6CCC1F0}']
  procedure nfkdhkjcndbsjkrhfjkdsnbfvkds;
  function jfkdsfhajiodsjcjkdsbnjkfhbdjksa: Integer;
  function fjdshfkjdhsgfjgdsjh: Boolean;
end;

IMyIntf = interface
  ['{C0970276-A593-4825-BA92-53FBF6CCC1E1}']
  procedure TestProcedure1;
  function SomeValueReturningFunction: Integer;
end;
IMyInterface = interface(IMyIntf)
  ['{C0970276-A593-4825-BA92-53FBF6CCC1F0}']
  function AnotherFuntion: Boolean;
end;

Es kommt ausschließlich auf Reihenfolge und Funktionssignaturen drauf an.

Das geht über die Vererbung hinaus, weswegen QueryInterface/_AddRef/_Release aus IInteface überall die selben ordinalen Werte hat und alle weiteren Methoden ab da hochzählen, über alle Hierarchien hinweg.

Zitat:

DLL-Exports können über Name und/oder Index erfolgen.

Exports?
Bei Interface.. ist nicht nötig wenn die API veröffentlicht wird ist das vollkommen ausreichend.

Keine meiner Interface wird exportiert.

Wenn die Reihenfolge nicht identisch ist dann wird die DLL bzw. das Interface unbrauchbar das habe ich mit dem MMX Tool festgestellt
und war mir auch vorher schon klar.

Wenn man also ein Interface Alphabetisch sortiert dann muss das für alle gelten mit gleichen Inhalt und GUID.

gruss

DLL-Exports war nur als Beispiel, wo es auch ordinal ist / sein kann.

Fazit ist einfach, dass Delphi die Methoden automatisch in der Reihenfolge ihrer Deklaration durchnummeriert, was impliziert, dass die Sortierung dieser Methoden immer identisch sein muß, außer man könnte in Delphi/Pascal diesen "Index" definieren.


So, wie man bei DLL-ExportsImports den Namen und den "ordinalen" Wert ebenfalls definieren kann.