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dizzy

Registriert seit: 26. Nov 2003
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Delphi 7 Enterprise
 
#47

Re: Wie zufällig ist Random(x)?

  Alt 7. Sep 2004, 01:47
Zitat von negaH:
[Heisenberg...] Das bedeutet aber nicht das [..] Zufall [..] nicht mehr dem Ursache Wirkung Prinzip unterliegt, [..]
*hüstel* Doch, genau das sagt Heisenberg auch aus: Irgendwann, soweit ich weiss wenn man an die Größenordnungen der Planckwelt herankommt, sind Ursache und Wirkung völlig bedeutungslos, da sie defakto nicht mehr existieren.
Das nur am Rande

Was ich eigentlich los werden wollte:
Letzten Endes ist es doch erstmal nahezu egal, welchen Generator man nun verwendet. Er muss nur zwei Bedingungen erfüllen: Für nicht eingeweihte Unberechenbar, und zwar zur Zeit, bzw. möglichst lange in Zukunft auch nicht.
Das erledigen meiner Ansicht nach HW und SW -Verfahren im Moment in annähernd gleich bleibender Güte - je nach detailierter Wahl.

Die HW-Lösungen beziehen sich auf Gegebenheiten, die wir jetzt, und wohl auch in größerer Zukunft nicht annähernd gut genug berechnen können, ebensowenig wie exaktes Herstellen dieser Gegebenheiten. Das Problem ist dafür idR einfach deutlich zu komplex!

Die SW-Lösungen haben den Vorteil, dass sie besser kontrollierbar sind, jedoch ist das Ergebnis rein qualitativ doch nahezu das selbe - Kenne ich den Algo nicht, und nicht die Startbedingungen, steht ein potentieller Knacker auch dumm da.

Das tut sich imho nicht so viel. Bei beiden fehlte mir:
1) Wie wirds gemacht?
2) Was sind die Eingangsparameter? Wie viele?
3) Wie sind sie gewählt?

Bei beiden muss ich diese 3 Fragen beantworten können, um den "Zufall" auszuhebeln.

Was die Beeinflussbarkeit diverser HW-RNGs angeht, naja in den meisten Fällen bleibts unterm Strich auch nach Manipulation zufällig, nur anders zufällig als es ohne Manipulation gewesen wäre. Aber das ändert qualitativ nichts. Die Rauschenmethode ist imho nicht wirklich das gelbe vom Ei, da sie tatsächlich in Maßen manipulierbar wäre, und hier ist der Mensch vom Verständnis soweit, dass er einfach nen Sender dahinstellen könnte, und aus ists. Besser fand ich da einen Ansatz, bei dem das (auch durch Heisenberg) immer vorhandene elektrische Rauschen in Leitern genutzt wird. Dieses Rauschen basiert auf Quanteneffekten, und ist somit nur dermaßen schwer kontrolliert manipulierbar, dass es z.Zt. kaum möglich sein wird eine gute Vorhersage treffen zu können.


Das Maß für die Güte eines RNDs ist in meinen Augen seine Komplexität, - bei mathematischen Verfahren kann ich für diesen Wert eine Hausnummer angeben, für die HW-Lösungen nicht immer so wirklich - aber sie sind imho ausreichend komplex, da schlicht und ergreifend noch nicht abschließend verstanden.
Ich selber definiere mit "Zufall" so: Alles was sich mit derzeitigen Mitteln nicht punktgenau vorausberechnen lässt, nenne ich Zufall -> es ist zu komplex. Mit ausreichender Komplexität (egal wie erreicht) habe ich "Zufall" geschaffen.
Steigt die Messlatte auf Grund von was weiss ich für tollen Entdeckungen, so muss ich die Komplexität erhöhen um wieder per Definition "Zufall" zu erhalten.

Ein (sehr) kleines Manko haben die SW-Lösungen aber auch: Periodizität. Mir ist kein Algo bekannt, der nichtperiodische Ausgaben hat. Lass die Periode ruhig 2^8192 Bit lang sein - das reicht bis zum Sanktnimmerleinstag, aber es ist eine Periode - wenn auch eher unbedeutend .

Zufall ist abhängig vom Kenntnisstand der Menschheit, bzw. jeder beliebigen anderen Zielgruppe. Also eine durchaus variable Größe.


Gute Nacht,
dizzy
Fabian K.
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