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Jelly

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Delphi 2007 Professional
 
#7

Re: wie geht man bei großem Projekt vor????

  Alt 5. Dez 2004, 13:26
Also ich habs nie richtig gelernt, weder in Schule oder Uni. Eigentlich alles durch "Learn by doing" und viel lesen...

Was Chakotay schreibt, ist unbedingr zu beachten, wenns auch nicht immer leicht fällt: Die strikte Trennung zwischen Funktionsumsetzung und GUI.

Ich programmier in erster Linie mit Datenbanken, und da geh ich wie folgt vor:
1. Ich überleg mir genau, was das Programm können muss. Das schreib ich mir stichwortartig auf.

2. Dann überleg ich mir die Datenstruktur wie ich alles speichern soll, und wie die Zusammenhänge zwischen meinen Daten liegen.

3. Anschließend mach ich mir recht viele Gedanken, über Methoden im Programm, die ich sicherlich immer wieder verwenden werde. Diese Methode kapsel ich dann meist in Klassen, wenn ich sehr flexibel bleiben will, und das genaue Verhalten über Eigenschaften anpassen kann. Wenn ich faul bin oder unter Zeitdruck steh, kommt eine einfache Funktion auch mal einfach so global in eine Unit. Letzteres versuch ich, wos geht, jedoch zu vermeiden.

4. Somit steht erst mal das Grundgerüst. Dann gehts so langsam an die erste Zeile programmieren.

Ich komm mit dem Verfahren recht gut klar, und behalt auch den Überblick bei größeren Projekten. Kompliziert wirds allerdings, wenn du im Laufe der Programmierung entweder auf unerwartete Probleme stößt, oder dir der Auftraggeber plötzlich mit neuen Sachen kommt, die er aber auch unbedingt haben will, diese aber nicht wirklich ins bisherige Konzept passen. Denn dann fängt oftmals das Gewurschtele an, am besten das Ganze auch noch unter Zeitdruck. Ich häng da momentan schon Jahre lang in so einem wirklich großen Projekt. Zum Glück sieht nachher keiner den Quellcode, denn der ist zum Teil unter aller S**. Das Projekt war so groß, aber von Anfang an einfach nicht klar genug definiert. Immer wieder kamen neue Ideen auf, die auch noch unbedingt aufgenommen werden müssen. Das Gescheiteste wäre wohl, das Ganze Projekt nochmals von neuem zu starten.

Was ich mit Letzterem sagen will, man kann nicht genug Zeit in die Planung investieren, denn spätestens in der Schlußphase des Projekts tauchen nach Murphys Gesetz immer irgendwelche Probleme auf, und diese gilt es so klein wie möglich zu halten. Das ist leichter gesagt als getan, und erfordert sicherlich etwas Erfahrung.

Gruß
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