Gut, ich beschäftige mich ja nun einige Zeit mit Delphi.

Nun aber die Frage, die mich seit langem beschäftigt. Kann mir einer kurz und verständlich sagen worin die Unterschiede zwischen Delphi und Delphi .NET liegen? Was ist Delphi .NET? Worin liegen Vor- und Nachteile dieser .NET-Version ???

Um es kurz halten.

Delphi (1-7)-Anwendungen laufen auf allen Windows-Versionen von 95-2003. Grundsätzlich ohne irgendwelche IE-Installationen oder Service-Packs.

D8 (Delphi.NET) läuft nur mit einem installierten .NET-Framework (und das Framework läuft nur ab Win98 und mit mindestens IE5.01 und entsprechenden SP's unter NT/2000). und erzeugt nur sogenannten Managed Code.

Delphi (1-7)-Anwendungen laufen (bei vorhandensein der Komponenten auch unter Delphi 8) zu 95-98% ohne Codeänderung auch unter Delphi 8 (und damit als .NET-Anwendung). Jedoch haben es diese 2-5% Codeänderungen teilweise in sich.

Delphi .NET ist in erster Linie 100% Delphi.

Der Unterschied besteht darin, das man mit Delphi .NET die Vorteile von .NET verwenden kann. Das heisst konkret, man hat Zugriff auf die .NET Komponentensammlung, kann mit Delphi auch ASP.NET Anwendungen schreiben etc.

Nachteil: Verwendet man diese Komponenten, kann man die Anwendungen nicht mehr als 32bit-Native Windows Anwendungen kompilieren.

Andersrum gehts einfacher: Viele wenn nicht die meisten der VCL-Komponenten sind nach .NET übersetzt und somit lassen sich normale Delphi Win32-Anwendungen (die nicht direkt die Win API ansprechen) auch für das .NET Framework kompilieren.

Die Sprache ist an und für sich die selbe, es gibt nur marginale Unterschiede wie z.B. multiple inheritance bei Interfaces, die es bei Delphi 7 z.B. noch nicht gibt.

Zitat von Phoenix:

Andersrum gehts einfacher: Viele wenn nicht die meisten der VCL-Komponenten sind nach .NET übersetzt und somit lassen sich normale Delphi Win32-Anwendungen (die nicht direkt die Win API ansprechen) auch für das .NET Framework kompilieren.

Da muss man ein wenig unterscheiden: Borland hat Teile der VCL für .NET portiert. Man kann in D8 also eine VCL.NET-Anwendung schreiben, die dann aber indirekt weiter auf dem Win32-API aufbaut und nicht auf der .NET-Framework Class Library (FCL). Man kann jedoch auch eine reine .NET-Anwendung (WinForms) schreiben, in der man dann allerdings "nur" auf die Klassen des Frameworks zugreifen kann (ist sehr umfangreich, aber man muss sich halt erst zurecht finden). In diesem Fall kann man keine VCL.NET-Komponenten verwenden.
Vorteil von .NET ist u.a., dass alle .NET-Sprachen (C#, VB.NET usw.) die gleichen Klassen verwenden und so auch untereinander kompatibel sind.

Zitat:

Die Sprache ist an und für sich die selbe, es gibt nur marginale Unterschiede wie z.B. multiple inheritance bei Interfaces, die es bei Delphi 7 z.B. noch nicht gibt.

Es gibt noch einige andere .NET-Features (z.B. Multicast-Events, Delegates, strict private/protected). Aber das, was es bereits in D7 gab, gilt natürlich weiterhin. Insofern ist kein Umlernen notwendig. Das Neue kann man verwenden, muss man aber nicht.

Zitat von Phoenix:

Die Sprache ist an und für sich die selbe, es gibt nur marginale Unterschiede wie z.B. multiple inheritance bei Interfaces, die es bei Delphi 7 z.B. noch nicht gibt.

Wo hast du das gelesen?

Zitat:

Kann mir einer kurz und verständlich sagen worin die Unterschiede zwischen Delphi und Delphi .NET liegen?

Jupp, D8 hat in etwa so viele Bugs, wie 100m² Regenwald.