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sakura

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#6

Das Schreiben effektiver Bug-Meldungen (VI)

  Alt 14. Apr 2005, 14:47
4. Erkläre die Auswirkungen, nicht nur die Symptome

Einige Bug-Meldungen lassen falsche Schlussfolgerungen zu. Grob betrachtet scheint der Bug nicht dramatisch zu sein, erst wenn man diesen näher betrachtet fällt einem auf, das dieser Bug ein ernstes Problem darstellt. Wenn Du einer der Fehlerentscheider wärest, welche Bug-Meldung wäre aus Deiner Sicht dramatischer?
  1. Eine Meldung, dass "ein nervender Dialog davon abhält die Anwendung zu beenden"
  2. Ein Report, dass "die Anwendung beim Beenden hängen bleibt"

Diese besprechen den selben Fehler. Der einzige Unterschied liegt in der Art der Vorstellung des Bugs.

Dieser "nervende Dialog" erscheint wenn Windows einen Prozess nicht beenden kann (Die Anwendung XYZ reagiert nicht auf die Schließungsanforderung). Der Tester hat diese Meldung gelesen, als er Windows herunterfahren wollte ohne vorher alle Anwendungen zu beenden. Die Anwendung hat nicht auf Usereingaben gewartet und also gab es auch keinen Grund beim Beenden hängen zu bleiben. Fakt ist, dass dieses Symptom auf tieferliegende Probleme hinweist, Probleme welche durch die erste Bug-Meldung fast übergangen wurden.

Es gab zwei Probleme mit dem "nervenden Dialog". Einerseits war er sehr unpräzise. Hätte der Tester etwas vom Text des Dialoges zitiert, hätten die Fehlerentscheider erkannt, dass es um ein ernstes Problem geht, nicht nur einen kleinen "nervenden Dialog". Andererseits hat der Report nicht die Auswirkung genannt: Die Applikation ist stehen geblieben.
Daniel W.