Einzelnen Beitrag anzeigen

Benutzerbild von Tonic1024
Tonic1024

Registriert seit: 10. Sep 2003
Ort: Cuxhaven
559 Beiträge
 
RAD-Studio 2009 Ent
 
#16

Re: Grundsätzliche Funktionsweise von Musikerkennungssoftwar

  Alt 14. Jun 2005, 09:34
Okay... Aber wenn du einen Titel hast mit 120 BPM (normale Geschwindigkeit, RMB und Black Musik ist viel langsamer) dann sind das 2 Schläge pro Sekunde, richtig?

Um also die Geschwindigkeit deines Titels abschätzen zu können brauchst du mindestens 2 Schläge. Das würde ich als unteres Limit der Grundlage deiner Berechnung annehmen um überhaupt ein (nicht unwichtiges) Kriterium ermitteln zu können.

Dazu, glaube ich, hast du zwei Fehler in deinem Denkansatz. Warum zerteilst du die Songs in so kleine Stücke, bis sie quasi beliebig austauschbar sind? Es geht doch darum einen Wiedererkennungswert in dem Titel zu kategorisieren. Das markanteste an einem Titel sind doch die Melodie und der Rhythmus. Eine Melodie ist minimal 16 Takte lang - eher 32 oder noch mehr. (Bin Hobby-Produzent, daher kenne ich das) beim 4/4 Takt (angenommen 120 BPM) sind 4 Schläge a 0,5 sek ein Takt. 16 Takte entspricht 8 Sekunden - das wäre schon eher eintönig anzuhören, aber wohl genug um einen gewissen Wiedererkennungswert (für Menschen) zu beinhalten.

Die Schlagworte "Query by Humming" sollten dich auf eine Art "Reverse Engeneering" bei Musik bringen, in der das so angewendet wird. Du hast quasi die Noten deines Titels im Klartext. Wenn du weisst wie MIDI-Files aufgebaut sind, weisst du auch wieviel Musik auf kleinstem Raum Platz hat (in KB gerechnet)

Dein Zweiter Fehler (meiner Meinung nach) liegt darin von 3 Min auszugehen. Du brauchst eigentlich nur eine makante Stelle von dem Titel - nicht den ganzen Titel. Der Titel wird innerhalb von 10 sekunden erkannt stand irgendwo. Das bedeutet zwar nicht, das die ersten 10 Sekunden deines Titels ausreichen. Ich denke da an Bolero zum Beispiel. Der würde in den ersten 10 Sekunden wohl nur Nullen produzieren (auch irgendwie Markant, oder? ). Aber du brauchst sicherlich nicht den ganzen Titel. Dazu musst du wissen, dass ein Titel - das kannst du auch im Radio nachvollziehen - aus nur 3-4 Sequenzen besteht. Intro und Outro - klar... Dann den Hauptteil mit wiederkehrendem Refrain und ggf. einen "Ruhigen Part" (oder ein Gitarrensolo, etc), der im oder am Ende des Hauptteils vor dem Outro kommt.

also hat ein Titel von 3 min länge 2 min "Inhalt", der sich die meisste Zeit wiederholt (die Melodie des Textes ist ja i.d.R. gleich, und der Refrain sowiso). Darin besteht die Charakteristik eines Songs. Ich denke dort hätte ich versucht den Ansatz für so eine Fingerabdruck-Software zu suchen.

Lange Rede - garkein Sinn... Mit diesen Grundlagen solltest du sicherlich eine ganz andere Größe berechnet bekommen...


[Edit]
Zitat von Robert Marquardt:
Es wundert mich nicht das das ausreicht. Ein Gesicht kann man auch erkennbar in 32x32 Pixeln ablegen.
Schönes Beispiel
[/Edit]
Der frühe Vogel fängt den Wurm, richtig.
Aber wird nicht auch der frühe Wurm vom Vogel gefressen?
  Mit Zitat antworten Zitat