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Robert Marquardt
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#4

Re: [Artikel] Aufrufkonventionen

  Alt 25. Mär 2006, 17:18
Man sollte auch erklaeren warum die Aufrufkonventionen so sind wie sie sind.

Bei stdcall (frueher pascal genannt) ist keine variable Anzahl von Parametern moeglich, dafuer kann die aufgerufene Funktion bei der Rueckkehr die Parameter vom Stack abraeumen. Das spart natuerlich Instruktionen, da meist die RET-Instruktion das mit erledigt.
Von links nach rechts die Parameter auf den Stack zu schieben (erster Parameter ist oben auf dem Stack) ist fuer den Parset/Codegenerator einfacher. Das stammt noch von Wirth selbst, der bei Pascal auch auf die Effizienz des Compilers geschaut hat.

Bei cdecl ist eine variable Anzahl Parameter moeglich, dafuer muss aber der Aufrufer die Parameter selbst abraeumen. Es folgt also jedem Funktionsaufruf ein ADD SP, xxx, da nur der Aufrufer weiss wieviel er auf den Stack gepackt hat.
Die Parameter muessen von rechts nach links auf den Stack geschoben werden, damit sie dann aufsteigend auf dem Stack stehen, d. h. erster Parameter ist unten. Damit kann man in C (deshalb der Name cdecl) nun die Parameter als Array ueber einen Pointer zugreifen.

register ist effizient, da der Compiler besser optimieren kann, aber dafuer geht die Sprachunabhaengigkeit verloren. Delphi und C/C++ haben unterschiedliche Register-Aufrufkonventionen. Es werden so viele Parameter wie moeglich in Register gepackt und der Rest geht nach stdcall-Konvention.
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