Thema: .Net oder VCL

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Der_Unwissende

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#18

Re: .Net oder VCL

  Alt 13. Jul 2006, 09:00
Hi,
also ganz ehrlich, lies dir am Besten noch einmal die aller erste Antwort durch, Bernhard Geyer hat da schon recht.
Es wird auch in den nächsten 50 Jahren mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht das eine, da einzigste Konzept das auf der einen einzigen Sprache(/familie) aufbaut geben. Ich meine klar im Moment steht .net ganz hoch im Kurs, aber wenn man sich MS und Programmierparadigmen so anschaut, nun ja, nicht gerade langlebig. Das heißt nicht, dass es in zwei Jahren kein .net mehr gibt, das weiß allein die Glaskugel, aber wenn du dann vor .net 5.0 sitzt und das absolut null kompatibel ist mit .net 2.0 und nur noch unter > Windows xxx läuft...
Alle die hier etwas totsagen, gerade so etwas lebt doch bekanntlich länger. Ein paar Beispiele wären da auch gleich zu nennen:
  • Kupfer als Datenleitung (die heutigen Übertragungsraten sind mal als nahezu faktisch unmöglich angesehen wurden)
  • Silizium als Material für schnellere CPUs (auch hier sind schon lange alle physikalischen Gesetzte wiederlegt, oder?)
  • Das Web 2.0, heute unter dem Namen bekannt, aber vor ein paar Jahren ein totgesagte rumgespiele mit JavaScript und dynamischen Webseiten

Es gibt natürlich noch viel mehr Beispiele, aber die kennt ihr alle selbst. Nehmen wir das Jahr 2000 Problem, warum kam es gleich zu Stande? Weil keiner dachte dass die dortige Software je ansatzweise so lange im Einsatz ist. Wie sieht es mit Cobol aus? Eine längst veraltete Sprache, es werden immer noch (hochbezahlte) Leute gesucht, die die Sprache noch beherrschen. Nur weil es eine neue tolle Alternative gibt, weiß niemand ob sie sich durchsetzt. Ist halt auch eine Kostenfrage. Hier wären wir dann schon bei .net. Für viele Firmen die ordentlich Geld in COM, COM+ und ähnliche Späße gesteckt haben, ist der Vorteil von .net sicherlich schwer zu erfassen. Hier kostet die Umstellung auch einfach Geld.
Und dann ist das nächste, was wird das nächste BS auf einem Rechner? Es gibt ja deutlich mehr Auswahl als Windows oder Linux. Natürlich sind hier AIX, IRIX oder Solaris eher die unwahrscheinlich Kandidaten, aber neben BSD, Linux, Windows, MacOS gibt es noch eine Menge anderer Betriebssysteme. Natürlich wird sämtliche Software dann in einem großen Webportal laufen, auch das hatte Sun vor 10 Jahren schon vorher gesehen, bis heute hat sich das wohl noch nicht so richtig durchgesprochen.
Und auch das vielleicht schon totgeglaubte analog-Modem und der ISDN Adapter sind noch real existierende Techniken. Es gibt Menschen denen tun 25 MByte download um ein Programm zu starten damit auch noch etwas weh (denn das lastet solche Leitungen ein ganzes Weilchen aus) und wenn dann ein größeres neueres nicht kompatibles Paket kommt... Das gilt übrigens für all diese Technologien, eben auch für Java.

Jedenfalls kann es auch sein, dass sich in den nächsten Jahren etwas in einer ganz anderen Richtung tut. Ob Java, Win32 oder .net dann noch der neuste Schrei ist, wer weiß das schon. Aber im Moment gibt es diese Techniken und egal was man sagt, sie werden irgendwo noch ein ganzes Weilchen laufen. Ob du auf's richtige Pferd setzt oder nicht, dass wirst du in ein paar Jahren wissen. Aber das wichtige ist es einfach, dass du mit allen Programmiersprachen gleich gut klar kommst. Nicht weil du die alle hoch und runter beten kannst, sondern weil du die Grundlagen der Informatik verstanden hast. Ohne die kannst du jede Sprache noch so gut kennen, weit kämst du nicht. Wenn du aber effiziente Datenstrukturen und Algorithmen kennst, dann kannst du die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in jeder Sprache erzeugen oder fertig vorfinden. Deshalb ist es gut wenn du dir aktuelle Techniken anschaust und auch Spaß damit hast, aber wichtiger, dass du dir die nötige Flexibilität erhälst (oder schon mal an der Glaskugel übst)

Gruß Der Unwissende
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