Thema: PoKerBoT

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negaH

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#8

Re: PoKerBoT

  Alt 15. Jul 2006, 11:50
Zitat:
Die Idee zuerst ne vernünftige Poker KI und dann die Schnittstellenverarbeitung mit den Pokerfenster zu probieren halt ich auch für sinnvoll. Nützt ja alles nichts wenn der bot nicht besser wie meine Oma spielt...
Ich habe ja nun schon einige Erfahrungen beim Durchziehen von Projekten und ich meine das du dich auf den für dich spannensten Teil zuerst konzentrierst. Dabei zäumst du aber das Pferd von hinten auf, meiner Meinung nach.

Mit der korrekten Grundbasis an Programmcode, also erstmal Karten,Spielregeln und die Berechnung der mathematischen Wahrscheinlichkeiten, kommst du autom. später zu einer KI. Denn meiner Meinung nach hast du die Problemstellung eben noch nicht richtig analysiert und möchtest sofort mit einer KI anfangen. Verständlich aber meiner Meinung nach der falsche Schritt. Denn gerade bei der Entwicklung der KI ist es wichtig ganz genau zb. die math. Wahrscheinlichkeiten des Spieles zu kennen. Weist du das aber nicht so kann ich dir jetzt schon prophezeien das deine KI alles macht nur nicht das was sie machen sollte. Gerade bei den KI's ist es also wichtig ganz exakt zu wissen wie das Spiel technisch/wissenschaftlich funktioniert, damit die KI dann an der richtigen Position in der Programmlogik eingebaut werden kann.

Es sei denn du verstehst unter KI was anders als ich -> Künstliche Intelligenz und keine stupide Machine wie eine FSM -> finite State Machine.

Alle Spiele mit KI sind immer gleich aufgebaut. Es gibt eine stinknormale FSM zb. einen MiniMax Algo etc.pp. Entscheidend bei diesen Algos. ist die Bewertungsfunktion zur Ermittelung der Gewinnaussichten. Und exakt da wird im späteren Verlauf der Programnmierung die eigentliche KI reingebaut. Sie soll nämlich dann

1.) schneller eine Gewinnabschätzung liefern, sprich die Denktiefe der normalen FSM reduzieren
2.) mit ihrer Wissensdatenbank (Standardzüge, Züge der Gegner etc. pp. der Verdrahtung in einem NN zb.) clevere Gegenzüge ermitteln
3.) die fehlende Intuition, als quasi-Mustervergleich (NN), in das Program implementieren

Auf alle Fälle handelt es sich aus Sicht des Neuronalen Netzwerkes um einen sequientiellen Lern-/Bewertungsprozess. Dh. für dich wäre mein Recurrentes Netzwerk ideal da es auf Grund seiner Recurrencen quasi ein Gedächtnis bekommt und so bei der Bewertung von Spielzügen auch immer alle davor gemachten Spielerzüge berücksichtigen kann. Normale neuronale Netzwerke, wie einfache BP Netzwerke, können sowas einfach nicht. Du solltest also unbedingt nach Recurrenten NNs Ausschau halten.

Ich meine das dein Bot eine echte Herausforderung darstellt und du noch einiges interesantes und auch spannendes Grundwissen der Wahrscheinlichkeitsrechung, Spieletheorie, Neuronalen Netzwerke usw. erlernen kannst. Leider fehlt mir die Zeit sonst würde mich das ebenfalls sehr reizen

Gruß Hagen
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