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Phoenix
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#7

Re: Zuerst komprimieren und dann verschlüsseln oder andershe

  Alt 23. Okt 2006, 08:16
Zitat von turboPASCAL:
Zitat:
Und das lässt sich nicht mehr komprimieren.
Hä ?

Sorry, aber das glaube ich einfach nicht.
Ist aber so

Kurz mal zum Background:

Das One-Time-Pad benutzt ist eigentlich nix anderes als eine XOR-Verschlüsselung. Dabei ist der Schlüssel aber eine theoretisch unendlich lange Folge rein zufälliger Bits. Kannst auch Dein Weisses Rauschen nehmen Benutzt wird das z.B. zur Absicherung des heissen Drahtes zwischen Moskau und Washington, und auch unsere Botschaften benutzen das zur Kommunkation mit Berlin. Dabei wird eine extrem lange Zufallsfolge an Bits erzeugt (z.B. aus kosmischer Hintergrundstrahlung) und auf zwei Festplatten abgelegt. Die eine bleibt hier und die andere nimmt der Botschafter im Aktenköfferchen mit Handgelenkschellen mit. Und dann wird jedes Bit der Kommunkation mit einem der zufälligen Bits auf der Platte verschlüsselt. Solange keiner an eine der beiden Platten kommt kann er mit den Daten nix anfangen, denn die sehen für ihn aus wie genau eben jene kosmische Hintergrundstrahlung.


Zur Komprimierung:

Reinen Zufall kann man nicht verlustfrei komprimieren, da hier keine Redundanz vorliegt. Und Kompimieren geht ja nur, wenn man Redundanzen findet, die gross genug sind, um sie mit einem kleineren Datenstück zu repräsentieren. Da wir beim Zufall aber keine Redundanzen haben lässt sich nichts komprimieren.

Das bedeutet letzlich: Je besser der Verschlüsselungsalgorithmus (also je näher das Ergebnis einem reinen Zufallsdatenstrom kommt), desto weniger Redundanzen sind drin und desto schlechter lässt sich das Ergebnis komprimieren.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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