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hanspeter

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Delphi XE2 Professional
 
#28

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 13. Nov 2006, 16:01
Das Problem ist doch, hat man .Net erst mal verstanden, dann ist die
Lösungsvielfalt und Leistungsfähigkeit beeindruckend.
Das was die VCL einmal war, ein geschlossenes Framework, mit teilweise enormer Steigerung der eigenen Produktivität, stellt heute das Net-Framework mit Multiplikator dar.
Viele Komponenten, die man in Delphi für viel Geld zukaufen muss, sind im Framework bereits enthalten.
Die Ähnlichkeit von Net zu Delphi ist unverkennbar. Schließlich haben beide Systeme den gleichen Vater.
Das Net-Framework ist die Weiterentwicklung der VCL mit abgeschnittenen alten
Zöpfen.
Ehemalige Delphiprogrammierer haben in Net fast einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Neueinsteigern.
Arbeitet man in neuen Projekten mit VS2005, dann zieht nicht mehr viel zu Delphi zurück.

Borland wollte bei Net wieder einen eigenen, probitären Weg gehen und hat damit seine Resourcen verzettelt.
Das führte dazu, dass Delphi für Net nicht zu gebrauchen ist und die Win32 Entwickler mit der Stabilität und dem Umfang der neuen IDE auch nicht zufrieden sind.

In VS2005 sind sehr viele Sprachen als Plugin integriert.
Auch Exoten, die früher mit einer eigenen IDE kamen.
(PHP,Fortran,Cobol)
Warum nicht Delphi als weiteres Plugin für VS2005? So wie es Chrome vormacht.
Mit einigen Compatibilitätstools.
Die jetzige IDE für Win32 und Win64, vielleicht noch ein Versuch in Richtung Linux.

Ich arbeite seit Turbopascal 1.0 mit Borlandprodukten und war ein begeisterter Borlandfan.
Die "Inprise" Turbolenzen und der geplante Zusammenschluss mit Corel haben die
Liebe erheblich abgekühlt. Zwei Versionen in Folge, die ein Flop waren, haben ein Übriges getan.
Über Jahre habe ich zusammen mit einer Firma Delphi-Schulungen durchgeführt und Generationen von Programmieren Delphi beigebracht.
Höre ich mich in diesem Kreis um, dann wechseln immer mehr zu VS2005 und C#.
Die einzige Sorge die ich immer wieder höre: "Wie kann ich meine Delphi Quellen in die Net Welt retten.

Eine Oberfläche muß neu angelegt werden. Aber die gesamte Geschäftslogik,
bei mir meistens eine Klasse pro Aufgabe, das automatisiert auf C# umstellen,
oder über ein Delphi-Plugin einbinden, das wäre eine Lösung.

Delphi in der jetzigen Konstellation halte ich auch für tot.
Der geplante Verkauf scheint ja wohl auch nicht in die Gänge zu kommen und die
jetzt gestartete Umfrange (viel zu spät) zeigt doch, das die Entwickler selbst kaum Visionen haben, wohin mit Delphi die Reise gehen soll.


Gruß Peter
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