Ich habe eine Applikation seit Jahren problemlos auf diversen PC bei einem Kunden am Laufen. Es liest per ADO Tabellen von einem SQL-Server und stellt sie dar, druckt sie aus bla bla.

Nun hat diese Firma die Vorgabe, Fujitsu-Siemens-PC einzusetzen. Jetzt passierts: Unter dem Administrator-Account läuft die SW, als Dumm-User nicht, es stürzt mit einer Exception (read from Address xxxx) ab.

Wenn ich den Intro-Screen rausnehme, tritt der Fehler nur noch auf 2 PC auf. Die PC sind alle unterschiedlichen alters, teilweise einige Jahre alt. Die SW schreibt nix auf die Platte und auch nicht in die Registry. Also, sie tut es, aber nur zu Programmbeginn. Erst einige Sekunden später, wenn die Tabellen eingelesen und verarbeitet sind, schmiert das Teil ab.

Ok, Remote Debugger rauf und mal gecheckt, wo's hackt. Dazu habe ich Stackframes ein- und Optimierungen ausgeschaltet (und Remote-Debuggersymbole sind an. Was soll ich sagen? Jetzt läuft es! Das war natürlich lustig, weil ich nun begründen muss, warum es funktioniert, und ob die Firma FS-PC einsetzen kann.

Meine Frage: Wie kann sowas sein? (Ich stelle die gleiche Frage ausnahmsweise auch im DF, also bitte nicht böse sein)

Zitat von alzaimar:

Meine Frage: Wie kann sowas sein? (Ich stelle die gleiche Frage ausnahmsweise auch im DF, also bitte nicht böse sein)

Es gibt tausend Mögichkeiten: Treiberfehler (Grafik, Mainboard, ...) oder Programmfehler.
Ich würde aber eher auf Programmfehler tippen (vor allem der Intro-Fehler schaut doch schwer nach Programmierfehler aus).
Solche Fehler müssen sich nicht überall zeigen, sondern könnnen z.B. nur bei bestimmten BS-Versionen auftreten. Aber ohne Quellcode können wir nur raten bzw. empfehlen mal mittels Tools wie FastMM dein Programm zu kompilieren. FastMM hat den Vorteil das z.B. Zugriffe auf schon freigegebene Speicherbereiche sofort sichtbar werden und das Programm damit sehr einfach entwanzt werden kann.

Du solltest MDAC Version 2.8 (oder 2.7 SP1) auf allen Problemrechnern installieren.
Bei der Installation muss man als Administrator angemeldet sein.
Download: http://msdn.microsoft.com/data/mdac/...s/default.aspx

Vorab: ich finde den Titel diskriminierend - ich bekomme demnächst meinen inzwischen schon sechsten FSC-PC und bin mit allen sehr zufrieden (gewesen). Auch benutzen die eigentlich keine proprietären Komponenten, die spezielle Treiber und Programme verlangen würden, die auf anderen PCs nicht zu finden sind.

Deine Beschreibung klingt wirklich ziemlich stark nach einem Fehler, nach dem du dich dumm und dusselig suchen kannst. Der ist ggf. schon einige Zeit drin, zeigt sich aber nur unter ganz bestimmten Konstellationen. Somit ist der Tipp von Bernhard Geyer schon eine gute erste Maßnahme zur Fehlersuche.

Vielleicht ist aber auch irgendetwas in der Konfiguration der normalen Anwender, dass das normale Limit übersteigt und die so ggf. den Stack zerschießt. Z.B. ein Pfad länger als 512 Zeichen oder ein extrem langer Registry-Schlüssel.

Noch was: wenn du das unmodifizierte Programm (mit Optimierungen) remote debuggst, stürzt es dann ab? Dann hättest du zumindest eine Programmadresse oder so etwas wie einen Stackdump.

Danke für die rege Anteilnahme!

Es liegt wirklich an den PC, insofern ist das nicht diskriminierend. Der Fehler liegt an einem fehlerhaften Grafiktreiber! Man glaubt es nicht. Nachdem die Software mit dem eingangs erwähnten Trick lief, brach sie dann unvermittelt ab, als die Maus über einen Speedbutton bewegt(!) wurde.

Ein Blick in den Hardwaremanager bei allen beteiligten PC, und es war klar, das eine GeForce Grafikkarte (und mit Sicherheit eine fehlerhafte Treiberinstallation seitens Siemens) die Ursache sein dürfte. Nur FS-PC mit dieser Konfiguration stürzen ab, alle anderen PC (auch von FS) laufen stabil.

Damit war auch klar, das die monatelange Suche nach einem Fehler in der SW für die Katz war. Obwohl, stimmt nicht, denn man findet IMMER irgendwelche peinlichen Programmfehler dieser Art: .

Abschliessend sei noch gesagt, das die Firma, bei der das Problem auftritt, eine Siemenstochter ist. Die werden dazu verdonnert, FS-PC zu verwenden, bekommen aber satte 40% Rabatt. Offensichtlich lässt Siemens bei dem fetten Rabatt auch die eine oder andere Sorgfalt vermissen.

IMHO führt eine alte ADO-Version (die berühmt-berüchtigte 2.6) nur zu 'catastrophic failures' und ähnlichen obskuren OLE-Fehlern, aber nicht zu sporadischen Programmabstürzen.

Und FastMM werde ich sowieso in Zukunft für JEDES Projekt verwenden. Das sollte ins Grundgesetz!

Und: Flocke. Ja, Die Abstürze waren in Zeilen wie " i:=1".. Das WAR ja mein Problem.

Ich danke nnochmals für die Tipps und Antworten!

[edit] PS: Kann man hier irgendwie sagen, das das Thema (für mich) erledigt ist? [/edit]