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DMW

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Delphi XE Professional
 
#68

Re: Ist Delphi wirklich tot.

  Alt 29. Jan 2007, 15:51
Zum Thema 'Win32 wird von .NET abgelöst':
1. Wo ist die Roadmap von Microsoft, die das sagt?
2. hier habe ich auf meine Nachfrage eine anderslautende Antwort erhalten.
3. Wieso sollte .NET zur einzigen User-Mode-Schnittstelle zu Windows NT werden? Natürlich könnte Microsoft anstelle des Win32-Subsystems ein .NET-Subsystem implementieren, das Standard wird, aber damit .NET performancemäßig überhaupt eine Alternative zu Win32 sein kann, sind JIT-Compilierung oder NGEN nötig, und wie sollte IL-Code performant in nativen Code übersetzt werden, wenn die gesamte Schnittstelle managed ist?
4. Denkt mal drüber nach, was es bedeuten würde, wenn Windows nur noch Managed Code ausführen könnte. Sprachen wie C und C++ könnten nicht mehr oder nur mit großen Zugeständnissen an .NET verwendet werden (das ist bei keinem OS, das ernst genommen werden will, so!), die Interaktion mit Kernel-Mode-Programmen wäre nicht mehr möglich, die gesamte Breite an heutigen Programmen, die von Win32 abhängen (worunter sich ja auch durchaus nicht wenige .NET-Programme befinden), wäre unbenutzbar. Mag sein, daß Microsoft so etwas vorhat, aber vergesst nicht: bis das Realität wird, gibt es eure Programme längst nicht mehr
5. Aufgrund all dieser Informationen wage ich zu behaupten, daß .NET kein Ersatz für Win32 ist, sondern lediglich ein moderner, arbeitserleichternder, einsteigerfreundlicher Aufsatz, der in vielen Bereichen Arbeit abnehmen kann (und mit Mono etc. auch für eine gewisse Systemunabhängigkeit sorgt). Gleichzeitig wird für seltener benutzte und von .NET nicht abgedeckte Aufgaben das Win32-/Win64-API existieren, welches entweder direkt in nativen Programmen verwendet oder aus .NET-Code heraus aufgerufen wird.


Freilich ändert das alles nichts daran, daß .NET durchaus sehr nützlich ist, sich immer mehr verbreitet und daher auch beachtet werden muß. Nur wird das native Windows-API längst nicht so schnell sterben, wie manche es gerne hätten
Moritz
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