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MrSpock
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#504

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland

  Alt 4. Aug 2007, 17:47
Zitat von Phoenix:
Und wenn Du sagst "Neue Gruppen nutzen neue Technik" kommt wieder Hagens Argument zu tragen: Die Technik die dort benutzt wird ist so sicher, dass die Behörden hier gar nicht gewinnen können. Wenn man diese Strategie also weiter verfolgt bedeutet das zwangsläufig, dass diese Technologie irgendwann verboten wird.
Das war doch bisher auch nicht so. Handies z.B. sind doch nicht verboten, obwohl gerade durch das Abhören von Handies zuletzt in England Terroranschläge vereitelt werden konnten.

Zitat von Phoenix:
Letzlich baden wieder wir unbescholtene Bürger das aus, weil wir auf eine Freiheit verzichten müssen, die sich die Terroristen dennoch herausnehmen.
Ich finde die Einschätzung, wir müssten auf unsere Freiheit verzichten nun wirklich stark übertrieben. Die Frage ist doch, ob sie eingeschränkt werden könnte.

Zitat von Phoenix:
Terroristen wollen ihr Ziel erreichen und kümmern sich nicht um Verbote. Also wird etwas, das zur Abwehr von Terroristen verboten wurde dennoch von denen benutzt und der Rest guckt dumm aus der Wäsche.
Wie gesagt, Verbote sehe ich zur Zeit keine, die ernsthaft diskutiert werden.

Zitat von Phoenix:
Was unsere Demokratie angeht: Wir haben nur eine Scheindemokratie. Aber das habe ich im anderen Thread schon genug ausgebreitet. Wir "wählen" eine Regierung auf Zeit (in der Realität werden doch nur ein paar Prozentpunkte zwischen CDU/CSU und SPD sowie zwischen FDP und Grünen hin- und hergeschoben, und es kommt doch immer nur der gleiche Einheitsbrei raus, der nicht wirklich eine eigene Richtung vorgibt oder vorgeben kann) und sind in dieser Zeit deren Diktatur ausgesetzt - und haben in der Zwischenzeit keinen, wirklich gar keinen, Einfluss mehr auf deren Entscheidungen.
Parteien erarbeiten meist unter Einbindung ihrer Mitglieder Programme aus, was sie machen würden, wenn sie gewählt werden. Auf Bundesebene hatte wir, solange ich mich erinnern kann, immer eine Koalition aus 2 Parteien, die unterschiedliche Programme haben. Es geht dann darum einen Kompromiss zu finden. Das sieht tatsächlich ein bisschen nach Einheitsbrei aus, der nur in Nuancen zu unterscheiden ist. Immerhin versuchen diese Politiker so weit wie möglich, Teile ihres Programmes umzusetzen. Da aber immer auch genügend Interessengruppen gegen etwas oder für etwas sind, ist jede Änderung immer ein Prozess, der auch Verlierer hinterlässt. Nur gibt es kaum bessere Staatsformen. Und das Gute ist doch: jedem, dem es woanders besser gefällt, kann dort hingehen. Das meine ich jetzt nicht ironisch, sondern das sehe ich als eine der größten Freiheitsrechte, die ich habe.

Zitat von Phoenix:
Was das Parlament angeht: Es gibt im ganzen Parlament vielleicht ein oder zwei Politiker von denen ich überzeugt bin dass sie meine Position dort auch vertreten. Leider haben diese 2 Politiker in der Masse der anderen nur ziemlich genau 2 Stimmen die nicht viel bewegen können.
Das ist wirklich wenig, wundert mich aber schon, da ja jede Fraktion größer als 2 Politiker groß ist und es ja irgendeine Partei geben müsste, die zumindest einen großen teil deiner Interessen durchzusetzen versuchen sollte. Dass sie dabei möglicherweise keinen Erfolg hat, liegt an der Demokratie, an dem Recht der Mehrheit.


Zitat von Phoenix:
Was den gesunden Menschenverstand angeht: In Hinblick auf die immer wieder hochkommenden hirnrissigen Debatten befürchte ich, dass die Leute dort ihr Gehirn abgeben wenn sie ihr Mandat annehmen und auch nur vielleicht wieder zurückbekommen, wenn sie nicht mehr MdB sind.
Mit welchem Abgeordneten hast du denn schon einmal diskutiert, dass du zu so einem Urteil kommst?


Zitat von Phoenix:
Es wäre schön, wenn sie Argumente abwägen würden. Aber nach den Debatten die ich ab und zu im TV sehe zweifle ich allen Ernstes an, dass viele MdB's überhaupt wissen, was Argumente sind. Die werden dafür bezahlt, dort zu sitzen und sowas durchzuwinken. Die verstehen ihre Arbeit dort noch nichtmal als Dienst am Volk. Und das finde ich zum einen beschämend und zum anderen finde ich es nicht gut, dass dort so viel GEGEN das Volk gearbeitet wird.
Ich habe mir einmal einen halben Tag die Debatten in unserem Landesparlament angeschaut und kann deine Aussage nicht bestätigen. An diesem Tag wurde gar nichts durchgewunken, sondern es wurde heftig in der Sache gestritten.


Zitat von Phoenix:
Ich bin mehr als nur enttäuscht von den Politikern, die sich Volksdiener schimpfen und eigentlich Volksgegner sind und nicht mehr auf die Wähler hören wenn sie einmal ihren Platz im Bundestag haben.
Hört sich sehr nach einer Aussage einer Person an, die nie selbst versucht hat, politisch etwas zu bewegen. Ich finde es auch leichter, mich über andere zu beschweren, kann aber auch bestätigen, dass Politik ein schwieriges Geschäft ist und ich die allgemeine Schelte mit Enttäuschung und manchmal auch Wut wahrnehme.



Zitat von Phoenix:
Und denen schenkst Du wirklich Dein Vertrauen?
Nicht allen. Aber ich sehe mich durch die Vertreter "meiner Partei" gut vertreten. Und ja, denen traue ich, auch wenn ich in der Sache mit Ihnen streiten kann.



Zitat von Phoenix:
Ich finde das arg blauäugig.
Liegt vielleicht daran, dass ich blaue Augen habe.
Albert
Live long and prosper


MrSpock
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