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negaH

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#18

Re: Benutzerdaten einer Website - weg von MD5

  Alt 10. Feb 2008, 11:52
Ganz stimmt das nicht.

In meiner SRP Implementierung habe ich gezeigt das man mit einem mehrstufigem EMail basiertem Registrationsprozess auch diesen Prozess kryptographisch absichern kann. Dabei wird der neuangelegte Account auf dem Server stufenweise in seinen Zugriffsrechten inkrementiert. Als erstes wird über die EMail ein Benutzer einen Account beantragen. Der Server erzeugt ein Zufallspasswort für diesen neuen Account, richtet eine vorläufigen und zeitlich begrenzten Account ohne Zugriffsrechte ein. Dann sendet er dieses vorläufige Passwort an die EMail des Benutzers als Link. Dieser wird den Link anklicken und sich das erste Mal beim Server mit dem vorläufigen Passwort anmelden, bei diesem Schritt definiert er sein reales Passwort als neues Passwort. Der Server gestattet Zugriff auf den Account, beide authentifizieren sich gegenseitig auf Basis des Registrationspasswortes. Der Server trägt die Daten zum neu gewählten Passwort in seiner DB ein, statt des dort gespeicherten vorläufigen Passwortes. Nun sendet der Server die "Prüfcode" per EMail an den User und gleichzeitg wird der "Prüfcode" auch nach dem Logindialog angezeit. Da SRP auf Diffie Hellman beruht, die "Prüfcodes" ebenfalls, und meine SRP Implementierung einen unverfälschbaren Login-Counter enthält kann ein Benutzer eine Man In The Middle Attack erkennen. Bei einer erfolgreichen Attacke wird der Angreifer ein neues Passwort hinterlegen und den Login-Counter inkrementieren. Der berchtigte Benutzer wird beim nächsten mal entweder einen fehlerhaften Login durchführen oder aber den Login-Counter zu weit inkrementiert vorfinden. Das System ist nicht absolut wasserdicht. Nimmt man eine "allmächtige" Autorität an, die JEDE Kommunikation überwachen kann, also auch TrustCenter, SmartCard Produktion, Post, INet, EMail, dann wird es kein automatisiertes Verfahren geben können das nicht geknackt werden könnte durch eine MITMA. Nur ein inoffizielles persönliches Treffen der beteiligten Parteien wäre dann noch sicher.

Man kann also SRP so abändern das es im Vergleich zu 90% der heute benutzten Verfahren wirklich sicher ist. Besonders da man SRP so abändern kann das ein Benutzer bei jedem Login ein neues Passwort definieren kann ohne das der Server dies detektieren kann. Dh. eine Passwortänderung ist anonym. Das Passwort selber wird beim SRP niemals übertragen, verlässt also den Clientrechner nicht. Auch das eventuell neue Passwort wird niemals übers Netz übertragen. Dies ist möglich da SRP ein abgewandeltes Diffie Hellman benutzt.

Man handelt also kein Passwort mehr aus indem man es in irgendeiner Form über das INet versendet. Das einzigste Passwort das quasi abgefanhen werden kann und mit der man dann eine MITMA machen könnte ist das vorläufige Registrationspasswort das der Server per Zufall erzeugt und zum Client zb. pr EMail sendet. Da der dazugehörige Acccount aber noch garnicht aktiviert wurde auch nicht explizit durch den Benutzer verifiziert wurde, ist eine MITMA viel schwieriger. Man müsste dazu eben eine "allmächtige" Authorität sein. Nur würden dann Zertifikate von TrustCentern ebenfalls knackbar sein.

Gruß Hagen
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