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Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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So funktioniert dies nicht nur mit Namen und Adresse beim Pizza bestellen, sondern auch mit DNA, Fingerabdrücken, Kleidungsstücken, Zigarettenkippen, ect. Wenn jemand den Verdacht auf jemand anderen schieben will, um ihn von sich zu lenken, so ist man nunmal "angearscht", dass man belegen muss, nichts damit zu tun zu haben. 100%ig kann auch eine Polizei niemandem nachweisen, dass man eine Straftat begangen hat; es ließe sich immer fälschen. Fingerabdrücke und DNA-Spuren sind aber schwerer zu fälschen, als irgendeine Kippe von jemanden (außer wenn der Nichtraucher ist ;P), und werden deshalb als "sichere(re)" "Beweise" angesehen, aber 100%ig sind auch die nicht. Und darum gehts ja eigentlich generell, in meinen Augen: Die Polizei braucht Mittel, um Verdächtige zu finden, und ihnen Schuld oder Unschuld möglichst eindeutig Nachweisen zu können, um einen gerechten Rechtsstaat garantieren zu können. Dies geht immer zu lasten der Privatsphäre. Es fängt damit an, dass ich vor bestimmten Behörden eine Ausweispflicht habe, damit man mich eindeutig identifizieren kann, und ich nicht sagen kann, dass das falsch geparkte Auto nicht mir gehört. Das Problem besteht darin, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Dem Menschen eine 100%ige Freiheit zu garantieren, garantiert auch einem (nicht allzu dummen) Verbrecher eine 100%ige Chance, unentdeckt zu bleiben. Leider zeigen sich immer beide Seiten relativ uneinsichtig: Die Strafverfolgung will möglichst viele und sichere Möglichkeiten, Täter identifizieren und überführen zu können, was zu Lasten der Privatsphäre geht. Die Bevölkerung möchte möglichst ihre Privatsphäre wahren, was auf Kosten der Strafverfolgung geht. Auf beiden Seiten gibt es Extreme, die so selbst nicht überlebensfähig sind: die Überwachung, da eine gewisse Privatsphäre des Menschen zu seinen Grundrechten gehört, und im Widerspruch zu einem demokratischen Rechtsstaat stehen, und die Anonymität des Bürgers, da ohne Strafverfolgung keine gesetzesgerechte Ordnung herstellbar ist, und die Anarchie auch im Widerspruch zu einem demokratischen Rechtsstaat steht. Insgesamt muss man aber zugestehen, dass mancherorts gewisse Möglichkeiten nicht ausreichen, Straftäter verfolgen, und Schuldige von Unschuldigen unterscheiden zu können, insbesondere im Bereich Internet. Auch Verbrecher werden schlauer, und finden immer wieder Möglichkeiten, Gesetze in einer Art zu brechen, für die die Kompetenzen der Ordnungshüter nicht ausreichen, oder diese übergangen werden. Ein Beispiel: Vor wenigen Monaten war ein Freund von mir in der unglücklichen Lage, dass sein Server kompromittiert wurde. Über eine Sicherheitslücke wurden Benutzerdaten und Skripte geklaut. Logs existierten, verwießen aber auf ![]() greetz Mike |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
Das Problem ist aber auch, dass Daten in den falschen Händen auch immer in irgendeiner Form missbraucht werden können. Man gehe mal davon aus, dass Polizisten weder Gott, noch unfehlbar, noch beides gleichzeitig sind. Was ist, wenn schlicht und ergreifend ein Polizist, ein Staatsanwalt oder ein Richter selbst kriminell ist? Was, wenn ein Polizist in privaten Daten schnüffelt, um seinen Opfern aufzulauern? Was ist, wenn der korrupte Finanzbeamte deine Steuerdaten an Unternehmen verkauft? Was tust du, wenn die Klatschtante aus dem Sekretäriat der Staatsanwaltschaft sexuellen Neigungen und Vorlieben eines Tatverdächtigen in der Nachbarschaft rumerzählt? Was tust du, wenn ein SEK in deine Wohnung stürmt, nur weil du zufällig die gleiche Summe über deine Kreditkarte hast verbuchen lassen wie ein mutmaßlicher KiPo-Händler?
Möchtest du wirklich anderen Menschen einen Freifahrtsschein ausstellen, in deinem Privatleben herumzuschnüffeln, nur weil das zufällig Beamte (Staatsdiener, also umgangssprachlich auch "der Staat") sind? Vertraust du Beamten mehr als Angestellten? Oder bist du der Meinung, dass Beamten nicht kriminell sein können? Vielleicht fehlt ihnen ja ein Gen dafür oder so... |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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Wie gesagt: Je weniger man Polizisten&co. vertraut, desto mehr muss man dem Bürger vertrauen. Und Bürger sind immer Vertrauenswürdig, weil die sind immer brav und lieb, von denen hat man nichts zu befürchten. Nur die Polizisten und Politiker sind alle korrupt und böse. greetz Mike |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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Nach deiner Ansicht könnte man den Rechtsstaat gleich generell ablehnen, weil er ja verhindert, dass die Polizei Verbrecher fängt. Schau doch mal, wie die das in Guantanamo machen, da klappt das Foltern scheinbar super :roll: Verbrechensbekämpfung ja, aber nicht, indem man den Rechtsstaat opfert! |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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Ich befürworte sicher keinen Bundestrojaner, oder Methoden ausm fernen Osten. Genausowenig befürworte ich aber einen Staat, indem der Bürger Narrenfreiheit hat. Es gilt eben ein gesundes Mittelmaß zu finden, in dem sowohl die Freiheiten der Bürger ihren Platz finden, aber immernoch eine Strafverfolgung möglich ist. Dass China oder Guantanamo dies nicht gewährleisten weiß ich auch, aber wenn du schon damit argumentieren musst, scheinst du echt wenig nachgedacht zu haben, und einfach nur dummköpfig stur sein zu wollen. Nimms mir nicht übel, aber deine Unfähigkeit, die Situation aus einem nicht-eigenen Standpunkt zu betrachten, macht dich unglaublich dumm. greetz Mike |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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Um aber mal auf dich zuzukommen: Wir sind uns sicherlich einig, dass wir weder Anarchie noch eine totalitäre Staatsgewalt wollen. Man sollte allerdings auch einsehen, dass das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung" nicht ohne Grund eingeführt wurde und wir die Informationen, die über uns gesammelt werden, auf das Nötigste begrenzen sollte. Man kann dem Staat keine Waffen in die Hand drücken und dann hoffen, dass er sie nie einsetzt. Denn wenn er das tut, dann ist es oft bereits zu spät ;) Man kann im Einzelfall vielleicht darüber sprechen, ob die Polizei beispielsweise verinzelt mehr Befugnisse bekommen sollte. Aber diese sollten nur kommen, wenn der Eingriff in fremde Rechte minimal ist und gleichzeitig der Vorteil für die Verbrechensbekämpfung riesengroß. Und das ist weder bei flächendeckender Video-Überwachung, noch bei der Vorratsdatenspeicherung, noch bei Computerverwanzungen der Fall. ;) |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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greetz Mike |
Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
Bitte bleibt sachlich. Das hat bisher recht gut geklappt in diesem Thread.
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Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
Erst LIDL. Nun auch PLUS und Edeka. Letztere haben die Existenz der Protokolle bestätigt, sagen aber, sie hätten sie weder genutzt noch beauftragt. Trotzdem ist es ein Unding.
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Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
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Wie kann es da eine Pauschalaussage über "Edeka" geben? |
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