Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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DelphiMeinFreund 7. Okt 2018 14:20

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Ich sehe kein Problem darin, Brutto und Steuerklasse in einem Satz zu erwähnen.

Es gehen zwei wichtige Informationen, eigentlich drei, aus meinem Beitrag hervor:
- ich suche Arbeit
- ich biete mich günstig an (denn was will ich mit 3000€ oder mehr monatlich, wenn schon 2000€ brutto dicke ausreichen)
- ich bin nicht verheiratet

Daniel 7. Okt 2018 15:18

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Irrelevant für den Fragesteller, bitte beim Thema bleiben. ;-)

Delphi.Narium 7. Okt 2018 16:10

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

Zitat von MyRealName (Beitrag 1415119)
Ich selbst bin kein Freund von "Programmiersprachen sind alle gleich, kann man eine, kann man alle".

Das sehe ich auch so: Wer Deutsch kann, muss nicht dann auch jede beliebige andere Sprache können.

Wer sich in einer Sprache artikulieren kann, kann das dann auch in allen anderen Sprachen? Absurd.

Habe etliche sehr gute C++, und / oder Java-Programmierer kennen gelernt. Die kamen aber nicht mit Delphi zurecht, hatten meist auch Probleme mit SQL und PLSQL, oder kamen dort zumindest bei weitem nicht an die Güte heran, die sie mit C++ und Java leisten konnten.

Bei mir ist es extrem andersherum. Delphi, SQL, PLSQL: no Problemo, aber bei den C-ähnlichen Sprachen scheitere ich (für meine Begriffe) gnadenlos.

Ja, es gibt Entwickler, die können in jeder Sprache programmieren. Viel irgendwie so, naja, es kommt schon was dabei raus, einige überall gut, wenige überall wirklich excelent. Das sind Ausnahmetalente.

Und natürlich: Das sind meine über ein paar Jahrzehnte gemachten, subjektiven, Erfahrungen. Andere mögen das (zurecht) durchaus anders sehen.

Delphientwickler sind eigentlich schon seit langem recht schlecht zu finden. Es gab da nie den Hype: Delphi, wow, neu, das müssen wir jetzt alle machen.

Als C# neu war, wurde das zum Noplusultra. Da musste man alles vorhandene auf .net umschreiben. Auch bei Java musste man jetzt sofort direkt alles Vorhandene auf Java umstellen.

Sowas gab es für Delphi nie. Es wir zum Teil in Schulen gelehrt (mit älteren Versionen) und gilt dort schon als Exot, den eigentlich niemand braucht.
Lernt irgendwer, der an der Uni in die Richtung Informatik studiert, den Umgang mit Delphi oder zumindest die darunterliegende Sprache? Eher weniger.

Also: Warum sollte man dann Leute finden, die mit Delphi umgehen können oder sich so sehr dafür interessieren, dass sie ihr Berufsleben, ihre Existenz, darauf aufbauen?

Bleibt eigentlich nur das Fazit aus dem Eingangspost:
Zitat:

Zitat von DSCHUCH
Bleibt eigentlich nur die Variante neu auszubilden ...


bernau 8. Okt 2018 08:38

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Wir habe hier noch ein ganz anderes Problem. Wir benötigen nicht zwingend jetzt einen Programmierer, sondern in 10-15 Jahren, wenn ich so langsam mich aus der Firma zurückziehen möchte. Einen "alten Erfahrenen" einzustellen bringt mir nichts, weil der ggf. zur gleichen Zeit aufhören möchte wie ich. Also muss ein Junger ran.

1-2 Jahre braucht ein Jungprogrammierer um auf den Level der Programmierung zu kommen, der bei uns nötig ist um halbwegs produktiv mitarbeiten zu können. Hinzu kommt noch mindestens 2-3 Jahre um das Fachspezifische des Umfeldes zu lernen, in dem unsere Software eingesetzt wird. Macht zusammen 5 Jahre zur Einarbeitung. Danach ist nicht sicher gestellt, ob der Jenige auch die Firma weiter führen möchte (oder kann). Wenn er nach vier Jahren keine Lust mehr hat, dann habe ich viel Geld in einen Nachfolger umsonst investiert. Das Geld kann ich auch in meine Rente stecken.

Hobbycoder 8. Okt 2018 09:10

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

Zitat von bernau (Beitrag 1415176)
Wir habe hier noch ein ganz anderes Problem. Wir benötigen nicht zwingend jetzt einen Programmierer, sondern in 10-15 Jahren, wenn ich so langsam mich aus der Firma zurückziehen möchte. Einen "alten Erfahrenen" einzustellen bringt mir nichts, weil der ggf. zur gleichen Zeit aufhören möchte wie ich. Also muss ein Junger ran.

1-2 Jahre braucht ein Jungprogrammierer um auf den Level der Programmierung zu kommen, der bei uns nötig ist um halbwegs produktiv mitarbeiten zu können. Hinzu kommt noch mindestens 2-3 Jahre um das Fachspezifische des Umfeldes zu lernen, in dem unsere Software eingesetzt wird. Macht zusammen 5 Jahre zur Einarbeitung. Danach ist nicht sicher gestellt, ob der Jenige auch die Firma weiter führen möchte (oder kann). Wenn er nach vier Jahren keine Lust mehr hat, dann habe ich viel Geld in einen Nachfolger umsonst investiert. Das Geld kann ich auch in meine Rente stecken.

Das Problem hat aber jeder Unternehmer, welcher sich Gedanke um seinen Ruhestand macht. Hat noch nicht mal zwingend was mit Delphi zu tun. Das Risiko musst du wohl eingehen, wenn dir was daran liegt, dass alles in deinem Sinne weitergeführt wird, oder du verkaufst das Ganze später vollständig einfach an jemanden, der sich dafür interessiert und sich das zutraut oder an einen Mitbewerber ohne Rücksicht auf deine Kunden bzw. was danach halt so passiert.

Ghostwalker 8. Okt 2018 10:46

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Als langjähriger Pascal/Delphi-Fan denke ich, das das ganze Dilemma auf mehre Faktoren zurück zu führen ist.

1. Wenn man sich die Job-Angebote der Firmen anssieht, wollen Firmen grundsätzlich einen Dr. der Informatik,
mit 30 Jahren Berufserfahrung, ungebunden, nicht älter als 20 Jahre und am besten noch Spezialist in C#,
Javascript, Brainfuck. Dazu noch gute Kentnisse mit Orakel, MySQL, MongoDB und Interbase.

Perfekt ist der Bewerber der die Anforderungen erfüllt, nicht mehr als 1000€/Monat haben will und sich mit
22 Tagen Urlaub begnügt.

Das ganze wird dann in Berufsbezeichnungen verpackt, die kein Normalsterblicher mehr versteht (und die es
offiziell eigentlich auch garnicht gibt). Von einem (noch) verständlichen "Frontend-Developer" bis hin zum
"Codestylisten" hab ich im lauf der Jahre schon so einiges gelesen.

Klar, das ist jetzt etwas überzogen, aber beim lesen der Stellenanzeigen könnte man diesen Eindruck gewinnen.

2. Regionale Unterschiede. Ja, nicht nur Ost-/West gibts die, selbst innerhalb eines Bundeslandes.
Beispiel Bayern:

In München gibts Stellen die über Monate nicht besetzt werden können, weils keine Leute gibt. Auf dem Land,
gibts Entwickler, weil die Lebenshaltungskosten dort einfach wesentlich billiger sind.

3. Jungprogrammierer frisch von der Ausbildung:

"So, ich kann jetzt programmieren. Ich will 80000€ im Jahr, bei einer 30 Stunden Woche mit 150 Tagen
Urlaub".

Möök, sag ich da nur.

4. In Gesprächen mit Prof. und Referenten hör ich immer wieder, das viele der Studenten, die Informatik
studieren, garnicht mehr programmieren wollen. Sie wollen nur noch die Konzepte entwerfen und die
Umsetzung anderen überlassen.


5. Wie schon vorher erwähnt wurde, gab es um Pascal/Delphi nie diesen großen Hype, wie das z. B. mit C/C++ oder
aktueller Ruby on Rails gibt. Viele Entwickler haben daher umgeschult. Und nur sehr wenige, die in der
Ausbildung Java oder C# gelernt haben, bringen den Willen und die Motivation auf, sich jetzt mit Delphi zu
befassen.

Ich denke, das hier beide Welten (Unternehmen und Bewerber) daran arbeiten müssen. Beide Seiten müssen ihre Erwartungen etwas nach unten schrauben.

"Home Office" ist, imho, nicht wirklich eine Lösung. Von Seiten des Arbeitnehmers ist hier ein hohes Maß an Selbstdisziplin gefordert, von Unternehmer Seite ein großes Maß an Vertrauen. Diese Kombination findet sich nur sehr selten.

Was nun verschiedene Programmiersprachen gleichzeitig beherrschen betrifft. Bis zu einem gewissen Level, ist jede Programmiersprache gleich aufgebaut. Wenn man die beherrscht, kann man wirklich relativ einfach eine neue
Programmiersprache lernen. Aber, bis man wirklich den "Experten"-Level erreicht, gehen einige Jahre der Praxis drauf. Das hängt aber nicht nur an der Programmiersprache, sondern auch an den eingesetzten Tools und Entwicklungsumgebungen zusammen.

Der schöne Günther 8. Okt 2018 11:02

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

Zitat von Ghostwalker (Beitrag 1415195)
4. In Gesprächen mit Prof. und Referenten hör ich immer wieder, das viele der Studenten, die Informatik
studieren, garnicht mehr programmieren wollen. Sie wollen nur noch die Konzepte entwerfen und die
Umsetzung anderen überlassen.

Ich zitiere meinen damaligen Dekan: "Das sind alles Feinheiten, programmieren tun Sie später eh nicht mehr. Das machen irgendwelche Inder, aber nicht Sie!"

(Die erste Reihe war voll mit Indern)

Jumpy 8. Okt 2018 11:13

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Die wenigsten Bauleiter und noch weniger Architekten ziehen die Mauern heute noch selber hoch. Programmieren ist imho mittlerweile eher ein Handwerk, auch Uncle Bob spricht ja oft vom software craftmanship. Insofern sind vielleicht die Anforderungen in den Unternehmen, die immer ein Informatikstudium als Vorraussetzung haben veraltet.

DelphiMeinFreund 8. Okt 2018 11:34

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

4. In Gesprächen mit Prof. und Referenten hör ich immer wieder, das viele der Studenten, die Informatik
studieren, garnicht mehr programmieren wollen. Sie wollen nur noch die Konzepte entwerfen und die
Umsetzung anderen überlassen.
Vor ein paar Monaten durfte ich eine Person kennenlernen, die schon seit ein paar wenigen Jahren in einer IT-Firma mit Schwerpunkt Entwicklung arbeitet. Also keinen Netzwerkkram etc. Nach ein paar Stunden der Begegnung habe ich der Person beim Programmieren zugesehen und habe festgestellt, dass sie, also die Person, nicht einmal die einfachsten Grundlagen beherrschte.

Die Krone gabs noch oben drauf als ich erfuhr, dass diese Person schon seit einigen Semestern ein Duales Studium der Informatik verfolgte.
Einem Hobbyprogrammierer sei verziehen, wenn er nicht alles perfekt beherrscht. Es sei denn, er entwickelt schon seit drei Jahrzenten. Aber jemand der ein Duales Studium der Informatik verfolgt, und das schon länger ... unverständlich.

Von einem Dr. der angewandten Mathematik, also keinem dummen Menschen, einer Uni die ich nicht nennen werde habe ich mal gesagt bekommen, dass die dort Studierenden später eh nichts mit der Programmierung anfangen können. Denn erstens bekommen die weniger als die Basics im Speedrun beigebracht und zweitens sind es eh alles Studenten die nur studieren, damit Mami und Papi stolz sind.

Halten wir fest: nur weil ein Mensch Informatik studiert hat, ist er nicht kompetenter als ein Hobby-Programmierer, der sein Herzblut in sein Hobby steckt.

haentschman 8. Okt 2018 11:47

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Moin...8-)
Zitat:

...nicht einmal die einfachsten Grundlagen beherrschte.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung bei meinem ersten Programmierjob als Quereinsteiger. :wink: Ich hatte Quelltextmuster hingeschickt. Dann hat der Entwicklungsleiter angerufen und hat auf den Zahn gefühlt. 8-)

Leiter:
"Was try finally ist, brauche ich dir nicht zu erklären."
haentschman:
"Hä wie jetzt?" :wink:
Leiter:
"Das ist normal. 80% der Leute die sich hier bewerben haben das noch nie gehört!"
haentschman:
":shock::shock::shock: Nicht war, oder?"


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