Delphi-PRAXiS
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St.Pauli 9. Dez 2006 19:58

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Ich denke das größte Problem ist, dass die sichtbaren Vorteile den unsichtbaren Nachteilen überwiegen. Beispiel Cookies. Ist es nicht wunderbar wie mir Amazon meine zuletzt angesehen Bücher anzeigt und mir ähnliche Bücher verschlägt. Da vergess ich es doch gerne, dass man so von mir eventuell ein Profil erstellen könnte.

Ich kann nur Schiller erwähnen, der der Meinung war, dass man dem Menschen zur Freiheit erziehen muss. Recht hat er!

Phoenix 9. Dez 2006 21:00

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von Angel4585
Vllt sogar mit GPS wenn das schon kompakt genug ist?

:wall:
[ ] Du weisst, wie GPS funktioniert

GPS ist ein reines empfangsbasiertes System. Ein GPS-Empfänger (die heissen nicht nur so, es sind wirklich nur Empfänger) wartet auf Signale von mehreren GPS-Satelliten, die in dem Signal ihre eigene Position und den Zeitpunkt des Absendens kodieren.

Empfängt ein GPS-System Signale von mindestens 3 Satelliten kann es aus der Signallaufzeit (aktuelle Zeit minus Sendezeitpunkt aus dem Signal) die Entfernung zu den einzelnen Satelliten berechnen sowie anhand der Herkunftsposition der einzelnen Satelliten (Koordinaten aus dem Signal) die eigene Position in dem Korrdinatensystem ermitteln. That's alle the magic.

Ein GPS System kann von dritten technisch unmöglich geortet werden, da er selber kein einziges Signal sendet. Und mich würde es sehr wundern, wenn ich irgendwann einen Reisepass erhalte und dazu eine Gebrauchsanweisung, dass ich den bitteschön wegen des enthaltenen Senders regelmässig aufladen soll.

ichbins 9. Dez 2006 21:02

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von Angel4585
Ein Chip im Personalausweis der von Scannern in Städten gelesen wird um zu sehen wo man wann war?
Vllt sogar mit GPS wenn das schon kompakt genug ist?

Brauchts das überhaupt?

Du hast doch bestimmt immer ein angeschaltetes Handy dabei, wenn du unterwegs bist...

Hast du dir schon mal überlegt was man damit alles noch machen kann, ausser dich jederzeit zu orten?
FBI-Wanderwanzen fürs Handy

Für mich wäre die einzige Lösung des Problems auszuwandern... Hatten wir das nicht schonmal so um 1940 rum?????

Aber ja nicht nach China oder "gar" in die USA, da isses noch schlimmer. Besser in irgendein Entwicklungsland wo ihr euch für ein Monatsgehalt ein Dierektglasfaserkabel mit 1GBit zum Provider legen lassen könnt ;) und endlich frei und schnell ins Internet kommt :thumb:

AirJordan 9. Dez 2006 21:14

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von 3_of_8
Wenn sie staatlich gelenkt sind, warum sollten sie dann Fakten weglassen, die die Sache weniger schlimm machen?

Zur Abschreckung!? Nach dem Motto: Achtung ihr Bösen, wenn wir wollen, dann kommen wir bis zu euren PC und gucken durch den Monitor von der anderen Seite und sehen was ihr so Schlimmes machen wollt. :zwinker:

Daniel G 9. Dez 2006 21:34

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von Phoenix
:wall:

:wall:

Dann bau' ich eben einen kleinen Sender ein, den ich mit dem GPS - Empfänger koppel'. Und ich denke, das hat er auch so gemeint.. :wink:

Und, btw:

Zitat:

GPS wird von der deutschen Polizei für Ermittlungen eingesetzt. Es dient zur Überwachung bestimmter Fahrzeuge und Fahrer. Im April 2005 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass der Einsatz des satellitengestützten Systems zur Überwachung in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren nicht gegen das Grundgesetz verstoße. Der Zweite Senat wies mit diesem Urteil eine Verfassungsklage eines Ex-Mitglieds der Antiimperialistischen Zellen (AIZ) zurück, der beanstandet hatte, eine zweieinhalb Monate andauernde Überwachung seines Fahrzeugs und dessen verschiedener Benutzer habe in übertriebener Weise in Grundrechte der Überwachten eingegriffen.
Quelle: Wikipedia.

Aber wie ichbins schon schrieb': Jeder Depp hat heute 'n Handy. Da drüber geht's deutlich einfacher. Und mal ehrlich: Wer möchte darauf verzichten? Ich nicht.

Gausi 10. Dez 2006 09:46

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Ich will nochmal auf das Anfangsposting eingehen:
Zitat:

Zitat von Luckie
Ich will auch auf das Thema und die damit verbundene Problematik aufmerksam machen. Denn nur mit Aufklärung kann man dem eventuell noch entgegenwirken. "Wehret den Anfängen", wenn es dazu nicht schon zu spät ist, denn unter dem Deckmatel Terrorissmusbekämpfung ist es unseren Politikern anscheinend möglich alles durchzusetzen, Beschränkung der Freiheit jedes Bürgers, Überwachung jedes Bürgers, Missachten jedweder Rechtsstaatlichkeit, ...

"Wehret den Anfängen" ist ein guter Ansatz. Aber ich fürchte, er wird nicht funktionieren. Ich weiß nicht, ob es wirklich ein echtes Zitat ist, oder ob sich das jemand später mal zusammengereimt hat. Hermann Göring soll bei den Nürnberger Prozessen folgendes gesagt haben:
Zitat:

"Natürlich will das Volk keinen Krieg. Das ist verstanden. Aber es ist immer ganz leicht, das Volk mit sich zu ziehen, ob das nun eine Demokratie tut oder eine faschistische Diktatur, ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur. Abstimmung hin oder her, das Volk kann immer dazu gebracht werden, dem Geheiß des Führers zu folgen. Das ist einfach. Man braucht nur zu sagen, daß sie angegriffen werden und den Pazifisten einen Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und, daß sie das Land einer Gefahr ausliefern. Das funktioniert in allen Ländern."
Ist es nicht genau das, was zur Zeit passiert? Man erzählt uns, dass wir von angegriffen werden, und an jeder Ecke Gefahr lauert (Terroristen, Amokläufer, Killerspiele, Kinderschänder). Der Kampf gegen diese Gefahren kann nur mit mehr Sicherheitsmaßnahmen gewonnen werden. Und wenn man sich nicht überwachen lassen möchte, hat man etwas zu verbergen. Man ist also ein Amokläufer, Terrorist oder Kinderschänder.

Das soll jetzt kein platter Nazi-Vergleich sein. Ich könnte auch sagen, dass von den aktuellen Pläne die StaSi in der DDR nur hat träumen können. Aber die Argumentation, die Göring damals benutzt hat, erscheint mir absolut schlüssig, und wir sind imho auf dem besten Wege dahin, den Beweis für "Das funktioniert in allen Ländern" (wieder mal) zu erbringen.
Der eine oder andere Innenminister gibt Äußerungen von sich, die mit "Herrschaft des Volkes" kaum noch was zu tun haben, und wenn ich mir anschaue, wie oft in Berichterstattungen die Schlüsselwörter "Terrorismus" und "Kinderpornografie" fallen, dann drängen sich mir gewisse Analogien einfach auf. Hier werden (größtenteils) unbegründete Ängste heraufbeschwört, und die Sicherheitsmaßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen der persönlichen Freiheit werden dann von "dem Volk" als notwendiges Übel akzeptiert werden.

Mal ehrlich: Wer kann den allen ernstes gegen Vorratsdatenspeicherung, Internetüberwachung, RFID-Chips in Ausweisen, KFZ-Kennzeichen-Abgleich und einiges mehr sein, wenn man damit Terroranschläge verhindern kann? Oder Kinderpornografie? :roll:

St.Pauli 10. Dez 2006 10:44

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von Gausi
Hier werden (größtenteils) unbegründete Ängste heraufbeschwört, und die Sicherheitsmaßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen der persönlichen Freiheit werden dann von "dem Volk" als notwendiges Übel akzeptiert werden.

Kann ich nur zustimmen. Die Angst wird immer mehr zum Mittel der Medien und Politik. Anthrax: Sind da überhaupt Menschen dran gestorben? Aber wir mussten alle Angst haben, wenn wir einen Brief geöffnet haben... Oder Vogelgrippe: Wieviel Prozent der Deutschen sollten sterben? Wieviel sind gestorben?

Kinimod8 10. Dez 2006 11:55

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Zitat von St.Pauli
Oder Vogelgrippe: Wieviel Prozent der Deutschen sollten sterben? Wieviel sind gestorben?

Wo wir gerade bei der Vogelgrippe sind...

Zitat:

Zitat von Reinhard Kurth, Leiter des Robert-Koch-Instituts,
Eine [Vogelgrippe-]Pandemie bedroht potenziell alle sechs Millarden Menschen. (FAZ, 18.08.05)

Gestorben sind bisher ganze 154 Menschen, und bei einem seeeehr großen Teil davon ist die Todesursache auch noch ungewiss.

Dabei wird/wurde versucht, uns Angst zu machen, um unter diesem Vorwand Millionen Dosen (vermutlich wirkunslose) Medikamente zu kaufen, sämtliche freilaufenden Hühner einzusperren und dubiosen Instituten neue Eingangsbereiche zu spendieren.

vgl. dazu auch hier und hier.

Indrizzi 10. Dez 2006 12:48

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Laut einem Bericht von NTV aus dem Januar 2006 wurden im Jahr 2005 14 Mio. Kontoabfragen durch die Behörden durchgeführt. Selbst wenn jeder nicht nur ein Konto besitzt und manche Konten mehrmals abgefragt wurden kann man daran erkennen wie fürsorglich der Staat mit dem informationellen Selbsbestimmungsrecht und dem "Bankgeheimnis" umgeht.

Das der Behördentrojanaer kommt, steht für mich außer Frage. Es ist ja nur zu unserem Besten! Und wer glaubt, dass dieser Trojaner nur den Strafverfolgungsbeghörden dient, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Möglichkeiten schaffen Begehrlichkeiten. Ich denke es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Finanzämter, der Zoll, die Arbeitslosenämter usw. Zugriff auf das System haben werden oder zumindest auf großzügige Amtshilfe hoffen dürfen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ausgerechnet der des Meineids verdächtige Herr Innenminister auf sowas kommt und dessen Parteikollege Merz vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Veröffentlichung seiner Einkunftsquellen klagt.

Sarkastisch könnte man sagen: genetischer Fingerabdruck bei der Geburt anlegen, Chip unter die Haut, RDIF auf den Hintern und wir sind alle sicher. Wenn einem dabei nur nicht das Grinsen im Hals stecken bleiben würde.

mkinzler 10. Dez 2006 12:56

Re: Zunehmende Überwachung in Deutschland
 
Zitat:

Möglichkeiten schaffen Begehrlichkeiten.
Ein gutes Beispiel sind die Mautdaten, welche anfänglich nur zur Mautberechnung dienen sollten, jetzt will man sie auch für andere Zwecke verwenden.


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