Delphi-PRAXiS
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BUG 15. Mär 2011 20:20

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1088803)
Wenn ich wirklich die Wahl hätte zwischen nix tun und trotzdem so über die Runden kommen und arbeiten würde ich nur dann arbeiten wenn ich mir was größeres Leisten will und danach dann wieder die Beine hochlegen und was tun was Spass macht.

Und ich bin da ganz sicher nicht der einzige der so denkt. Ja, ich habe Spass an der Arbeit, aber wenn ich nicht wirklich arbeiten müsste, dann würde ich mir den Stress den ich da habe ganz sicher nicht freiwillig länger antun.

Das klingt doch nicht schlecht ... die andere Hälfte der Arbeit macht jemand anders, der dann Geld braucht.
Und den Stress macht sich jemand, der unbedingt eine Sportwagen haben möchte und damit etwas mehr Geld braucht.

Interessant ist, das du deine jetzigen Verbrauch einschränken würdest, um weniger zu arbeiten. Gibt es einen Grund dafür, das du im Moment nicht halbtags arbeitest (Ok, in vielen Firmen ist das leider nicht gut möglich)? Oder einen Job hast, der weniger Stress macht?

Abgesehen davon: ein guter Bugtracker als OpenSource ist nicht weniger nützlich als ein kommerzieller. Deine Zeit wäre gut angelegt.


EDIT@Luckie: Das Geschriebene schicke ich jetzt noch ab, ich werde mich danach in diesem Thread nur noch zur Atomkraft äußern.

Phoenix 15. Mär 2011 20:56

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1088810)
Interessant ist, das du deine jetzigen Verbrauch einschränken würdest, um weniger zu arbeiten. Gibt es einen Grund dafür, das du im Moment nicht halbtags arbeitest (Ok, in vielen Firmen ist das leider nicht gut möglich)? Oder einen Job hast, der weniger Stress macht?

So langsam wirds im Offtopic auch noch offtopic, aber das beantworte ich jetzt noch ;-)
Das Warum ist einfach: Frau daheim, Baby im Anmarsch, Haus gemietet und das muss alles bezahlt werden. Und mit 50% kommt nicht genug bei rum um das alles abzudecken. Job mit weniger Stress? Wäre möglich, aber in der Firma in der ich jetzt bin gefällts mir sehr gut (Grandioses Arbeitsklima, coole Kollegen und vor allem technologisch sehr hochwertige und spannende Herausforderungen die man sonst nicht so häufig findet). Die für mich einzige Alternative wäre wieder als Freelancer zu arbeiten. Dort würde ich mich wahrscheinlich weniger Stress haben, weil ich immer nur kurze Einsätze und Schulungen habe, also nicht so im 'das muss jetzt fertig werden - Tagesgeschäft' bin. Dafür wäre ich als Technologieberater wohl auch zu teuer. Ich wäre dann aber permanent unterwegs und selten daheim. Wäre wiederum ungeschickt wegen Familienplanung (deswegen habe ich mich überhaupt erst anstellen lassen). RemObjects mache ich ja auch nur aus Spass am Evangelism nebenher ;-)

MathiasSimmack 15. Mär 2011 21:00

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1088688)
Ich kenne Mathias. Und ich glaube nicht, dass er einfach so eine populistische Aussage ohne belegbare Quellen ins Netz stellt.

Nö! Ich habe sie gelesen. Das Buch heißt "Lügen mit Zahlen" von Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff und steht bei mir im Schrank. Sehr amüsant geschrieben. Dreht sich hauptsächlich um das Thema Statistik und wie man damit Politik und Meinungen machen kann. Ich zitiere jetzt einfach mal ausführlicher inkl. der Quellenangabe, die auch im Buch genannt wird:
Zitat:

Der Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlichte 2006 eine Grafik [...] Dabei wurde im konkreten Fall behauptet, der "Anteil der nuklear erzeugten Energie" betrage in Deutschland 31 Prozent. [...] Als Quelle der Grafik wurde die mysteriöse Abkürzung CEA angegeben. Dahinter verbirgt sich das offizielle französische Komitee für Atomenergie (...) das u.a. die Aufgabe hat, französische Atomkraftwerke in der Öffentlichkeit gut zu präsentieren. [...] In Wirklichkeit stellt die Atomkraft in Deutschland nur etwa 13 Prozent der verbrauchten Primärenergie(4). [...] Während die 31 Prozent [...] schnell das Horrorbild heraufbeschwören, ein Ausstieg aus der Atomkraft werde in Deutschland wohl das Licht ausschalten, können wir uns bei 13 Prozent schon viel eher vorstellen, dass man das mit Energieeinsparung, Windkraft und anderen erneuerbaren Energien überbrücken kann. [...] Die 31 Prozent der CEA sind vielleicht nicht falsch, beziehen sich aber nur auf die Stromproduktion.

(4) dpa-Grafik 3765 (Stand 2006). Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Nach Harenberg Aktuell 2008, Seite 203. Mit Primärenergie ist die Form der Energie gemeint, die sie am Anfang der technischen Erzeugung und Verteilung hat.

MathiasSimmack 15. Mär 2011 21:08

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1088669)
Dem wird ein Prosatext eines mir unbekannten Menschen entgegengesetzt, der wiederrum aus einem Buch zitiert, das ich nicht auf anhieb überprüfen kann. ;)

Huhu! :hi: Ich schreibe aber keine Prosa! :wink:

messie 15. Mär 2011 21:41

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1088807)
Ihr kommt leider vom Thema ab. Das entwickelt sich hier leider im Moment zu einem Thema pro/contra FDP. Ursprünglich ging es aber um Atomstrom. Also findet bitte wieder zum Thema zurück.

Nö, das sehe ich nicht so. In meinem "unfreiwilligen" Thema geht es um Realpolitik und deren Umgang mit Demokratie. Im Ausgangsthread war die Atomenergie ein herausragendes Beispiel, daraus wurde dieser Thread. Ich als Thread-Verursacher habe die Bezeichnung aber nicht ausgesucht.
Eine bessere Bezeichnung wäre vielleicht "Realpolitik und Demokratie".
Jedenfalls sind die proklamierten Ziele der politischen Parteien und deren Umgang damit im politischen Leben durchaus diskutabel. Notfalls in einem neuen Thema.

Ob solche Themen in ein Programmierforum gehören, ob es klug ist, gewachsene Gemeinsamkeiten auf dem politischen Altar zu opfern, sei dahingestellt. Andere Foren haben das selbe Problem. Und ich habe mich schon früh gegen Weltekel-Threads ausgesprochen - dabei warst Du relativ vorne dran. Die Politik-Threads sind auch nichts Anderes.

Grüße, Messie

MathiasSimmack 15. Mär 2011 21:48

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088826)
Ob solche Themen in ein Programmierforum gehören, ob es klug ist, gewachsene Gemeinsamkeiten auf dem politischen Altar zu opfern, sei dahingestellt.

Gutes Argument. Darüber sollte man nachdenken. Ich persönlich bin zwar der Meinung, dass auch die politische Meinung und Bildung zum Alltag gehört, warum dann auch nicht im Forum, in dem man viel Zeit verbringt? Aber dafür u.U. Freundschaften aufs Spiel setzen, weil man unterschiedliche Ansichten hat... Ein durchaus beachtenswerter Gedanke.

Assarbad 15. Mär 2011 23:43

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1088770)
Die Liberalen sind im übrigen für Bundesweite Volksabstimmungen. Ich dachte mehr direkte Demokratie ist genau das, was eigentlich gewünscht ist, oder?

Darf ich dann ganz im Sinne vorangegangener Vorwürfe gegen Trittin behaupten, daß die FDP, die ja schon mehrfach in (bundesweiter) Regierungsverantwortung war, ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat? :zwinker: ... ich frag ja nur.

Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088774)
Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass die FDP sich nur für die Wirtschaft, bzw. den Mittelstand einsetzt. Der "einfache Mann" auf der Strasse hat dadurch fast nur Nachteile.

Ich lach mich hier gerade wieder krumm. Die Begriffe "Mittelstand" und "bürgerlich" sind doch für die "Volksparteien" schon lange nicht mehr was sie für die Mehrheit des Volkes sind.

Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088783)
Die Grünen als ideologiefreie Ablasshändler "gutes Gewissen gegen Staatssekretärsposten", zu den Linken fällt mir da nix ein.

"Grüne, FDP-Wähler mit Gewissen." (Zitat: Volker Pispers)

Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1088787)
Mit einem bedingungslosem Grundeinkommen könnte man sich zB. Mindestlöhne sparen, wenn niemand mehr gezwungen ist, zu unwürdigen Bedingungen zu arbeiten.

Er hat Jehova gesagt! Steinigt ihn!

Mal ernsthaft, der FDP geht es doch nicht um Freiheit im weitesten Sinn. Der FDP geht es um Freiheit wenn man was hat und die Freiheit es zu behalten. Risiken dürfen gern sozialisiert werden, haben wir bei den Bankstern gesehen. Wo kämen wir denn hin wenn durch ein bedingungsloses Grundeinkommen die Zwänge für die Prolls wegfielen? Weiß man doch schon lange daß die nur nicht mit Geld umgehen können und man mit ehrlichen Mitteln und Fleiß reich werden kann. Also bitte ... :roll:

(Bei den C-Parteien sieht es ja nicht anders aus. Glücklicherweise steht das C für einen Begriff der Dank des Buches auf dem er basiert in jeder nur denkbaren Art und Weise ausgelegt werden kann. Deswegen bin ich auch schon über die Forderung hinweg die sollten ihre Cs abgeben.)

Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1088790)
Schön, dass du es ansprichst. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass es kein unendliches Wachstum geben kann. Was sagt uns das über unser Wirtschaftssystem?

Nunja, das Wirtschaftssystem basiert schonmal auf den falschen Voraussetzungen. Natürliche Ressourcen sind deutlich unterbewertet. Deren Verschmutzung (Luft, Wasser) ist auch eine Form des Verbrauchs (Erze, Salze, Öl, Gas) und sollte damit gleichen Regeln unterliegen. Aber auch die "Verbrauchsressourcen" sind unterbewertet. Sieht man am Thema AKW ja auch sehr schön. Die Endlagerung wird als Problem ausgeblendet. Das (angeblich) vernachlässigbare Restrisiko - trotz Unbeherrschbarkeit im Falle eines Eintretens - ebenso.

Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088791)
Man setzt auf Leiharbeiter, das kommt die Betriebe einfach billiger und zwar auf Kosten der Arbeitnehmer.

Heh, Fließbandsysteme sind geil, das haben seit McDonalds auch andere begriffen! Man nehme: ein ausgeklügeltes System ohne Platz für Kreativität. Ausgebildete Leute braucht man nicht und wenn dann bitte auf dem Lohnniveau eines Unausgebildeten. So, jetzt noch alles so zerstückeln daß jeder nur vordefinierte und leicht erlernbare Handgriffe machen muß - voila, das Ideal ...

Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088791)
In Sachen Gesundheitspolitik steuern wir auch auf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu, was ich für mehr als bedenklich halte.

Wie jetzt, steuern drauf zu?

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1088792)
Aber besser ist eigentlich das Chinesische Modell was die Ärzte angeht (meine persönliche Meinung, hat nix mit der FDP-Position zu tun): Hier werden Ärzte nach Leistung bezahlt. Und zwar bekommen die Geld, wenn ihre Patienten *nicht* krank werden und wenn sie nach einer Krankheit oder einem Unfall *schnell* wieder Gesund werden. Je öfter und je länger die Patienten eines chinesischen Arztes krank sind, desto weniger verdient er.

Das System wäre jetzt aber auch wieder doof für die FDPler, die sich ja bereitwillig von der Pharmalobby ... lassen.

Möglicherweise müßte dann die Wirksamkeit von Medikamenten nachgewiesen werden. Vielleicht noch von Leuten die sich nicht von der Pharmalobby ... lassen.

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1088792)
Heute doktort der Arzt dem gegenüber lieber etwas länger an Dir rum, weil er dann nämlich mehr abrechnen kann...

Jetzt verstehe ich warum die Ärzte sich immer soviel Zeit lassen und nicht hektisch darauf gucken bei den gesunden Dauergästen zu sparen um bei den echten Problemfällen mal etwas mehr Zeit zu haben. Wir haben ja quasi schon Kommunismus im Gesundheitssystem. Diese Gleichmacherei, unerträglich!

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1088794)
Jo. Dann haben wir mit einem Schlag 80 Millionen arbeitslose, die ein Bedingungsloses Grundeinkommen fürs Faulenzen beziehen. Erm.. woher sagtest Du nochmal soll das Geld dafür kommen?

Ach, diese wunderbare Ignoranz. Da fällt mir gerade das Lied "Annabelle" von Reinhard Mey ein, aber leider reimen sich "Annabelle" und "Phoenix" nicht. Ich denke du bist in Wirtschaftsfragen nicht ganz unbeleckt? Seltsam, daß du das behauptest, dich aber offenbar nicht mal mit Theorien über deinen ideologischen Tellerrand hinaus beschäftigt hast. Ansonsten wüßtest du nämlich, daß es finanzierbar ist (und wie), und daß die meisten Menschen sich selbst verwirklichen wollen, weswegen sie nicht untätig ihren (dann wohl kurzen) Wohlstand genießen würden. Auch wüßtest du dann, daß nachweislich die meisten Menschen auf die Frage "Was würden Sie dann machen?" antworten, daß sie weiter arbeiten gehen wollen und daß sie dennoch mehrheitlich (irgendwo um die 90% wenn ich mich recht entsinne) von anderen annehmen, daß sie dies dann nicht täten. Das sagt also mehr über unsere von (fehlendem und enttäuschtem) Vertrauen geprägte Gesellschaft aus, als über die Machbarkeit ...

Aber keine Angst, jeder noch so kleine Arbeitgeber wird sich dagegen stemmen, denn dadurch würde ja die Abhängigkeit der Arbeitnehmer von den Arbeitgebern aufgeweicht. Aber manche Unternehmer haben dennoch schon begriffen, daß das System Sinn macht und wieso. Bei den andern dauert's halt etwas länger. Geldelite ist eben nicht gleich Bildungselite - und wenn man ständig sein Geld zählen muß, hat man ja keine Zeit zum Lesen von Büchern (auch wenn das Geld da wäre).

Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1088796)
Das mit den Leiharbeitnehmern wäre anders, wenn das qualifizierte Personal durch geringere Lohnnebenkosten billiger wäre. Denn das leistet letztlich dann doch mehr als ein Leiharbeiter.

Das ist der Teil in Diskussionen (auch denen wo man körperlich anwesend ist), wo ich mich immer daran erinnere, daß ich ja Pazifist bin.

Du meinst also, daß die ganzen ollen faulen Säcke von Proleten etwas Anreiz brauchen arbeiten zu gehen und daß Leiharbeit die Lösung sei? Gut, laß dir von einem, dessen Vater die meiste Zeit seit der Wende Leiharbeiter war, gesagt sein, daß sich Leiharbeit sicher für die Firmen rechnet und da sowohl für die Leihnehmer als auch die Leiharbeitsfirmen, für den Arbeitnehmer aber nicht.

Mein Vater kurvte jahrelang durch Deutschland zu seinem Arbeitsplatz. Selbstverfreilich nur alle paar Wochen, da ohne die Auslöse das ganze ein Minusgeschäft geworden wäre. Leider wurde es dann im Rückblick auch so ein Minusgeschäft, da die Wartung des Autos und so weiter ja nicht übernommen werden. Das Ansparen eines neuen Autos ist auch nicht drin. Also laß bitte einfach mal deine Sprüche und höre lieber ab und an Leuten zu die jenseits deines ideologischen Horizonts sind.

Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088799)
Was dann dazu führt, dass chronisch kranke nicht mehr behandelt werden?

Ich bitte dich. In einer "Leistungsgesellschaft" müssen solche Opfer gebracht werden. Vielleicht gibt es dann auch irgendwann staatliche Beihilfen zum selbstverantwortlichen Sterben?

Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088799)
Deutschland hatte sich in über 40 Jahren zum Mustersozialstaat entwickelt. Nirgendwo ging es den Leuten besser, der Wirtschaft und dem Mittelstand übrigens auch. Das wird nun in den letzten 10 Jahren konsequent in den Dreck getreten.

Ja komm, das ist jetzt unfair. Gibt doch keinen Anreiz mehr. Der pöhse Kommunismus (den Unterschied zum Sozialismus kennt doch eh kein Schwein) ist wech - dem haben wir's gegeben - und jetzt brauchen wir doch nicht mehr beweisen warum der Kapitalismus besser ist. Das wissen wir ja jetzt alle und deswegen können wir ruhig auch wieder ein wenig in Richtung Feudalismus gehen.

Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1088807)
Ihr kommt leider vom Thema ab. Das entwickelt sich hier leider im Moment zu einem Thema pro/contra FDP. Ursprünglich ging es aber um Atomstrom.

... und Demokratie. Diskussionen entwickeln sich. Ein Unding. Ich stelle fest, daß die Moderatoren in der DP sich im echten Leben nie mit Freunden, Familie oder Kollegen zu Diskussionen zusammenfinden - geschweige denn mit "Feinden", da sie ansonsten ja wüßten, daß Diskussionen sich von einem Thema weg- und dann oft auch wieder hinbewegen :zwinker:

Reicht es nicht, daß die Kategorie schon Klatsch und Tratsch heißt?

Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088826)
Ich als Thread-Verursacher habe die Bezeichnung aber nicht ausgesucht.
Eine bessere Bezeichnung wäre vielleicht "Realpolitik und Demokratie".
Jedenfalls sind die proklamierten Ziele der politischen Parteien und deren Umgang damit im politischen Leben durchaus diskutabel. Notfalls in einem neuen Thema.

Jipp.

Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088826)
Ob solche Themen in ein Programmierforum gehören, ob es klug ist, gewachsene Gemeinsamkeiten auf dem politischen Altar zu opfern, sei dahingestellt.

Könnt ihr das nicht trennen? Dann frage ich mich echt wie ihr zum Recht auf freie Meinungsäußerung Anderer steht ... mich fröstelt's grad.

In diesem Sinne, guts Nächtle :zwinker:

blauweiss 16. Mär 2011 00:58

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Hallo "Oliver aka Assarbad",

dieser Text von Dir um 0:43 ist von der ersten bis zur letzten Zeile *gigantisch*.

mkinzler 16. Mär 2011 06:47

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

... und Demokratie. Diskussionen entwickeln sich. Ein Unding. Ich stelle fest, daß die Moderatoren in der DP sich im echten Leben nie mit Freunden, Familie oder Kollegen zu Diskussionen zusammenfinden - geschweige denn mit "Feinden", da sie ansonsten ja wüßten, daß Diskussionen sich von einem Thema weg- und dann oft auch wieder hinbewegen
Doch machen wir schon, aber hier in der DP haben wir eine andere Aufgabe! Und dieser kommen wir hier nach. Das hat nichts mit unserer persönlichen Meinung zu tun ( ja wir haben eine!) oder mit Machtgeilheit zu tun (welche du uns immer so unterschwelig unterstellst).
Zudem ist die DP kein Politikforum, sondern ein Programmierforum.

Daniel 16. Mär 2011 07:59

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Assarbad (Beitrag 1088861)
[...] Diskussionen entwickeln sich. Ein Unding. Ich stelle fest, daß die Moderatoren in der DP sich im echten Leben nie mit Freunden, Familie oder Kollegen zu Diskussionen zusammenfinden - geschweige denn mit "Feinden", da sie ansonsten ja wüßten, daß Diskussionen sich von einem Thema weg- und dann oft auch wieder hinbewegen :zwinker:

Reicht es nicht, daß die Kategorie schon Klatsch und Tratsch heißt?

Diese Aussage ist nun völliger Scheiß, der mich wirklich sauer macht. Ich bin für diese Plattform verantwortlich und muss dafür sorgen, dass ich oder meine Moderatoren das Thema verfolgen und bei Bedarf eingreifen. Politische Themen tragen besondere Brisanz in sich und sind mir deswegen schon ein Dorn im Auge - weil sich die Teilnehmer schnell mal verbal an die Gurgel gehen. Und das deutlich schneller als bei fachlichen Themen.

Wenn ich dafür jetzt auch noch angemacht werde, dann fällt mir nicht ein einziger Grund ein, dieses Thema offen zu lassen.

Daniel 16. Mär 2011 08:01

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von MathiasSimmack (Beitrag 1088830)
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088826)
Ob solche Themen in ein Programmierforum gehören, ob es klug ist, gewachsene Gemeinsamkeiten auf dem politischen Altar zu opfern, sei dahingestellt.

Gutes Argument. Darüber sollte man nachdenken. Ich persönlich bin zwar der Meinung, dass auch die politische Meinung und Bildung zum Alltag gehört, warum dann auch nicht im Forum, in dem man viel Zeit verbringt? Aber dafür u.U. Freundschaften aufs Spiel setzen, weil man unterschiedliche Ansichten hat... Ein durchaus beachtenswerter Gedanke.

Es liegt an jedem einzelnen von Euch, diese Diskussion konstruktiv und mit einem Mindestmaß an Respekt zu führen.

MathiasSimmack 16. Mär 2011 08:12

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1088897)
Es liegt an jedem einzelnen von Euch, diese Diskussion konstruktiv und mit einem Mindestmaß an Respekt zu führen.

Ich habe messies Einwand persönlich anders verstanden, Daniel.

Nenne es menschliche Schwäche, aber ich gebe gern zu, dass ich "einen Bogen" um Leute mache, die im Extremfall das komplette Gegenteil meiner Meinung vertreten. Ich schätze unterschiedliche Ansichten, aber mit Menschen, die vollkommen anders ticken als ich, beschäftige ich mich nicht groß. Wie gesagt, ob mich das jetzt zu einem schlechten Menschen macht, müssen andere beurteilen. Und deswegen möchte ich Ollis Aussage auch nicht so im Raum stehenlassen. Ich spreche keinem das Recht ab, seine eigene Meinung zu haben und zu äußern. Aber im Zweifel, sei es bei einem persönlichen Treffen oder hier im Forum, beschränken sich meine Kontakte dann eben doch auf das Fachliche bzw. die wenigen Gemeinsamkeiten. Auf der anderen Seite kann ich durchaus auch mal mehrere Stunden mit mir sympathischen Menschen verbringen.

Ich sehe messies Aussage also so: Ich habe vielleicht mit einigen Personen hier im Forum guten Kontakt, und man schätzt sich gegenseitig. Durch irgendeine fachfremde Diskussion zeigt sich mein bis dahin geschätzter Gesprächspartner von einer komplett anderen Seite. Er vertritt mit Vehemenz eine Meinung, die nun absolut nicht die meine ist. Natürlich beeinflusst mich das (unbewusst?) und ändert meine Einstellung zu dieser Person, und ich begegne ihm dann reserviert und nur noch von der fachlichen Seite. Das würde ich durchaus als "menschlich-sozialen" Rückschritt bezeichnen.

Aber wer kann von sich behaupten, dass er (unbewusst?) nicht auch so handelt?

sh17 16. Mär 2011 08:16

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
@MathiasSimmack

da ist was dran

Meflin 16. Mär 2011 08:39

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Assarbad (Beitrag 1088861)
...

Zitat:

In StackOverflow hättest du jetzt ein Upvote von mir kassiert
:thumb:

hathor 16. Mär 2011 12:51

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Ich will jetzt nicht alle 333 Antworten lesen...

Ich behaupte mal:

Demokratie und Atomkraft (gemeint ist natürlich die Nutzung der Kernspaltung/Kernfission - man achte auf den kleinen Unterschied ! - in Anlagen zur Wärme- und Strom-Erzeugung auf der Erde) passen NICHT zusammen !

Denn Diejenigen, die unseren ganzen radioaktiven Müll erben, werden gar nicht gefragt.
Das ist kriminell, aber nicht demokratisch !!!

Assarbad 16. Mär 2011 14:08

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von mkinzler (Beitrag 1088890)
[...] oder mit Machtgeilheit zu tun (welche du uns immer so unterschwelig unterstellst).

Tu ich das? Wenn das so rüber kommt oder kam, tut es mir leid. Es war zumindest nicht meine Absicht.

Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1088896)
Diese Aussage ist nun völliger Scheiß

Dein Ironometer ist kaputt.

Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1088896)
der mich wirklich sauer macht.

Das tut mir wiederum ehrlichen Herzens leid (ganz ohne Ironie).

Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1088896)
[...] Und das deutlich schneller als bei fachlichen Themen.

Bei fachlichen Themen gibt es eben immer "best practices" oder überhaupt objektivierbare und meßbare Größen für eine angebotene Lösung. In den meisten anderen Fragen des Lebens, inklusive Politik, ist dies selten der Fall.

messie 16. Mär 2011 14:15

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Wenn jetzt doch nicht geschlossen wird, darf ich auch weiter mitmachen:

Zitat:

Zitat von tagesschau.de
Die Hamburger CDU wendet sich nach der Katastrophe in Japan endgültig von der Atomkraft ab. "Das nukleare Zeitalter ist vorbei, auch wenn anderswo weiter AKW gebaut werden", teilten der Landesvorsitzende Frank Schira und sein Stellvertreter, der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse, am Mittwoch mit. "So wie das Mittelalter vorbei ist, auch wenn es weltweit immer noch mittelalterliche Zustände gibt."

Wohlfeil formuliert, CDU!

alfold 16. Mär 2011 14:21

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von tagesschau.de
Die Hamburger CDU wendet sich nach der Katastrophe in Japan endgültig von der Atomkraft ab. "Das nukleare Zeitalter ist vorbei, auch wenn anderswo weiter AKW gebaut werden",....

Wieso, er sagt doch nicht besonders. Er hat keine Zeit angegeben wie lange es dauert :wink:

mkinzler 16. Mär 2011 14:22

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Als Oppositionsführer hat er auch die uneingeschränkte Macht, dass durchzusetzen.

messie 16. Mär 2011 14:25

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Mir hat eher der Vergleich mit dem Mittelalter gefallen :-D

Jumpy 16. Mär 2011 15:20

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Hab heute so gedacht, dass es doch nett ist in NRW ohne AKW's. Dann dacht ich so, wie siehts denn bei den Nachbarn aus? Und siehe da: Nur 190 km Luftline bis zum ersten gefundenen AKW in Belgien. Belgien??? Da schon mal über 'ne Autobahn gefahren? Benutzen die bei AKWs den selben Beton wie bei den Autobahnen?

Fazit: Der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg (heut im Radio gehört) der Atomenergie der da verkündet wird, beruhigt mich nicht wirkich, wenn die anderen nicht damit aufhören. Und die können z.T. (Frankreich 80%) nicht mal "eben" (sagen wir mal 10-15 Jahre) daraus aussteigen. Und wenn z.B. Deutschland und andere das über die EU in ferner Zukunft forcieren wollen, werden wir wahrsch. den Ausstieg anderer Länder subventionieren müssen, wie das immer so ist.

Dann aber noch andere Gedanken gehabt. Heiß Aus für Atomkraft, dass dann aber Kohle (CO2) länger in Kauf genommen werden muss (als die Übergangslösung bis EEs ausreichen)?

Dann nochmal über Windkraft nachgedacht. Das mit Erdrotationsbremsung scheint ja weit her geholt und ist ausdiskutiert, aber was ist damit: Keiner will die Dinger vor der Haustür haben -> Windparks im Meer -> Hochenergiekabel im Meer -> Eingriffe ins Ökosystem??? Dito für Stromkabel aus Norwegen?

(n.b. soll das Erdbeben in Japan auch Einfluss auf Erdrotation gehabt haben, hat der wer was ernstes zu gehört? Finde da nur Gerüchte zu?)

messie 16. Mär 2011 15:33

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1089029)
(n.b. soll das Erdbeben in Japan auch Einfluss auf Erdrotation gehabt haben, hat der wer was ernstes zu gehört? Finde da nur Gerüchte zu?)

z.B. http://search.japantimes.co.jp/cgi-b...0110313a4.html sieht seriös aus.

Was die AKW der Anderen betrifft: Wenn Putin sich Gedanken macht, die EU alles auf den Kopf stellen will und die G20 eine Sondersitzung zum Thema Energie der Zukunft weltweit ansetzt, wird sicher nicht die Kernenergie als Energie der Zukunft gehandelt.

Für Deutschland sogar eine Riesenchance. Wenn mehr auf Erneuerbare gesetzt wird, ist deutsche Technologie nicht weit. Und die FDP wird hinterher sagen : "wir haben's gemacht!"

Aber bis dahin drücken wir den Technikern in Japan mal die Daumen...

Phoenix 16. Mär 2011 15:34

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1089029)
Heiß Aus für Atomkraft, dass dann aber Kohle (CO2) länger in Kauf genommen werden muss (als die Übergangslösung bis EEs ausreichen)?

Das ist nicht auszuschliessen.
Wir schon mehrfach gesagt: Zwar haben wir im Jahresdurchschnitt einen Stromüberschuss, der entsteht aber im Winter. Im Sommer haben wir zu Hochlastzeiten zu wenig Strom und müssen importieren - auch wenn alle AKW laufen.

Wenn die weg sind haben wir im Sommer wahrscheinlich nicht genug Strom, um allein die Grundlast zu decken. Die Grundlast kann leider nur schlecht durch Wind und Sonne gedeckt werden, weil bei nächtlicher Windstille (im Sommer haben wir auch eher wenig Wind) eben genau 0 Produziert wird. Um die Grundlast zu bedienen brauchen wir Kraftwerke die stetig Strom liefern und die man relativ zügig an Bedarfsschwankungen anpassen kann (Wind kommt auf -> runterfahren, Wind flaut ab -> hochfahren). Die einzige Technologien die wir hier haben sind Kohle und Gas. Und Gas ist dank Ölpreisbindung zu teuer um daraus Strom zu machen.

Edit: Das ist übrigens genau das Problem, warum *ausschliesslich* erneuerbare Energien auf lange Sicht nie komplett ausreichen können. Dazu brauchen wir erst Technologien die es uns erlauben die Energie mit hohem Wirkungsgrad zu speichern und über lange Strecken zu transportieren ohne zu hohe Transferverluste zu haben.

Bernhard Geyer 16. Mär 2011 15:37

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1089030)
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1089029)
(n.b. soll das Erdbeben in Japan auch Einfluss auf Erdrotation gehabt haben, hat der wer was ernstes zu gehört? Finde da nur Gerüchte zu?)

z.B. http://search.japantimes.co.jp/cgi-b...0110313a4.html sieht seriös aus.

Auch die Tage werden durch das Beben kürzer (http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...750676,00.html) - Aber 1,8 Mikrosekunden wird nicht mal der feinfühligste unter uns bemerken.

Namenloser 16. Mär 2011 15:38

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1089029)
Dann nochmal über Windkraft nachgedacht. Das mit Erdrotationsbremsung scheint ja weit her geholt und ist ausdiskutiert, aber was ist damit: Keiner will die Dinger vor der Haustür haben

Ein Atomkraftwerk will allerdings auch niemand vor der Haustür haben. Und wenn ich die Wahl hätte, ob ich einen Windpark vor die Haustür bekomme oder ein AKW, muss ich nicht lange überlegen...

MrSpock 16. Mär 2011 15:49

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088769)
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088758)
Hinterfragst du gelegentlich auch mal was von dem, das unsere Regierung so verzapft?

Nein, tut er nicht, weil er nicht nur das passende Parteibuch haben wird, sondern u.U. auch den entsprechenden Nutzen daraus zieht. Und das geht nicht immer ohne Schmerzen und man muss um seiner Ziele willen auch seine Meinung anpassen.

Bei Phönix scheint mir das eher jugendlicher Leichtsinn zu sein.

Grüße, Messie

Danke, dass du an meiner Stelle eine Antwort abgibst. Findest du es in Ordnung mit Spekulationen die Meinung von Anderen zu diskreditieren?

Ich habe tatsächlich ein Parteibuch und bin politisch aktiv. Ich hinterfrage viele der Argumente und Entscheidungen der Partei, der ich angehöre und versuche sogar selbst Ideen und Argumente zu Themen einzubringen. Ich ziehe aus der Atomkraft den gleichen Nutzen wie jeder von uns. Nämlich günstige Energie immer dann, wenn sie benötigt wird, auch zur Verfügung zu haben. Ich habe weder Aktien oder ander Vorteile und arbeite auch nicht in der Energiewirtschaft. Ich muss meine Meinung übrigens nicht anpassen, sondern ahbe auch als Parteimitglied eine freie Meinung. Diese stimmt aber sehr häufig mit der Meinung überein, die meine Partei auch öffentlich artikuliert. In meinem Beruf bin ich viel international unterwegs und dabei ergibt sich auch ein Bild, was andere Staaten über uns Deutsche haben. Auch diese Sicht nutze ich zur Hinterfragung meiner Standpunkte.

Ich war eine relativ lange Zeit Offizier in der deutschen Luftwaffe. Ich hatte mich damals für den Dienst verpflichtet, weil ich unsere Werte, unsere Freiheit und die Art und Weise wie wir leben verteidigen wollte und darin eine wichtige Aufgabe gesehen habe. Im Moment gibt es zwei Parteien, die aus meiner Perspektive versuchen, diese Art wie wir leben, dramatisch ändern wollen. Das sind die Linken und die Grünen. Auch dagegen will ich mich wehren mit Argumenten und Diskussionen.

Meflin 16. Mär 2011 15:52

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1089031)
Um die Grundlast zu bedienen brauchen wir Kraftwerke die stetig Strom liefern und die man relativ zügig an Bedarfsschwankungen anpassen kann (Wind kommt auf -> runterfahren, Wind flaut ab -> hochfahren). Die einzige Technologien die wir hier haben sind Kohle und Gas. Und Gas ist dank Ölpreisbindung zu teuer um daraus Strom zu machen.

Falsch. Kohlekraftwerke sind Grundlastkraftwerke und brauchen genau wie AKWs Tage um hoch- oder runtergefahren zu werden. Das schnellste sind AFAIK immernoch PSWs mit einer Kaltstartzeit von ca. 1 Minute, Gasturbinenkraftwerke brauchen > 5 Minuten...

PSWs sind im Übrigen mit >90% Wirkungsgrad auch der effizienteste bekannte Energiespeicher*. Und glücklicherweise is tman auch grade dabei, da z.B. in Braunkohlegruben neue Kapazitäten zu erschließen.

* zumindest in diesen Dimensionen

Phoenix 16. Mär 2011 16:16

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Meflin (Beitrag 1089038)
PSWs sind im Übrigen mit >90% Wirkungsgrad auch der effizienteste bekannte Energiespeicher*.

Quelle, bitte. Die derzeit effizientesten Pumpspeicherwerke haben meines Wissens nach eine Effizienz von 70 bis maximal 85%, und das dann sind modernste Anlagen wie sie noch nicht oft gebaut wurden.

Bei 40 GWh Speicherleistung die wir ca. in DE haben musst Du also um das einmal komplett aufzufüllen (bei ~77,5% Effizienz (nehmen wir mal die Mitte)) schon über 50 GWh reinstecken. Effizient ist anders.

Bernhard Geyer 16. Mär 2011 16:21

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[QUOTE=Meflin;1089038]
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1089031)
Um die Grundlast zu bedienen brauchen wir Kraftwerke die stetig Strom liefern und die man relativ zügig an Bedarfsschwankungen anpassen kann (Wind kommt auf -> runterfahren, Wind flaut ab -> hochfahren). Die einzige Technologien die wir hier haben sind Kohle und Gas. Und Gas ist dank Ölpreisbindung zu teuer um daraus Strom zu machen.

Grundlastkraftwerke != flexible Kraftwerke.
Braunkohlekraftwerke sind ziemlich träge, AKW's wären theoretisch relativ fix, aber man vermeidet dies wegen Materialbeanspruchung.

Gasturbinen, PSKWs und als Minutenreserve gibs auch noch ein paar MW Ölgeneratoren um flexibel auf Nachfrage/Angebotsschwankungen zu reagieren.

cookie22 16. Mär 2011 16:36

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Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088769)
Zitat:

Zitat von cookie22 (Beitrag 1088758)
Hinterfragst du gelegentlich auch mal was von dem, das unsere Regierung so verzapft?

Nein, tut er nicht, weil er nicht nur das passende Parteibuch haben wird, sondern u.U. auch den entsprechenden Nutzen daraus zieht. Und das geht nicht immer ohne Schmerzen und man muss um seiner Ziele willen auch seine Meinung anpassen.

Bei Phönix scheint mir das eher jugendlicher Leichtsinn zu sein.

Grüße, Messie

Danke, dass du an meiner Stelle eine Antwort abgibst. Findest du es in Ordnung mit Spekulationen die Meinung von Anderen zu diskreditieren?

Ich habe tatsächlich ein Parteibuch und bin politisch aktiv. Ich hinterfrage viele der Argumente und Entscheidungen der Partei, der ich angehöre und versuche sogar selbst Ideen und Argumente zu Themen einzubringen. Ich ziehe aus der Atomkraft den gleichen Nutzen wie jeder von uns. Nämlich günstige Energie immer dann, wenn sie benötigt wird, auch zur Verfügung zu haben. Ich habe weder Aktien oder ander Vorteile und arbeite auch nicht in der Energiewirtschaft. Ich muss meine Meinung übrigens nicht anpassen, sondern ahbe auch als Parteimitglied eine freie Meinung. Diese stimmt aber sehr häufig mit der Meinung überein, die meine Partei auch öffentlich artikuliert. In meinem Beruf bin ich viel international unterwegs und dabei ergibt sich auch ein Bild, was andere Staaten über uns Deutsche haben. Auch diese Sicht nutze ich zur Hinterfragung meiner Standpunkte.

Ich war eine relativ lange Zeit Offizier in der deutschen Luftwaffe. Ich hatte mich damals für den Dienst verpflichtet, weil ich unsere Werte, unsere Freiheit und die Art und Weise wie wir leben verteidigen wollte und darin eine wichtige Aufgabe gesehen habe. Im Moment gibt es zwei Parteien, die aus meiner Perspektive versuchen, diese Art wie wir leben, dramatisch ändern wollen. Das sind die Linken und die Grünen. Auch dagegen will ich mich wehren mit Argumenten und Diskussionen.

Ich wollte dich in keinster Weise irgendwie beleidigen und entschuldige mich nochmals.

Was ich bei dir nur sehr schade finde, genau wie unsere Regierung gehst du auf viele Argumente der Gegenseite nicht ein und verlierst dich in Wiederholungen von dem was du schon gesagt hast. Ich hab mehrere Male das Thema Atommüll und Asse angesprochen, dazu sagst du aber einfach nichts.

Denke nicht, dass ich die Linken oder Grünen gut finde. Für mich sind die Grünen im Moment einfach nur das kleinste Übel. Warum glaubst du wohl, das diese Parteien im Moment soviel Zulauf haben? Gerade die CDU/CSU hat einfach in den letzten Jahren, genau mit solchen Aktionen wie die Sache mit KTzG oder jetzt dieses Moratorium, an Glaubwürdigkeit verloren. Die Leute sind es Leid sich belügen und betrügen zu lassen, selbst wenn es denn nicht so ist, es kommt aber so bei den Leuten an. Wenn man was für die Wirtschaft macht, muss man auch was für die Leute tun, die diese Wirtschaft tragen nämlich die Arbeiter. Das wurde nur in den letzten Jahren komplett vergessen. Um es vereinfacht zu sagen: Man nimmt den Armen immer mehr weg und die wenigen Reichen stecken sich immer mehr in die Taschen. Das nennt man soziale Ungerechtigkeit, so etwas lassen die Leute sich nicht ewig bieten.

Back to Topic:
Ich habe gestern einen Bericht über Isar1 gesehen und war entsetzt. Wer behauptet, unsere AKWs seien sicher, ist schlecht Informiert. Dort werden z.B. abgebrannte Brennstäbe außerhalb des Sicherheitsbereiches in einem einfachen Becken zwischen gelagert. Der Atommüll lagert in Castoren hinter dem Kraftwerk auf einem Gelände, das aussieht wie der Firmenparkplatz. Auf Grund der nähe zu Österreich, hat die österreichische Regierung eine Studie über Isar1 in Auftrag gegeben, welche erhebliche Mängel fest gestellt hat.

Luckie 16. Mär 2011 16:40

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Gestern hat ein Politiker (Ich weiß leider nicht mehr wer.) gesagt, dass sich aufgrund der Vorfälle in Japan die Situation in Deutschland geändert hätte und dass deswegen die AKWS erneut überprüft werden müssten. Da habe ich mich gefragt, was hat sich geändert? Die Kontinentalplatten können sich ja nicht geändert haben. Also was hat sich geändert?

michaelthuma 16. Mär 2011 16:51

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Ich denke dass der Ausstieg vom Ausstieg ein maßgeblicher Rückschritt ist.

Die AKWs in Deutschland können als durchaus sicher angenommen werden, wirklich gefährlich sind schnelle Brüter wie Tschernobyl. Das Konzept hat man aber sehr schnell wieder fallen gelassen.

>>dass wird als neu von dieser Atomregierung verkauft.
Die politische Dimension ist ernüchternd. Es ist ja nicht nur Atom ... die Duras Schwestern (Angi und Ursl) und die Einfalt rundherum, verarschen euch nach Strich und Faden. Atomstrom ist schweineteuer, denn kein Mensch rechnet die Endlagerkosten mit ..., weil man kanns ja nicht so rechnen sonst wäre es zu teuer:). What? Es ist schlicht Schwachsinn. Der Rest sind sinnlos vorgeschobene Argumente. Überlandleitungen ... simple Wahl 30k Leute oder mehr tot vs. Stormmasten ... für .at klare Entscheidung zweiteres. Es beleiben dann eh noch immer genug Länder über die AKWs brauchen ... Es ist schlicht gscheiter weniger mit dem Auto zu fahren und weniger Strom zu brauchen. Dafür muß man aber das Versogersystem abändern ...das bringt die Politik die heut gemacht wird nicht durch.


Österreich funktioniert anders, wir lassen Wien die Freiheit Gesetzte zu entwerfen und es hält sich keiner Dran, dafür schaut keiner nach. Sind wir froh dass Zwentendorf nicht am Netz ist - die hätten vermutlich den Supergau verschlafen in der uns innewohnenden Gemütlichkeit.

Mike/Bunny

Zitat:

Zitat von Chemiker (Beitrag 1088007)
Hallo MrSpock,

es geht nicht um das Erdbeben, sondern um das Restrisiko, was genau dieses Restrisiko ist für die deutschen AKWs ist nicht bekannt. Diese dynamisches Anpassung an neuen Sicherheitskenntnisse ist selbstverständlich, dass wird als neu von dieser Atomregierung verkauft. Da ich selber in einem Störfallbetrieb beschäftigt bin und aktiv an Sicherheitsbetrachtungen in meiner Firma mitarbeite ist das eigentlich eine alter Hut.

Bis blad Chemiker


Luckie 16. Mär 2011 16:52

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Auch schön: Sinneswandel der Politiker: http://www.zeit.de/politik/deutschla...ng-atompolitik

Bernhard Geyer 16. Mär 2011 16:59

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1089060)
Auch schön: Sinneswandel der Politiker: http://www.zeit.de/politik/deutschla...ng-atompolitik

Söder hat mit Seehofer eine Vorbild das eine rekordverdächtiges Tempo bei Meinungsänderungen an den Tag legt.

Meflin 16. Mär 2011 16:59

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Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1089044)
nach eine Effizienz von 70 bis maximal 85%, und das dann sind modernste Anlagen wie sie noch nicht oft gebaut wurden

Lass es 70-85% sein. Das ändert an der Grundtatsache garnichts.

messie 16. Mär 2011 17:01

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Danke, dass du an meiner Stelle eine Antwort abgibst. Findest du es in Ordnung mit Spekulationen die Meinung von Anderen zu diskreditieren?

Nein, es ging mir nicht ums diskreditieren, sondern vielleicht zu erklären, warum Du absolut holzköpfig auf einem (teilweise schon verlorengegangenen) Standpunkt verharrst und Dich dort einigelst. Das hat einige Leute doch ganz schön aufgeregt.
Nun bin ich mit massig Leuten umgeben, die seit vielen Jahren ein Parteibuch haben und die seit vielen Jahren politisch aktiv sind. Da stellt sich mit den Jahren erstens eine gewisse Betriebsblindheit ein und zweitens genau dieses starrköpfig reflexartige Verhalten. Welches Parteibuch man dazu hat, ist wenn man die etablierten Parteien betrachtet, völlig egal.
Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Auch diese Sicht nutze ich zur Hinterfragung meiner Standpunkte.

Ja, aber während dieser Diskussion hast Du Dich statt auf's Hinterfragen eher auf die Reflexhandlungen verlegt.

Ich habe auch ein Parteibuch und bin nicht regelmäßig aktiv, schon weil ich diese eingefahrenen Strukturen erschreckend finde. Wenn ich mal was Aktives mache, dann meist kommunal und überparteilich (zuletzt im Bereich Kinder/Jugend), dann muss ich die anderen erstmal aus ihren Verhaltenstrukturen rausholen. Ganz rauszugehen und alles zu reflektieren schaffen die Wenigsten.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Ich war eine relativ lange Zeit Offizier in der deutschen Luftwaffe. Ich hatte mich damals für den Dienst verpflichtet, weil ich unsere Werte, unsere Freiheit und die Art und Weise wie wir leben verteidigen wollte und darin eine wichtige Aufgabe gesehen habe.

Dazu hättest Du im Fall einer Invasion des Warschauer Paktes u.U. da Bomben abgeworfen, wo ich lebe. :-D

Einer meiner Gründe, warum ich verweigert habe war, dass die Nato uns im Angriffsfall nicht verteidigt, sondern als Puffer benutzt hätte. Eine bessere Idee hätte ich zwar auch nicht, aber die Einsatzpläne (ich kannte ja hier auch viele Offiziere) sahen vor, die Fluchtbewegung der Bevölkerung notfalls mit Waffengewalt zu verhindern, um das Anrücken der Verteidiger nicht zu behindern. Aber auf die eigene Familie und die Nachbarn wollte ich nicht schießen. Und für die ganzen Sprengschächte, die bei uns die Straßen zieren und die damals ständig bestückt waren, hatte ich auch wenig Verständnis.
Dann war da noch die Geschichte mit dem Atomsperrgürtel. Das war zwar längst Geschichte aber wir hatten hier in der Nähe auch noch eine Brücke mit Atomminenschächten. Fulda Gap ist ja nicht weit.
Bei solchen Aussichten war der Weg in die Friedensbewegung nicht weit und ist auch aus heutiger Sicht nicht unlogisch.

Übrigens gab es einen Notfallplan für das AKW Würgassen, in dem ähnliche Geschichten zur Verhinderung von Fluchtbewegungen notfalls mit Waffengewalt durchgesetzt werden sollten. Hat mir damals ein Polizist entrüstet erzählt. Ich fand das nicht verwunderlich, denn als der Plan entstand waren Katastrophenschutz und Verteidigungsfall ja noch eng verzahnt.

Zitat:

Zitat von MrSpock (Beitrag 1089037)
Im Moment gibt es zwei Parteien, die aus meiner Perspektive versuchen, diese Art wie wir leben, dramatisch ändern wollen. Das sind die Linken und die Grünen.

Vor den Grünen brauchst Du nun wirklich keine Angst zu haben. Die verkaufen zwar reines Gewissen, sind aber von den Karriereleuten längst eingenommen worden. Die Basis hat ja kein Interesse an einer Politkarriere. Also haben sich da die draufgesetzt, die auch in der CDU, SPD oder bei der FDP zwecks die Karriere eintreten.

Luckie 16. Mär 2011 17:23

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Die rudern mittlerweile schneller zurück als man gucken kann: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/-1068901

messie 16. Mär 2011 17:25

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1089069)
Die rudern mittlerweile schneller zurück als man gucken kann: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/-1068901

Vielleicht kann sich das BVG ja zu einer Schnellentscheidung hinreißen lassen, denn die Verlängerung ist dann ohnehin vom Tisch.

Assarbad 16. Mär 2011 17:33

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1089069)
Die rudern mittlerweile schneller zurück als man gucken kann: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/-1068901

Haben vielleicht festgestellt, daß eine Regierungserklärung oder eine Presseerklärung keine Gesetzeswirkung haben. Soll vorkommen.

Hansa 16. Mär 2011 17:42

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)
 
Achtung, der Beitrag ist über längere Zeit zusammengestückelt worden. War klar, dass das wieder Monster-Thread wird. 8-) Ich gehe hier auch auf Sachen ein, die 100,200 ? Beiträge vorher schon geschrieben wurden. AUch habe ich nicht jeden Schwachsinn gelesen :

Für mich ist die Hauptfrage : wie sieht die Lage hier konkret aus ? Mit AKW, oder ohne ?

Wahrscheinlich ist hiermit das Kohlekraftwerk Ensdorf gemeint :

Zitat:

Zitat von fkerber (Beitrag 1088184)
5km von hier steht ein Kohlekraftwerk, dass momentan schon nicht mehr voll läuft und im Sommer wahrscheinlich komplett runtergefahren wird, weil der produzierte Strom zu teuer ist.

Nun ja, das wird eben abgeschaltet und nicht ersetzt. Ist doch egal, das versperrt nur die Sicht auf die Abraumhalden des auslaufenden Bergbaus. 8-) Geplant war eigentlich ein neues mit wesentlich verbessertem Wirkungsgrad zu bauen. Warum wird das denn nicht gebaut ? Weil es eine Bürgerinitiative gab, die dagegen war. Der Bürgermeister wollte da keinem im Wege stehen und hat eine Volksabstimmung durchgeführt. und da waren bei ca. 27 % Wahlbeteiligung etwas über 50 % gegen den Bau. Das Investitionsvorhaben war damit erledigt durch ca. 200 abgegebene Stimmen (wobei egal war, ob dafür oder dagegen !). 1000 Arbeitsplätze dadurch vernichtet. Hauptabnehmer dieses Stroms (also dieses Jahr noch produziertem) sind die Ford-Werke in Saarlouis (fast 7000 Beschäftigte + Zulieferer). Aber auch das ist kein Problem. Der Strom kommt dann eben aus dem 20 km entfernten AKW Cattenom, das sowieso 8 % des französichen Strombedarfs deckt.

Damit jetzt aber nicht sofort der Eindruck entsteht, man würde nur Atomstrom benutzen, muss man ja schon irgendwas machen : Biogas, Solarenergie, Windkraft...

Solar ? Südöstlich von Saarbrücken sollte eine der grössten deutschen Photovoltaik-Anlagen auf freiem, ungenutztem Feld gebaut werden (weit und breit kein Haus). Grüne waren dagegen. Teile der bereits bestellten Anlage wurden nach Indien oder sonstwohin verkauft. Der Rest wurde hier bei uns auf stillgelegter Mülldeponie aufgebaut. Warum ist die stillgelegt ?

Biogas ist momentan bei mir um die Ecke richtig aktuell. In einem kleinen Dorf wollen die Leute das nicht. Die wurden von grünen Interessengruppen dagegen aufgestachelt. Aber es ist noch in der Schwebe, was daraus wird.

Ach ja, die Windräder. Grün gesteuerte Bürgerinitiative will weitere verhindern mit immer neuen Gutachten. So nach dem Motto : die Vögel sind zu blöd, die Windräder zu sehen. Die bereits bestehenden, die sind im deutsch-Franz. Grenzgebiet (Richtung Cattenom). Und tatsächlich : es sind Bestrebungen im Gange, die Franzosen daran zu hindern näher als 3 km zur deutschen Grenze hin neue zu bauen. Wohlgemerkt : in dem Gebiet wohnt keiner und es gibt nur Feldwege !

Zitat:

Zitat von messie (Beitrag 1088443)
..Bei uns schießen die Biogasanlagen wie Pilze aus dem Boden...Unsere häßliche Mülldeponie macht satt Strom aus Deponiegas und weil die so häßlich ist, wurde sie mit Solarmodulen abgedeckt. Die Wärme für unser Niedrigenergiehaus kommt aus dem Heizkraftwerk (Warnung: wer im Niedrigenergiehaus wohnt, hat anderswo immer kalte Füße!). Auf jeder Scheune ist hier Photovoltaik..

Vielleicht wurden auch Teile von hier zu euch geliefert. :lol: Niedrigenergiehaus ? Wer vor 20 Jahren ein Haus gebaut hat, der wird es wohl kaum abreissen und teures Niedrigenergiehaus neu bauen. Selbst wer genügend Geld dafür hat, der wäre schön blöd.

Hat jetzt nichts mit Energie zu tun, aber : Autobahn nach Luxemburg/Brüssel/Paris wurde 1 Jahr später gebaut als nötig, weil die Grünen ein Veilchen ausgemacht hatten, dass da irgendwo wachsen sollte. Gutachten hat das widerlegt, aber ein Jahr hats gedauert. Wer bezahlt freiwillig die Konventionalstrafen wegen stillstehender Baumaschinen ?

So, was kostet jetzt was überhaupt ? kWh in D ca. 26 Cent. Da ist stark subventionierter Ökostrom bereits verrechnet, sonst wären es wohl eher 36 Cent. Habe soeben mit Französin gesprochen. Die haben 2 Stromzähler. Einer springt abends um 22 Uhr an. Strompreis dann : 6 Cent. Tagsüber 9 Cent (78 % Atomstrom). Sie hat sinngemäss gesagt : oh Mann der Strom ist die letzte Zeit sowieso ziemlich teuer geworden. :shock: Und auf die Frage, was denn wohl wäre, wenn in D die AKW abgeschaltet würden, hat sie mich ausgelacht : "Seid ihr denn blöd ('bête') ? Dann lassen die bei uns die Dinger eben länger laufen". Hinzu kommen bei uns bereits zaghafte Hinweise, der Strom könne vielleicht schon etwas teurer werden.

Jetzt kommt aber folgender Punkt : wenn hier abgeschaltet wird, dann nützt uns das nichts. Geplant sind in Frankreich übrigens 4 neue AKW und wie ich die Franzosen kenne, a la Cattenom, also jeweils 4 gigantische Blöcke. Mir ist es da aber wirklich lieber, es besteht hier im Land noch eine gewisse Kontrolle, bevor man ins Ausland betteln geht, nur um Informationen zeitnah zu erhalten, falls mal was ist. Nach Tschernobyl (1986) sollte zumindest eine Leitung von Cattenom nach Saarbrücken geschaltet werden. Wann kam die ? Glaube 2000. Im Osten siehts ähnlich aus : Polen will 2 Kraftwerke bauen, Tschechien noch eins, Italien auch noch welche. Nun gut, dann schalten wir mal schön ab. Effekt : Strom wäre lediglich billiger, bei annähernd gleicher "Gefahr". Es ist heute schon so, dass bei diversen "Vorkommnissen" in Cattenom hier das betroffene Kraftwerk abgeschaltet würde, was in Frankreich oder sonstwo aber nicht so ist.

Und eine Unverschämtheit ist folgende Aussage von Özdemir : "manchmal ist Angst eben nötig, um den Leuten die Augen zu öffnen". Arroganter gehts kaum. Letzter Akt der Lächerlichkeit : gerade Grüne und SPD sagen, es ginge ja gar nicht, die alten Kraftwerke abzuschalten. Was soll denn das ? Solche Spielchen soll verstehen wer will. Ich jedenfalls nicht.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:36 Uhr.
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