Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Nabend DP!
Ich habe hier eine Situation, mit der ich bisher nicht umgehen musste, und daher nicht so recht einschätzen kann, was der rechte Weg ist. Wir sind ein sehr kleines Familienunternehmen (Größenordnung +/- 5 Personen), dessen Chef in spe ich bin, und haben Mitte letzten Jahres einen neuen Kollegen eingestellt. Der Kollege macht super Arbeit, ist extrem höflich, lösungsorientiert, fleißig, und im Allgemeinen ein Mitarbeiter den man sich so nur wünschen kann. Er ist auch ein milder Mysophob (= sehr viel mehr auf Hygiene bedacht als der Durchschnitt), der seinen Arbeitsplatz mindestens wöchentlich mit Desinfektionsmittel bearbeitet; zusätzlich zu 2x die Woche Putzfrau. Das an sich ist etwas, was ich als Qualität ansehe. Insbesondere weil ich in der Vergangenheit ziemlich gegensätzliche Mitarbeiter erleben durfte. Aber: Seit der Kollege bei uns ist, ist der Verbrauch an Toilettenpapier extrem gestiegen. Wo wir zuvor mit einer Rolle locker eine Woche ausgekommen sind, sind es seit Einstellung des wirklich netten Herrn mehr als eine Rolle pro Tag. Wir haben seit Erkennen des Umstandes alternativ zum Gemeinschaftshandtuch aus Stoff Papierhandtücher nebst Mülleimer zur Verfügung gestellt, was offenbar auch genutzt wird. Der Verbrauch an Klopapier allerdings ist nach wie vor unverändert. Das wirft gerade in den letzten paar Wochen Probleme auf, aber auch ungeachtet der Corona-Klopapier-Beklopptheit finde ich das - sagen wir: Nicht so toll. Vor allem weil ich das Gefühl habe, dem Kollegen fehlt irgend eine Hygieneeinrichtung. Aus Sicht eines Personalverantwortlichen: Würdet ihr das thematisieren? Wie kann ich damit umgehen? Ich will dem Herrn definitiv nicht zu nahe treten, aber gleichzeitig finde ich ein Paket Klopapier pro Woche für effektiv 3 Personen, die diese Toilette nutzen, als heftig übertrieben. (Wir haben niemanden der sich explizit darum kümmert, das fällt alles auf mich zurück. Also Einkauf und Kosten (die jetzt nicht ruinierend sind, aber trotzdem).) Kann man sowas ansprechen? Habt ihr Tipps wie? Gibt es da ggf. gesetzliche Aspekte zu beachten? |
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Vielleicht nicht direkt persönlich ansprechen, sondern bei einer normalen Besprechung als letzten Punkt den gestiegenen Klopapierverbrauch ansprechen. Ungefähr so: "So wir sind durch, aber ich hätte da noch einen Punkt den ich gerne erwähnen würde/über den ich gerne sprechen würde."
Oder in einer Rundmail auf den gestiegenen Klopapierverbrauch hinweisen/ansprechen. |
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Also mir wäre das ziemlich egal. Eine Packung Klopapier kostet nicht wirklich die Welt. Es gibt Leute, die haben Zwänge. Die sind selber nicht glücklich damit. Vielleicht ist er so einer.
Bevor ich den "guten" Mitarbeiter durch das Ansprechen verunsichere oder einenge, würde ich es lieber so lassen wie es ist. Aber: Wenn es dich wirklich stört, dann solltest du es "diskret" Ansprechen. |
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Moin...8-)
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Wenn es möglich ist, würde ich den Mitarbeiter nach Feierabend mal auf ein :cheers: einladen. Das symbolisiert, daß man das zwar weiß, aber diskret behandelt. :thumb: Vieleicht braucht der Mitarbeiter professionelle Hilfe. Auch das mal unter 4 Augen ansprechen. PS: Das Toilettenpapier ist nicht das Problem. :zwinker: |
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Erläutere dem Mitarbeiter, dass seit seiner Einstellung der stark erhöhte Verbrauch aufgefallen ist, und dass du als neuer Chef Punkte suchst, an denen du das Wohlbefinden der Mitarbeiter weiter verbessern kannst. Mache deutlich, dass es dir nicht primär um die gestiegenen Kosten geht, sondern darum, dass du das Gefühl hast, der Mitarbeiter würde sich an der Stelle unwohl fühlen. Frage nach, ob dieser Eindruck stimmt und ob du als neuer Chef an der Situation etwas verbessern kannst. (Im sinnvollen Rahmen natürlich, eine eigene Toilette ist ja sicherlich nicht möglich.) Ich vermute, dass er bei jeder "Sitzung" die Klobrille damit abdeckt, um den Kontakt zu minimieren. Ob das auch anders geregelt werden kann, weiß ich nicht, da ich in der Hinsicht relativ schmerzfrei bin. :wink: Edit: Keine Ahnung, ob es das gibt, und wie schnell man das findet. Aber vielleicht guckst du mal, ob es ein Forum für solche Hygiene-Tipps im Alltag für besonders reinliche Menschen gibt und fragst dort noch, wie "üblicherweise" die Befindlichkeit bei diesem Thema ist. |
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Ein sehr schwieriges Thema um es anzusprechen. Wenn ich derjenige wäre, Wäre es mir mächtig unangenehm und ich würde mich dann eher versuchen einzuschränken als das ich es zugeben würde.
Finde aber, das der Einwurf mit dem Abdecken der Brille durchaus eine mögliche Erklärung ist. Imho die einzige Möglichkeit das herauszufinden, wäre das Anbieten von Einweg-Brillenauflagen. Aktuell wäre die Einführung davonn auch sehr dezent und unauffällig vorzunehmen. Verbessern der allgemeinen Hygiene in diesen Zeiten. |
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WC-Papiersitze für ca. 10 Cent das Stück Vorteil wäre in der aktuellen Situation, dass die noch problemlos zu bekommen sind, im Gegensatz zu Toilettenpapier. |
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Also ich wäre da sehr vorsichtig.
Mal so gefragt: Wenn der Mitarbeiter seit mehr als einem halben Jahr da ist, wieso kommst Du nun in Zeiten der Knappheit auf dieses Thema? Ist der Verbrauch vielleicht nicht zeitgleich mit dem Eintritt des Mitarbeites gestiegen? Wie auch immer, eine Problematik zu vermuten oder zu "konstruieren", ohne dass naturgemäß wirkliche Evidenz besteht und auch keine wirtschaftliche Notlage, kann das ziemlich kontraproduktiv sein. (ein Wort was hier in einem so kleinen Unternehmen und Kontext wirklich passen würde) Und falls es die Evidenz gibt, who cares? Ich würde am ehesten technische Problem sehen, wenn die Abwasserleitung die Papiermengen nicht verkraftet. Ansonsten würde ich die Koronakrise vielleicht als Anlass nehmen, mal soetwas wie "Leute, ich hoffe ihr habt noch alle Klopapier daheim, nehmt es bitte nicht blattweise/rollenweise bei uns mit!" Auch wenn der Hinweis falsch ist, quasi sogar eine Anklage, würde es vielleicht den richtigen zum Nachdenken anregen. Da gibt es Hygieneauflage für die Klobrille, die bezahlbar sein sollten. Man kann es ja ohne Probleme so sehen, wie es schon gesagt wurde, es fehlt die richtige Ausstattung. Ein "Familienunternehmen", das Klopapierblätter zählt, trägt diesen Namen nicht zu Recht, scheint mir. |
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und ja, aktuell schwirrt das Thema nunmal aus krankhaften Gründen unnötig vermehrt in den Köpfen rum, wo es die Nachrichten immer wieder einbrennen. Klar, auch wenn es für dich das Unangenehmste ist, wäre für den Mitarbeiter das private stille Gespräch wohl angenehmer. So öffentlich ansprechen wie hoch der Verbrauch ist, da gucken sich doch alle anderen nur lustigmachend um, wer denn nun der "Schuldige" sein mag. Es gibt auch andere technische Lösungen. * es gibt Sorten die will niemand freiwillig benutzen (einlagig recycled Marke Sandpapier) ** gut, beim Abdecken der Brille wäre Einlagiges zumindestens sparsamer * es gibt Toilettenpapierspender, die nur eine gewisse Menge an Papier raus lassen * Spender die mitzählen, den Status anzeigen und wenn man sparsam war lautstark Applaus spenden * so eines dieser arabischen Stehklos ... kein Kontakt = kein Hygieneproblem * Klos wo sich besonders umweltfreundlich Plastefolien automatisch über die Brille ziehen * oder besser wo sich der Dekel dreht und dabei gereinigt wird * ... * japanische selbstreinigende Klos mit Sitzheizung, eingebautem W, Pups- und Spülgeräuschunterdrückung und entspannender Musik Aber personlich wäre mir, abgesehn vom Letzen, das bissl zuviel des Guten. |
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Vielen Dank für die vielen Anregungen! Ich werde das mal mit dem Noch-Chef (mein Vater) bekakeln.
@jobo: Das ist ein ziemlicher Haufen Anschuldigungen, die ich ziemlich unverschämt finde. Nein, das Thema ist nicht erst jetzt aktuell, sondern kurz nach Einstellung bereits aufgefallen. Daraufhin haben wir ja die Papierhandtücher besorgt. Das war letzten Herbst, da gab's das aktuelle Virus vermutlich noch nichtmals. Es ist jetzt gerade aktuell nur schwieriger dafür zu sorgen, dass ausreichend Papier zeitnah da ist. Zudem wäre es mir unangenehm, wenn ich meinen Mitarbeitern eine Toilette zur Verfügung stelle, die sie als nicht adäquat betrachten. Um das zu verbessern, muss ich aber wissen was noch fehlt. |
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Jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazu geben:
Ich glaube, du solltest zuerst überlegen, wer du selbst sein bzw. werden willst. Willst du künftig Klopapierrollen zählen oder ein erfolgreicher Unternehmer werden? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Beides gleichzeitig (schon aus Zeitgründen) nicht realistisch ist. Meine Meinung: Was auf dem Klo passiert, ist Privatsache und geht den Chef einen Sch… an! (Solange da nichts Illegales passiert) Selbst ein Psychologe kann nicht vorhersehen, wie der Kollege auf eine private oder öffentliche Ansprache reagiert. Was ist, wenn ihm das so peinlich ist, dass er sofort den AU-Schein und anschließend die Kündigung einreicht? Seid ihr bereit, wegen ein paar Rollen Klopapier, auf einen guten Mitarbeiter zu verzichten? Ich bin selbst Geschäftsführer einen kleinen GmbH und hoffe du entscheidest dich dafür, ein erfolgreicher Unternehmer zu werden. |
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Im neuen Büro sind wir auch auf Papiertücher umgestiegen sind.
Also, bei so vielen Mitarbeitern, wo nicht jeder sein eigenes Handtuch haben kann, ist das schon angenehm. Ich muss aber zugeben, das nicht "direkt" unsere Entscheidung war, auch wenn es IMHO eine gute war. In den Toiletten hingen schon leere Spender und die hatten wir dann benutzt, nachdem ich den Schlüssel dafür entdeckt hatte. :stupid: Effektiv kann ich aber nicht sagen wie hoch unser Verbrauch ist ... mehrere Leute füllen die Toiletten auf, wenn sie sehen es wird leer. Gut, man könnte die Person fragen, welche Einkauft und den Lagerraum auffüllt. (weiß nur, dass wir zufällig kurz vor der Hamsterrei unser Lager mit einer Großpackung aufgefüllt hatten, da ich sie aufgerissen hab, auch mit einem der besseren Sorte) Hey, was angeblich so "Durchschnitt" ist, dass sagt uns, Dank Corona, doch der Klopapierrechner und eine halbe Rolle am Tag sollen bei 5 Personen "normal" sein. Kommt aber auch drauf an, wieviele lieber daheim machen, also vor der Arbeit und danach schnell heim rennen um wieder dort. |
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Da ich nicht in Deutschland lebe, habe ich keine Ahnung, was eine Rolle kostet, aber ich gehe mal davon aus, dass es weniger als 1 Euro ist.
Würde also bedeuten, dass die Kosten in der Woche vielleicht um 3 oder 4 Euro höher ausfallen. Eine Diskussion auf dieser Basis zu veranlassen halte für den falschen Weg. Ein paar Überlegungen hierzu: - Die Materialkosten sind gering, sofern die Sitzungen während der Arbeitszeit (AZ) stattfinden, sind dessen Kosten deutlich höher. Sprich, ein anderer benötigt vielleicht weniger Papier, sitzt dafür deutlich länger. In welchem Fall sind die Kosten höher? Bitte die dabei entstehenden PersKosten nicht mit dem "EhDa"-Konto verrechnen ;-) ("EhDa" -> Er ist ja sowieso da) - Wie oft übernehmen Mitarbeiter Kosten selber, welche eigentlich die Firma übernehmen müsste? (sei es auch nur, wenn sie in ihrer Freizeit auf Telefonate/Mails reagieren) - die Kosten (AZ), welche das Gespräch verursacht, reichen für ein paar Wochen Papier Nachschub - kann zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass der MA der Verursacher ist. Vielleicht gibt es ja auch andere Gründe. - Das ganze Team würde ich nicht einbeziehen, solche Themen führen normalerweise zu Team internen Spannungen Wie schon angedeutet, verursacht der betroffene MA pro Tag vielleicht 20 Euro an Kosten (AZ+Material), der andere aber vielleicht 30 Euro. Wenn ich nun anhand des Papierverbrauchs gemessen werde, würde ich mir extrem Gedanken zu meinem Chef machen (vor allem wenn ich ansonsten gute Arbeit leiste). Pers. würde ich eher den Ansatz mit der Zeit wählen: - Mir ist aufgefallen, dass Du/Sie relativ lange abwesend bist/sind (und der Papierverbrauch zugenommen hat). Fühlen sie sich gesundheitlich nicht wohl? |
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Arbeitszeit mit Klopapier zu verrechnen führt dann vielleicht doch ein wenig weit.
Ich weiß, wir haben allesamt viel Zeit diese Tage, aber diese Zeit muss ja nicht zwingend in die endlose Ausarbeitung dieses Themas fließen. Sollte der Fragesteller sich also hinreichend mit Input versorgt fühlen, müssen wir das Thema ja nicht künstlich in die Länge ziehen. ;-) |
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Das Thema ist an sich durch. Ich möchte nur nochmals betonen, dass all diejenigen, die meinen es ginge hierbei um (lächerliche) Kosten, die Situation/Frage komplett missverstanden haben. An keiner Stelle war dies impliziert, und ich bin ein wenig schockiert, wie viele das dennoch zu unterstellen versuchen.
@Papaschlumpf73: Das war aber nicht, was du thematisiert hast. Du hast mich gleich erstmal als "Blättchenzähler" hingestellt. Wir können das hier an dieser Stelle auch gern zu machen. Ich bedanke mich für die guten Anregungen, derer ich nun genügend habe. Das weiter auszudiskutieren scheint mir zu viel Potenzial für Streit zu haben... |
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Schlicht weil es sich weder rechnerisch, noch sonst irgendwie rechtfertigen würde und ich als Geschäft in solchen Fällen immer verliere. Insofern Sorry, wenn Du es Missverstanden hast. |
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Hast du gar keine Befürchtung, dass derjenige Mitarbeiter diesen Thread hier findet oder von jemand Drittes darauf aufmerksam gemacht wird?
Solltest du der Einzige in der Firma sein, der mit Delphi programmiert und ab und zu in Foren wie dieses reinschaut? |
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ich habe mal bei 2 Kundenprojekten, wo ich länger tätig war, ähnliche Situationen mitbekommen. Es ist wirklich schwer,
darauf zu reagieren, aber in dem einen Fall, wo es um teurere Ware ging (Kaffeepulver), war es auch keine Option, das zu ignorieren. Im ersten Fall kam ich eines Morgens in einen Flur der IT Abteilung, der warum auch immer komplett vollgestellt war mit palettenweise Toilettenpapier. Scheinbar war das, weil das Lager nicht bei der Warenannahme war, dort abgestellt worden und sollte dann durch den Flur schnell in das dafür vorgesehene Lager gebracht werden, der Lieferant hat das aber ebenerdig an der erst besten Tür ausgeladen und schon standen da sage und schreibe 20 Paletten voll mit Klopapierrollen. Pro Palette sind das ca 2000 Rollen. Also ca 40000 Rollen .... Meine Bemerkung, das hier in der IT ja auch am meisten Scheisse verzapft wird, wurde von Insidern bestätigt, aber das sei nicht der Grund. Da ich noch nie solche Unmenge an Klopapier gesehen habe (selber nicht im Metro Großmarkt), konnte ich mal wieder nicht anders und hab sozusagen mal den analogen Klopapierrechner angeworfen. Der Einkaufsverantwortliche sagte, der Vorrat reicht ca ein halbes Jahr. Das Unternehmen hat an dem Standort ca. 500 Mitarbeiter. Grob geschätzt hat ein halbes Jahr ca 130 Arbeitstage, so daß also jeder Mitarbeiter nach Abzug von Urlaubs- oder Abwesenheitstagen sicherlich im Durchschnitt eine Rolle pro Tag verbrauchen würde. Das kam uns allen relativ viel vor .... Es hatte sich da wohl eingebürgert, das der Respekt vor geringwertigen Haushaltsgütern bei ziemlich vielen Mitarbeitern verloren ging und es wohl gang und gebe war, das viele Mitarbeiter meinten, man dürfe die Rollen auch mit nach Hause nehmen, weil die im Einkauf ja eh nix kosten und im Supermarkt viel teurer sind. Auch da war es schon schwierig, wie die Unternehmensleitung es kommunizieren sollte, das die paar Prozent Idioten sich angesprochen fühlen und nicht jeder ehrliche Mitarbeiter meint, das man auch ihn in Verdacht hat. Da jede Palette sicherlich auch ca 500 € kostet und nur dadurch für 2*20 Paletten also 20000€ fixkosten im Jahr entstehen, von denen sicherlich die Hälfte berechtigt war, aber eben nicht 20000€, ist das auch wenn man es kaum glaubt, ein Punkt, der meiner Kenntnis nach dadurch gelöst wurde, das das Reinigungspersonal angewiesen wurde, weniger Rollen in jede Toilette abzustellen. Ich hab später nichts mehr darüber gehört, aber es war auffällig, das vorher da in jeder Toilette immer locker 20 Ersatzrollen standen und später eben nur noch maximal 2-3 oder bei viel frequentierten auch mehr, mit einem Hinweis, das wenn Rollen fehlen, man unter Telefon xxx ein Hinweis geben sollte. In einem anderen Fall ging es um Kaffee, der gemahlen fertig portioniert in (ich glaub 120 g) Beutel geliefert wurde, womit immer ein passender Filter gefüllt werden kann, der dann auf einer die großen Thermokannen ganz gut trinkbare 3 Liter kaffee ergeben (oder wieviel da auch immer reinpassten). Das Unternehmen war wesentlich kleiner, ca 25 Mitarbeiter, aber scheinbar immer noch anonym genug, das sich einige Mitarbeiter scheinbar auch da Ihren Vorat für Zuhause regelmäßig mitgenommen haben. Dass Unternehmen hatte eine sehr gute Ertragslage, aber der Inhaber war auch bekannt für seinen Spruch "das kommt ja nicht vom Ausgeben ...". Als ihm mal wieder eine monatliche Kaffeeabrechnung vorgelegt wurde, auf der nur die Anzahl der Beutel standen, hätte man diese Anzahl als verbrauchte Teebeutel durchaus akzeptieren können, der Preis pro Beutel war aber gegenüber dem Supermarktpreis pro Kilogram ca 3 mal höher. Wäre also für eine 500g Packung im Supermarkt absolut ok, es waren aber nur 120 g drin. Und hoch gerechnet pro Mitarbeiter wurden in dem Unternehmen pro Mitarbeiter und Arbeitstag 600g Kaffee verbraucht. Das wäre auch in der IT Branche sicherlich ohne Koffeeinvergiftung kaum zu schaffen innerhalb von 8 Stunden pro Tag, wobei einige von denen auch noch im Außendienst selten da waren. Ergebnis war am Ende auch da, Kaffeepulver steht nicht mehr unbegrenzt zum mitnehmen irgendwo rum, sondern ein Mitarbeiter hat den in seinem Schrank und gibt den raus, wenn jemand was braucht (auch nicht einzeln, sondern dann durchaus eine Verpackungseinheit) und notiert auf einer Liste, wann wie viel rausgenommen wurden. Als der pro Kopf Verbrauch dadurch deutlich runter ging, eine Einkaufskosten pro kilogram aber immer noch 3 mal höher als normal waren, sind die dann umgestiegen auf Tüpperähnliche Vorratsbehälter mit supermarkt üblichem Kaffee drin und einem relativ großen portionierlöffel, von dem 2 gestrichene ziemlich genau 120 g waren und auch das waren Einsparungen, die man ohne direkte Ansprache umsetzen konnte. Da euer Unternehmen ja noch kleiner ist, ist jegliche Art von direkter Ansprache ja auch immer ein Risiko den falschen zu erwischen, evtl war es ja nur Zufall, das jemand anders zu dem Zeitpunkt, als der neue Mitarbeiter kam, durch körperliche oder gesundheitliche Gründe einen erhöhten Bedarf hat. Da hätte ich als Verantwortlicher nicht wirklich Lust zu, geschwiege denn als betroffener Mitarbeiter, aber eine Umstellung der Versorgung mit Nachschub, der nicht mehr unbegrenzt offen rumsteht, sorgt meistens dafür, das sich die Probleme in Luft auflösen oder man die Hintergrundinformation und Verantwrortliche mitbekommt. Wie viel Klopapier jemand braucht, liegt sicherlich auch an unterschiedlicher Ernährung oder einfach auch an der "Technik", der eine kommt sicherlich mit 3-5 blatt schon ganz gut weiter, aber andere die 4 Lagen gewöhnt sind, falten sich die Altpapierversion doppelt und vierfach ... Ok, ich geb zu, das werden langsam zu viel Details, .... |
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Eine Rolle in der Toilette und wenn Nachschub benötigt wird, müssen diejenigen nachfragen. |
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Ich kenne die Situation natürlich auch nicht. Aber aus den Schilderungen nehme ich ganz stark an, dass hier niemand das Zeug klaut, sondern tatsächlich "braucht". Und wenn es Alternativen gibt, die für den Mitarbeiter sinnvoller, und ggf. sogar für die Firma kostengünstiger kommt, dann sollte man das versuchen, finde ich. |
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Na ja, oder einfach den Mitarbeiter den Link zu den Thread hier senden und danach das Gespräch suchen.
Eigentlich ist das Problem auch ein verklemmt soziales (oder was auch immer). Wenn es nicht ums Kacken gehen würde (in der Annahme der Mitarbeiter benutzt es dafür und holt sich da keinen runter), sondern um teure Stifte oder Kaffee, dann würde das Ansprechen des Sachverhalts ohne Scham geschehen können. |
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Dass wir seit über einer Woche erfolglos versuchen überhaupt Toilettenpapier, auch für den privaten Gebrauch, im Kreis zu ergattern, war jetzt letztlich nur der Katalysator der uns dazu bewogen hat dies überhaupt thematisieren zu wollen. (Als solch kleines Unternehmen haben wir bislang keine industriellen Großversorger in dem Bereich, und dürften für diese auch eher uninteressant sein. Der ganz normale Supermarkt muss da genügen.) Zitat:
@IBExpert: Sehr interessante Aspekte, danke dir! Was ich nochmals betonen will ist, dass es absolut sicher ist, dass der neue MA allein für jetzt ca. 70-80% des Verbrauchs verantwortlich ist. Das Thema ist wie gesagt nicht frisch, und wir haben über 5 Jahre in denen wir in exakt der Besetzung minus des neuen Kollegen gearbeitet haben als Vergleich. Eigentlich noch viel mehr, weil wir in den Jahren vor 2015 die entsprechende Position durch andere Personen besetzt hatten, und da war alles noch "normal". Insgesamt blicken wir auf rund 20 Jahre zurück, in denen bis zu diesem neuen MA niemals etwas in diese Richtung aufgefallen ist, und die Besetzung der 4 anderen Stellen konstant war. Es gibt hier keinen Interpretationsraum oder Ungewissheit. Was ich aus der Diskussion hier insgesamt schlussfolgere: Direkte Ansprache, auch unter 4 Augen, ist vom Tisch. Wir werden wohl demnächst die benannten Klobrillen-Abdeckungen besorgen, und zudem einen Desinfektionsmittelspender nebst Tüchern dafür einführen. Die Situation ist dann: 2x pro Woche professionelle Reinigung, Papierhandtücher + Stoffhandtuch, Seife nach Belieben, Brille kann abgedeckt werden, Desinfektion verfügbar (soweit aktuell beschaffbar...). (Die Papierhandtücher können entnommen werden ohne weitere Tücher zu berühren!) Sollte sich DANN die Situation nicht verändern, fühle ich mich allerdings genötigt den Kollegen zu fragen, was ihn stört. Vielleicht kann ich das am besten in ein allgemeines "What's the status?"-Gepräch verpacken, dass ich Ende Sommer (also nach knapp einem Jahr seit Einstellung) grundsätzlich gern machen würde. Einfach um ein ehrliches Unter-4-Augen-Feedback zu haben; ganz allgemein. Wir handhaben hier eigentlich alles sehr locker und unkompliziert, was der Kollege sicherlich auch schon bemerkt hat. Klingt das okay? |
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Also wer gerade Probleme mit der Beschaffung hat. Hier kann man Klopapier auch für Kleinbetriebe bestellen. Aktuell sind mehrere Sorten lieferbar. Und die liefern zuverlässig.
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Cool! Danke :)
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Auch wenn uns die Politik versucht zu erklären, dass alle Menschen gleich wären, muss man die Menschen doch zumindest in einer Hinsicht streng unterscheiden: Knüller und Falter.
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Könnte es nicht auch sein das in Zeiten "Corona" jemand Toilettenpatier "organisiert".
Vorschnelle Urteile sollte man generell Vermeiden, das könnte auch der älteste Mitarbeiter sein :stupid: |
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Da das bereits im Frühherbst letzten Jahres los ging, schließe ich das aus.
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Ich hätte auch die Klobrillenverkleidung im Verdacht. Eine Lösung könnten auch so Sakrotan-Spender in der Kabine sein, da braucht man dann nur ein paar Blätter, die man damit nass macht und dann kann man damit die Toilette "säubern".
Aber du willst ja nicht alle Ideen ausprobieren. Deswegen gibt es bei uns in der Firma ein Ideenboard, wo man auch Ideen platzieren kann, die das Wohlfühlklima erhöhen. Somit könnte man so ja herausbekommen, was der MA vermisst. Eventuell könnte man die jetzige Situation als Aufhänger nehmen und die ganze Belegschaft fragen, ob Si e noch Verbesserungsvorschläge bzgl. der Hygiene-Maßnahmen hätten. |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Hier könnte man dann noch zusätzlich die momentane Pandemie mit als "Aufhänger" nutzen, denn es scheint ja bis auf weiteres (egal wie lange die momentanen Einschränkungen dauern werden) weiterhin wesentlich zu sein, mehr auf Hygiene zu achten. Solange es das Virus (oder seine potentiell möglichen Mutationen) gibt / geben wird und kein absolut sicheres Mittel dagegen, wird das letztlich überlebenswichtig werden.
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