Unabgeschlossene Projekte?

[BullsEye]

Hallo DP'ler,

ich weiß nicht, ob ihr das kennt.
Aber man hat ne tolle Idee für nen Programm und fängt dann auch an es zu basteln. Da man aber vllt auf ein neues Gebiet stößt und keine Ahnung hat wie das geht, macht man erstmal ein paar Testprojekte bevor man sein eigentliche Projekt 'verpfuscht'.
Derweil bleibt das eigentliche Programm aber auf der Strecke liegen.

Oder Ihr habt im "RL" genug zu tun und kommt nicht zum programmieren.

Oder ein Anderes Programm hat Vorrang.

Oder, oder, oder....

Wie macht ihr das dann? Die alten Programme/Projekte nach der Zeit weiterentwickeln, neu Anfangen, ggf alles löschen oder einfach nur weiter auf der Festplatte vor sich her gammeln?

Ich möchte mal eure Meinung dazu hören.

[Zacherl]

Ich komme oft mit Projekten nicht wirklich vorran. Nach einiger Zeit verfliegt die Lust und ich fange was Neues an. Wenn ich dann alte Projekte wieder weiterentwickeln will, bin ich zu faul mich in den Source einzulesen und fange das Ganze lieber nochmal von vorne an. So geht das immer hin und her, bis ich es irgendwann doch mal schaffe ein Projekt zu vollenden :mrgreen:

[Satty67]

Als Hobby-Programmierer ist das "täglich Brot" ;)

In meinem Projekt-Ordner hab' ich u.a. Unterordner für "\Übungsprojekte" und "\Projekt Ideen"

Projekt Ideen sind quasi angefangene und dann abgebrochene Projekte. Übungsprojekte sind schon von vorne herein als unfertiges ausgelegt und oft nur Demos zu einzelnen Klassen. Die beiden Ordner sind richtig voll.

Ich breche Projekte ab, weil die entweder meine Fähigkeiten übersteigen, weil ich im Internet ein perfektes Freeware "Plagiat" gefunden hab' oder weil es halt einfach ganz allgemein uninteressant wurde.

Auch wenn ich ein Projekt konzeptlos angefangen hab' und wegen Design-Fehler abbrechen muss (passiert mir oft), kann es als Code-Quelle nützen. Weggeschmissen wird nicht's, selbst meine TurboPascal 6.0 Sourcecodes sind noch alle da.

[Dunkel]

Zitat:

Zitat von Satty67

Ich breche Projekte ab, [...] weil ich im Internet ein perfektes Freeware "Plagiat" gefunden hab'

Wenn man so an die Sache ran geht, dann wird das nie was. Ideen sind in den seltensten Fällen einmalig, es gibt (virtually) immer andere Verrückte, die die selbe, verrückte Idee auch schon hatten...

btt:
Software wird im Allgemeinen nie wirklich "fertig". Entweder der Entwickler sagt, dass die Applikation "fertig" ist, oder halt nicht.
Ich, als Hobby-Programmierer, habe durchaus auch noch "unfertige" Projekte von Anno dazumal, welche ich ab und an noch weiterentwickle. Projekte "sterben" bei mir meistens am Wechsel zu einer anderen Haupt-Programmiersprache. Dann entscheide ich anhand der Qualität (und der "Dokumentation" des Codes, sprich InCode-Kommentare für Dritte) ob ich diese als Common Creative-OpenSource veröffentliche oder diese als Never-Changed-Bits auf der Festplatte (und meistens auch in meinen BackUps) "überleben" und langsam aber sicher vor sich hin korrodieren.

[Namenloser]

Das kenne ich VIEL ZU gut :mrgreen:

[Satty67]

Zitat:

Zitat von Dunkel

Wenn man so an die Sache ran geht, dann wird das nie was

Pauschalisierend :roll: Ich hab auch "fertige" Applikationen, von den sogar welche in unserer Firma im Produktiv-Einsatz sind. Aber ich schreibe kein Tool neu, wenn ich es bei der Recherche fertig und mit meinen Wunschfunktionen im Internet finde.

Die Anforderungen und Ziele an einen Hobby-Programmierer sieht man hier unterschiedlich, wie ich schon feststellen konnte, incl. Vorschriften, wie man Hobby's auszuüben hat (geht jetzt nicht gegen Dich, Dunkel).

In meinem Fall strebe ich weder nach dem perfekten Code, noch will ich das Rad neu erfinden. Ich hab' Spass am Lösen von konkreten Problemen und wenn ich eine spezielle Applikation brauche, schreibe ich die auch mal selber (wenn ich kann).

[Dunkel]

Satty67, ähnlich denke ich auch. Ich programmiere, weil es mir Spaß macht. Und wenn ich den drölfhundertziliardsten MP3-Player programmiere, obwohl es wahrlich zig "bessere" gibt, so lange es Spaß macht, ist es doch gut. Wenn die Motivation nachlässt, weil man gemerkt hat, dass es schon "2, 3" andere ähnliche Projekte gibt, die sich auch recht gut "anfühlen" und man deswegen das eigene Projekt über den Haufen wirft, dann ist es doch auch gut.
Ein Hobby sollte Spaß machen. Wenn man sich zum Ausüben des Hobbys überwinden muss, dann sollte man sich schleunigst was anderes suchen... oder ein neues Projekt anfangen. :stupid: :wink:

[Satty67]

...ja das klingt dann auch wieder mehr nach meiner Einstellung ;)

Zitat:

Zitat von Dunkel

Und wenn ich den drölfhundertziliardsten MP3-Player programmiere

Da hab' ich sogar einen fertigen, geschrieben als es WinAmp und VLC noch nicht in der heutigen Form gab'. Verwende ich auch primär, weil er meine Ansprüche am besten erfüllt (Playliste als zentrales Element). Konkurrenzfähig wäre er nicht, weil er viel zu wenig Fähigkeiten hat und auf Optik-Gimmicks verzichtet, aber für mich ist er die beste Lösung.

Was war nochmal das Thread-Thema... scoll... :oops: Naja, nur knapp verfehlt :stupid:

[jaenicke]

Ich arbeite parallel an mehreren Projekten derzeit. Zudem habe ich auch ein paar eingestellt, weil ich sie nicht mehr brauchte.

Ein größeres Projekt (> 50.000 Zeilen), dass ich vor 2 Jahren auf Eis gelegt hatte, habe ich gerade vor ein paar Wochen wiederaufgenommen und habe die wichtigsten Funktionen mittlerweile fertig.
Da ich mich bemühe sauberen Quelltext zu schreiben, brauchte ich nur sehr kurze Zeit um mich wieder einzuarbeiten. Auf Dokumentation habe ich da leider noch nicht ganz so gut geachtet, die ist leider relativ lückenhaft.

Die aktuellen Projekte pflege ich allerdings besser als meine älteren. Die älteren arbeite ich dementsprechend noch auf. Die aktuellen (derzeit 8 hauptsächlich) Projekte haben zumeist automatische Releaseskripte inkl. FTP- und Forumsupload und sind ordentlich dokumentiert.

Jedenfalls habe ich es bisher ganz gut geschafft die älteren Projekte fortzuführen, zumindest was den Quelltext angeht (nicht unbedingt die Oberfläche). Dabei hilft es natürlich sehr, dass ich stark modular und objektorientiert entwickle. Zudem bauen die Projekte teilweise aufeinander auf. Zum Beispiel gibt es ein relativ neues Projekt zur Einstellungsverwaltung, auf das ich gerade die meisten anderen Projekte umstelle. Dadurch erhöht sich die Wartbarkeit drastisch.

Um eine nahtlose Integration zu ermöglichen benutze ich NTFS Junctions, die die Projekte entsprechend einblenden, so dass ich die benötigten Komponenten direkt mit erfassen kann in der Verzeichnisstruktur ohne redundanten Code zu haben.

Um genau auf die Frage einzugehen:

Zitat:

Zitat von BullsEye

Wie macht ihr das dann? Die alten Programme/Projekte nach der Zeit weiterentwickeln, neu Anfangen, ggf alles löschen oder einfach nur weiter auf der Festplatte vor sich her gammeln?

Alles löschen kommt für mich normalerweise nicht in Frage, denn alleine die Freeware und Open Source Projekte umfassen zusammen mittlerweile über 200.000 Zeilen eigenen Quelltext (mit einem Tool einfach komplett durchgezählt), alleine in Delphi. Dazu kommen noch kleinere Projekte in anderen Sprachen (Java, C#, PHP hauptsächlich).

Deshalb muss ich die bestehenden Quelltexte weiter verwenden und ggf. nur korrigieren, wenn ich nicht gerade etwas ziemlich falsch gemacht habe. Bei kleinen Projekten ist das natürlich egal, die schreibe ich auch einfach kurz neu, wenn da was falsch läuft.

[mr_emre_d]

Zitat:

Zitat von Dunkel

...und man deswegen das eigene Projekt über den Haufen wirft, dann ist es doch auch gut.
Ein Hobby sollte Spaß machen. Wenn man sich zum Ausüben des Hobbys überwinden muss, dann sollte man sich schleunigst was anderes suchen... oder ein neues Projekt anfangen. :stupid: :wink:

Der Schluss passt mir irgendwie nicht.
In allen Projekten gibts Höhen und Tiefen und da muss man durch - man darf nicht sofort mit nem (evt. Riesen-) Projekt aufhören, nur weil man eben mal steckt'.

Mir hilft es meistens, wenn ich mich mit der Materie nicht mehr so intensiv beschäftige und meine volle Aufmerksamkeit meinen wenigen anderen Hobbies widme.

MfG

[himitsu]

Zitat:

Zitat von mr_emre_d

In allen Projekten gibts Höhen und Tiefen und da muss man durch - man darf nicht sofort mit nem (evt. Riesen-) Projekt aufhören, nur weil man eben mal steckt'.

OK, bei mir liegen auch einige Projekte auf "Eis" ... weil ich eben auch nicht weiterkam, weil was anderes dazwischenkam oder eben auch keine Lust mehr ... aber abundzu mach ich da auch mal wieder was dran .... z.B. wenn ich in den aktuellen Programmen nicht weiterkomme .... so'ne Kreative Pause an 'nem Projekt und davon mal Abstandnehmen brauch ich halt manchmal

hab derzeit wohl um die 20 Projekte/Teilprojekte, welche entweder noch nicht fertig sind oder (irgendwann) mal überarbeitet bzw. neu aufgesetzt werden wollen.


allerdings hat das auf Eisgelege auch "Nachteile" ... z.B. ist es schon mehrmals vorgekommen, daß mir da nach 'ner Weile (z.B. durch neues/anderes Wissen) auffiehl, daß dort "alles" blöd war und ich hab dann Vieles (manchmal sogar Alles) nochmal neu gemacht.

[Dust Signs]

Ich habe momentan ein Projekt, an dem ich seit mehr als 3 Jahren immer wieder aktiv arbeite, und einige kleinere Projekte, die momentan ruhen. Realistisch betrachtet sind die anderen Projekte entweder in einem Status, in dem sie unveröffentlich sind, oder veröffentlicht und quasi "erledigt". Würde ich einen groben Fehler in einem dieser Projekte entdecken und Zeit/Lust haben, ihn zu korrigieren, würde ich wahrscheinlich eher dazu tendieren, das Projekt völlig neu aufzurollen anstatt mich in den bestehenden Source einzulesen. Ein Projekt, um das es mir besonders schade ist, ist meine als Maturaarbeit konzipierte Terminverwaltungssoftware, die mein bisher größtes Projekt war (>20kLOC), das ich mangels Interesse einstellen musste. Mein aktuelles Projekt wird auch bald diese Dimensionen erreichen, aber neben einem Vollzeitjob findet man einfach weit weniger Zeit als neben Schule oder Studium. So weit meine Erfahrung.

Dust Signs

[mr_emre_d]

Zitat:

Zitat von himitsu

...allerdings hat das auf Eisgelege auch "Nachteile" ... z.B. ist es schon mehrmals vorgekommen, daß mir da nach 'ner Weile (z.B. durch neues/anderes Wissen) auffiehl, daß dort "alles" blöd war und ich hab dann Vieles (manchmal sogar Alles) nochmal neu gemacht.

Das sind Nachteile ?

:roll:

PS: Kommt drauf an, aus welcher Perspektive du das siehst :P

[Namenloser]

Zitat:

Zitat von mr_emre_d

Zitat:

Zitat von himitsu

...allerdings hat das auf Eisgelege auch "Nachteile" ... z.B. ist es schon mehrmals vorgekommen, daß mir da nach 'ner Weile (z.B. durch neues/anderes Wissen) auffiehl, daß dort "alles" blöd war und ich hab dann Vieles (manchmal sogar Alles) nochmal neu gemacht.

Das sind Nachteile ?

:roll:

PS: Kommt drauf an, aus welcher Perspektive du das siehst :P

Naja, also ich kenne das selber auch. Das Problem ist halt, dass man mit dem alten Code nicht weiterarbeiten will, aber auch nicht alles neuschreiben will, und deshalb arbeitet man dann meist gar nicht mehr daran weiter und schließt das Projekt nie ab, was halt schlecht für die Motivation ist.

[mr_emre_d]

Das kann ich teils nachvollziehen - jedoch ist es sinnvoll und motivierend, einen zuvor schlampig "zusammengefetzten" Code richtig neu zu schreiben bzw die ganze Routine zu optimieren .. Wenn man dann als (beispielsweise) Spieleentwickler seine Resultate direkt OnTheFly sieht, dann reicht das schon als Motivation :D

MfG :coder:

[himitsu]

Zitat:

Zitat von mr_emre_d

Das sind Nachteile ?

:roll:

irgendwie schon ... hätt ich's gleich/damals fertig gemacht, wär es jetzt fertig ... OK, zwar irgendwie "scheiße", aber fertig ... ich hätte nicht unbedingt nochmal was dran machen müssen, da es ja läuft ... und ich hätte so viel weniger Arbeit gehabt :nerd:

[BullsEye]

Ich finde einige Ähnlichkeiten die bei mir genau so sind ;)
Wobei oftmals ist es bei mir auch die Zeit die im RL drauf geht. Bzw es stehen wichtigere Dinge an als die Programmierung (ja, das gibts!) und dann vergisst man halt schonmal etwas.

[stOrM]

@Zacherl Mein Gott und ich dachte immer ich arbeite nur so :mrgreen:

[himitsu]

Zitat:

Zitat von stOrM

@Zacherl Mein Gott und ich dachte immer ich arbeite nur so :mrgreen:

Das ist der Vor-/Nachteil des Hobbyprogrammiererdaseins ... "kein" Druck, daß irgendwas irgendwann zu 'nem bestimmten Zeitpunkt oder überhaupt mal fertig werden muß. :freak:

[Hansa]

Das Problem betrifft IMHO eigentlich nur Hobby-Programmierer. Alle anderen müssen, egal wie, sowieso irgendwann fertig werden. Bei der ersten Gruppe sehe ich eine zu geringe Phantasie. Es wird zu wenig daran gedacht, eine konkrete Problemlösung zu betreiben. Irgendwann macht sich dann das Gefühl breit, dass man eigentlich ein Programm macht, das keiner braucht. Die Motivation geht verloren und das Vorhaben schläft ein. Der nächste Unfug wird angefangen. :mrgreen:

Bei den anderen gibt es konkrete Zielsetzungen. Das artet dann regelrecht in "Arbeit" aus. :shock: Aber egal wie, das muss gemacht und auch fertiggestellt werden. Aber auch da lauern Gefahren : man will zu viel auf einmal oder hat eine Idee, die man gerne in ein Projekt noch einbringen will, die einen aber zulange aufhält. Da gilt es halt, irgendwann die Reissleine zu ziehen und konsequent etwas bis zu einem bestimmten konkreten Punkt durchzuziehen. Fertig für die Ewigkeit wird ein Computerprogramm nie. Es muss aber irgendwann funktionsfähig werden.

[sh17]

Cool wirds, wenn sich die IDE bzw die genutzten Komponenten ändern. "Alles neu macht der Mai". Deshalb gibts bei mir wenige Fremdkomponenten, wenn dann mit Quelltext und im OnCreate erzeugt. Das ganze Formular mit einem Haufen viereckigen Kisten zu bekleben kann ich absolut nicht ab.

Sovie dazu

[jaenicke]

Das mache ich bei Open Source Projekten so, der Grund ist u.a., dass diese dann auch in Turbo Delphi nutzbar sind (und eben wie du sagtest ohne die Installation von Komponenten in anderen Delphiversionen).