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mschaefer 26. Mär 2011 19:25

Earth Hour 2011 - WWF
 
Kerzenlicht zum Klimaschutz live vom Brandenburger-Tor von 20.30 bis 21.30 heute.

Grüße aus Hannover

Namenloser 26. Mär 2011 19:27

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Totaler Schwachsinn. Belastet nur die Netze und spart überhaupt keinen Strom, im Gegenteil.

Aphton 26. Mär 2011 19:37

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Aus dem Weltall wird man ein einziges, sofern alle anderen mitmachen, und helles Leuchten sehen können. Jap, das bin ich!
Muahaha!

mschaefer 26. Mär 2011 21:07

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Na so wird man vielleicht berühmt!

Das Abschalten von Verbrauchern die Netzte belastet, scheint mir aber nun wirklich nicht in tiefgreifender Logik gebadet zu sein. Japan hat derartige Empfhelungen derzeit mehrfach, aus bekannten Gründen.

Grüße in die Runde

Namenloser 26. Mär 2011 21:09

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Es belastet die Netze, weil der Verbrauch schlagartig abfällt, und dann schlagartig wieder ansteigt. Dann muss innerhalb von kürzester Zeit eine große Menge Strom bereitgestellt werden, wofür extra zusätzliche Kraftwerke anlaufen müssen.

alcaeus 27. Mär 2011 07:58

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1091220)
Es belastet die Netze, weil der Verbrauch schlagartig abfällt, und dann schlagartig wieder ansteigt. Dann muss innerhalb von kürzester Zeit eine große Menge Strom bereitgestellt werden, wofür extra zusätzliche Kraftwerke anlaufen müssen.

Da muss kein Kraftwerk anlaufen, da wird naemlich auch keins runtergefahren. Ja, es gibt beim Einschalten von Verbrauchern so genannte Spannungsspitzen. Wie hoch diese Spitzen in so einem Fall sind weiss ich nicht, allerdings bereiten sich die Stromkonzerne durchaus darauf vor, genau so wie sie sich auch auf "normale" Ereignisse vorbereiten. Oder was glaubst du ist los wenn fast ganz Deutschland an einem normalen Abend 10 Minuten vor Sonnenuntergang die Lichter anmacht? Oder was ist los wenn gegen 09:00 Millionen von Bildschirmarbeiter ihre Rechner hochfahren und sie gegen 17:00 wieder runterfahren?

Greetz
alcaeus

Luckie 27. Mär 2011 09:59

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Die Spitzen sind aber nicht so extrem, als wie wenn in ganz Deutschland, quasi synchronisiert, innerhalb von einer Minute alle Menschen ihren Stromverbrauch drastisch reduzieren und ihn dann wieder mit einen Schlag hochfahren.

Ich kann da eine kleine Anekdote von einem unserer Berufsschullehrer erzählen zum Thema "Wenn man mal einen Anruf vom Atomkraftwerk bekommen will". Er hat früher in der freien Wirtschaft gearbeitet. Was er genau gemacht hat, weiß ich nicht. Aber er war dabei, als in Belgien das größte Stahlschmelzwerk in Europa gebaut haben. So ein Stahlschmelzwerk hat sein eigenes Kraftwerk, weil sie so viel Strom brauchen. Nun wird zum Anlassen der Turbinen Fremdstrom benötigt. Bei einem Testlauf haben sie die Leistung auf 70 Prozent hochgefahren und dann bei dem Computer, der das Hochfahren steuert, den Stecker rausgezogen. Er meinte, es wäre mit einem Schlag absolut still gewesen im Turbinenhaus. Vor lauter Schreck, weil es plötzlich so still war, hat der Techniker den Computer schnell wieder angeschaltet und das Programm, was die Turbinen hochfährt hat dann bei 70 Prozent weitergemacht. Es hat nicht lange gedauert und das nächste Atomkraftwerk hat angerufen und ihnen gesagt, wenn sie das noch mal machen würden, sollten sie doch bitte vorher anrufen. Die scheinen da im Atomkraftwerk wohl doch einige Probleme bekommen zu haben, als die Lastspitze aufgetreten ist.

Anderes Beispiel: Bei einer Fußballweltmeisterschaft, stand Deutschland mal im Finale. als zur Halbzeit alle in Deutschland gleichzeitig auf die Toilette gerannt sind, haben die Wasserversorger arge Probleme bekommen, als innerhalb von Minuten eine Lastspitze beim Wasserverbrauch aufgetreten ist. OK, das betrifft jetzt die Wasserversorgung. Aber es zeugt, dass wenn Verbraucher quasi synchronisiert agieren, es doch zu Problemen bei der Versorgung kommen kann.

mkinzler 27. Mär 2011 10:16

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Es ist nur die Frage, für welche Lastspitzen unsere Versorgungssysteme nun ausgebaut sein sollen, für "normalöe" Spitzen oder für absolute Ausnahmesituationen.

Luckie 27. Mär 2011 10:25

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
So wie ich unsere Stromversorger kenne, werden sie die Kosten für die absoluten Ausnahmefälle gespart und den Managern als Gehalt ausgezahlt haben. ;)

alcaeus 27. Mär 2011 10:33

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1091289)
So wie ich unsere Stromversorger kenne, werden sie die Kosten für die absoluten Ausnahmefälle gespart und den Managern als Gehalt ausgezahlt haben. ;)

Bonus, nicht Gehalt. Das Gehalt kriegen die sowieso schon ;)

Greetz
alcaeus

mschaefer 27. Mär 2011 10:37

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Die Diskussion nimmt einen interessanten Verlauf. Der Unterschied zwischen Angebot und Bedarf ist ein Problem was bei höheren Anteilen an Windkarft sicher noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten wird. Da es hier ein Verbrauch in der Fläche ist, mit mehreren betroffenen Anbietern düften die Auswirkungen eher gering sein. Luckies Stahlschmelzwerk hatte da wahrscheinlich heftigeren Einfluss.

Luckie 27. Mär 2011 10:42

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Es ist leider nicht meins. ;)

Phoenix 27. Mär 2011 13:34

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Zitat:

Zitat von mschaefer (Beitrag 1091218)
Das Abschalten von Verbrauchern die Netzte belastet, scheint mir aber nun wirklich nicht in tiefgreifender Logik gebadet zu sein. Japan hat derartige Empfhelungen derzeit mehrfach, aus bekannten Gründen.

Die Gründe in Japan sind die, dass die nicht genug Strom herstellen können, um alles zu versorgen. Bei uns ist die Situation anders, und vor allem ist das ein physikalisches Problem.

Strom wird bei uns immer (einzige Ausnahme: Solarenergie) durch magnetische Induktion erzeugt. Irgendein Energieträger wird immer irgendeine Turbine antreiben, die einen Magneten in einer Spule dreht. Hier wird Strom induziert, der dann irgendwoanders zeitgleich 'verbraucht' wird. Hier spricht man von elektrischem Widerstand, und der ist an der Erzeugung spürbar.

Mach mal folgenden Test: dreh von Hand an einem Dynamo an dem eine Lampe hängt. Er ist schwer zu drehen. Drehe die Lampe aus der Fassung: Der Dynamo hat *viel* weniger Widerstand und lässt sich viel einfacher drehen.

Nun stell Dir vor, der Dynamo ist die Turbine in irgendeinem Kraftwerk, und urplötzlich gehen alle Lampen aus die da dran hängen - der Widerstand in der Turbine fällt mit einem Schlag massiv ab und die Drehgeschwindigkeit erhöht sich unmittelbar, weil auf einmal die 'Bremse' - nämlich der Verbraucher - fehlt. Das tut den Systemen nicht gerade gut. Hier muss dann irrsinnig schnell der Dampf-/Wasser-druck auf der Turbine weggenommen werden, um sie nicht zu Beschädigen.

Beim Hochfahren ist das dann ähnlich: Wenn mit einem Schlag der Widerstand massiv hochfährt ist das wie wenn man im Auto das im Leerlauf läuft auf einmal die Kupplung in einen Gang einspringen lässt: Massiver Widerstand ohne Vorwarnung. Auch das ist eine rein mechanische Beanspruchung auf die man fast nicht reagieren kann, weil Strom eben so sakrisch schnell ist.

Namenloser 27. Mär 2011 14:26

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Zitat:

Zitat von alcaeus (Beitrag 1091280)
Zitat:

Zitat von NamenLozer (Beitrag 1091220)
Es belastet die Netze, weil der Verbrauch schlagartig abfällt, und dann schlagartig wieder ansteigt. Dann muss innerhalb von kürzester Zeit eine große Menge Strom bereitgestellt werden, wofür extra zusätzliche Kraftwerke anlaufen müssen.

Da muss kein Kraftwerk anlaufen, da wird naemlich auch keins runtergefahren.

Es muss im Stromnetz immer eine bestimme Netzspannung gehalten werden – bei uns 230V mit einer Toleranz von ±10%. Wenn sie darunter liegt, werden Kraftwerke zugeschaltet, wenn darüber liegt, werden welche abgeschaltet. Das Problem ist, dass das An- und Abschalten Zeit kostet.

Wenn der Verbrauch sich plötzlich ändert, können die großen Kraftwerke (Atom, Kohle) so schnell gar nicht reagieren. Deshalb springen in solchen Fällen extra spezielle Pumpspeicher- und Gas-Kraftwerke ein, die nur dazu dienen, solche plötzlichen Schwankungen auszugleichen.

Das passiert natürlich auch Abends ganz normal, aber im Vergleich zu einem landesweiten synchronisierten Ein-/Ausschalten ist das noch relativ gemächlich, außerdem hat man damit ja schon lange Erfahrung und ist dementsprechend darauf vorbereitet und beginnt schon im Voraus, die Kraftwerksleistung zu erhöhen.

Selbst die relativ flexiblen Pumpspeicher- und Gas-Kraftwerke brauchen noch ca. 10–15 min um hoch- oder herunterzufahren – wenn der Verbrauch sich also wirklich schlagartig von einer Minute auf die andere ändert, ist durchaus ein Problem.

//Edit: Nur mal etwas Trivia:
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1091322)
Strom wird bei uns immer (einzige Ausnahme: Solarenergie) durch magnetische Induktion erzeugt.

Das kommt auf die Art der Solarenergie an. Bei Sonnenkollektoren hast du recht, es gibt aber auch Systeme, wo durch das Sonnenlicht Wasser erhitzt wird, das verdampft und eine Turbine antreibt.

stahli 27. Mär 2011 16:49

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Ich habe jetzt endlich auch auf Ökostrom umgestellt.
Im ct-Magazin gab es einen Bericht dazu.
Über verivox.de ging das ganz gut (nur auf geschönte Berechnungen wegen Neukundengutschriften aufpassen).
Ich bin bei meinem bisherigen Anbieter geblieben. Das kostet mich nun 10 Euro mehr im Jahr.
Ich hoffe, dass das auch was bringt...

Namenloser 27. Mär 2011 16:53

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Zitat:

Zitat von stahli (Beitrag 1091361)
Ich habe jetzt endlich auch auf Ökostrom umgestellt.
[…]
Ich bin bei meinem bisherigen Anbieter geblieben. Das kostet mich nun 10 Euro mehr im Jahr.

Pass auf, vieles was „Öko-Strom“ heißt, ist nicht wirklich Öko-Strom. Genau hinschauen!

stahli 27. Mär 2011 16:58

AW: Earth Hour 2011 - WWF
 
Ich denke, das okPower-Siegel sollte ein zuverlässiger Anhaltspunkt sein.


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