Delphi-PRAXiS
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-   -   Bastard Operator From Hell my own story (https://www.delphipraxis.net/186921-bastard-operator-hell-my-own-story.html)

Luckie 12. Okt 2015 23:15

Bastard Operator From Hell my own story
 
Früher habe ich die Geschichten vom Bastard Operator From Hell (https://de.wikipedia.org/wiki/Bastar...ator_From_Hell) amüsiert selbst gelesen. Und ich dachte nie, dass ich selbst mal zu einem werden würde.

Seit einem Jahr arbeite ich als Aushilfe in der IT-Servicestelle einer Berufsschule. Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich Programmierer bin und mit Netzwerken eigentlich nichts am Hut habe. Aber ich wurde eingestellt, weil ich etwas Vitamin B hatte und man dachte: "OK. Er kann mit Windows umgehen und er ist Programmierer. Programmierkenntnisse können eventuell mal von nutzen sein." So bin ich also zu dem Job gekommen. Zur Zeit mache ich eigentlich nur einfache Dinge: Tonerkartusche austauschen. Hardware austauschen. WLan Benutzer anlegen usw.

Zurück zum Bastard Operator From Hell. Ich hatte neulich eine Mail im Postfach. "In Raum P1 funktionieren 15 Tastaturen nicht." OK. Ich also mit Tastaturen bewaffnet dahin. Es war Unterricht. Ich gefragt: "Bei wem funktioniert die Tastatur nicht?" Sieben Schüler melden sich. So viel zu den 15 kaputten Tastaturen. :roll: Letztendlich stellte sich heraus, das gerade mal zwei kaputt waren. Unter kaputt verstehen wir auch Tastaturen bei denen die Schüler aus Langeweile Tasten vertauschen. Da machen wir uns nicht die Mühe das wieder in Ordnung zu bringen. Weil wenn wir neue Rechner bekommen, ist immer alles dabei: Keyboard, Maus. Ich weiß mittlerweile nicht mehr wohin damit. :?
Nun ja. Zurück zum Bastard Operator From Hell. "Die Tastatur geht schwer. Wenn ich 10-Finger schreibe, kommen nicht alle Buchstaben an." Mein Gott, was erwartet ihr von Tastaturen die 6,50 € kosten? Ich den Windows Editor aufgerufen, kurz was getippt, funktioniert. :roll: Ihr sollt hier nicht eine Chronik von Kassel tippen. Und jetzt kommt der Bastard: Ich habe die "schwergängigen" Tastaturen einfach reihum getauscht. Und alle waren glücklich. :mrgreen: Und ich habe den Raum wieder mit 14 funktionstüchtigen Tastaturen verlassen.

PS: Könnt ihr ähnliche Stories in diesem Thread beisteuern?

Luckie 12. Okt 2015 23:25

Der Schrottstift
 
In der IT-Servicestelle haben wir einen blauen Edding. Den benutzen wir nur um auf defekte Hardware das Wort "Schrott" zu schreiben. Die defekte Hardware sammeln wir in der IT-Servicestelle. Und "entsorgen" sie dann in einen Kellerraum. Alles was da steht, wird dann vom Hausmeister in den Elektroschrott entsorgt. An meinem ersten Tag wurde mir der blaue Edding gezeigt mit den Worten: "Der kann nur ein Wort schreiben: 'Schrott'". :mrgreen:

Nersgatt 13. Okt 2015 05:51

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Ist längst verjährt, also darf ich es erzählen. Ich habe einige Jahre viel bei Industriekunden vor Ort gearbeitet und habe dort unsere Software an die Wünsche der Kunden angepasst. Da rief eine Dame beim (kundenseitigen) Projektleiter an und meinte, sie könne die Schrift in der Software schlecht lesen. Ob man die Schrift in der kompletten Software ändern könnte. Die Frage wurde dann auch gleich an mich heran getragen. "Theoretisch ja, aaber der ganze Aufwand...". Da sagte der Projektleiter, warten Sie mal, ich hab ne Idee.
10 Minuten vergingen, er griff zum Telefonhörer, rief die entsprechende Dame an und sagte "wir haben die Schrift jetzt ganz leicht geändert, guck mal, obs jetzt besser ist" - kurze Pause - "Jaaa, viiiiel besser" töne es aus dem Hörer... :thumb:
Wir haben nichts an der Software geändert, wir haben es nur behauptet. Schon wieder einen User glücklich gemacht. :thumb:

Perlsau 13. Okt 2015 07:32

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Arbeitsort: Rechenzentrum Oberfinanzdirektion
Abteilung: Druck- und Versandzentrum

Der Schichtplan für die kommende Woche wurde von einem "aufstrebenden", intellektuell aber leider etwas eingeschränkten Mitarbeiter erledigt, dessen hervorstechendste Eigenschaft seine Gleitfähigkeit war. Mit dem Editor des alten DOS-Norton-Commanders hat er jeden Freitag eine mühevoll aufgebaute Tabelle mit Ascii-Zeichen Zeile für Zeile und Spalte für Spalte geändert und danach mit der Backspace- und der Space-Taste die Linien wieder an ihren ursprünglichen Platz gerückt. Dafür saß er jeden Freitag bis zu zwei Stunden am PC, und das seit Jahren. Jeder Kollege mußte während dieser Zeit bei ihm antanzen und seinen Wochenarbeitsplan mit ihm besprechen. Dadurch fühlte sich der Kollege ganz besonders wichtig.

Nachdem ich das ein paarmal gesehen hatte, hab ich in Turbo Pascal eine Schichtverwaltung entwickelt und dem Abteilungsleiter vorgeführt. Der hat dann, weil er selbst keine Ahnung hatte, aber irgendwie doch das Einspar-Potential begriff, einen IT-Fachmann aus der Programmier-Abteilung dazugeholt, der bestätigte, daß das Programm einwandfrei funktionierte und nützlich sei. Soweit, so gut. Ich sollte dann dem oben erwähnten Kollegen die Handhabung beibringen. Vergeblich, der wollte das nicht, stellte sich stur, beschimpfte mich und das Programm und weigerte sich schlichtweg, seine wichtigen zwei Stunden am Freitag Nachmittag aufzugeben. Daraufhin entschied der Abteilungsleiter, daß ich diese Aufgabe in Zukunft übernehmen solle. Der Kollege tobte – er war etwas kleinwüchsig und von daher bereits etwas vorbelastet, was sein Selbstwertempfinden betraf. Das Programm wurde mehrfach gelöscht, wahrscheinlich von ihm, wurde aber mir angelastet: ich würde Sabotage betreiben usw. Abteilungsleiter: "Wenn Sie das nicht auf die Reihe kriegen, dann fliegt das Programm wieder raus!" "Meinetwegen", entgegnete ich, und ab sofort erledigte der Chef die Schichteinteilung selber mit Excel. Ich hatte mir den Haß eines Kollegen zugezogen, der mit der Zeit auf andere Kollegen übersprang. Nach 15 Jahren war ich kaputtgemobbt und mußte gesundheitlich schwer angeschlagen aufgeben.

Sherlock 13. Okt 2015 08:36

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Never change a running system. Respekt dafür, daß Du Dir das 15 Jahre angetan hast.

Sherlock

frankyboy1974 13. Okt 2015 08:40

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
hallo,

@perlsau

Wer es 15 Jahre bei der Finanzverwaltung aushält, ist leider nicht mehr zu bedauern. Mir haben 17 Monate Deutsche Bahn AG gereicht, ein Beamter saß mir gegenüber, dessen einzige Aufgabe es war, circa 20 Aufträge am Tag in SAP dichtzumachen (Verrechnungspreis einstellen und Auftrag kaufmännisch abschliessen). Den Rest des Tages hat er Werte aus SAP rausgeschrieben, um Sie anschliessend in eine Excel-Tabelle wieder einzutragen (Super wichtige Auswertungsgeschichte!!!). Obwohl ich damals noch nicht Informatik studiert hatte, war ich mir dennoch sicher, dass man das wahrscheinlich auch mit einer einfachen Abfrage in SAP hinbekommen hätte. Ich traute mir damals aber nicht, dem Beamter dies mitzuteilen. Dann hätte der ja nur noch seine verbleibenden 20 Zahlen in SAP gehabt.:cry:

mfg

PS.: Deutsche Bahn, die Hölle meines Lebens:evil:

haentschman 13. Okt 2015 08:49

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Hallöle...:P

Ich hab da noch einen aus meiner 20 jährigen Klimatechnikerzeit. 8-)

Man schreibt ein Jahr irgendwo Anfang der 90er in einem Bürokomplex in FFM. Dort im 10. Stock war die Brokerabteilung einer Bank untergebracht. Also intelligente Menschen die am Tag zig Millionen verschoben haben. Das Großraumbüro hatte über die Fläche viele Deckenklimageräte verteilt und eine Kabelfernbedienung (Ja, damals gab es das nur mit Kabel. :P) für die Temperatur in der Mitte des Raumes. Ständig gab es Zirkus wegen der Temperatur. Dem Einen war es zu warm, dem Anderen zu kalt. Da haben wir die echte Fernbedienung in die Zwischendecke verlegt und an jeder Säule eine Fernbedienung mit Kabel und Kabelkanal montiert welche aber in der Decke endeten.
Jeder konnte seine Temperatur einstellen und war glücklich. :thumb: ...und Ruhe war.

stahli 13. Okt 2015 09:06

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Jetzt ist aber Schluß!
Nicht, dass noch irgendwelche Softwareschmieden auf die Idee kommen, auf die Art ihre Bugs zu fixen. :shock:

"Zufriedenheitsbutton!" ... bei Bedarf bitte drücken. :-)

Perlsau 13. Okt 2015 09:37

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1318490)
Never change a running system. Respekt dafür, daß Du Dir das 15 Jahre angetan hast.

Schon damals war es schwierig, mit 40 noch einen neuen Job zu finden. Daher blieb ich zwangsweise dort.

Zitat:

Zitat von frankyboy1974 (Beitrag 1318491)
Wer es 15 Jahre bei der Finanzverwaltung aushält, ist leider nicht mehr zu bedauern.

Ein Bedauern hab ich nicht eingefordert, würde mir auch nichts nützen.

Zitat:

Zitat von frankyboy1974 (Beitrag 1318491)
Mir haben 17 Monate Deutsche Bahn AG gereicht, ein Beamter saß mir gegenüber, dessen einzige Aufgabe es war, circa 20 Aufträge am Tag in SAP dichtzumachen (Verrechnungspreis einstellen und Auftrag kaufmännisch abschliessen). Den Rest des Tages hat er Werte aus SAP rausgeschrieben, um Sie anschliessend in eine Excel-Tabelle wieder einzutragen (Super wichtige Auswertungsgeschichte!!!). Obwohl ich damals noch nicht Informatik studiert hatte, war ich mir dennoch sicher, dass man das wahrscheinlich auch mit einer einfachen Abfrage in SAP hinbekommen hätte. Ich traute mir damals aber nicht, dem Beamter dies mitzuteilen. Dann hätte der ja nur noch seine verbleibenden 20 Zahlen in SAP gehabt.:cry:

Wir alle werden von Kindheit an mehr oder weniger auf Konkurrenz getrimmt, wodurch wir unsere Empathiefähigkeit nur rudimentär entwickeln können, wenn überhaupt. Das hat mannigfaltige Auswirkungen, im Beruf, in der Freizeit, in unseren persönlichen Beziehungen, global, international und die schwindende Menschlichkeit betreffend.

Jean Ziegler im Interview

mm1256 13. Okt 2015 09:46

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Hallo,

dann leg ich auch mal los. Zu DOS-Zeiten um 1994, neuer Kunde ruft total aufgelöst an: Das Programm (Anm: WWS für das Handwerk), dass sie mir für über 4000 DM verkauft haben, ist Schrott. Man kann bei einigen Eingabefeldern keine "Null" eingeben. So kann man nicht arbeiten, ich möchte es zurück geben.

Alles Mögliche ausprobiert, in den Sourcen rumgewühlt, Panik, nichts gefunden. Damals gab es noch keine Fernwartung. Kunde knappe 400 km entfernt. Meine SW erst 2 Jahre auf dem Markt, da möchte man sich keine unzufriedenen Kunden leisten. Also rein in's Auto und hin gefahren. Ausprobiert, wie erwartet alles in Ordnung. Dann lass ich die Sekretärin ran und traue meinen Augen nicht: Sie gab ein "O" anstelle "0" ein. Klar, ein großes "O" in einem numerischen Eingabefeld kann nicht funktionieren.

"Das mache ich schon immer so" (auf der Schreibmaschine, sie war 40+) meint sie, und das habe sie als Bürokauffrau auch so gelernt :cyclops:

Sharky 13. Okt 2015 10:31

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Okay, dann möchte ich auch eines meiner Hig-Lights zum besten bringen.

Vor vielen Jahren arbeitete ich in einem kleinen Systemhaus und habe unteranderem auch Netzwerke bei Kunden installiert.
Eine Firma (zu dem Zeitpunkt noch kein Kunde von us) von der Weinstrasse hat bei uns angerufen und gefragt ob wir einmal ihr Netzwerk prüfen könnten. Einige der Rechner hätten immer probleme sich mit dem Server zu verbinden.

Also bin ich da mal hingefahren um mir das anzusehen. Und habe dan das "herausgefunden":

1. Netzwerktyp: 10Base2 (Koaxial Verkabelung). Das war zu der Zeit noch normal.
2. Das Kabel wurde in der Produktionshalle über die an der Decke hängenden Leuchtstoffröhren verlegt. (Wie? Was? Störung?
3. Ich habe in mühevoller kleinarbeit (Raum zu Raum) die Länge des Kabels gemessen. Es waren sage und schreibe 1450 Meter. Für die nicht Netzwerker: Ein 10Base2 Segment darf maximal 185 Meter lang sein!

Der "ITler" vor Ort (okay, er machte das nur neben seiner eigentlichen Aufgabe als Buchhalter; glaubte aber er könne alles) hat das überhaupt nicht verstanden als ich ihm erkläre woher die Störungen kommen.

Nach einem Gespräch mit dem Firmenchef und der Segmentierung der LANs ging dann alles ;-)

bis......

tja bis zwei Wochen später der "Ich bin super ITler weil ich ein Buch gelesen habe" bei mir angerufen hat und sich recht laut darüber beschwerte das fünf der 20 neuen Netzwerkkarten schon defekt sind.
Das hat mich etwas verwundert und ich bin direkt zu der Firma gefahren. Begrüsst wurde ich von ihm und seinem Chef mit wilden Beschimpfungen was für einen Schrott wir doch liefern (ich fand die 3COM Netzwerkkarten immer gut).

Nach 10 Minuten wurde es dann plötzlich ganz still; nämlich das der ITler erzählte er hätte einen neue Netzwerkdose gesetzt und dafür

... Achtung....
... jetzt kommt es ......

... Drommel wirbel ....

Das Netzwerkkabel im laufenden Betrieb mit einem Seitenschneider durchtrennt!

Auf meine Frage ob er schon einmal etwas von einem Kurzschluss gehört hätte und ob er das auch bei einer 220V Leitung machen würde und dann behauptet würde das alle Geräte die das nicht überlebt hätten "Schrott gewesen wären. Wurde er zu erst ganz aufmüpfig; aber dann ganz klein als der Chef zu mir sagte "Bitte entschuldigen Sie unsere Unterstellung das ihre Waren defekt waren; den Rest kläre ich mit Herrn XX in einem persönlichen Gespräch".

Von dem Herrn habe ich in dieser Firma nie wieder etwas gesehen.

p80286 13. Okt 2015 12:11

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von mm1256 (Beitrag 1318498)
Dann lass ich die Sekretärin ran und traue meinen Augen nicht: Sie gab ein "O" anstelle "0" ein. Klar, ein großes "O" in einem numerischen Eingabefeld kann nicht funktionieren.

"Das mache ich schon immer so" (auf der Schreibmaschine, sie war 40+) meint sie, und das habe sie als Bürokauffrau auch so gelernt :cyclops:

Ersteres ist immer noch nicht ausgerottet, übrigens 1 und l wird auch noch gerne genommen. Die modernere Version ist es Leerzeichen überall wo es paßt und wo es nicht paßt einzufügen, wg. besserer Lesbarkeit, ein Hoch auf prop. Fonts.

Und immer noch beliebt "ist der Stecker drin?" und "ist eigeschaltet?" damit macht man sich richtig Freunde.

Zu Zeiten der Arbeitsplatzdrucker hatten wir Kyocera-Modelle im Einsatz. Bei diesen wurden Trommel und Toner separat getauscht. Insbesonders Toner(cartuschen)tausch war eine sehr beliebte Aufgabe, weil immer gerne etwas Toner daneben fiel. Nun gab es einen Kollegen der ordentlich Durchsatz produzierte, daher oft neuen Toner brauchte, sich aber gleichzeitig damit brüstete ein mehr als rudimentäres techn. Verständnis zu besitzen.
Dieser rief eines Tages an und bestellte schnellstmöglich neuen Toner für seinen Drucker. Unsere stud. Aushilfe (weibl.) schnappte sich ein sixpack Toner und verschwand. Nach einer halben Stunde war sie wieder da und erzählte mit breitem Grinsen, daß der Kollege das selbst erledigt hätte, da das nun wahrhaftig keine Arbeit für eine Frau sei!

Gruß
K-H

vagtler 13. Okt 2015 12:53

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Das mit dem Arbeitsplatzdrucker habe ich nicht verstanden. Was ist daran lustig?

Jumpy 13. Okt 2015 13:22

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Ich vermute mal, dass der Kollege das selber gemacht hat, um die junge Dame zu beeindrucken und damit diese sich nicht die Hände schmutzig macht. Dabei aber eine halbe Stunde gebraucht hat. Während die besagte junge Dame, die wahrscheinlich den halben Tag nix anderes macht, das in 2 Minuten erledigt hätte.

BUG 13. Okt 2015 13:24

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von p80286 (Beitrag 1318528)
Ersteres ist immer noch nicht ausgerottet, übrigens 1 und l wird auch noch gerne genommen.

Nagut, theoretisch könnte man sich darauf einstellen und bei numerischen Feldern auch das annehmen :stupid:

Zitat:

Zitat von frankyboy1974 (Beitrag 1318491)
Ich traute mir damals aber nicht, dem Beamter dies mitzuteilen. Dann hätte der ja nur noch seine verbleibenden 20 Zahlen in SAP gehabt.

Als ob der das im Grunde nicht wissen würde; Leute sind im Regelfall ja nicht ganz doof :wink:
Ich finde das Konzept der bullshit jobs eigentlich ganz interessant.

Ohne jetzt selbst etwas beitragen zu können: auf thedailywtf.com (IT-Fokus) und clientsfromhell.net (Freelancer-Fokus) findet man eine Menge solcher Geschichten ... aber was von Leuten zu hören, die man aus der DP kennt, ist natürlich was anderes.
:dp:

mm1256 13. Okt 2015 14:44

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1318552)
Zitat:

Zitat von p80286 (Beitrag 1318528)
Ersteres ist immer noch nicht ausgerottet, übrigens 1 und l wird auch noch gerne genommen.

Nagut, theoretisch könnte man sich darauf einstellen und bei numerischen Feldern auch das annehmen :stupid:

Da fahre ich lieber alle 20 Jahre mal nach Neuss und lerne einen Kunden - den ich übrigens heute noch habe - persönlich kennen :thumb:

Luckie 16. Okt 2015 02:21

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Argh. "Herr Puff, Herr Puff an den den Computerarbeitsplätzen von den Lehrern funktioniert der Drucker nicht. Die Druckaufträge sammeln sich in der Druckerwarteschlange." Ich voller Panik in das andere Gebäude gelaufen. Da scheint es ja wirklich zu brennen. :roll: Eingeloggt als lokaler Admin. Wisst ihr eigentlich, wie schwer es ist das Wort "Administrator" auf einer ungewohnten Tastatur zu tippen? Nun ja, habe es endlich geschafft mich als lokalen Administrator einzuloggen auf dem Rechner. Und tatsächlich eine Leiche in der Druckerwarteschlange. Ein Blick auf das Display des Druckers: "Papier alle. Bitte legen sie Papier nach", oder so ähnlich. Aber es war klar, dass der Drucker nur Papier wollte. Schwerste Aufgabe für mich: Papier in dem Arbeitsraum zu finden. Kassette raus. Papier rein. Taste am Drucker gedrückt. Problem gelöst. Und der Drucker hat 20 Seite ausgespuckt. Waren natürlich nicht zuordbar. Also ab in den Papiermüll.

Nur zur Info wo eure Steuergelder hingehen. In den Papiermüll. :roll: Aber mittlerweile bin ich da abgehärtet. So nach dem Motto: "Ist nicht mein Geld." Ich hätte ja schon längst einen Karton hingestellt: Schmierpapier. Wo alle Drucke rein wandern, die umsonst sind. Auf der Rückseite kann man noch prima rumschmieren, Notizen machen :roll:

Luckie 16. Okt 2015 02:53

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Klein Story vom Anfang meines Jobs in der IT-Servicestelle der Berufsschule.

Ich bin Jungfrau vom Sternzeichen. Gut, ich gebe da nicht viel drauf. Aber Jungfrauen wird nach gesagt, dass sie ordentlich sind. Aber das scheint zu passen.

Regal im Büro. Mit Kartons. Da wurde alles wild reingeschmissen: Mäuse, Netzkabel, Tastaturen, Monitorkabel. Alles wild durcheinander. Auftrag vom Admin: "Die brauchen da und da einen Computer. Nimm die Kiste da, deinstallier das und das. Nimm ihn aus der Domain. Kein Lan. Nix und stell ihn in den und den Raum auf." Ich: "OK." War kein Problem für mich. Nur dann alles zusammen suchen: Tastatur, Kabel, Maus, Monitorkabel. Argh.

In einer freien Minute habe ich dann mal alle Kartons geordnet und beschriftet: Monitorkabel VGA, Mäuse, Netzkabel, Tastaturen (OK, den Karton hätte man auch so erkannt.), Netzteile, Mehrfachsteckdosen, Zeitschaltuhren, USB-Kabel, Lan-Kabel, ...

Aber worauf ich hinaus will. Neue Rechner für einen Klassenraum bekommen. (Irgendwer kam auf die geniale Idee, die Thinclienst gegen Desktops zu tauschen. :roll: "Ja, das läuft ja alles über das Netzwerk und wenn wir PDFs erstellen (mit 20 MB Grafiken full HD BMP :roll:), dann können wir die nicht öffnen, weil das Netzwerk zusammen bricht.)Nun ja. Eine Palette Dell Rechner. Alles dabei: Maus, Tastatur, Netzkabel. Ich: "Kann man die nicht ohne das ganze Zeug bestellen? Mäuse und Tastaturen haben wir genug." "Ja klar ginge das. Und ich bin auch deiner Meinung. Nur dann wäre die Bestellung komplizierter weil Dell das eben alles in einem Karton liefert." Ergebnis: Ich habe wieder drei Kartons Tastaturen im Regal im Büro unterbringen müssen. Von den Netzkabeln und Mäusen gar nicht zu sprechen.

"Wie, auf der Tastatur sind Tasten vertauscht von einem gelangweilten Schüler? Wandert in den Schrott. Gib her und nimm diese."

"Brauchst eine Maus? Greif in den Karton."

Ich meine, würde eine Firma so wirtschaften, die wäre schneller pleite, als dass sie "Papp" sagen könnte. Aber leider stumpft man auch ab. Man hat zu Anfang Ideale. Verabschiedet euch ganz schnell davon, wenn ihr für eine öffentliche Institution arbeitet.

Thinclients super zu pflegen. Software muss nur auf dem Server aktuell gehalten werden. "Nee ist doof. Wir wollen das nicht." Da kann man nur mir den Achseln zucken und sagen: "OK, dann kommt mit den Ausfällen klar, weil wir die Software nicht laufend aktuell halten können. Dann müssen wir rum rennen und alles manuell updaten."

vagtler 16. Okt 2015 08:42

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1318856)
[...] Ich hätte ja schon längst einen Karton hingestellt: Schmierpapier. Wo alle Drucke rein wandern, die umsonst sind. [...]

Da frage ich mich: warum der Konjunktiv? Warum hast Du nicht?

Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1318857)
[...] "Wie, auf der Tastatur sind Tasten vertauscht von einem gelangweilten Schüler? Wandert in den Schrott. Gib her und nimm diese."

"Brauchst eine Maus? Greif in den Karton."

Ich meine, würde eine Firma so wirtschaften, die wäre schneller pleite, als dass sie "Papp" sagen könnte. [...]

Ganz im Gegenteil. Eine Reparatur einer 08/15-Tastatur ist unwirtschaftlich, genauso wie die einer Maus.

Memnarch 16. Okt 2015 09:25

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1318857)
Dann müssen wir rum rennen und alles manuell updaten.

Über wieviele Rechner gehts den da o.O?

Luckie 16. Okt 2015 09:46

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Rund 200.

Memnarch 16. Okt 2015 10:30

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1318883)
Rund 200.

ClientManagement o.O? (Turnschuhadministration zählt nicht! :P)

p80286 16. Okt 2015 12:06

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von vagtler (Beitrag 1318872)
Ganz im Gegenteil. Eine Reparatur einer 08/15-Tastatur ist unwirtschaftlich, genauso wie die einer Maus.

Stimmt vollkommen!
Nur hab ich irgendwie das Gefühl, das diese "ex und hopp"-Mentalität der schnellste Weg in eine Sackgasse ist.

Gruß
K-H

Sir Rufo 16. Okt 2015 14:34

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1318857)
Eine Palette Dell Rechner. Alles dabei: Maus, Tastatur, Netzkabel. Ich: "Kann man die nicht ohne das ganze Zeug bestellen? Mäuse und Tastaturen haben wir genug." "Ja klar ginge das. Und ich bin auch deiner Meinung. Nur dann wäre die Bestellung komplizierter weil Dell das eben alles in einem Karton liefert." Ergebnis: Ich habe wieder drei Kartons Tastaturen im Regal im Büro unterbringen müssen. Von den Netzkabeln und Mäusen gar nicht zu sprechen.

Es ist ein Irrglaube, dass ein weniger bestellen auch automatisch einen geringeren Preis impliziert.

DELL produziert z.B. kistenweise Standard-Rechner und jede Kiste ist gleich gepackt (Rechner, Tastatur, Maus, Stromkabel). Eine Palette von diesen Rechnern bekomme ich zu einem Preis X.

Möchte ich jetzt genau diesen Rechner aber ohne Tastatur, Maus, Stromkabel haben, dann wird das ein BTO (Build-To-Order) und es ist auf Seiten DELL mehr Arbeit notwendig (Kiste auf, Zubehör trennen, Kiste zu - und laut QM/QS auch eine gesonderte Überprüfung). Und mehr Arbeit kostet idR auch mehr Geld, denn der Wert des Zubehörs ist für DELL nur ein Bruchteil des nun anfallenden Mehraufwands.

Hansa 16. Okt 2015 15:21

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Ja, weniger ist eben teurer. 8-) Die Trierer Polizei hat sich letztes Jahr 50 neue Dienstwagen bestellt. Sinn macht, dass diese nicht lackiert wurden, sondern mit Polizeifolie beklebt wurden. Das steigert den Wiederverkaufswert. Folie ab und es steht eine Allerwelts-Silber Karosse da. Aus demselben Grund fiel im Saarland die Pflicht für ein Taxi-Beige auch weg. Die Polizeiautos waren aber trotzdem 500 EUR teurer als eigentlich nötig. Warum ? Weil das Autoradio ausgebaut werden mussste. Und zwar um die Rundfunkgebühren zu sparen. :shock:

OlafSt 16. Okt 2015 16:39

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Hab ich schon gehört, das man die Autos mit Folie beklebt. Vermutlich hat derjenige, der auf diese vollkommen blödsinnige Idee kam, geglaubt, er könne dann mehr Geld mit dem Wiederverkauf machen.

Nun ja... Mal davon abgesehen, das nach 15 Jahren Benutzung und 350TKm Laufleistung die Karren eh kaum noch was bringen: Der unbedeckte Lack wird ausbleichen, der von Folie bedeckte dagegen nicht. Wie das nach 15 Jahren aussieht, kann man sich denken und die Kisten sind dann ihres eh schon geringen Restwertes gänzlich beraubt. Typische Denke "von der Wand bis zur Tapete".

Egal, das ist Offtopic im Offtopic :-D

Bernhard Geyer 16. Okt 2015 17:04

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Zitat:

Zitat von OlafSt (Beitrag 1318909)
Hab ich schon gehört, das man die Autos mit Folie beklebt. Vermutlich hat derjenige, der auf diese vollkommen blödsinnige Idee kam, geglaubt, er könne dann mehr Geld mit dem Wiederverkauf machen.

Nun ja... Mal davon abgesehen, das nach 15 Jahren Benutzung und 350TKm Laufleistung die Karren eh kaum noch was bringen: Der unbedeckte Lack wird ausbleichen, der von Folie bedeckte dagegen nicht. Wie das nach 15 Jahren aussieht, kann man sich denken und die Kisten sind dann ihres eh schon geringen Restwertes gänzlich beraubt. Typische Denke "von der Wand bis zur Tapete".

Polizeifahrzeuge werden nicht mehr bis zum "Auseinanderfallen" genutzt. Und ein evtl. 6-8 Jahre altes Fahrzeug hat schon noch einen nicht unerheblichen Restwert.
Und Ausbleichen ist auch kein Problem mehr (außer beim entsprechenden Hersteller war mal wieder Lopez unterwegs). Nach 10 Jahren wird man bei Silber fast keinen unterschied bemerken.

Luckie 16. Okt 2015 22:02

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Öhm, das ist nicht mehr ganz das Thema. ;)

Luckie 16. Okt 2015 23:40

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Logisch lohnt es sich nicht bei einer Tastatur für 6,90 die Tasten wieder richtig einzubauen. Deswegen kommen sie ja bei uns auch in den Schrott. Reserven haben wir ja genug, dank Dell. :mrgreen:

Luckie 17. Okt 2015 00:41

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Ich bin ja, wie gesagt, an einer Berufsschule in der IT-Servicestelle. Wenn jetzt alle Schüler im Internet surfen an den Rechner oder per WLan, dann stößt unser Netz schon mal an seien Grenzen. Meine Idee, da ja auch viel unnötiger Traffic von Werbung produziert wird: "Wie wäre es wenn wir schon mal die Werbung blockieren? Dann haben wir schon mal etwas Traffic aus unserem Netzwerk." Ich mir das schon alles überlegt. Da wir den IE einsetzen (Keine zusätzliche Installation.) und der wohl kein Addon zum Blockieren von Werbung kennt, dachte ich man gibt dem Router oder dem Firewall oder dem Proxy die Listen von AddBlock Plus. Also alles durchdacht. Ich präsentiere meine Idee meinem Admin. Der: "Jaaaa. Das hatte ich schon alles mal gemacht. Lief perfekt. Man hat es gespürt, dass der Traffic von der Werbung wegfällt. Aber dann kam Frau XYZ: 'Herr ABC, ich kann meine Seite (hier einen populären Schuhversandt einsetzen) nicht mehr aufrufen. Google zeigt sie mir nicht mehr an.'" Was war passiert? Die Liste hat natürlich auch die Werbung bei Google ausgeblendet. Um auf ihre Seite zu kommen, hat sie den Namen der Seite bei Google eingegeben und auf den ersten Link geklickt. Nun ja, der war ja jetzt nicht mehr da. Bumm. Großes Geschrei. Dem Schulleiter wurde erklärt, dass so das Internet nicht mehr nutzbar wäre und der Admin musste alles rückgängig machen. :wall:

Perlsau 17. Okt 2015 04:21

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Wenn die Bandbreite der schulischen Internetverbindung nicht ausreicht, um alle Schüler zu versorgen, sollte sie erhöht werden.

Um dich selbst vor unauflösbaren und somit potentiell schädlichen Knoten in Hirn und Psyche zu bewahren, wäre es empfehlenswert, damit zu beginnen, dich innerlich von diesem ganzen Schildbürgertum zu lösen: Don't carry the world upon your shoulders.

Ich hatte das damals während meiner Zeit im Rechenzentrum der Oberfinanzdirektion nicht begriffen und bin an solchen Zuständen schwer erkrankt. Meine zahlreichen innovativen Rat- und Vorschläge wurden zwar umgesetzt, aber stets als vom Abteilungsleiter, dessen Umfeld an seinem ausgeprägten Narzißmus zu leiden hatte, als eigene Idee ausgegeben, der mich wegen meiner intellektuellen und ethischen Überlegenheit mehr und mehr zu hassen begann. Gegen Bossmobbing hast du praktisch keine Chance :evil:

Kleine Anekdote: Am Beginn meiner Tätigkeit im Rechenzentrum geschah es regelmäßig, daß wir nicht weiterarbeiten konnten, weil das Papier (riesige sauschwere Rollen) ausgegangen war. Der Abteilungsleiter bestellte immer erst, wenn die letzte Rolle aus dem Papierkeller verschwunden war und wir mußten dann Überstunden einlegen (die nicht bezahlt wurden, man konnte sie nur abfeiern), um die ausgefallene Arbeit zu kompensieren. Ich als gelernter Großhandelskaufmann wußte, daß man normalerweise einen sog. eisernen Bestand bestimmt, bei dessen Unterschreitung sofort nachbestellt wird. Hab dem Boß das erklärt und erhielt als Antwort ungefähr folgendes: »So Förz hamma noch nie gmacht, mit so'm Blödsinn fange mer gar net erscht an.« Am nächsten Montag teilte er uns auf einer Abteilungsversammlung mit, er habe sich da am Wochenende was überlegt: Ab sofort wird ein eiserner Bestand für Papier eingeführt, bei dessen Unterschreitung sofort nachbestellt werden muß. Jeder sei dazu angehalten, das Unterschreiten des eisernen Bestandes sofort zu melden.

Es gab im Laufe der Jahre noch etliche solcher und ähnlicher Vorkommnisse.

BUG 17. Okt 2015 12:47

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Vielleicht ist die Atmosphäre bei dir nicht so toxisch wie bei Perlsau; aber ich war auch kurz davor dir zu empfehlen, wenn nicht einen anderen Job, dir ein Programmierprojekt oder Hobby zu suchen, in dem du was bewegen kannst.

Es wäre schade wenn du dich an sowas verbrauchst :wink:

Luckie 17. Okt 2015 19:03

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Keine Angst. Ist der beste Job den ich bisher hatte.

vagtler 18. Okt 2015 08:31

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Liegt das an diesem oder den vorhergehenden Jobs?

mm1256 24. Okt 2015 11:01

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Ich denke, man könnte diesen Thread bis zur Unendlichkeit fortsetzen. Soeben, also ganz aktuell, Samstag vormittag über das Notruftelefon außerhalb der normalen Hotline-Zeit:

Kunde (K) ruft an: Ihr Programm druckt nicht mehr
Ich (I): Funktioniert der Ausdruck bei anderen Programmen?
K: Ja
I: Dann starten wir mal die Fernwartung, ich möchte mir das ansehen
...Der Drucker macht laut und deutlich über's Telefon hörbar besorgniserregende Geräusche, aber, man hört dann doch wie der Tintenstrahler loslegt
I: Wie lange macht der Drucker schon diese seltsamen Geräusche?
K: Schon lange, aber er druckt
I: Man hört es, aber, Sie sagten ja, er druckt nicht
K: Na ja, er druckt, aber man sieht nichts
I: Faxen Sie mir bitte den Ausdruck
...Fax kommt. Anm: Der Kunde benutzt keine Briefbögen, sondern druckt sein Logo mit Schriftzug in brauner Farbe auf blanko Papier
I: Ihr Logo druckt der Drucker aber?
K: Ja, aber den Text von der Rechnung druckt er nicht
...Ich erstelle aus der Druckvorschau eine PDF und drucke diese beim Kunden über den Acrobat Reader
I: Wie sieht es aus?
K: Er druckt nicht
I: Was druckt er nicht?
K: Keinen Text
I: Also sieht der Ausdruck aus meinem Programm genauso aus wie der Ausdruck vom Acrobat Reader?
K: Hmmm...Ja
I: Dann muss die Ursache der Drucker sein, und nicht mein Programm
K: Aber wenn ich mit meinem Bankprogramm drucke, dann druckt er.
I: Wann?
K: Vor 3 Wochen. Ich war jetzt 3 Wochen im Krankenhaus. Bin heute nach Hause gekommen und nun muss ich Rechnungen drucken!
I: Ist genügend schwarze Tinte im Drucker?
K: Ja, er würde anzeigen, wenn sie leer ist
I: Ist sie leer?
K: Nein
I: Wechseln sie trotzdem mal die Patrone
K: Sie ist nicht leer
I: Bitte, bitte, wechseln Sie die Patrone
K: Wenn Sie unbedingt meinen. Aber, die ist nicht leer. Er zeigt das immer an....
...10 Minuten später
K: Er druckt wieder. Komisch, sonst zeigt er immer an, wenn er leer ist

Ich wünsche dem Kunden auch ein schönes Wochenende :roll:

Zitat:

Zitat von Luckie (Beitrag 1318962)
Keine Angst. Ist der beste Job den ich bisher hatte.

Luckie, du bist damit nicht alleine

Sir Rufo 24. Okt 2015 11:43

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Folgendes Szenario:
  • ca. 80 Filialen sind per VPN mit der Zentrale verbunden
  • alle Filialen arbeiten remote mit dem WWS in der Zentrale
  • auf jedem Rechner befindet sich ein kleines Programm, was die Netzwerkverbindung bis zum WWS analysiert und abhängig davon entsprechende Meldungen (Farbe und Text) ausgibt. Diese Texte beinhalten die Störungsursache und einen Hinweis zur Behebung (Kabel prüfen, Provider informieren, ..., abwarten)
  • es ist ein Samstag und die VPN-Strecke fällt aus
Dieses Gespräch erfolgt dann so ca. 80+ mal mit unterschiedlichen Personen:
Zitat:

Zitat von Filiale
Hallo, hier ist so ein roter Punkt und der sagt, ich kann mit dem WWS nicht arbeiten.

Zitat:

Zitat von Ich
Was steht denn da genau? Können sie das einmal vorlesen?

Zitat:

Zitat von Filiale
Moment, da muss ich eben nachschauen...

Zitat:

Zitat von Ich
Ja, bitte

Es dauert etwas ...
Zitat:

Zitat von Filiale
Da steht: "Der Internet-Zugang in der Zentrale ist gestört. Wir arbeiten bereits an der Behebung."

Zitat:

Zitat von Ich
Ja, mehr kann ich Ihnen da jetzt auch nicht zu sagen, weil genau so ist der Sachstand.

Zitat:

Zitat von Filiale
Aber wann wird das denn wieder funktionieren?

Zitat:

Zitat von Ich
Nun es ist Wochenende, ich mache Telefondienst und kümmere mich um die Behebung des Problems. Immer wenn ich nicht telefoniere kann ich das Problem beheben.

Zitat:

Zitat von Filiale
Und wie lange dauert das jetzt?

Zitat:

Zitat von Ich
Oh, wenn jedes Gespräch so eine Minute dauert, dann werde ich mich in ca. 1.5 Stunden mit dem Problem beschäftigen können.

Zitat:

Zitat von Filiale
Wie, so lange?

Zitat:

Zitat von Ich
Möchten Sie dass ich eine Rufumleitung der Hotline zu Ihnen einrichte? Dann würde es schneller gehen.

Zitat:

Zitat von Filiale
Äh, nein. Rufen Sie dann an, wenn es wieder funktioniert?

Zitat:

Zitat von Ich
Ich denke eher nicht, sie sehen es ja direkt auf jedem Bildschirm, wenn der rote Punkt wieder grün ist.

Zitat:

Zitat von Filiale
Ach ja, na gut, dann noch ein schönes Wochenende.

Zitat:

Zitat von Ich
Ihnen auch.

:mrgreen:

p80286 27. Okt 2015 23:16

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Wir haben eine Anwendung bei der alle 6 Monate die Log-Tabelle "überläuft". Dann muß ein Script gestartet werden um ältere Einträge zu löschen. Darum bin ich auch als Secondlevelsupporter bei der Hotline eingetragen. Da unsere Server von XXX betreut werden, muß dafür ein Ticket über die Hotline eröffnet werden.
(die Hotline wird von YYY betrieben. XXX und YYY sind seit Jahrzehnten im DV-Geschäft tätig)
Anruf bei der Hotline:

ich: "Guten Tag ich mochte ein Ticket bei XXX eröffnen!"
HL: "Kann ich bitte Ihre Userid haben?"
ich: "abc1"
HL: "Sie sind Herr ABC, Ihre Durchwahl ist 12345?"
ich: "korrekt"
HL: "gibt es denn eine Fehlermeldung?"
ich: "Ja, Logtable has to be cleared"
HL: " darf ich mal auf ihren Rechner?"
ich: "natürlich"
HL: "Kann ich bitte die Nummer ihres Rechners haben?"
ich: "ein Desktop mit der Nummer 1234567" (bei uns besteht der Rechnername aus der Kennung für Desktop/Laptop und die Inventarnummer)
....
HL: "Seltsam den gibt es nicht!"
ich: "wollen Sie die IP-Adresse?"
HL: "Ja bitte"
ich: "123.456.789.123"
HL: "Ah, da ist er ja, das ist ja ein Desktop. Und wo haben Sie die Fehlermeldung?"
ich: "Der Mauszeiger steht direkt darunter"
HL: "Die Anwendung kenne ich nicht, da muß ich Sie mit dem Secondlevelsupport verbinden. Einen Augenblick bitte, ich mache eben einen Screenshot"

(die Musik der Warteschleife ertönt für etwa 30 Sec)

Hl: "Vielen Dank für Ihre Geduld, bitte wenden Sie sich an Herrn ABC, er ist für den Secondlevelsupport zuständig."
ich: "Sie wissen aber schon mit wem Sie gerade telefonieren?"
HL: "Ja natürlich, Sie sind Herr ABC ...."
ich: "Darum möchte ich ja ein Ticket bei XXX eröffnen!"
HL: "Das dürfen wir nicht, dafür ist der Secondlevelsupport zuständig!"
ich: "Da ich der Secondlevelsupporter bin möchte ich ein Ticket bei XXX eröffnen"
HL: "Einen Augenblick bitte.." (Warteschleifenmusik)

HL: "Sie möchten ein Ticket eröffnen?"
ich: "Ja bei XXX, die Vorgangsnummer ist DBT007"
HL: "Ja ist eingerichtet, die Nummer ist TN0000234567."
ich: "Vielen Dank!"
HL: "Kann ich Ihnen sonst noch helfen?"
ich: "Nein, vielen Dank. Auf Wiederhören"

10 Minuten später habe ich 5 neue Mails im Briefkasten
1) Aufnahme eines Fehlers bei Anwendung U
2) Lösung des Fehlers bei Anwendung U
3) Aufnahme eines Tickets für XXX
4) Ticketeingangsbestätigung von XXX
5) Ausführungsbestätigung des Auftrags von XXX



Gruß
K-H

Dejan Vu 28. Okt 2015 06:47

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Er: "Mein Computer reagiert nicht mehr"
Ich: "Hilft der Affengriff? Also Ctrl+Alt+Del"
Er: "Nein"
Ich: "Dann schalten sie den Computer bitte aus und wieder an"
Er: "Ok"
...
Er: "Immer noch. Er reagiert immer noch nicht"
Ich: ":shock:"
Er: "Genau das gleiche wie vorher"
Ich: "Wie das gleiche wie vorher?"
Er: "Na, der Bildschirm sieht genauso aus wie vorher und der Internetexplorer hängt"
Ich: "Wie haben Sie denn den Rechner aus und wieder eingeschaltet?"
Er: "Am Schalter"
Ich: ":stupid: An welchem Schalter"
Er: "Na der am Fernseher"
Ich: ":wall: Am Monitor?"
Er: "Ja ja. Genau"
Ich: "Und am PC"?
Er: "Was ist ein PC?"

Ich: "Die Kiste unten."
Er: "Wo? Ach. Was ist denn das?"
Ich: "Der PC. Dort sollte ein Schalter sein"
Er: "Wirklich? Seit wann?"

Daraufhin habe ich mich beruflich umorientiert. Nach der Therapie ging es auch schon wieder. :freak:

nahpets 28. Okt 2015 09:47

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Die Geschichte von Dejan Vu erinnert mich da doch an etwas.

Es ist jetzt etwas über 15 Jahre her, das Jahr 2000 stand vor der Tür. Der Großrechner und seine Software war ein bisserl alt geworden und das Ganze sollte zu Beginn 2000 auf eine Client-Server-Umgebung umgestellt werden.

D. h.: Die Großrechner-Terminals wurden durch PCs ersetzt und die PCs erhielten vorübergehend eine Adapterkarte für eine Terminalemulation. Über diese Karte wurden die PCs (wie Terminals) am Großrechner angeschlossen. Die ersten PCs wurden mit dem damals aktuellen DOS betrieben und starteten aus der AUTOEXEC.BAT direkt die Emulationssoftware. Für die Anwender reichte es dann erstmal aus, den PC einzuschalten und zu warten, bis die Software den gewohnten "Startbildschirm" des Großrechners anzeigte. Dann konnten die Anwender, wie gewohnt, am Großrechner arbeiten. Zum Feierabend wurden der PC und Bildschirm ausgeschaltet und gut war's.
Die Terminals wurden von den Anwender für gewöhnlisch als Bildschirm bezeichnet.

Ein Großrechnerterminal hat einen Einschalter. Beim PC gab es nun folgende Änderung: Der PC musste eingeschaltet werden und der Bildschirm.

Die Damen und Herren wurden entsprechend informiert und es wurde ihnen gezeigt.

Die Umstellung von Terminal auf PC erfolgte nicht an einem Tag für das ganze Unternehmen, bei ca. 200 Arbeitsplätzen war das logistisch nicht zu leisten.

Egal: Nach dem Austausch von ein paar Terminals waren am folgenden Tag für gewöhnlich erst einmal ein paar Supportanfragen folgender Art zu "erledigen":

Anrufer: "Mein Bildschirm ist kaputt."
Support: "Haben Sie noch ein Terminal oder schon einen PC?"
Anrufer: "Ich habe gestern einen neuen Bildschirm bekommen."
Support: "Aha, Sie haben also einen PC."
Support: "Haben Sie den PC und den Bildschirm eingeschaltet?"
Anrufer: "Ich habe den Bildschirm wie immer eingeschaltet."
Support: "Haben Sie auch den PC unter Ihrem Schreibtisch eingeschaltet."
Anrufer: "Moment, unter dem Schreibtisch? Ich schau mal nach."
...
Anrufer: "Nein, muss ich den auch einschalten?"
Support: "Ja, würden Sie dies bitte jetzt tuen?"
Anrufer: "Wo muss ich den denn einschalten?"
Support: "An dem kleinen Schalter, vorne an der rechten Seite."
Anrufer: "Einfach draufdrücken?"
Support: "Ja."
Anrufer: "Hab' ich gemacht und jetzt?"
Support: "Warten Sie bitte, bis der PC gestartet ist, dass dauert einen Moment."
...
Anrufer: "Ja, jetzt geht mein Bildschirm wieder."

So in der Art ging das dann mehrmals jeden Morgen, einige Leute haben es dann nach dem ersten Anruf auch für die Zukunft verstanden, dass sie zwei Geräte einschalten mussten.
Manche haben es telefonisch nicht verstanden, so dass wir zu ihrem Arbeitsplatz gehen mussten. Bei der Größe des Gebäudetracktes waren wir dann schonmal etwa 15 Minuten (pro Anrufer) unterwegs, da ja nicht alle Anrufe zeitgleich kamen. Die ersten Anrufe kamen ca. 6:30 Uhr zum Beginn der Gleitzeit, die letzten Anrufe kamen so ca. 9:15 Uhr, zum Ende der Gleitzeit und der anschließenden Frühstückspause.

Bei den "ganz besonderen" Anrufern war über zwei bis drei Wochen der "Bildschirm" immer Montags morgens kaputt, sie hatten über das Wochenende vergessen, dass sie auch den PC einschalten mussten und nicht nur den "Bildschirm".

Erschreckend daran ist eigentlich, dass die Leute durchaus gute Arbeit geleistet haben, aber beim Umgang mit der "Technik" vollkommen überfordert waren. Habe das Unternehmen Anfang 2000 verlassen, so dass ich nicht mehr mitbekommen habe, wie die Arbeit nach der Ablösung des Großrechners und der Einführung der Client-Server-Umgebung funktioniert hat.

Damit kein falscher Eindruck entsteht, es waren nur recht wenige Anwender, die zu den "Problemfällen" gehörten, aber die haben uns auf Trab gehalten.

Luckie 31. Aug 2016 19:08

AW: Bastard Operator From Hell my own story
 
Ächtz. Einschulungstag. Die Schüler müssen sich im System registrieren und ihren Benutzer anlegen mit Vorname, Name und natürlich einem Passwort. Eigentlich recht unproblematisch, wenn da nicht ein paar Regeln zu befolgen wären: Namen ohne Sonderzeichen usw. Passwort mindestens 5 Zeichen und nicht den eigenen Namen. Hatte ich stichpunktartig auch so an die Tafel geschrieben und an der entsprechenden Stelle bei der Registrierung noch mal gesagt. Sei es mal geschenkt, dass trotzdem Umlaute in den Namen aufgetaucht sind. Den Vogel hat aber ein Schüler aus der letzten Reihe abgeschossen:
"Herr Puff, mein Passwort wird nicht angenommen."
"Hat es mindestens 5 Zeichen?"
"Ja, ich habe meinen Vornamen genommen." :roll:
"Das geht ja auch nicht. Habe ich doch gerade noch mal gesagt." :evil:
Dann quer durch die Klasse, dass es alle hören können:
"Ja aber bei Facebook habe ich auch meinen Vornamen als Passwort." :wall:
Frage von mir an die Lehrerin: "Was ist das für eine Klasse?"
Antwort Lehrerin: "IT Kaufleute."
Ohne Worte.


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