Delphi-PRAXiS
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Medium 26. Jul 2016 00:51


Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Hallo DP,

ausgelöst durch einen aktuellen Fall, aber genährt durch Beobachtung über die Jahre hier, fällt mir etwas stark im Bezug zu den Jobangeboten auf: Wenn der potenzielle Arbeitgeber ein abgeschlossenes IT-Studium voraussetzt oder als wünschenswert angibt, schlägt ihm oftmals recht bald eine Portion Antipathie entgegen. Warum ist das so?
Wenn ich jemanden für eine Stelle suche, von der ich weiß dass sie gewisse Inhalte und/oder Arbeitsweisen erfordert, die i.A. erst in einem Studium vermittelt werden, halte ich solche Anforderungen zu äußern für eher fair gegenüber den potenziellen Bewerbern, indem ich nicht fälschlich eine anders gelagerte Arbeit suggeriere. Insbesondere sehe ich dabei auch den ausserfachlichen Anteil. Den, bei dem mir so ein "Wisch" von der Uni/FH attestiert, dass sich die Person im Streben nach dem Wunschberuf auch den Widrigkeiten und zugegebenermaßen dämlichen Abschnitten gestellt hat, und diese für ein größeres Gut gerne "erlitt". Darüber hinaus vermittelt einem ein Studium eine Arbeitsweise, die zwar in der freien Wirtschaft kaum haltbar ist, aber sie kennen gelernt zu haben sehr sehr wertvoll sein kann, da man sie in Teilen dennoch gut einbringen kann: Wissenschaftliches Arbeiten. Gerade das ist etwas, was man in den seltensten Fällen sich auch durch viel Berufserfahrung kaum aneignen kann, da es eben real kaum praktiziert wird. Die Methoden zu kennen halte ich aber für manche Arbeiten für sehr wichtig. Gerade wenn es nicht um Programmierer geht, sondern Entwickler.

Ich kann die Frage "warum ist das so?" für mich oftmals nur so beantworten: Da fühlte sich jemand mit ohne Studium auf den Schlipps getreten, und macht sich seiner scheinbaren Minderwertigkeitskomplexe Luft. Völlig unnötigerweise finde ich! Auf die meisten Ausschreibungen in denen nicht explizit darauf hingewiesen wird, dass es ein Akademiker sein MUSS, kann man sich auch aussichtsreich mit Erfahrung und Referenzen bewerben. Jeder Arbeitgeber der solche Bewerbungen direkt aussortiert wäre immens schlecht beraten, und zumindest der Großteil weiß doch wie die "echte Welt" tickt. Gerade bei älteren Bewerbern verschwimmen die Grenzen weitgehend für die meisten Positionen. Und mal anders herum gedacht: Bewirbt sich jemand ohne Studium auf eine anderweitig ausgeschriebene Stelle, sagt mir das doch schon mal eines: Entweder kann die Person nicht gut lesen, oder hat Eier in der Hose! In jedem Fall gucke ich genauer hin, was für gute Leute nur positiv sein kann.
Aber mal ganz unter uns: JA! Es gibt einen Unterschied zwischen Studierten IT'lern und gelernten oder gar autodidaktischen. Und der kann absolut relevant für einen Job sein. Wer mit den Jobs für gelernte Informatiker nicht zufrieden ist, kann doch auch gerne noch ein Studium dran hängen. Gerade in unserer Branche finden sich auch genügend Nebentätigkeiten (oder gar duales Studium!) um in den 3-4 Jahren nicht finanziell am Grundeis lecken zu müssen. Und wer meint, dass ihm/ihr das Studium dann doch zu schwer wäre (ja, mit allen Fächern darin, auch Mathe!), der hat sich soeben selbst eingestanden, dass es wirklich einen Unterschied gibt.

Das mag in Teilen etwas elitär klingen hier, aber die Denkweise "Ich mache IT, und zwar seit 20 Jahren, und deshalb bin ich für alles und jeden qualifiziert" halte ich für noch viel abgehobener und weltfremder. Das mag in den 80ern noch größtenteils gepasst haben, aber die Branche hat sich immens weiterentwickelt und diversifiziert, und ist im Punkt Komplexität auch alles andere als stehen geblieben. Fließend Pascal und C sprechen zu können ist heute kein Garant mehr dafür 100k€/a und täglich frisch geleckte Füße zu bekommen. Nein, stets doch funktionierende Programme zu schreiben auch nicht!

(Und komme mir jetzt keiner mit "es gibt aber auch total schlechte Akademiker, z.B. mein alter Kommilitone Klaus, der macht X und ...". Natürlich gibt es die. Die gibt es immer und überall. Studium zu haben ist eben auch keine Garantie nen Überflieger zu sein. Ebenso wie kein Studium zu haben keine Garantie dafür ist nix zu können. Das ist hoffentlich nicht nur mir klar.)

hoika 26. Jul 2016 04:52

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Hallo,
wenn ein Arbeitgeber einen Akademiker will,
soll er doch.
Das mit den Eiern war gut gesagt ! (Ehrlich)

PS: Bin Akademiker ...

sh17 26. Jul 2016 05:33

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Genau so sieht es aus.

Daniel 26. Jul 2016 05:37

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
:thumb:

Jasocul 26. Jul 2016 07:00

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Wenn die Anforderungen tatsächlich so sind (z.B. wissenschaftliches Arbeiten, Spezial-Themen, ...), dann muss das so sein.

Leider wird gerade im IT-Bereich bei fast jeder Stellenbeschreibung das Studium gewünscht. Daher weiß der interessierte Bewerber doch heute gar nicht mehr, ob das wahr ist oder nicht. Und in sehr vielen Fällen ist diese Forderung auch größter Unsinn. Vor vier Jahren habe ich selbst eine neue Stelle gesucht und ich kann mich nicht erinnern, dass auch nur eine Ausschreibung dabei war, wo der Akademiker nicht gewünscht war. Einige sind dann ja so nett und schreiben noch "oder vergleichbares". Es gibt aber nichts wirklich vergleichbares zum Studium.

Dieses reflexartige Verlangen der Stellenausschreiber, dass jeder in der IT ein Studium haben muss, geht mir auf die Eier (ja, auch hier passt der Ausdruck :wink: ). Die interessierten Bewerber wissen doch gar nicht mehr, ob es sich lohnt, sich zu bewerben. Also bewirbt man sich, auch wenn man kein Studium hat. Dies ist für beide Seiten frustrierend.

Wenn für einen Job kein Studium erforderlich ist, dann lasst das doch verdammt nochmal aus den Anforderungen raus. Das wäre für alle fairer.

Die Akademiker bewerben sich dann nicht mehr auf Programmierer-Jobs und müssen sich nicht ärgern, wenn sie überqualifiziert und unterbezahlt sind.
Die nicht-Akademiker wissen sofort, dass diese sich nicht unnötig bewerben.

Sherlock 26. Jul 2016 07:01

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
In der Tat habe ich noch nicht erlebt, daß jemand die Forderung nach einem "Akademiker" belächelt hatte. Ich stimme dem Medium aber sonst voll zu.

Sherlock

rokli 26. Jul 2016 07:25

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Moin,

wenn Du heute die Job-Börsen abklappern musst, und hast kein Abi und kein Studium, dann sieht das schon schlecht aus! Aber das liegt auch an der Qualli der Bewerber.

Ich habe meine Fachausbildung IT vor vielen, vielen Jahren auf dem 2. Bildungsweg gemacht. Und später an die gleiche FH PCs geliefert und die Schulungsräume eingerichtet. Da hat mir mein alter Mathe Pauker so oft gesagt, dass er den Mathe Stoff, den wir lernen mussten, gar nicht mehr machen kann, weil die Schüler die nötigen Vorkenntnisse nicht mehr mitbringen.

Und das wissen die Stellenausschreiber auch, und legen die Latte gleich so hoch, dass das Studium quasi obligatorisch ist.

Das ist in anderen Berufsfeldern aber genauso. Ich bin damals mit Realschule Bankkaufmann geworden; heute brauch sich kein Realschüler mehr bei einer Bank bewerben!

Neutral General 26. Jul 2016 08:34

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Es kommt natürlich auf den Job an. Aber wenn unterm Strich "nur" ein Programmierer gesucht wird ist man meiner Erfahrung nach oft besser mit Nicht-Akademikern bedient. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Ich hab nämlich schon öfter den Fall gehabt dass Bachelor oder Master nicht produktiv als Programmierer einsetzbar waren weil sie im Info-Studium ihre 1-2 Programmiervorlesungen in den ersten paar Semestern hatten und sich ansonsten (privat) aber nicht weiter mit dem Thema beschäftigt haben.

Und von daher bin ich mir sicher, dass es viele Stellen gibt, wo der Arbeitgeber durch ein striktes "Akademiker-Only" viele gute Leute kategorisch ausschließt und am Ende möglicherweise mit jemandem endet der mehr kostet und für die Stelle trotz akademischem Abschluss weniger qualifiziert ist.

Für "Senior"-Stellen wo eher Teamleiter und/oder Projektplaner gesucht werden kann ich die Einschränkung allerdings verstehen und finde sie sinnvoll.

bra 26. Jul 2016 08:36

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Heutzutage wird leider für die primitivsten Aufgaben Abitur oder Studium vorausgesetzt, obwohl die auch jemand ohne so einen Abschluss erledigen könnte. Aber die Personaler machen es sich so natürlich einfacher.

Lemmy 26. Jul 2016 08:46

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1343394)
Es kommt natürlich auf den Job an. Aber wenn unterm Strich "nur" ein Programmierer gesucht wird ist man meiner Erfahrung nach oft besser mit Nicht-Akademikern bedient.

Sprich es kommt am Ende auf den "Mensch" an und wie er sich verkaufen kann....

Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1343394)
Und von daher bin ich mir sicher, dass es viele Stellen gibt, wo der Arbeitgeber durch ein striktes "Akademiker-Only" viele gute Leute kategorisch ausschließt und am Ende möglicherweise mit jemandem endet der mehr kostet und für die Stelle trotz akademischem Abschluss weniger qualifiziert ist.

Und wenn ich mich wiederhole: Wenn ich mich nur auf die Stellen beworben hätte, deren Qualifikation ich erfüllt hätte, wäre ich heute noch Vermessungsingenieur. Und nochmal: ich denke das kommt stark auf die Person an.



Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1343394)
Für "Senior"-Stellen wo eher Teamleiter und/oder Projektplaner gesucht werden kann ich die Einschränkung allerdings verstehen und finde sie sinnvoll.

Warum? Ich bin Akademiker, aber kein ITler. Aber wir hatten weder Teamleitung noch Projektleitung im Studium....

Lemmy 26. Jul 2016 08:49

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von bra (Beitrag 1343395)
Heutzutage wird leider für die primitivsten Aufgaben Abitur oder Studium vorausgesetzt, obwohl die auch jemand ohne so einen Abschluss erledigen könnte. Aber die Personaler machen es sich so natürlich einfacher.

Schon mal überlegt warum?

Wenn ich an meine Schulzeit denke (1990 Abschluss): Ein guter bis sehr guter Realschulabschluss war notwendig um zur Bank zu kommen, mit einem guten Hauptschulabschluss war es kein Problem eine Handwerkerlehre zu beginnen.

Nachdem aber niemand mehr auf die Hauptschule wollte (meiner Meinung politisch so gewollt) wurde halt die Realschule zur Resterampe und alles was gerade aus laufen konnte wurde da rein gesteckt und damit flüchteten die "besseren" Schüler aufs Gymnasium, und am Ende war man gezwungen überall das Niveau zu senken, damit der Großteil den Abschluss schafft.

Dazu kommt noch, dass es inzwischen (ok war damals auch schon so) hip ist, in Mathe ne Niete zu sein. Wer gut in Mathe ist, der ist... mir fällt einfach kein schlimmes Schimpfwort mehr ein. Und genau die Typen die keinen blassen Schimmer von Mathe haben, machen jetzt die Lehrpläne, in denen dann so was steht:


"Mit den Arbeitsweisen und Methoden des Mathematikunterrichts wird ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit im Sinne der Leitperspektive Prävention und Gesundheitsförderung geleistet. Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch Beobachtung von modellhaftem Verhalten sowie durch eigene Erfahrungen Lebenskompetenzen vor allem in den Lern- und Handlungsfeldern "Gedanken, Emotionen und Handlungen selbst regulieren" und "ressourcenorientiert denken und Probleme lösen". Insbesondere können sie sich im Mathematikunterricht in ihrem Handeln als selbstwirksam erleben. "


und das beste:

"Differenzierung und Individualisierung sollen auch genutzt werden, um den Schülerinnen und Schülern, die sich ein Studium im MINT-Bereich vorstellen können, inhaltlich über die Standards hinausgehende Vertiefungen anzubieten."

Sprich: ein Abitur ist nicht mehr dafür geeignet ein MINT Studium zu beginnen. Was ist dann erst mit den Mathekenntnissen in der Realschule?

Neutral General 26. Jul 2016 08:56

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1343398)
Und wenn ich mich wiederhole: Wenn ich mich nur auf die Stellen beworben hätte, deren Qualifikation ich erfüllt hätte, wäre ich heute noch Vermessungsingenieur. Und nochmal: ich denke das kommt stark auf die Person an.

Klar, ich sag ja nicht dass man sich auf sowas nicht bewerben soll. Ganz im Gegenteil. Aber viele Nicht-Akademiker werden die geforderten Qualifikationen vllt. verunsichern.

Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1343398)
Warum? Ich bin Akademiker, aber kein ITler. Aber wir hatten weder Teamleitung noch Projektleitung im Studium....

Ich habe ja auch von IT-Akademikern gesprochen. In meinen 2 Semestern Studium Informatik war allein im 1. Semester eine Vorlesung "Projektmanagement".
Quereinsteiger sind ja nochmal ein ganz anderes Thema.

Phoenix 26. Jul 2016 09:08

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Grundsätzlich gibt es nichts dagegen einzuwenden wenn eine Firma aus bestimmten gründen Akademiker für bestimmte Positionen will.
Einer unserer Kunden treibt das so weit, dass in etlichen seiner Flure an den Türschildern jeder Name mit Dr. beginnt, und das brauchen die auch.

Es ist auf der anderen Seite aber in der Tat so, dass in vielen Stellenausschreibungen einfach mal so proforma ein Studium als Wunschqualifikation drin steht, obwohl das für den Posten nicht notwendig ist. Aus Arbeitgebersicht wollen die natürlich die bestqualifizierten Leute haben, aber der potentielle Bewerber der eben nicht studiert hat kann sich dadurch schon abgeschreckt fühlen. Ich finde es muss nicht sein, das so inflationär in Stellenausschreibungen reinzukklatschen wie es gemacht wird.

TRomano 26. Jul 2016 09:19

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Grundsätzlich ist wohl das Wissen, die Berufserfahrung und die soziale Kompetenz ausschlaggebend für die Besetzung einer Stelle. Auch ein Doktor-Grad garantiert dieses nicht.
Natürlich machen es sich die HCM-Leute leicht, aber viele wissen auch gar nicht worum es geht, weil sie nicht im Thema stehen.
Im jetzigen Projekt wimmelt es nur so vor Doktoren und Dipl.-Ing´s, aber trotzdem arbeiten hier auch Leute ohne akademischen Abschluß und machen ihren Job sehr gut. Bestimmte Qualifikationen werden eben im Forschungsumfeld gebraucht, im IT-Bereich hat vieles mit Erfahrung und erfolgreichem Abschluss von Projekten zu tun. Ich bin (natürlich) kein Programmier-Guru, aber habe mich im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt, bilde mich weiter und lese regelmäßig Fachliteratur. Letztere beide Punkte waren für mich immer wichtiger bei Neu-Einstellungen, als ein irgendwann gemachter Abschluß.

bytecook 26. Jul 2016 09:56

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Nach Akademikern im IT-Bereich zu fragen, ist eigentlich nicht schlimm. Ein Großteil davon sind auch nur Menschen. Allerdings schränkt man sich mit dieser Wahl sehr ein.

Die Frage ist schließlich, egal ob Universitätsbesuch, Fachausbildung oder autodidakte Erfahrungssammlung, ob man sich auf seinem Wissensstand ausruht, oder gewillt ist,
sich weiterzuentwickeln.

Ich würde eher dazu raten, einen fachspezifischen Fragebogen für die auszuschreibende Stelle vorzubereiten, vorzusortieren, danach ein ausführliches Gespräch mit den possiblen Delinquenten zu führen.

Und: Auch Begriffe wie "autodidakt" gelten mittlerweile als negativ vorbehaftet, dies würde ich auch genauso vermieden sehen wollen, wie Akademiker a priori als inkompetente Egomanen abzutun.

BUG 26. Jul 2016 11:03

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Sherlock (Beitrag 1343376)
In der Tat habe ich noch nicht erlebt, daß jemand die Forderung nach einem "Akademiker" belächelt hatte.

Im Ernst? Ich hab hier schon oft Akademiker-unfreundliche Sachen gelesen. Manche Autodidakten fühlen sich auf den Schlips getreten fühlen wenn man erwähnt, dass jemand mit einer anderen Ausbildung nützliche Fähigkeiten haben könnte die man sich schwer selbst aneignet.
Das Theorie vs. Praxis-Argument was dann häufig kommt, finde ich auch merkwürdig. Informatik ist kein rein theoretisches Studio, und praktische Übungen sind im Prinzip Erfahren die man an sorgfältig ausgewählten Problemen macht. Klar fehlen "frischen" Akademiker ein paar praktische Erfahrung im Projektmanagement und in Arbeit in der Industrie ... aber nach ein paar Jahren auf einer Junior-Position sollten halt auch die da sein.


Man darf auch nicht vergessen, dass so eine Mitarbeiter-Auswahl auch dem Arbeitgeber Geld kostet und dass man das durch Filtern reduzieren kann. Ich kann mir auch vorstellen, dass das verhindert, dass einem das Arbeitsamt Leute vorbeischickt, die mal einem Office- oder Programmierkurs gemacht haben.

TRomano 26. Jul 2016 11:48

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Es kostet den Arbeitgeber aber viel mehr Geld, wenn er eben nicht in der Lage ist ein Talent (Neu-Deutsch) zu erkennen oder eben nicht. Das hilft es nicht nur den den akademischen Abschluss zu fordern/betrachten. Weitere Fragen in dem Zusammenhang sind, ob der AG überhaupt die Zeit jemanden über Jahre einzuarbeiten, oder ob der Bewerber sofort "funktionieren" muss, ob die Kommunikationsfähigkeit gegeben ist, ob ein Bewerber in der Lage ist sich schnell in neue Sachverhalte einzuarbeiten und ob er bereit ist sich kontinuierlich weiterzubilden.
Der Begriff "Autodidakt" ist meiner Ansicht nach in den letzten Jahren wirklich ein wenig in Verruf geraten. Aber woran liegt das ? Sicherlich auch an den Autodidakten, die zwar super viele Skills in ihrem Profil haben, aber kaum etwas davon beherrschen oder nur sehr mangelhaft. Aber das war in den Neunzigern des vorigen Jahrhundert auch mit den "Zertifizierten" mal so, weil Microsoft Einem die Dinger fast hinterher geschmissen hat und die Zertifikate einfach nicht viel wert waren. Die Personaler haben sich davon aber auch blenden lassen.

BUG 26. Jul 2016 12:05

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von TRomano (Beitrag 1343447)
Es kostet den Arbeitgeber aber viel mehr Geld, wenn er eben nicht in der Lage ist ein Talent (Neu-Deutsch) zu erkennen oder eben nicht. Das hilft es nicht nur den den akademischen Abschluss zu fordern/betrachten.

Aber selbst dann: Wenn man damit relativ sicher einen durchschnittlichen Entwickler bekommt, dann ist dass eventuell auch wert, dass man dafür ein paar potenziell überdurchschnittlichen Entwickler wegfiltert ... gerade wenn man keinen erprobten Recruiting-Prozess hat.
Keine Ahnung wie es bei anderen Unis aussieht, aber bei uns kann man im Regelfall spätestens mit den Master-Studenten (also im Masterstudium) ordentlich arbeiten.

TRomano 26. Jul 2016 12:14

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von BUG (Beitrag 1343453)
Keine Ahnung wie es bei anderen Unis aussieht, aber bei uns kann man im Regelfall spätestens mit den Master-Studenten (also im Masterstudium) ordentlich arbeiten.

Wir hatten voriges Jahr in einem Projekt auch sechs, acht Studenten im dualen Studium und hatten dort das Problem, dass die an der Uni alle Java lernten/vertieften, aber bei uns Delphi oder C# brauchten. Also haben wir erst einmal einen Delphi-Kurs aufgebaut/durchgeführt. Ganz so leicht ist es in der Praxis nicht ...:(

Benedikt Magnus 26. Jul 2016 12:25

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von TRomano (Beitrag 1343457)
Wir hatten voriges Jahr in einem Projekt auch sechs, acht Studenten im dualen Studium und hatten dort das Problem, dass die an der Uni alle Java lernten/vertieften, aber bei uns Delphi oder C# brauchten. Also haben wir erst einmal einen Delphi-Kurs aufgebaut/durchgeführt. Ganz so leicht ist es in der Praxis nicht ...:(

Java ist einer der Hauptgründe, warum ich mich derzeit wohl gegen ein Informatikstudium entscheiden werde. Außerdem ist ein solches doch eher ein Studium der Computerlehre (deshalb der hohe Anteil an Mathematik, Physik und Logik). Welchen Nutzen (neben dem Allgemeinnutzen bzw. in speziellen Anwendungsfällen) haben solche Kenntnisse als Programmierer oder Entwickler überhaupt?

bra 26. Jul 2016 12:27

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343459)
Java ist einer der Hauptgründe, warum ich mich derzeit wohl gegen ein Informatikstudium entscheiden werde. Außerdem ist ein solches doch eher ein Studium der Computerlehre (deshalb der hohe Anteil an Mathematik, Physik und Logik). Welchen Nutzen (neben dem Allgemeinnutzen bzw. in speziellen Anwendungsfällen) haben solche Kenntnisse als Programmierer oder Entwickler überhaupt?

Mal ehrlich, der Großteil der Inhalte im Informatikstudium sind für einen späteren IT-Beruf komplett nutzlos. Darum ist m.E. das Bestehen auf ein Studium gerade in der Softwareentwicklung reichlich oberflächlich.

Neutral General 26. Jul 2016 12:38

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von bra (Beitrag 1343461)
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343459)
Java ist einer der Hauptgründe, warum ich mich derzeit wohl gegen ein Informatikstudium entscheiden werde. Außerdem ist ein solches doch eher ein Studium der Computerlehre (deshalb der hohe Anteil an Mathematik, Physik und Logik). Welchen Nutzen (neben dem Allgemeinnutzen bzw. in speziellen Anwendungsfällen) haben solche Kenntnisse als Programmierer oder Entwickler überhaupt?

Mal ehrlich, der Großteil der Inhalte im Informatikstudium sind für einen späteren IT-Beruf komplett nutzlos. Darum ist m.E. das Bestehen auf ein Studium gerade in der Softwareentwicklung reichlich oberflächlich.

Seh ich genauso :duck:
Wenn du wirklich am Ende in deinem Beruf programmieren willst, dann bringt dir das Studium nicht viel.
Allerdings hast du nen Bachelor/Master in Informatik und das kann/wird sich halt auf deine Bewerbungschancen und dein Gehalt auswirken.
Also je nachdem was du später anstrebst ist es größtenteils ein Zettel der dir einen Bonus auf Berufschancen und Gehalt gibt :?

Bevor mir gleich Leute aufs Dach steigen: Natürlich lernt man im Studium durchaus auch das ein oder andere nützliche.
Und seien es ggf. gewisse "Meta-Skills" (die man aber nicht ausschließlich durch ein Studium erhalten kann).

TRomano 26. Jul 2016 12:45

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343459)
Java ist einer der Hauptgründe, warum ich mich derzeit wohl gegen ein Informatikstudium entscheiden werde. Außerdem ist ein solches doch eher ein Studium der Computerlehre (deshalb der hohe Anteil an Mathematik, Physik und Logik). Welchen Nutzen (neben dem Allgemeinnutzen bzw. in speziellen Anwendungsfällen) haben solche Kenntnisse als Programmierer oder Entwickler überhaupt?

Ich glaube, dass das Fachwissen in Mathematik, Physik etc. schon einen Mehrwert für einen Software-Entwickler hat. Dieser codiert ja nicht nur, sondern es ist immer Fachwissen (auch angelernt) notwenig. Wie soll man den z.B. eine Chip-Produktionslinie verstehen, deren Prozesse und Probleme, wenn man in Naturwissenschaften "nur" auf Schulniveau ist ?
Als reiner Codierer mag das vielleicht noch gehen, aber wenn man alle Zyklen einer Software-Entwicklung mit macht nicht mehr.

BUG 26. Jul 2016 12:51

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von TRomano (Beitrag 1343457)
Wir hatten voriges Jahr in einem Projekt auch sechs, acht Studenten im dualen Studium und hatten dort das Problem, dass die an der Uni alle Java lernten/vertieften, aber bei uns Delphi oder C# brauchten. Also haben wir erst einmal einen Delphi-Kurs aufgebaut/durchgeführt. Ganz so leicht ist es in der Praxis nicht ...:(

Na gut, dieses Problem hast du unabhängig von der Ausbildung. Einarbeitung in die benutzte Technologie braucht man immer.

Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343459)
Java ist einer der Hauptgründe, warum ich mich derzeit wohl gegen ein Informatikstudium entscheiden werde.

Wirklich? Wegen der Sprache?
Natürlich kann man seine Lieblingssprache haben (*hust* C++ *hust*), aber die wirklich Entwicklungsarbeit und die nötigen Denkmuster sind nicht wirklich sprachabhängig. Und im Studium gilt imho: Je mehr Sprachen desto besser!
Ich "musste" in meinem Studium mindesten mit Java, Haskell, VHDL, Assembler und C/C++ arbeiten und jeder dieser Erfahrungen gibt einen paar neue Werkzeuge/Konzepte in die Hand. Die erleichtern auch die Einarbeitung in weitere Sprachen.

Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343459)
Welchen Nutzen (neben dem Allgemeinnutzen bzw. in speziellen Anwendungsfällen) haben solche Kenntnisse als Programmierer oder Entwickler überhaupt?

Du würdest dich wundern, wie oft einem ein NP-vollständiges Problem über den Weg läuft. Gerade die mathematische angehauchte Fächer (theoretische Informatik, Graphentheorie, Optimierung) bieten einem ein paar nützliche Denk-Ansätze, Konzepte und Herangehensweisen. Im praktischerem Teil kann man zB. viel über Protokolle und verteilte Systeme lernen, wozu man ohne Studium afaik nicht so einen guten Zugang findet. Auch kann man Probleme besser verstehen, wenn man zumindest schon mal von ähnlichen Problemen gehört hat.


Ich persönlich sehe mich als Entwickler. Im Studium habe ich neben technischem Wissen vor allem Konzepte, Herangehens- und Arbeitsweisen gelernt. In welchen Sprachen ich programmiere ist mir eigentlich egal, so lange sie mir nicht unnötig im Weg stehen.

Phoenix 26. Jul 2016 12:56

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1343464)
Bevor mir gleich Leute aufs Dach steigen: Natürlich lernt man im Studium durchaus auch das ein oder andere nützliche.
Und seien es ggf. gewisse "Meta-Skills" (die man aber nicht ausschließlich durch ein Studium erhalten kann).

Wenn ich so zurück blicke... Es stimmt, einen Großteil braucht man tatsächlich nicht im alltäglichen Job. Aber es gibt dinge, die finde ich ziemlich wichtig:

Aber ich habe gelernt effizient zu lernen (irgendwie muss man die Prüfungen ja bestehen, obwohl man immer in der Studikneipe rumhängt *g*), ich habe gelernt strukturiert und überlegt vorzugehen und mir Dinge selber zu erarbeiten. Und ich habe wissenschaftliches Arbeiten gelernt - was ich zwar nicht täglich brauche aber das war bei dem ein oder anderen Fachartikel den ich geschrieben habe ganz praktisch.

Und dann gibt es doch Themen die man im Studium behandelt, die einem eher oft über den Weg laufen: Landau-Symbole (O-Notation, Komplexitätstheorie bzw. die Mathe dahinter) bei Performance-Betrachtungen verschiedener Algorithmen. Datenbanknormalisierungen. Binäre bäume (um Indexe z.B. bei Datenbanken zu optimieren), und nicht zuletzt die Boolesche Alegbra tagein und tagaus.

Selbstverständlich kann man den Job auch machen ohne das alles studiert zu haben. Aber wenn man das mal behandelt hat und verstanden hat wie so ein Datenbankindex wirklich funktioniert und wie die Mathe dahinter aussieht, dann ist es schon das ein oder andere mal einfacher, entweder die Indexe oder die Abfragen oder ggf. sogar die Datenstrukturen so zu tweaken, dass man aus einem Rotzlahmen System auf einmal eine Rakete machen kann. Und das ist dann wirklich (rocket) science ;-)

Benedikt Magnus 26. Jul 2016 13:25

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von BUG
Wirklich? Wegen der Sprache?
Natürlich kann man seine Lieblingssprache haben (*hust* C++ *hust*), aber die wirklich Entwicklungsarbeit und die nötigen Denkmuster sind nicht wirklich sprachabhängig. Und im Studium gilt imho: Je mehr Sprachen desto besser!
Ich "musste" in meinem Studium mit mindesten mit Java, Haskell, VHDL, Assembler und C/C++ arbeiten und jeder dieser Erfahrungen gibt einen paar neue Werkzeuge/Konzepte in die Hand. Die erleichtern auch die Einarbeitung in weitere Sprachen.

Natürlich nicht nur wegen der Sprache. Und wäre es nur das, würde ich jetzt Informatik studieren. Aber es ist schon ein wesentlicher Punkt für mich, ja. Mit Java bin ich auf dem Kriegsfuß. Ich habe damit schon gearbeitet, auch erfolgreich, aber jeder Aspekt dieser Sprache, sei es ihre Syntax, ihre reine Objektorientierung, dass sie eine (ziemlich schlechte) Interpretersprache ist, ihre unnötige Kompliziertheit (Java ist das Französisch unter den Programmiersprachen: Unnötig kompliziert, aufwendig und geradezu hässlich...), wirklich jeder Aspekt, stößt mich so sehr ab, dass sich mir die Fingernägel kräuseln, wenn ich damit arbeiten muss. Dazu ist sie absolut ungeeignet, um als Lehrsprache zu fungieren: Keine prozedurale Programmierung, unleserliche Syntax, Kompliziertheit, kaum sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten in der Desktopwelt. Soetwas würde ich nur ungern tagtäglich im Studium begegnen müssen.
(Dazu sei anzumerken: Wenngleich ich mit Abstand am liebsten mit Delphi arbeite, so habe ich nichts gegen andere Programmiersprachen. Mit C#, PHP, Python, sogar Basic ab und an, arbeite ich bspw. recht häufig und gern.)

Neutral General 26. Jul 2016 13:51

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343475)
Natürlich nicht nur wegen der Sprache. Und wäre es nur das, würde ich jetzt Informatik studieren. Aber es ist schon ein wesentlicher Punkt für mich, ja. Mit Java bin ich auf dem Kriegsfuß. Ich habe damit schon gearbeitet, auch erfolgreich, aber jeder Aspekt dieser Sprache, sei es ihre Syntax, ihre reine Objektorientierung, dass sie eine (ziemlich schlechte) Interpretersprache ist,

Ich bin auch alles andere als ein Fan von Java, aber die Syntax ist quasi die Gleiche wie in C# ;)
So extrem objektorientierte Sprachen wie Java (aber auch C#) finde ich auch nicht geeignet als Einstieg in die Programmierung.
Ich denke man sollte mit einer prozeduralen Sprache (zumindest eine die Proz. Programmierung unterstützt) ohne Garbage-Collection anfangen.
Wenn die Leute in der Uni mit Java anfangen und dann müssen sie später mit C/C++ oder Pascal/Delphi arbeiten wird es garantiert Speicherlecks regnen.

p80286 26. Jul 2016 13:56

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343475)
Natürlich nicht nur wegen der Sprache. Und wäre es nur das, würde ich jetzt Informatik studieren. Aber es ist schon ein wesentlicher Punkt für mich, ja. Mit Java bin ich auf dem Kriegsfuß.

Kann ich verstehen, ist aber kein Grund.

Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, Akademiker sind wahrscheinlich eher in der Lage durch selbstständiges Denken zu einer Problemlösung zu kommen.
(Ja ich weiß, es gibt Akademiker, die haben das Denken zum Zeitpunkt ihrer Abschlußprüfung eingestellt und es gibt Autodidakten, die es mit jedem Studierten aufnehmen)

Neben dieser Wahrscheinlichkeit gibt es für Formulierungen in Stellenanzeigen unterschiedlichste Motivationen. Das reicht von "der Mensch fängt erst beim Akademiker an" bis zu "bloß kein Akademiker, die sind viel zu teuer".

Diese Motive sind bestimmt nicht sehr professionell, aber es gibt sie nun einmal, und wenn man/frau eine Stelle sucht, sollte er/sie nicht vergessen, daß oft auch eine Menge Vorurteile bei der Formulierung einer Stellenausschreibung mitschwingen.

Darum, wenn die Stelle augenscheinlich passt, bewerben. Wenn das formale Auswahlverfahren Dich aussiebt, hat der pot. Arbeitgeber halt Pech gehabt.


Gruß
K-H

BUG 26. Jul 2016 14:48

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1343482)
So extrem objektorientierte Sprachen wie Java (aber auch C#) finde ich auch nicht geeignet als Einstieg in die Programmierung.

Ich finde GC ist gar nicht so schlimm, ich würde Python für Programmiereinsteiger empfehlen und ordentliche Ressourcen-Verwaltung dann mit C/C++ einführen. Es ist schon sinnvoll erst das Denken in Algorithmen, Datenstrukturen und Klassen zu lernen. Dann hat man dann auch eine Motivation und die nötigen Werkzeuge um sich ordentlich mit Ressourcen-Verwaltung auseinander zu setzen. Das sollte man dann aber auch machen.

Medium 26. Jul 2016 15:06

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1343475)
Natürlich nicht nur wegen der Sprache. Und wäre es nur das, würde ich jetzt Informatik studieren. Aber es ist schon ein wesentlicher Punkt für mich, ja. Mit Java bin ich auf dem Kriegsfuß.

Exakt meine Position als ich mit dem Abi fertig war. Am Ende stellte sich heraus: Jau, ich komme wirklich nicht so gut mit Java klar - mir hat es z.B. eine Hausarbeit vergeigt, wobei mir der (sehr "nette"...) Prof auch nicht sagen konnte wo da der Fehler wäre, aber er müsse ja da sein also Punktabzug. Aber so ist das nun mal, und genau so etwas ist das, was ich am Anfang mit "Widrigkeiten überwinden" meinte. Wenn du Java nicht magst, aber dennoch ein paar Jahre damit gearbeitet hast weil es einfach Vorgabe war, dann sagt das schon recht viel über deine Person aus. (Das Gegenteil übrigens auch.)
Davon abgesehen ist die Fixierung auf eine Sprache ausgesprochenes "Kleinbürgertum". Einem brauchbaren Entwickler ist es letztlich egal welche Sprachen eingesetzt werden, so lange sie zum Prozess passen. Die wirklich interessanten Probleme und Themen, wo sich dann wirklich Programmierer von Entwicklern entfernen, passieren alle weit oberhalb der Sprachenebene. Und genau das erlernt man z.B. im Studium ziemlich gut. Und genau an dieser Stelle kommen auch eine Reihe "unnützer" Inhalte zum Tragen. Mir wären ohne dieses Zeug niemals so manche pfiffigen Lösungen überhaupt in den Sinn gekommen, wenn ich nicht mal ganz abstrakt über Graphen, Sprachtheorie, oder Fourier-Analysen gehört hätte. Manche schier unlösbaren und sehr komplexe Probleme lassen sich manchmal gut in solche zunächst substanzlos erscheinende Konstrukte überführen, als welche sie dann auf ein Mal sehr elegant behandelbar werden. Aber um diesen Sprung überhaupt erwägen zu können, muss man sich mit diesen Dingen mindestens etwas mehr als oberflächlich beschäftigt haben. Es mag einzelne geben, die das in ihrer Freizeit aus Interesse getan haben, aber selten in der nötigen Tiefe, und vor allem auch Breite - welche durch das persönliche Interesse meist doch eher eingeschränkt ist.

Delphi-Laie 26. Jul 2016 15:13

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1343363)
Wissenschaftliches Arbeiten

lernt man in einem Hochschulsudium nur ansatzweise kennen. Anders sieht es bei einer Promotion aus, und sogar dabei wird oft genug mehr oder weniger gemogelt.

Zudem steht es jedem Unternehmer frei, die Anforderungen festzulegen. Und wenn er die mindestens doppelte Habilitation haben möchte, bittesehr. Er wird dann allerdings sehr lang auf einen geeigneten Bewerber warten müssen (optimistisch formuliert).

Delphi-Laie 26. Jul 2016 15:21

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Jasocul (Beitrag 1343375)
Einige sind dann ja so nett und schreiben noch "oder vergleichbares". Es gibt aber nichts wirklich vergleichbares zum Studium.

Das ist falsch: Man kann alles und jeden mit allem (möglichen) und jedem vergleichen. Wie wollte man sonst Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen?

Es hätte "oder gleichwertiges" heißen müssen.

Und solche Witzfiguren, die die Sprache nicht beherrschen und schon in Stellenausschreibungen patzen, maßen sich dann an, Unterstellte wegen Fehler zu maßregeln.

Delphi-Laie 26. Jul 2016 15:29

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Jasocul (Beitrag 1343375)
Die interessierten Bewerber wissen doch gar nicht mehr, ob es sich lohnt, sich zu bewerben. Also bewirbt man sich, auch wenn man kein Studium hat. Dies ist für beide Seiten frustrierend.

Wer nicht in der Lage ist, vorab Kontakt aufzunehmen und das vorher zu klären, den lüde ich ganz gewiß nicht zum Gespräch ein. Sich mit solchen "Batzis" herumärgern zu müssen, ist in der Tat frustrierend.

Benedikt Magnus 26. Jul 2016 15:33

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1343490)
Exakt meine Position als ich mit dem Abi fertig war. Am Ende stellte sich heraus: Jau, ich komme wirklich nicht so gut mit Java klar - mir hat es z.B. eine Hausarbeit vergeigt, wobei mir der (sehr "nette"...) Prof auch nicht sagen konnte wo da der Fehler wäre, aber er müsse ja da sein also Punktabzug. Aber so ist das nun mal, und genau so etwas ist das, was ich am Anfang mit "Widrigkeiten überwinden" meinte. Wenn du Java nicht magst, aber dennoch ein paar Jahre damit gearbeitet hast weil es einfach Vorgabe war, dann sagt das schon recht viel über deine Person aus. (Das Gegenteil übrigens auch.)
Davon abgesehen ist die Fixierung auf eine Sprache ausgesprochenes "Kleinbürgertum". Einem brauchbaren Entwickler ist es letztlich egal welche Sprachen eingesetzt werden, so lange sie zum Prozess passen. Die wirklich interessanten Probleme und Themen, wo sich dann wirklich Programmierer von Entwicklern entfernen, passieren alle weit oberhalb der Sprachenebene. Und genau das erlernt man z.B. im Studium ziemlich gut. Und genau an dieser Stelle kommen auch eine Reihe "unnützer" Inhalte zum Tragen. Mir wären ohne dieses Zeug niemals so manche pfiffigen Lösungen überhaupt in den Sinn gekommen, wenn ich nicht mal ganz abstrakt über Graphen, Sprachtheorie, oder Fourier-Analysen gehört hätte. Manche schier unlösbaren und sehr komplexe Probleme lassen sich manchmal gut in solche zunächst substanzlos erscheinende Konstrukte überführen, als welche sie dann auf ein Mal sehr elegant behandelbar werden. Aber um diesen Sprung überhaupt erwägen zu können, muss man sich mit diesen Dingen mindestens etwas mehr als oberflächlich beschäftigt haben. Es mag einzelne geben, die das in ihrer Freizeit aus Interesse getan haben, aber selten in der nötigen Tiefe, und vor allem auch Breite - welche durch das persönliche Interesse meist doch eher eingeschränkt ist.

Ich stimme soweit mit dir überein. Vermutlich bin ich, was Java angeht, auch einfach zu stur und eigensinnig. Aber damit kann ich leben.

Was die Fixierung auf eine Sprache angeht: Ich lege mich ganz und gar nicht fest. Ich nutze immer diejenige Sprache, welche sich für die Problemstellung als am sinnvollsten erweist. Dafür bin ich auch gerne bereit, neue Programmiersprachen zu lernen (was ja auch zumeist recht schnell geht). Z.B. PHP, weil sich damit nunmal sehr einfach dynamische Webseiten erstellen lassen; oder Python, das ich erst auf einer langen Zugfahrt kennengelernt habe (mir war langweilig und damit konnte ich auf dem Handy coden); oder auch C#, das ich mittlerweile unter anderem für die Androidprogrammierung einsetze, weil mein altes XE5 dort doch sehr eingeschränkt ist.
Mit Delphi geht noch am meisten. Sowohl Konsolenprogramme als auch grafisch aufwendige Anwendungen, und dank FreePascal/Codetyphon sogar auf Linux und seinen Abkömmlingen (nativer Linuxserver oder Raspberry Pi :-D). Nur Java, für Java fällt mir ehrlich gesagt kein einziger Anwendungsfall ein, bei dem eine andere Sprache nicht sinnvoller wäre. Die einzigen Male, bei denen ich es nutzen musste, wurde Java vorgegeben; sinnvoll war es dort keinesfalls.

Namenloser 26. Jul 2016 16:17

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1343490)
Und genau an dieser Stelle kommen auch eine Reihe "unnützer" Inhalte zum Tragen. Mir wären ohne dieses Zeug niemals so manche pfiffigen Lösungen überhaupt in den Sinn gekommen, wenn ich nicht mal ganz abstrakt über Graphen, Sprachtheorie, oder Fourier-Analysen gehört hätte. Manche schier unlösbaren und sehr komplexe Probleme lassen sich manchmal gut in solche zunächst substanzlos erscheinende Konstrukte überführen, als welche sie dann auf ein Mal sehr elegant behandelbar werden. Aber um diesen Sprung überhaupt erwägen zu können, muss man sich mit diesen Dingen mindestens etwas mehr als oberflächlich beschäftigt haben. Es mag einzelne geben, die das in ihrer Freizeit aus Interesse getan haben, aber selten in der nötigen Tiefe, und vor allem auch Breite - welche durch das persönliche Interesse meist doch eher eingeschränkt ist.

Kann ich bestätigen. Gerade der Teil, von dem man es am wenigsten erwartet, bringt einem oft am meisten.

Von der Sprache Java sollte man sich wirklich nicht abschrecken lassen. Ich weiß nicht, wie das an anderen Unis ist, aber ich hatte hier genau zwei Einsteigervorlesungen mit Java im ersten bzw. zweiten Semester (zum Vergleich: im gleichen Zeitraum vier Mathevorlesungen und zwei zu theoretischer Informatik). Danach hatte ich nie wieder mit Java zu tun, und auch mit Programmierung nur sehr wenig. Hatte dann noch eine Vorlesung mit ein bisschen C am Rande, ein Praxisprojekt mit C++, und eine Vorlesung, in der neben eher abstrakten Inhalten mal ein paar experimentellere Sprachen wie Haskell oder Scala vorgestellt wurden. Und das war's. 90 % des Studiums hat mit Programmieren oder Softwareentwicklung schlicht nichts zu tun.

Zum eigentlichen Thema: Kann dazu nicht viel sagen, aber ich ärgere mich auch immer ein bisschen, wenn ich Stellenanzeigen sehe, wo jemand studierte Informatiker als Systemadministratoren o.ä. sucht. Ich glaube, diese Leute wissen einfach gar nicht, was Informatik ist.

Medium 26. Jul 2016 16:20

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
@Benedikt Magnus:
Deine Gedanken kreisen noch immer viel zu sehr um die Sprachen. Sieh die eher wie die Meißel eines Bildhauers. Der Bildhauer hat auch seine Lieblingswerkzeuge und solche die er nur selten einsetzt. Aber letztlich sind ihm alle gleich, und zumindest den groben Schnitz bekommt er mit allen hin. Was den Bildhauer viel mehr bewegt ist, wie seine Skulptur nachher überhaupt aussehen soll, und ob sie und das Material statisch gut genug sind sich selbst zu halten. Die Meißel kommen erst ganz am Ende eines langen Entwicklungsprozesses überhaupt erst zum Einsatz, und machen zwar einen merklichen, aber nicht den bestimmenden Teil der Arbeit aus. Sie bestimmen höchstens noch, wie das Produkt oberflächlich im kleinsten Detail aussieht. An der "Problemlösung" an und für sich haben sie aber so gut wie keinen Anteil.

Medium 26. Jul 2016 16:27

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Zitat:

Zitat von Namenloser (Beitrag 1343512)
Von der Sprache Java sollte man sich wirklich nicht abschrecken lassen. Ich weiß nicht, wie das an anderen Unis ist, aber ich hatte hier genau zwei Einsteigervorlesungen mit Java im ersten bzw. zweiten Semester (zum Vergleich: im gleichen Zeitraum vier Mathevorlesungen und zwei zu theoretischer Informatik). [...]

Das kann ich in der Grundaussage auch bestätigen. Ich hatte an meiner FH, die verglichen zur Uni erheblich praxisorientierter war (ich habe beides ausprobiert), 2 Semester "Programmierkurs" gehabt, was effektiv ein Java-Kurs war. Dann kam es noch in Bezug zu Web-Techniken am Rande vor, und wurde von manchen Profs als "Werkzeug für Praxisübungen" benutzt, wie z.B. um OOP "hinschreiben" zu können. Insgesamt kann ich auch von vielleicht 10% der Zeit berichten, die ich mit Java zu tun hatte. Und der Anteil an Programmieren an und für sich ist mit vielleicht 15-20% auch nicht so viel höher. Informatik muss man ganz klar von Programmieren trennen. Die stehen in etwa in so einem Verhältnis zueinander wie Mathematik und Rechnen.
(An der Uni an der ich war gab es insgesamt überhaupt nur einen freiwilligen Java-Kurs, um 20 Uhr abends. Ansonsten hätte ich dort vermutlich niemals mit einer echten Programmiersprache etwas zu tun bekommen!)

Zitat:

[...] Ich glaube, diese Leute wissen einfach gar nicht, was Informatik ist.
Das kann leider auch immer noch ein Teil des Problems sein, da muss ich zustimmen.

MichaelT 26. Jul 2016 18:03

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
It's the Call of the Wild that makes the difference.

Ganz einfach. Bei über 100 EUR fragt keiner mehr ob du einen akadem. Titel hast. Ich habe einfach letzte Dekade den Preis solange erhöht bis keiner mehr nach dem Titel gefragt hat. :-D.

Der Akademiker ist an sich losgelöst. Wenn ich mir den Gerd Lothar Reschke anschaue, der kennt sich wenigsten mit Schamanismus in Deutschland aus. Das wäre zumindest mal eine erfrischende Qualifikation neben seinem Mathe- oder Physikstudium.

Was sie vermutlich suchen heißt bei uns in Österreich HTL Strebis. Burgfäulein. Akademiker kommen dem am nächsten. Das hat verschiedene Gründe unter anderem mit einem eher positivistischen Zugang zur Welt zu tun haben (akadem. Weltkommunismus). Kann sein.

Der akadem. Titel gilt heute mehr denn je als 'Amtstitel'. Viele Unternehmen brauchen bestimmte Menschen, inbesondere jene denen Wahrheiten werden eingetrichtert. In Deutschland einem Land in dem Gesetze, Regeln, Normen und die konsequente Anwendung von Methoden und Werkzeugen im Sinne des über allem stehendem Leitbilds - dem Volkswohl - ist es eben nicht verwunderlich, dass der Amtstitel ein fröhliches Stelldichein feiert. Das denke ich ist in diesem Form den wenigsten Teilnehmern an der regen Diskussion kein Herzensanliegen. :) Wie im Sozialismus wird auch in Deutschland probiert eine Hackordnung durchzusetzen entlang von Amtstitel. Dieser Trend kommt stark aus dem Umfeld der 'Industrialisierung' der IT.

Der Unterschied zwischen Entwickler und Programmier ist obsolet. Wir sind schon lange ist der Post-Softwareengineering Zeit. Die Software Engineering Sau ist in den späten 80ern oder 90ern durchs Dorf getrieben worden um das Image des Programmierers aufzuwerten. Wenn die Methodiker auf der Bildfläche erscheinen steht der Paradigmawechsel bevor. Damit ist auch jener der von Uni und selbst aus 'Informatik' kommt nicht mehr ganz auf Stand. Es gab 2 markante Punkte in der IT.

a) Softwarekrise - NATO Konferenz Berchtesgaden in den 68ern - Wir können nicht alles in Assembler schreiben.
b) Decline and The Fall of the American Programmer - Ende des Hosts als quasi Paradigma
c) Agile - so lala. Ist aus meiner Sicht eine verspätete Reaktion auf das sehr weit verbreitete 'Systemdenken'. (Weinberg - Quality Software als noch der harmloseste Vertreter der Spätphase der bereits Konzession im großen Stil machte)

zu b) Die Hierarchien in den Unternehmen haben die Verantwortung für das augenscheinliche Versagen bei der Wartung der Monolithen auf die unterste Ebene geschoben. Gebraucht wurden die Programmier, aber das Image war ruiniert. Hören Sie die Nachtigall klopfen mit dem Vergleich zur heutigen Zeit? Was kam hernach, dasselbe Elend in grün.

Was ist passiert in den 90ern. Die Softwareengineerung Sau grunze fröhlich als sie durch die Dörfer lief, die versammelte Professorenschaft hinterher mit dem Bauchladen an Methoden, Prinzipien, Paradigmen und Werkzeugen. Das ganz hat dazu geführt, dass Business die Kontrolle haben übernommen und noch weniger rauskam - Project Management.

Überlebt hat der Schaß im Umfeld der komplexeren IT Engineering Projekte insbesondere mit bezug auf Forward und Round Trip Engineering. Die waren als Nachwehen von 2k voll Hype und sonst war nicht mehr viel Geld zu verdienen bis dann die Verbindung mit dem Web gelang. Ferkeldi Grunz und ab die Post durchs nächste Dorf. Agile war eine ähnlich gelagerter Versuch die Reputation zu verbessern. Genau die selben unfähigen Idioten die in den 90ern jedes Projekt in den Sand gesetzt haben sind heute IT Leiter, wenn überhaupt. Der Umkehrschluss ist nicht zulässig.

Richtig ist, dass im Erstellen von Neuen heute, wenn überhaupt, nicht die große Kohle zu machen ist. Es gibt eine Konstante in der IT, jede Generation baut ihre eigene Legacy und verwaltet diese bis die Technical Debt die Wartungskosten exponentiell lassen anwachsen und die Opportunitätskosten für die Ablöse sprechen. Mind 80% der Zeit geht für 'Wartung' drauf, wie auch immer die verpackt ist. SAP Beratung ist auch nichts anders als 'Wartung' aus Sicht des Software Engineering. Der Großteil des Einkommens besteht aus Schmerzensgeld und das Schmerzempfinden aller Beteiligten steigt mit zunehmendem Alter eines IT Systems.

Ein guter Supporter (inkl. Business Support) ist ab 5k EUR aufwärts zu bekommen und das hat schon seine Gründe :-D.

Ich kenne genug Akademiker die sehr gut sind. Die sind so in der Liga 5800 bis 7000 EURO pro Monat aufwärts. Die sind zumeist 'Dr.' und Informatiker wie man sie allein selten findet. Wobei wir gleich mal zum Punkt kommen. Echt gute Informatiker werden von der UNI weg rekrutiert oder sie wissen wohl um ihren 'Wert'. Vermute das ist in Deutschland nicht anders als in Österreich.

Es gibt keine IT und keinen Hochmut der 80er. Es gibt allein Jobs die Sie nicht anbieten können... So einfach ist die Welt.

Mich hat auch wieder einer kontaktiert. Abteilungsleiter Unternehmensreporting bei einem Mittelständer als das 'verlockende' Angebot. Da stellt sich die Frage nach den Eiern, solche Jobs sind für die 'Weiber' ... so Hausmütterchen. Der Delphi Programmierer sucht eher den Ruf der Wildnis.


[QUOTE=Medium;1343363[/QUOTE]

ralfstocker 26. Jul 2016 19:41

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Man muss schon sagen, dass ein MINT-Uni-Absolvent einfach viel besser performt. Man zahlt halt 100-120K im Jahr, aber dafür bekommt man auch Hightech-Qualität in kürzester Zeit (Time-to-Market). Und viele Problemstellungen sind einfach nicht mit Facharbeiterbrief oder FH nicht zu lösen. Da braucht es schon HM5+6.

Daniel 26. Jul 2016 19:55

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?
 
Und niemand performt den Troll besser als Du.
Glückwunsch. Mit Zertifikat.


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