Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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DSCHUCH 1. Okt 2018 13:06

Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Hallo,

man sieht es ja hier im Forum recht gut, aber generell scheint es wirklich inzwischen ein Problem zu sein Delphi-Entwickler zu finden. Viele Unternehmen die ich so im Bekanntenkreis habe suchen auch schon über Monate nach Entwicklern - idR ohne Erfolg. An der Bezahlung liegt es da eher weniger, auch wir zahlen sehr gut - es gibt nur idR kaum Bewerber.

Bleibt eigentlich nur die Variante neu auszubilden - oder wie geht Ihr mit dem Problem bzw findet Ihr ausreichend Entwickler?

Gruß....

Medium 1. Okt 2018 15:38

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Wir waren zwar noch nicht aktiv auf der Suche, aber ich würde wenn dann ohnehin nicht nach jemandem suchen, der auf eine Sprache fixiert ist. Ein ordentlicher Entwickler ist der, der erkannt hat, dass Entwicklung selbst nichts mit der Sprache zu tun hat, und der in der Lage dazu ist sich in geforderte Sprachen (und fast noch wichtiger: Frameworks!) einzuarbeiten. Ich käme gar nicht auf die Idee explizit nach Delphi-Entwicklern zu suchen. Aber nach solchen, die dem Gedanken eine (für sie) neue Sprache zu erlernen offen gegenüberstehen. Den Anspruch habe ich an mich selbst auch, und es wäre nichts ungewöhnliches wenn äußere Umstände einen Umschwung evtl. mal notwendig machen. Da kann ich mit Monosprachlern nichts anfangen.

Mavarik 1. Okt 2018 16:46

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

Zitat von DSCHUCH (Beitrag 1414598)
Bleibt eigentlich nur die Variante neu auszubilden - oder wie geht Ihr mit dem Problem bzw findet Ihr ausreichend Entwickler?

Wir werden im neuen Jahr ausbilden... Eigentlich wollte ich es noch diese Jahr angehen, aber unser letzter AZUBI will SystemIntegrator werden,
daher hab ich meinen Kurs aufs nächste Jahr verschoben.

Externe Entwickler - oder welche die es werden wollen - sind aus dem Köln/Bonn/Aachner Raum willkommen.

Mavarik

hoika 1. Okt 2018 18:29

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Hallo,
von unseren letzten 4 neuen Entwickler kamen 2 aus der Java-Ecke (etwas schwieriger einzulernen wegen fehlender VCL-Kenntnisse)
und 2 aus der c#-Ecke (leichter wegen ".net ähnlich VCL").

Das Problem ist also nicht die Sprache, sondern dass der Entwickler was von seinem Handwerk versteht:
- OOP
- Debugging-Technics ("Breakpoint hatten wir in der Ausbildung nicht"
- Coding-Design (Arbeiten nach Code-Styleguides)
- Einarbeitung in komplexen Code

BlueStarHH 1. Okt 2018 20:05

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

Zitat von DSCHUCH (Beitrag 1414598)
An der Bezahlung liegt es da eher weniger, auch wir zahlen sehr gut - es gibt nur idR kaum Bewerber.

Bist Du dir da sicher? Ich kenne auch einige Firmen, die nach Delphi-Entwicklern suchen und seit Jahren niemanden finden. Der Hauptgrund dafür ist, dass die ein falsches Selbstbild haben: Sie nehmen an, dass sie gut bezahlen, die Büros und Aufgaben ganz toll sind und es ein Privileg ist, dort zu Arbeiten.

In Wahrheit ist die Bezahlung aber schlecht (z.B. 45K für einen Dipl.-Informatiker mit 10 bis 20+ Jahren Erfahrung), die Arbeitsplätze sind im Keller ohne Tageslicht oder im heißen Dachgeschoß ohne Klimaanlage oder das Tätigkeitsfeld ist einfach uninteressant. Ich kenne einige inkl. mir mit dem oben genannten Profil, die sich bewerben würden, wenn das Angebot stimmen würde (ab 75K, Firmenwagen, 1-2 Tage Home-Office die Woche). Bisher hat mich aber noch nichts hinter dem Ofen hervorgelockt: Da wurde dann in Bewerbungsgesprächen gesagt: "Nein, so viel können wir nicht zahlen." 1 Jahr später bestellt sich der Chef dann eine Yacht... Oder andere Firma: "Nein, so viel können wir nicht zahlen. Wenn wir Sie aber als Freelancer beauftragen würden (Scheinselbstständigkeit?!) könnten wir Ihnen aber max. 38,- EUR die Stunde zahlen. Das sind dann über 70K im Jahr. Das ist sonst nicht finanzierbar." Das ist natürlich eine Milchmädchenrechnung. Der Stundenssatz müsste doppelt oder 3-fach so hoch sein, damit sich das lohnt (Stichworte: Mann kann nicht 52 Wochen je 40 Stunden abrechnen, Steuerberater/Versicherungen kosten auch was, Steuern, usw.) Einige Zeit später finde ich heraus, dass die ihren Kunden 140,- EUR netto die Stunde berechnen. Sorry, aber so wird das nichts.

Muss bei Dir jetzt nicht so sein, aber ich wollte mal von meinen Erfahrungen berichten.

sakura 1. Okt 2018 20:47

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Zitat:

Zitat von BlueStarHH (Beitrag 1414617)
Muss bei Dir jetzt nicht so sein, aber ich wollte mal von meinen Erfahrungen berichten.

Habe ich in ähnlicher Art auch schon mehrfach erlebt. :roll:

...:cat:...

mensch72 1. Okt 2018 20:58

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
..."
- Einarbeitung in komplexen Code
- Coding-Design (Arbeiten nach Code-Styleguides)
"...

genau das sind aus meiner Sicht die zwei Punkte, wo es mit/bei erfahrenen Entwicklern oft die größten Mißverständnisse gibt.
(Ich habe schon als GF Projekte an externe vergeben und da selbst "nur" als verantwortliche Weisungs- und Kontrollschnittstelle agiert.
Umgedreht arbeite ich auch an Projekten, wo ich selbst "nur" unter einem anderem Projektmanger intern oder extern arbeite)

Reine DelphiEntwickler werden selten gesucht und wohl auch selten gebraucht. Ich ordne Pascal/Delphi schlicht in die Kategorie der NativCompilerSprachen ein.
Also im Prinzip 1:1 vergleichbar C/C++/C#, aber eben aus meiner Sicht was anderes wie Scriptengines&Interpreter ala JS,Java,Phyton,PHP. (bitte jetzt keine diskusion ob C#/Java mit (Pre)Compiler auf "Bytecode" sind ein Grenzfall, aber ich bleibe bei meiner Zuordnung)

Eventuell liegt es an meinem Alter, meiner Vorliebe für native Programme bis hin zu Embedded oder (Web)Backends... daher fallen für mich geschätzt 75% aller Stellen oder Projektausschreibungen schlicht weg.
Als ich noch selber als GF Projekte im Prinzip rein "fachlich" ausgeschrieben habe, kamen kaum 10% aus meiner Sicht sinnvolle Bewerbungen/Angebote... mal schnell ne App ic Swift/Java oder nen (Web)Backend auf Basis irgendeines Standard Linux Frameworks bishin zu Realisierungen via PHP-CMS Plugin... dafür gibt es fast Leute wie Sand am Meer.


Mein Standpunkt:
Es herrscht aktuell schlicht ein großer Mangel an echten "native Entwicklern"... aber es herrscht da regional auch ein total unterschiedlicher Bedarf. In "McPom" läuft da wenig, in "Thür" bleibt einiges unbesetzt weil zu schlecht bezahlt, denn Hessen/Bayern sind oft gleich nebendran.
Extrem "regional" wird es bei HW naher Embedded Entwicklung... da konzentrieren sich die guten Angebote&Projekte auf ganz wenige Zentren hier in D, wo man zwar gut verdient aber auch teuer wohnt)

Pures "Geld"(ala 75TEur + Auto und HomeOffice in vorherigen Beitrag) halte ich als Angetellter für nebensächlich. Mit 60..72T€/pa also 5..6T€/Monat sollte rein finanziell wohl jeder hier in D "überleben". Perspektive im Sinn von Planungssicherheit sowie ne akzeptable Work/Live-Balance gewinnen mit den Jahren an "Berufserfahrung" ungemein an Wert.
Wer "mehr" will, der nehme als Freelancer das volle Risiko und genieße sein "freies Dasein"(mich stört da mitterweile mehr das permanente eigene Risiko, als die Tatsache das ev. mein Chef oder Auftraggeber sich mal ne Jacht gönnen)


Wenn ich also hier im Grenzgebiet von Thür zu Hessen/Bayern bin, dann locken mich wenn die Aufgabe passt hier lokal schon "sichere" 4..5T€/Monat zu vernüntigen Arbeitsbedingeungen, bzw. mit 1..2h Fahrt 5..6T€/Monat in Hessen oder Bayern bei dort eigentlich immer besseren&flexibleren Arbeitszeiten.
(wenn jemand in Südthüringen als "Delphi-Programmierer mit Berufserfahrung" einen Job sucht und mit 3000..3500€/Monat leben kann, der kann ne PN schreiben und bekommt von mir ne Adresse samt Ansprechpartner... existiert seit 25Jahren und is regional bezogen so OK)

TRomano 2. Okt 2018 09:10

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Natürlich geht es auch um eine gute, angemessene Bezahlung ! Es geht nicht darum, ob man mit dem Geld in Deutschland nur überleben kann.
Ich bin seit vielen Jahren Freelancer und auch da gab es immer eine schiefe Diskussion arüber, was angemessen ist. Ich kann ja nicht einfach dem Freelancer
genau so viel bezahlen, wie einem Angestellten, denn hier ist die Firma ja nicht in der Pflicht Sozialleistungen zu erbringen, Beiträge in die Sozialkassen zu zahlen,
die Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle zu übernehmen oder den Freelancer weiter zu bilden.
Wenn dann noch Projektvermittler dazwischen hängen, die locker 20€/h für sich als Marge kalkulieren wird es langsam echt frech. Da hilft nur Eines: weg davon.

Es gibt auch riesige regionale Unterschiede in der Bezahlung von Festangestellten. Wenn ich nur mal NRW (teilweise lächerliche 40.000€/Jahr für ausgebildete Delphi-Entwickler, max. 5.000€/Jahr für 10-20 Jahre Berufserfahrung) und Bayern/Baden-Würtemberg vergleiche, dann sind da mehr als 30.000€/Jahr in diesem Beispiel als Differenz. Einige Firmen leben immer
noch in einer Zeit von vor 20 Jahren, wo man Entwickler wie Sand am Meer fand.
Zur Zeit bin ich für insgesamt vier Jahre (erst einmal) fest angestellt und red nicht mehr über diese, wirklich lächerlichen, Summen. Und obwohl bei uns extrem gut bezahlt wird
mussten wir uns jetzt einen "Ersatz" aus einem ganz anderen Bundesland besorgen. Manchmal denke ich auch, dass Einige zu bequem geworden sind, teilweise nur HomeOffice machen wollen (alles schon erlebt ...) und jeden Tag pünktlich Feierabend machen wollen. So läuft das aber in den wenigsten Projekten/Anstellungen.

Wenn ich mir die Bezahlung und die Sozialleistungen für gute Entwickler in anderen führenden Industrie-Nationen ansehe, dann wird es noch düsterer für den Standort Deutschland.
Schaue ich so die letzten 20 Jahre kenne ich schon so manchen Entwickler, der zum Beispiel in die Staaten gegangen ist und sich jetzt mit jetzt Mitte fünfzig keine großen Gedanken mehr um eine sorgenfreie Rente machen muss und trotzdem Spaß an seinem Arbeitsleben hatte.

dummzeuch 2. Okt 2018 17:31

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
Wenn es so viele Firmen gibt, die Delphi-Entwickler suchen, warum findet man dann kaum Stellenangebote, bei denen Delphi überhaupt nur erwähnt wird?

Irgendwas passt da nicht zusammen!

Wenn es erwähnt wird, dann liest man meist zwischen den Zeilen, dass man eigentlich dabei ist, auf C# oder ähnliches umzustellen und Delphi-Code nur noch zu Tode gepflegt werden soll, bis die Umstellung fertig ist.

mensch72 2. Okt 2018 18:25

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern
 
..."Wenn es so viele Firmen gibt, die Delphi-Entwickler suchen, warum findet man dann kaum Stellenangebote, bei denen Delphi überhaupt nur erwähnt wird?"...

mein rein persönlicher Eindruck:
1. dann bekommen Firmen oft zuviele Bewerbungen von meist älteren Semestern die "nur" Delphi können(und teils auch nur wollen)... gemäß dem Grundsatz: "mit etwas Willen kann ein Entwickler zeitnah auch eine andere Sprache nutzen" schreiben viele das sehr allgemein und schauen wer/was sich bewirbt und wie die Leute reagieren, wenn man ihnen sagt da gibt es auch noch ein paar 100T Zeile Delphi-Code weiter zu bearbeiten.

2. viele Firmen "schämen" sich mittlerweile scheinbar via offenen Anzeigen für alle sichtbar zuzugeben, das sie immernoch so OldScool Zeug einsetzen


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