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Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Nabend DP!
Ich habe hier eine Situation, mit der ich bisher nicht umgehen musste, und daher nicht so recht einschätzen kann, was der rechte Weg ist. Wir sind ein sehr kleines Familienunternehmen (Größenordnung +/- 5 Personen), dessen Chef in spe ich bin, und haben Mitte letzten Jahres einen neuen Kollegen eingestellt. Der Kollege macht super Arbeit, ist extrem höflich, lösungsorientiert, fleißig, und im Allgemeinen ein Mitarbeiter den man sich so nur wünschen kann. Er ist auch ein milder Mysophob (= sehr viel mehr auf Hygiene bedacht als der Durchschnitt), der seinen Arbeitsplatz mindestens wöchentlich mit Desinfektionsmittel bearbeitet; zusätzlich zu 2x die Woche Putzfrau. Das an sich ist etwas, was ich als Qualität ansehe. Insbesondere weil ich in der Vergangenheit ziemlich gegensätzliche Mitarbeiter erleben durfte. Aber: Seit der Kollege bei uns ist, ist der Verbrauch an Toilettenpapier extrem gestiegen. Wo wir zuvor mit einer Rolle locker eine Woche ausgekommen sind, sind es seit Einstellung des wirklich netten Herrn mehr als eine Rolle pro Tag. Wir haben seit Erkennen des Umstandes alternativ zum Gemeinschaftshandtuch aus Stoff Papierhandtücher nebst Mülleimer zur Verfügung gestellt, was offenbar auch genutzt wird. Der Verbrauch an Klopapier allerdings ist nach wie vor unverändert. Das wirft gerade in den letzten paar Wochen Probleme auf, aber auch ungeachtet der Corona-Klopapier-Beklopptheit finde ich das - sagen wir: Nicht so toll. Vor allem weil ich das Gefühl habe, dem Kollegen fehlt irgend eine Hygieneeinrichtung. Aus Sicht eines Personalverantwortlichen: Würdet ihr das thematisieren? Wie kann ich damit umgehen? Ich will dem Herrn definitiv nicht zu nahe treten, aber gleichzeitig finde ich ein Paket Klopapier pro Woche für effektiv 3 Personen, die diese Toilette nutzen, als heftig übertrieben. (Wir haben niemanden der sich explizit darum kümmert, das fällt alles auf mich zurück. Also Einkauf und Kosten (die jetzt nicht ruinierend sind, aber trotzdem).) Kann man sowas ansprechen? Habt ihr Tipps wie? Gibt es da ggf. gesetzliche Aspekte zu beachten? |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Vielleicht nicht direkt persönlich ansprechen, sondern bei einer normalen Besprechung als letzten Punkt den gestiegenen Klopapierverbrauch ansprechen. Ungefähr so: "So wir sind durch, aber ich hätte da noch einen Punkt den ich gerne erwähnen würde/über den ich gerne sprechen würde."
Oder in einer Rundmail auf den gestiegenen Klopapierverbrauch hinweisen/ansprechen. |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Also mir wäre das ziemlich egal. Eine Packung Klopapier kostet nicht wirklich die Welt. Es gibt Leute, die haben Zwänge. Die sind selber nicht glücklich damit. Vielleicht ist er so einer.
Bevor ich den "guten" Mitarbeiter durch das Ansprechen verunsichere oder einenge, würde ich es lieber so lassen wie es ist. Aber: Wenn es dich wirklich stört, dann solltest du es "diskret" Ansprechen. |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Moin...8-)
Zitat:
Wenn es möglich ist, würde ich den Mitarbeiter nach Feierabend mal auf ein :cheers: einladen. Das symbolisiert, daß man das zwar weiß, aber diskret behandelt. :thumb: Vieleicht braucht der Mitarbeiter professionelle Hilfe. Auch das mal unter 4 Augen ansprechen. PS: Das Toilettenpapier ist nicht das Problem. :zwinker: |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Zitat:
Erläutere dem Mitarbeiter, dass seit seiner Einstellung der stark erhöhte Verbrauch aufgefallen ist, und dass du als neuer Chef Punkte suchst, an denen du das Wohlbefinden der Mitarbeiter weiter verbessern kannst. Mache deutlich, dass es dir nicht primär um die gestiegenen Kosten geht, sondern darum, dass du das Gefühl hast, der Mitarbeiter würde sich an der Stelle unwohl fühlen. Frage nach, ob dieser Eindruck stimmt und ob du als neuer Chef an der Situation etwas verbessern kannst. (Im sinnvollen Rahmen natürlich, eine eigene Toilette ist ja sicherlich nicht möglich.) Ich vermute, dass er bei jeder "Sitzung" die Klobrille damit abdeckt, um den Kontakt zu minimieren. Ob das auch anders geregelt werden kann, weiß ich nicht, da ich in der Hinsicht relativ schmerzfrei bin. :wink: Edit: Keine Ahnung, ob es das gibt, und wie schnell man das findet. Aber vielleicht guckst du mal, ob es ein Forum für solche Hygiene-Tipps im Alltag für besonders reinliche Menschen gibt und fragst dort noch, wie "üblicherweise" die Befindlichkeit bei diesem Thema ist. |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Ein sehr schwieriges Thema um es anzusprechen. Wenn ich derjenige wäre, Wäre es mir mächtig unangenehm und ich würde mich dann eher versuchen einzuschränken als das ich es zugeben würde.
Finde aber, das der Einwurf mit dem Abdecken der Brille durchaus eine mögliche Erklärung ist. Imho die einzige Möglichkeit das herauszufinden, wäre das Anbieten von Einweg-Brillenauflagen. Aktuell wäre die Einführung davonn auch sehr dezent und unauffällig vorzunehmen. Verbessern der allgemeinen Hygiene in diesen Zeiten. |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Zitat:
WC-Papiersitze für ca. 10 Cent das Stück Vorteil wäre in der aktuellen Situation, dass die noch problemlos zu bekommen sind, im Gegensatz zu Toilettenpapier. |
AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
Also ich wäre da sehr vorsichtig.
Mal so gefragt: Wenn der Mitarbeiter seit mehr als einem halben Jahr da ist, wieso kommst Du nun in Zeiten der Knappheit auf dieses Thema? Ist der Verbrauch vielleicht nicht zeitgleich mit dem Eintritt des Mitarbeites gestiegen? Wie auch immer, eine Problematik zu vermuten oder zu "konstruieren", ohne dass naturgemäß wirkliche Evidenz besteht und auch keine wirtschaftliche Notlage, kann das ziemlich kontraproduktiv sein. (ein Wort was hier in einem so kleinen Unternehmen und Kontext wirklich passen würde) Und falls es die Evidenz gibt, who cares? Ich würde am ehesten technische Problem sehen, wenn die Abwasserleitung die Papiermengen nicht verkraftet. Ansonsten würde ich die Koronakrise vielleicht als Anlass nehmen, mal soetwas wie "Leute, ich hoffe ihr habt noch alle Klopapier daheim, nehmt es bitte nicht blattweise/rollenweise bei uns mit!" Auch wenn der Hinweis falsch ist, quasi sogar eine Anklage, würde es vielleicht den richtigen zum Nachdenken anregen. Da gibt es Hygieneauflage für die Klobrille, die bezahlbar sein sollten. Man kann es ja ohne Probleme so sehen, wie es schon gesagt wurde, es fehlt die richtige Ausstattung. Ein "Familienunternehmen", das Klopapierblätter zählt, trägt diesen Namen nicht zu Recht, scheint mir. |
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