Backup, wann sollte man ein komplettes machen?

[BenjaminH]

Hallo,
Ich schreibe gerade für meine Mutter ein kleines Backup-System. Jedesmal beim herunterfahren werden die geänderten Daten auf einer externen Festplatte gesichert. Jetzt stellt sich folgende Frage:
Sollte man immer mal wieder die gesamten Daten sichern? So dass alle beisammen sind? Ich denke das ist größtenteils eine Frage der Übersichtlichkeit des Backups.
Wenn ja: Nach welchem Kriterium soll entschieden werden, wann ein komplettes Backup erstellt wird?
Ich habe an folgende Möglichkeiten gedacht:

• Nach einem bestimmten Zeitraum.
• Wenn eine bestimmte Anzahl an Dateien verändert wurde.
• Wenn ein bestimmtes Verhältnis an geänderte Dateien zu den gesamten Dateien erreicht ist.

Was haltet ihr für am Sinnvollsten und welche Werte jeweils? Ich denke gerade an eine Kombination aller Möglichkeiten.
Was für Kriterien könnte man noch anwenden?

Vielen Dank,
Benjamin

P.S: Wir reden hier nicht von sehr vielen Dateien/großen Datenmengen. Ich vermute es sind so um die 100MB, maximal aber 500.

[volkerw]

Hallo Benjamin,
ich denke, Zeitraum und Anzahl der Dateien sind nicht so wichtig.
Eine Sicherung ist hier wahrscheinlich nur zeitgesteuert sinnvoll, z.B. täglich.
Anwender fragen normalerweise: Kannst Du die Datei xx vom 07.01.2007 wieder zurückspielen,
nicht: Ich hätte gerne die Datei, die zum 839. Mal seit dem 03.01.2007 geändert wurde.
Solche Sachen kann sich kein Mensch merken.
Vielmehr: Wie schmerzhaft ist es für Deine Mutter, wenn Daten verloren gehen ?
Bei 100 - 500 MB würde ich täglich für die letzten 7 Tage ein Vollbackup machen (je nach Wichtigkeit auch mehr).
Gerade beim Backup gilt: Entscheidend ist das Recovery, je einfacher, desto besser.
Gruß, Volker

[BenjaminH]

Zitat:

Zitat von volkerw

Anwender fragen normalerweise: Kannst Du die Datei xx vom 07.01.2007 wieder zurückspielen,
nicht: Ich hätte gerne die Datei, die zum 839. Mal seit dem 03.01.2007 geändert wurde.
Solche Sachen kann sich kein Mensch merken.

Genau so war das auch gedacht, vielleicht hab ich mich komisch ausgedrückt.

Zitat:

Zitat von volkerw

Bei 100 - 500 MB würde ich täglich für die letzten 7 Tage ein Vollbackup machen (je nach Wichtigkeit auch mehr).

Nunja, die Daten werden nicht sehr häufig verändert. Sie macht noch viel auf echtem Papier ;-) Gerade deshalb ist für sie ein Datenverlust schmerzhaft.
Meine Überlegung ist halt, dass (sie ist Lehrerin) sie im Prinzip nur ein paar Dateien über das Schuljahr wirklich bearbeitet.
Kleines Beispiel:

• Sie hat bereits Unterlagen für die Klassenstufen 5,6,7,8 und 11, weil sie die bereits mal unterrichtet hat
• In diesem Schuljahr unterrichtet sie aber nur 5 und 7

dann ist es ja quatsch regelmäßig die Dateien von Klasse 6,8 und 11 zu sichern(Es kann durchaus passieren, dass sie hier Dinge ändert, das ist selten, trotzdem sollte es davon dann Backups geben).
Deshalb dachte ich da an ein Verhältnis.

Viele Grüße Benjamin
[Edit] Da fällt mir ein... Wenn mir alles zu doof ist lass ich halt im August ein komplette Backup machen, da passts am besten und eventuell noch eins zum 2. Halbjahr.

[Christian Seehase]

Moin Benjamin,

Du solltest aber berücksichtigen, dass eine externe Festplatte kein echtes Backup darstellt, da diese zu leicht selber Schaden nehmen kann.

[alzaimar]

Ich habe es einfach mit Rar gelöst:

Code:

rar a -ac -agyymmdd -ao -dh -ed -ep2  -r [email]-x@C:\MyFiles\ExcludeFiles.txt[/email] E:\BAK C:\Wichtige-Dateien

Das wird täglich aufgerufen (oder stündlich, wie Du willst).
Es sichert alle Dateien, deren Archivbit gesetzt ist in einer Datei E:\BAK070113. wobei 070113 das jeweilige aktuelle Datum ist. Rar macht das von alleine. Die Datei C:\MyFiles\ExcludeFiles.TXT enthält eine Liste von Dateiendungen '*.xyz', die nicht gesichert werden sollen. Bei mir sind das z.B. *.dcu, *.exe, *.~* usw.

Du erhältst täglich ein RAR-Archiv, das nur geänderten Dateien enthält, denn beim Speichern einer Datei wird ja das Archivbit gesetzt.

Ein komplettes Backup mach ich 1x monatlich, und zwar damit:

Code:

rar a -ac -agyymmdd -dh -ed -ep2  -p- -r [email]-x@C:\MyFiles\ExcludeFiles.txt[/email] E:\FULLBAK C:\Wichtige-Dateien

Die Zeitvorgaben (also wann was aufgerufen wird), mach ich mit dem Windows Task Manager.

die DOS-Version von RAR ist -glaube ich- umsonst.

[BenjaminH]

Hallo

Zitat:

Zitat von Christian Seehase

Du solltest aber berücksichtigen, dass eine externe Festplatte kein echtes Backup darstellt, da diese zu leicht selber Schaden nehmen kann.

Warum? Ich werde diese Festplatte vermutlich übers Netzwerk anschließen. Gelagert wird die dann im Keller und die Wahrscheinlichkeit, dass Laptop und externe Festplatte(die dann im Prinzip nie ihren Standort wechselt) gleichzeitig die Daten verlieren halte ich für unwahrscheinlich genug.

Ich glaube ich entscheide mich jetzt für ein komplettes Backup nach einem gewissen Zeitraum. Niemand scheint wirklich etwas anderes zu verwenden.

Vielen Dank an alle
Benjamin

[Balu der Bär]

Zitat:

Du solltest aber berücksichtigen, dass eine externe Festplatte kein echtes Backup darstellt, da diese zu leicht selber Schaden nehmen kann.

Aber externe Festplatten sind doch immernoch sicherer vor Datenverlust als CDs/DVDs, gell? :gruebel:

[Christian Seehase]

Moin Balu,

wenn mir eine CD/DVD runter- oder umfällt, bleiben die Daten i.d.R. erhalten.
Passiert mir das mit einer Festplatte kann das schon zum Datenverlust führen.

[Balu der Bär]

Ja das stimmt schon, eine Festplatte hält aber imho ein paar Jahre länger als CDs/DVDs, von welchen bekannt ist das sie nach ein paar Jahren ihren Dienst nicht mehr leisten.

[alzaimar]

Zitat:

Zitat von BenjaminH

Ich glaube ich entscheide mich jetzt für ein komplettes Backup nach einem gewissen Zeitraum. Niemand scheint wirklich etwas anderes zu verwenden.

:gruebel: Hast Du meinen Beitrag nicht gelesen?

[BenjaminH]

Zitat:

Zitat von alzaimar

Zitat:

Zitat von BenjaminH

Ich glaube ich entscheide mich jetzt für ein komplettes Backup nach einem gewissen Zeitraum. Niemand scheint wirklich etwas anderes zu verwenden.

:gruebel: Hast Du meinen Beitrag nicht gelesen?

Doch ich glaube schon:

Zitat:

Zitat von alzaimar

Ein komplettes Backup mach ich 1x monatlich, und zwar damit:

:gruebel:
Wovon ich eben nicht glaube, dass es jemand verwendet ist dieses System:
Ein komplettes Backup wird dann gemacht, wenn sich x% der Dateien verändert wurden.

Gute Nacht :hi:

[alzaimar]

Zitat:

Zitat von BenjaminH

Wovon ich eben nicht glaube, dass es jemand verwendet ist dieses System:
Ein komplettes Backup wird dann gemacht, wenn sich x% der Dateien verändert wurden.

Ah, ich habe dich mißverstanden. Denn meine Backupstrategie verfolgen eigentlich Alle. Nun, nicht die RAR-Lösung, sondern diese Backupstrategie.

Gesichert werden Änderungen einmal pro Tag/Stunde/Minute. Das nennt sich inkrementelles Backup. Der erste Aufruf des RAR-Packers sichert genau alle Änderungen. Das der Job 1x pro Tag angestoßen wird (abends), verliere ich maximal einen Tag arbeit. Wenn mir das zu unsicher ist, stoße ich den Job 1x pro Stunde an. Wo ist das Problem?

Eine komplette Sicherung wird in größeren Abständen durchgeführt. Das wäre dann ein vollständiges Backup.

Nach einem vollständigen Backup könnte man alle vorherigen Backups löschen. Oder die Backups, die älter als ein paar Monate sind.

Daneben gibt es noch online-backup-Programme, die sämtliche Änderungen am Dateisystem sofort auf einem Backupmedium spiegeln. Das ist allerdings für den Hausgebrauch eine Nummer zu groß. Hier kann man auch zu RAID-Systemen greifen, die allerdings kein Ersatz fürs Backup sind, sondern eher 'die Hosenträger zum Gürtel'.

Ich glaube nicht, das es sinnvoll ist, nach x% veränderten Dateien zu sichern. Denn entweder sind die Daten so wichtig, das man es ständig macht (online backup, mirroring), oder eben in Perioden. Ich meine, mich zu erinnern, das es mal eine Delphi-Lösung gab... Vor Jahren hat jemand so eine Backuplösung geschrieben. Die hängt im Tray und protokolliert sämtliche Änderungen an der Festplatte. In vordefinierten Zeitabständen (kann sein, nach x MB Änderungen) werden die Änderungen gesichert...

Ich meine, es lohnt den Aufwand nicht, denn es ist belastet imho das System ständig nach veränderten Dateien zu suchen. Es gibt zwar einen ShellNotify, aber der sagt nur, DAS etwas passiert ist, aber nicht WO und WAS.

Für deinen Fall empfehle ich weiterhin die RAR lösung. Sie funktioniert und ist sicher.

[Hansa]

Wie siehts bei sowas denn aus mit Rücksicherung ? Also, ich stelle leeren Rechner mit irgendeinem Win hin und will meine Daten wieder benutzen können ? Und zwar alle !! :mrgreen:

[Mavarik]

Zitat:

Zitat von Hansa

Wie siehts bei sowas denn aus mit Rücksicherung ? Also, ich stelle leeren Rechner mit irgendeinem Win hin und will meine Daten wieder benutzen können ? Und zwar alle !! :mrgreen:

Ich habe mal gelesen, das mindestens 50% aller Backups weltweit nicht "rücksicherungsfähig" sind.

Weil
- Medium defekt
- Backupsoftware defekt
- Daten inkonsistent sind

Selber höre ich das jeden Tag... Besonders wenn ein Backup aus mehreren Datenträgern besteht... Ich erinnere mich noch an früher (Quick 80)
Eine Festplatte bestand aus 2-3 Tapes... und beim zurückspielen war irgendwie immer ein Tape defekt.

Oder auch heute ich habe zahlreiche Kunden, bei denen ein USB-Stick auf einem Rechner nicht zurücksichern kann...(Drauf schreiben schon)

Beim Backup stellt sich doch immer die Frage, will ich nur den aktuellen Zustand/Status sichern oder muss ich aus Historisch die Dateien halten...

Beispiel:
Was hilft die ein Backup von Deinen Sourcen, welches Du sehr ordentlich jeden Tag machst, wenn Du erst nach 2 Tage feststellst, dass die IDE mal wieder ein Form *.dfm zerschrieben hat....(Sichwort additives Backup "Historisch")

oder

Was hilf die ein komplettes Backup, wenn Du seit dem unzählige Einstellungen in Windows vorgenommen hast oder Software installiert wurde...

Ich würde sagen es gibt kein Patentrezept fürs Backup... Es kommt immer auf die Anforderungen an...

Meine Kunden haben i.d.R. keine Ahnung von Computern... Arbeiten "nur" mit meiner Software... Dieser Kundenkreis sichert nur die Daten die für dieses Programm nötig sind. Bei einem Festplatten Crash wird halt einfach Windows und meine Software "ebenmal" neuinstalliert...

Frank :coder:

[Hansa]

Deshalb frage ich ja. Jeder DAU hat als Hobby, die Datensicherung nicht oder falsch zu machen und die CDs / Bänder / Disketten usw. gleich einzufrieren, damit sie länger halten. :mrgreen:

Krassester Fall bei mir mit Disketten : es führte kein Weg mehr um Rücksicherung drumrum. Können die vor Ort aber nicht selber machen, also muss ich das machen und verlange die Sicherungsdisketten. Kriege einen seltsam leichten Pack Disketten mit 4 Disketten ausgehändigt. Auf die Frage, ob das nicht mehr sind ? "Nö, die reichen immer". :wiejetzt: Hmm, fange an rückzusichern und es wird die 5. Diskette velangt. Ich frage wo die denn ist. "Wieso ? Ich habe immer weiter gedrückt". Dann die nächste Frage, welche Nr. der denn gestern zuletzt verlangt hat. Antwort : Nr. 12. :wall: :thumb: Ich hatte noch eine zweite Sicherungsserie vorbereitet und die wurde täglich mit der ersten abwechselnd verwendet. Aber das waren auch nur 4 Disketten. :mrgreen:

[Mavarik]

Jaja genau das kennt man....

Tipp: Seriennummer des Mediums auslesen oder selber eine Datei erzeugen (Eigenes Formatierprogramm)

Und dann überprüfen ob Diskette gewechselt wurde oder ob wieder eine des gleichen Sicherungssatzes im Laufwerk ist...

OT:
Service: Wo liegt das Problem... :gruebel:
DAU: Die 2. Diskette (5.14") habe ich noch eingelegt bekommen, aber die 3. Passt auf keinen Fall mehr rein... :wall:


Frank :coder: