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Bernhard Geyer

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#111

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 21:28
Nur durch die Laufzeitverlängerung ist es so, dass wir ab dem Jahr 2025 (wo rot-grün allen AKWs abgeschaltet haben wollte), "nur" etwa 30% Energie importieren werden müssen!
Wie kann diese Zahl stimmen wenn wir aktuell ca. 23% AKW-Strom haben und der Stromexport pro Jahr mittlerweile so groß ist wie 8 AKW's?

Rot-grün hat gar kein Konzept berechnet, sondern einfach entschieden, aus der Atomkraft auszusteigen. Die Energie lässt sich nicht so schnell und zuverlässig durch regenerative Energien erzeugen, es sei denn man hätte Speichertechnologien.
Bis zu gewissen Anteil von EE-Strom (eigentlich ist nur der fluktuieriende Anteil Wind/PV relevant) können die Schwankungen ausgeglichen werden ohne neue Speicherkapazitäten. Nur sind Braunkohlekraftwerke nicht gerade als Sprinter bezüglich flexibilität bekannt und AKW's vermeidet man im Lastfolgebetrieb zu betreiben (auch wenn immer gesagt wird das ein "Klacks wäre").

Im Schwarzwald arbeiten wir an einem Speicherreservoir. Rate mal, wer den blockiert?
Wehr wohl? Bürgerinitativen deren Mitglieder normalerweise CDU/FDP/Grünen/SPD/Linke/... wählen. Oder glaubst du das bei einem so großen Eingriff in den eigenen "Garten" eine Rolle ausmacht welche Partei man normalerweise wählt? Aber BW ist normalerweis nicht dafür bekannt das hier viel Windkaft produziert wird.

Aus meiner Sicht geht es nur, die erneuerbaren Energien sinnvoll zu erweitern, gleichzeitig an modernen Energiekonzepten (smart metering) und Speichertechnologien zu arbeiten. Als Übergangstechnologie werden wir aber die Atomkraft weiter benötigen.
Rot-Grün hat die Atomkraft als Brückentechnologie bis 2025 eingstuft. Schwarz-Geld hat ohne auch nur ein AKW vom Netz zu nehmen (von denen einige Alt-AKW's keine Chance auf Neugenehmgiung hätten) mehr oder minder fast eine Dauergenehmigung erteilt. Denn auch wenn Rot/Grün wieder an die macht kommt kann man das gleiche Spiel bei einer Widerwahl 202x ja nochmal machen.

Und wenn ich mir die Anzahl der AKWs anschaue, die in Planung oder im Bau sind, gibt es offensichtlich auch viele andere Staaten, die fest davon überzeugt sind, dass der Wohlstand ohne AKWs nicht erhöht oder erhalten werden kann.
Rechnest du auch "Neubauten" mit ein die Seit 20 Jahren so "vor sich hin rosten" oder die die nächste Kraftwerksgeneration die in Schweden alle paar Monate mit nochmal gestiegen Baukosten auf sich aufmerksam macht?
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