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Assarbad

Registriert seit: 8. Okt 2010
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#327

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 23:43
Die Liberalen sind im übrigen für Bundesweite Volksabstimmungen. Ich dachte mehr direkte Demokratie ist genau das, was eigentlich gewünscht ist, oder?
Darf ich dann ganz im Sinne vorangegangener Vorwürfe gegen Trittin behaupten, daß die FDP, die ja schon mehrfach in (bundesweiter) Regierungsverantwortung war, ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat? ... ich frag ja nur.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass die FDP sich nur für die Wirtschaft, bzw. den Mittelstand einsetzt. Der "einfache Mann" auf der Strasse hat dadurch fast nur Nachteile.
Ich lach mich hier gerade wieder krumm. Die Begriffe "Mittelstand" und "bürgerlich" sind doch für die "Volksparteien" schon lange nicht mehr was sie für die Mehrheit des Volkes sind.

Die Grünen als ideologiefreie Ablasshändler "gutes Gewissen gegen Staatssekretärsposten", zu den Linken fällt mir da nix ein.
"Grüne, FDP-Wähler mit Gewissen." (Zitat: Volker Pispers)

Mit einem bedingungslosem Grundeinkommen könnte man sich zB. Mindestlöhne sparen, wenn niemand mehr gezwungen ist, zu unwürdigen Bedingungen zu arbeiten.
Er hat Jehova gesagt! Steinigt ihn!

Mal ernsthaft, der FDP geht es doch nicht um Freiheit im weitesten Sinn. Der FDP geht es um Freiheit wenn man was hat und die Freiheit es zu behalten. Risiken dürfen gern sozialisiert werden, haben wir bei den Bankstern gesehen. Wo kämen wir denn hin wenn durch ein bedingungsloses Grundeinkommen die Zwänge für die Prolls wegfielen? Weiß man doch schon lange daß die nur nicht mit Geld umgehen können und man mit ehrlichen Mitteln und Fleiß reich werden kann. Also bitte ...

(Bei den C-Parteien sieht es ja nicht anders aus. Glücklicherweise steht das C für einen Begriff der Dank des Buches auf dem er basiert in jeder nur denkbaren Art und Weise ausgelegt werden kann. Deswegen bin ich auch schon über die Forderung hinweg die sollten ihre Cs abgeben.)

Schön, dass du es ansprichst. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass es kein unendliches Wachstum geben kann. Was sagt uns das über unser Wirtschaftssystem?
Nunja, das Wirtschaftssystem basiert schonmal auf den falschen Voraussetzungen. Natürliche Ressourcen sind deutlich unterbewertet. Deren Verschmutzung (Luft, Wasser) ist auch eine Form des Verbrauchs (Erze, Salze, Öl, Gas) und sollte damit gleichen Regeln unterliegen. Aber auch die "Verbrauchsressourcen" sind unterbewertet. Sieht man am Thema AKW ja auch sehr schön. Die Endlagerung wird als Problem ausgeblendet. Das (angeblich) vernachlässigbare Restrisiko - trotz Unbeherrschbarkeit im Falle eines Eintretens - ebenso.

Man setzt auf Leiharbeiter, das kommt die Betriebe einfach billiger und zwar auf Kosten der Arbeitnehmer.
Heh, Fließbandsysteme sind geil, das haben seit McDonalds auch andere begriffen! Man nehme: ein ausgeklügeltes System ohne Platz für Kreativität. Ausgebildete Leute braucht man nicht und wenn dann bitte auf dem Lohnniveau eines Unausgebildeten. So, jetzt noch alles so zerstückeln daß jeder nur vordefinierte und leicht erlernbare Handgriffe machen muß - voila, das Ideal ...

In Sachen Gesundheitspolitik steuern wir auch auf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu, was ich für mehr als bedenklich halte.
Wie jetzt, steuern drauf zu?

Aber besser ist eigentlich das Chinesische Modell was die Ärzte angeht (meine persönliche Meinung, hat nix mit der FDP-Position zu tun): Hier werden Ärzte nach Leistung bezahlt. Und zwar bekommen die Geld, wenn ihre Patienten *nicht* krank werden und wenn sie nach einer Krankheit oder einem Unfall *schnell* wieder Gesund werden. Je öfter und je länger die Patienten eines chinesischen Arztes krank sind, desto weniger verdient er.
Das System wäre jetzt aber auch wieder doof für die FDPler, die sich ja bereitwillig von der Pharmalobby ... lassen.

Möglicherweise müßte dann die Wirksamkeit von Medikamenten nachgewiesen werden. Vielleicht noch von Leuten die sich nicht von der Pharmalobby ... lassen.

Heute doktort der Arzt dem gegenüber lieber etwas länger an Dir rum, weil er dann nämlich mehr abrechnen kann...
Jetzt verstehe ich warum die Ärzte sich immer soviel Zeit lassen und nicht hektisch darauf gucken bei den gesunden Dauergästen zu sparen um bei den echten Problemfällen mal etwas mehr Zeit zu haben. Wir haben ja quasi schon Kommunismus im Gesundheitssystem. Diese Gleichmacherei, unerträglich!

Jo. Dann haben wir mit einem Schlag 80 Millionen arbeitslose, die ein Bedingungsloses Grundeinkommen fürs Faulenzen beziehen. Erm.. woher sagtest Du nochmal soll das Geld dafür kommen?
Ach, diese wunderbare Ignoranz. Da fällt mir gerade das Lied "Annabelle" von Reinhard Mey ein, aber leider reimen sich "Annabelle" und "Phoenix" nicht. Ich denke du bist in Wirtschaftsfragen nicht ganz unbeleckt? Seltsam, daß du das behauptest, dich aber offenbar nicht mal mit Theorien über deinen ideologischen Tellerrand hinaus beschäftigt hast. Ansonsten wüßtest du nämlich, daß es finanzierbar ist (und wie), und daß die meisten Menschen sich selbst verwirklichen wollen, weswegen sie nicht untätig ihren (dann wohl kurzen) Wohlstand genießen würden. Auch wüßtest du dann, daß nachweislich die meisten Menschen auf die Frage "Was würden Sie dann machen?" antworten, daß sie weiter arbeiten gehen wollen und daß sie dennoch mehrheitlich (irgendwo um die 90% wenn ich mich recht entsinne) von anderen annehmen, daß sie dies dann nicht täten. Das sagt also mehr über unsere von (fehlendem und enttäuschtem) Vertrauen geprägte Gesellschaft aus, als über die Machbarkeit ...

Aber keine Angst, jeder noch so kleine Arbeitgeber wird sich dagegen stemmen, denn dadurch würde ja die Abhängigkeit der Arbeitnehmer von den Arbeitgebern aufgeweicht. Aber manche Unternehmer haben dennoch schon begriffen, daß das System Sinn macht und wieso. Bei den andern dauert's halt etwas länger. Geldelite ist eben nicht gleich Bildungselite - und wenn man ständig sein Geld zählen muß, hat man ja keine Zeit zum Lesen von Büchern (auch wenn das Geld da wäre).

Das mit den Leiharbeitnehmern wäre anders, wenn das qualifizierte Personal durch geringere Lohnnebenkosten billiger wäre. Denn das leistet letztlich dann doch mehr als ein Leiharbeiter.
Das ist der Teil in Diskussionen (auch denen wo man körperlich anwesend ist), wo ich mich immer daran erinnere, daß ich ja Pazifist bin.

Du meinst also, daß die ganzen ollen faulen Säcke von Proleten etwas Anreiz brauchen arbeiten zu gehen und daß Leiharbeit die Lösung sei? Gut, laß dir von einem, dessen Vater die meiste Zeit seit der Wende Leiharbeiter war, gesagt sein, daß sich Leiharbeit sicher für die Firmen rechnet und da sowohl für die Leihnehmer als auch die Leiharbeitsfirmen, für den Arbeitnehmer aber nicht.

Mein Vater kurvte jahrelang durch Deutschland zu seinem Arbeitsplatz. Selbstverfreilich nur alle paar Wochen, da ohne die Auslöse das ganze ein Minusgeschäft geworden wäre. Leider wurde es dann im Rückblick auch so ein Minusgeschäft, da die Wartung des Autos und so weiter ja nicht übernommen werden. Das Ansparen eines neuen Autos ist auch nicht drin. Also laß bitte einfach mal deine Sprüche und höre lieber ab und an Leuten zu die jenseits deines ideologischen Horizonts sind.

Was dann dazu führt, dass chronisch kranke nicht mehr behandelt werden?
Ich bitte dich. In einer "Leistungsgesellschaft" müssen solche Opfer gebracht werden. Vielleicht gibt es dann auch irgendwann staatliche Beihilfen zum selbstverantwortlichen Sterben?

Deutschland hatte sich in über 40 Jahren zum Mustersozialstaat entwickelt. Nirgendwo ging es den Leuten besser, der Wirtschaft und dem Mittelstand übrigens auch. Das wird nun in den letzten 10 Jahren konsequent in den Dreck getreten.
Ja komm, das ist jetzt unfair. Gibt doch keinen Anreiz mehr. Der pöhse Kommunismus (den Unterschied zum Sozialismus kennt doch eh kein Schwein) ist wech - dem haben wir's gegeben - und jetzt brauchen wir doch nicht mehr beweisen warum der Kapitalismus besser ist. Das wissen wir ja jetzt alle und deswegen können wir ruhig auch wieder ein wenig in Richtung Feudalismus gehen.

Ihr kommt leider vom Thema ab. Das entwickelt sich hier leider im Moment zu einem Thema pro/contra FDP. Ursprünglich ging es aber um Atomstrom.
... und Demokratie. Diskussionen entwickeln sich. Ein Unding. Ich stelle fest, daß die Moderatoren in der DP sich im echten Leben nie mit Freunden, Familie oder Kollegen zu Diskussionen zusammenfinden - geschweige denn mit "Feinden", da sie ansonsten ja wüßten, daß Diskussionen sich von einem Thema weg- und dann oft auch wieder hinbewegen

Reicht es nicht, daß die Kategorie schon Klatsch und Tratsch heißt?

Ich als Thread-Verursacher habe die Bezeichnung aber nicht ausgesucht.
Eine bessere Bezeichnung wäre vielleicht "Realpolitik und Demokratie".
Jedenfalls sind die proklamierten Ziele der politischen Parteien und deren Umgang damit im politischen Leben durchaus diskutabel. Notfalls in einem neuen Thema.
Jipp.

Ob solche Themen in ein Programmierforum gehören, ob es klug ist, gewachsene Gemeinsamkeiten auf dem politischen Altar zu opfern, sei dahingestellt.
Könnt ihr das nicht trennen? Dann frage ich mich echt wie ihr zum Recht auf freie Meinungsäußerung Anderer steht ... mich fröstelt's grad.

In diesem Sinne, guts Nächtle
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)

Geändert von Assarbad (16. Mär 2011 um 02:43 Uhr) Grund: Schraibfäler :)