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FreePascal / Lazarus
 
#680

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 5. Apr 2011, 12:59
Wären wir bei dem rot/grünen Plan geblieben, wäre Japan doch trotzdem passiert und wir hätten doch trotzdem reagieren müssen. Was hat das jetzt mit der Laufzeitverlägerung zu tun?
Sag mal, bist du eigentlich doof? Natürlich wäre Japan trotzdem passiert. Das liegt daran, dass die Japaner für ihre Energiewirtschaft selbst zuständig sind. Genau wie wir für unsere. Der Atomausttieg in Deutschland hat doch in der Sache überhaupt nichts mit Japan zu tun.

Aber: Wäre Japan bis zu dem Erdbeben aus der Atomenergie ausgestiegen, wäre es nie zur Katastrophe gekommen. Solange wir nicht ausgestiegen sind, existiert bei uns ebenfalls die Gefahr, dass es zu einem Super-GAU kommt. Das ist nicht erst seit Japan bekannt, aber vorher wurden ja alle, die davor gewarnt haben, ignoriert.

Die Japaner haben genau den gleichen Fehler gemacht wie „wir“, nämlich sich die Risiken schöngeredet. Wir haben jetzt den endgültigen Beweis, dass das der falsche Weg war, und du willst einfach so weitermachen?

Dass man mal eben auf einen Schlag alle AKW abschalten kann, halte auch ich für unrealistisch, und genau so hat es auch die Rot-Grüne Fraktion damals gesehen, als sie den Atomausstieg beschlossen hat. Deshalb war es ja so geplant, dass die AKW schrittweise vom Netz gehen.

Nur durch Schwarz-Gelb wurde dies verhindert. Das ist nur wenige Monate her – und jetzt, wo empirisch bewiesen ist, dass die Warnungen der Atomkraftgegner doch nicht so weit hergeholt sind, wie man es gerne allen hätte glauben machen wollen, ist man in der Klemme und versucht die Rolle rückwärts, indem man eine diesmal wirklich überstürzte, teuren und unrealistische AKW-Abschaltung vorschlägt.

Genau das, was man der von der Opposition beschlossenen Atomausstieg jahrelang zu Unrecht vorgeworfen hat, macht man jetzt also selber (bzw. man tut so).

Das ist an Heuchelei nicht mehr zu überbieten.