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Perlsau
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#49

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 09:24
Offenbar hatte der Kunde im vorliegenden Fall (der nicht meiner war) eben keinen Wunsch nach einem Servicevertrag formuliert, sondern einfach Updates für umsonst verlangt.
Er kann verlangen, was er will. Ob er es dann bekommt, ist eine andere Sache.
Mir ging es darum aufzuzeigen, wie scham- und rücksichtslos zahlreiche "Geschäftsleute" agieren. O-Ton von QuickAndDirty:

Zitat von QuickAndDirty:
Updates: Wieso sind Updates einer Software nicht umsonst? "Ich er erhlate von allen unseren Programmen regelmäßig updates nur von ihrer Firma kommt nichts..." wir: "die können sie kaufen"
Kunde: "Das sehe ich nicht ein, das ist ja eine Unverschämtheit, da haben wir uns wohl falsch entschieden." wir: "Tut mir leid, aber sie arbeiten doch sicher auch nicht umsonnst."
..."Wenn ich erst ein Pflichtenheft erstellen muß, hab ich das in der Zeit, die ich dazu brauche, selber programmiert.", hat z.B. der letzte Kunde behauptet.
Meine Antwort: "Find ich toll. Dann machen Sie das."
Es geht hier nicht um Schlagfertigkeit oder darum, passende Entgegnungen zu finden. Wenn du es dir leisten kannst, einen Auftrag abzulehnen, weil der Kunde rumzickt, ist das schön für dich. Ich kann mir das nicht leisten. Mit meinem Stundenlohn von derzeit 50,- Euro komme ich gerade mal so über die Runden. Alleine die Krankenkasse kostet mich ein Vermögen. Zusammen mit Miete, Strom und Heizung gebe ich gut 80 Prozent meiner Einnahmen wieder aus. Mir bleibt zum Leben nicht mehr als ein Hartz-IV-Empfänger hat. Das ist die Schweinerei!

...daß ein Inder nur 5 Euro pro Stunde verlangen würde, räumte dann allerdings ein, daß die telefonische Übermittlung der Projektanforderungen nach Indien, noch dazu in englisch, sehr schwierig und anstrengend sei ...
Meine Antwort: "Find ich eine tolle Idee." Keine Angst: Das mit den "Indern" funzt nicht. Bei Programmierern aus anderen Ländern schon eher, aber welcher Endkunde will sich das ans Bein binden.

Die kommen sowieso wieder auf Dich zurück.
Nein, tun sie nicht!

...meinte nur lapidar, jaja, dafür werde ich dann extra bezahlt.
Erstelle eine schriftliche "Mehrung" (Überschrift: Mehrung zu Auftrag XY, Beschreibung der Zusatzfunktion, Preis, "Damit erhöht sich das Gesamtauftragsvolumen um XY Euronen") und lass den Kunden das unterzeichnen. Wo ist das Problem? Nach Unterschrift wird implementiert.
Du hast gut Reden. Wie bereits erwähnt, kann ich es mir nicht leisten, einen Auftrag zu verlieren. Ich kann nicht mal klagen, wenn ich nicht bezahlt werde, weil mir dazu die Mittel fehlen. Weder kann ich mir einen Anwalt leisten noch die Reisekosten für einen Gerichtstermin am Kundenwohnort aufbringen. Die Kunden wissen das! Genau deshalb machen die mit unsereins, was sie wollen. Das ist politisch so gewollt!

Jeder Kunde wird verstehen, das mehr Leistung auch mehr Geld bedeutet. Er versucht natürlich, wenig auszugeben, ist ja klar. Er versteht oft auch nicht, das eine Zusatzfunktion viel aufwändiger ist, als er sich das denkt. Das ist auch klar.
Deine Aufgabe ist es, ihm das verständlich zu machen und so zu agieren, das er dir vertraut und vor allen Dingen: vertrauen kann.
Wo lebst du denn? Phantasierst hier herum, als wäre die Welt, insbesondere die Geschäftswelt, der wunderbarste Spielplatz, logisch einwandfrei zu erfassen und logischen Argumenten zugänglich. Die meisten meiner Kunden verstehen das eben nicht, wenn ich für jede Leistung Geld verlange. Schon den Versuch, mich gleich mal zu duzen, muß ich hinnehmen, will ich den Kunden nicht verärgern. Du darfst mir glauben, daß ich damit jahrelange Erfahrung habe und nicht aus dem hohlen Bauch heraus schreibe (was bei dir offensichtlich der Fall ist).

Übrigens: Man kommt immer so rüber, wie man sich gibt (Stichwort: "unterprivilegiert")
Laß doch bitte deine Küchenpsychologie dort, wo sie hingehört: in deinem Kopf. Du glaubst doch nicht wirklich, daß ich mich einem Kunden als unterprivilegiert präsentiere? Die Verwendung dieses Adjektivs diente allein der Illustration herrschender Verhältnisse. Davon abgesehen würde ich mich strafbar machen, wenn ich akademische Titel zu Unrecht führen würde oder wenn ich eine lange Liste von erfolgreichen Projekten angebe, die nicht existieren. Ich finde deine Ansichten hier mehr als fehlgeleitet!
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