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Zurück Delphi-PRAXiS Softwareentwicklung im Allgemeinen Projektplanung und -Management Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

Ein Thema von RWarnecke · begonnen am 21. Jul 2011 · letzter Beitrag vom 11. Aug 2011
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Perlsau
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#41

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 28. Jul 2011, 11:06
1. Es muss natürlich zunächst eine Anforderungsanalyse erstellt werden. Die kostet Geld, der Kunde hat den Vorteil, das er weiss, was es gibt und was er will. Er ist nach dieser Arbeit weiterhin frei in der Wahl des Auftragnehmers.
2. Dann wird ein Pflichtenheft erstellt. Die enthält nur die wichtigen Funktionen. Die kostet Geld, aber der Kunde hat den Vorteil, das er nun weiss, was er bekommt. Er ist nach dieser Arbeit weiterhin ....
3. Nun wird ein Prototyp erstellt, damit später bloß nichts schiefgeht. Das kostet Geld, aber der....
4. Dann wird die erste Grundversion erstellt. Kostet natürlich.
5. Änderungen, die natürlich nicht in der Spec stehen, fließen hier ein. Kostet natürlich wieder Geld.....
6. Dokumentation und Training sind auch wichtig.... Autsch, kostet.
7. Nun kommt der Appetit beim Essen, also will der Kunde noch eine Zusatzfunktion. Entweder anfixen oder gleich abkassieren...
usw. usw. usw.

Jeder Schritt wird mit dem Kunden besprochen und separat abgerechnet. Er hat jederzeit den Überblick, was Du leistest und was er bekommt. Er kann jederzeit aussteigen und den Auftragnehmer wechseln, denn alles ist dokumentiert. Nennt sich Transparenz und sorgt für Kommunikation auf Augenhöhe.
Dem pflichte ich ohne Wenn & Aber bei! Kunden, die sich weigern, ein Pflichtenheft erstellen zu lassen oder mit mir gemeinsam zu erstellen, tun dies nicht, wie sie meist vorgeben, weil sie keine Zeit hätten oder weil sie es nicht für nötig halten, sondern einzig aus dem Grund, sich Optionen auf kostenfreie zuvor nicht vereinbarte Features freizuhalten. Auf solche Sachen lasse ich mich nicht mehr ein, denn am Ende war immer ich der Dumme, der erstens für umme gearbeitet hatte und sich zweitens nach Abbruch aller Kontakte zu einem solchen Kunden nachträglich noch juristischer Bedrohungen ausgesetzt sah. Beim letzten Kunden (ein Programmierer mit großem Kundenstamm, dem er ein einziges Projekt verkauft) kamen keine Drohungen, denn der wußte, daß ich bereits zuviel über ihn weiß

Für die Abwärtsspirale bist Du selbst verantwortlich, ebenso wie für den (fehlenden) Respekt auf Kundenseite.
Nicht jeder ist ein guter Verkäufer.
Auch das stimmt: Hat man einmal damit angefangen, sich billig zu verkaufen, wolle alle, die davon gehört haben, ein Stück von deinem preiswerten Fleisch kosten.
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QuickAndDirty

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Delphi 12 Athens
 
#42

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 10. Aug 2011, 10:14
Kunden wollen immer Individualsoftware für Standardsoftware-Kosten.

Und wir fahren da auch die Salami Taktik, wenn wir uns verkalkuliert haben oder ein Kunde argumentiert das irgend etwas NICHT vereinbartes ja implizit enthalten sein muss, machen wir das auch umsonnst...wenn er noch nicht bezahlt hat...
Hat er bezahlt werden alle nachfolgenden Feature Request mit einem Bonus-Preis versehen, wenn er vorher was für Umme bekommen hat!
Besonder nervig sind Kunden die einem den Einkauf als Ansprechpartner vorsetzen...die wollen sich dann immer für ihren AG profilieren und tricksen ohne ende um noch was implizit im Projekt enthalten zu sehen...

Das letzte mal meinte ein Chef von einer großen Aktiengesellschaft, der persönlich ein feature bestellt hat....das ich ihm das hätte garnicht verkaufen dürfen, weil ich hätte sehen müssen das das so wie er das gerne hätte, für die nicht nutzbar wäre (er wollte nur ein paar Daten ausgewertet haben die deren Mitarbeiter leider seit 5 jahren nicht sorgfältig einpflegen, weil sie bis dahin eher Kommentierenden charakter hatten....)
Dachte erst das war dann umsonnst, aber er hat es bezahlt....



Kaum ein Kunde will dafür bezahlen das man sich mal mit allen stakeholdern zusammen setzt und ein Pflichtenheft formuliert...ich meine das kann je nach projekt auch echt sehr lange dauern.
Der letzte Kunde meinte das könne er selbst besser...:
Das ergebniss waren 2 DinA Seiten mit Stichpunkten......
Er meinte noch die letzte Firma hätt ihn ja voll über den Tisch gezogen und für selbstverständlche Funktionen immer wieder Geld verlangt.....lol...
ODER
Updates: Wieso sind Updates einer Software nicht umsonst? "Ich er erhlate von allen unseren Programmen regelmäßig updates nur von ihrer Firma kommt nichts..." wir: "die können sie kaufen"
Kunde: "Das sehe ich nicht ein, das ist ja eine Unverschämtheit, da haben wir uns wohl falsch entschieden." wir: "Tut mir leid, aber sie arbeiten doch sicher auch nicht umsonnst."

oder wie schnell Kunden und Händler mit der Floskel "mal eben" (=gratis) sind...
"können sie nicht mal eben noch dies und jenes ändern/einbauen"...
*machen sie es doch MAL EBEN selbst*
Andreas
Monads? Wtf are Monads?

Geändert von QuickAndDirty (10. Aug 2011 um 10:17 Uhr)
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Perlsau
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#43

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 10. Aug 2011, 19:11
Kunden wollen immer Individualsoftware für Standardsoftware-Kosten.
Offenbar haben diese Kunden keinen blassen Schimmer vom Aufwand, der für eine funktionierende Softwareentwicklung betrieben werden muß. Man muß denen erklären, daß Standardsoftware hunderte oder tausende Mal verkauft wird und allermeist von Softwarehäusern mit entsprechendem Etat entwickelt wird. Ein Freelancer bzw. freiberuflicher Datenbankentwickler muß alleine von seinen Einnahmen leben und hat meist nicht das Kapital, monatelang ohne Einkommen zu arbeiten. Ich frage den Kunden dann immer, was er glaubt, wie lange er wohl diese von mir entwickelte Software einsetzen wird und wieviel Zeit sie ihm pro Tag einspart.

Und wir fahren da auch die Salami Taktik, wenn wir uns verkalkuliert haben oder ein Kunde argumentiert das irgend etwas NICHT vereinbartes ja implizit enthalten sein muss, machen wir das auch umsonnst...wenn er noch nicht bezahlt hat...
Hat er bezahlt werden alle nachfolgenden Feature Request mit einem Bonus-Preis versehen, wenn er vorher was für Umme bekommen hat!
Und damit hat der Kunde am Ende weniger Kontrolle über die Entwicklungskosten als mit seinem unqualifizierten Kontrollwahn.

Besonder nervig sind Kunden die einem den Einkauf als Ansprechpartner vorsetzen...die wollen sich dann immer für ihren AG profilieren und tricksen ohne ende um noch was implizit im Projekt enthalten zu sehen...
Mich nerven jene Kunden am meisten, die selbst Software-Entwickler sind und Aufträge an Freelancer zu Angstelltenpreisen vergeben wollen. "Nein, ich stelle keinen ein, aber 50 Euro die Stunde sind entschieden zu viel!" Hast ja gelesen, was mein letzter Kunde am Ende für 25 Tage à 10 Stunden letztendlich an mich zu zahlen bereit war: 300 Euro!!! Ich hab natürlich sofort jeden weiteren Kontakt abgebrochen.

Das letzte mal meinte ein Chef von einer großen Aktiengesellschaft, der persönlich ein feature bestellt hat....das ich ihm das hätte garnicht verkaufen dürfen, weil ich hätte sehen müssen das das so wie er das gerne hätte, für die nicht nutzbar wäre (er wollte nur ein paar Daten ausgewertet haben die deren Mitarbeiter leider seit 5 jahren nicht sorgfältig einpflegen, weil sie bis dahin eher Kommentierenden charakter hatten....)
Dachte erst das war dann umsonnst, aber er hat es bezahlt....
Die spinnen echt! Erwartet man von dir neben dem Programmieren auch noch Gedankenlesen?

Kaum ein Kunde will dafür bezahlen das man sich mal mit allen stakeholdern zusammen setzt und ein Pflichtenheft formuliert...ich meine das kann je nach projekt auch echt sehr lange dauern.
Der letzte Kunde meinte das könne er selbst besser...:
Das ergebniss waren 2 DinA Seiten mit Stichpunkten......
Er meinte noch die letzte Firma hätt ihn ja voll über den Tisch gezogen und für selbstverständlche Funktionen immer wieder Geld verlangt.....lol...
Es gibt keine selbstverständlichen Funktionen. Features werden vereinbart, entwickelt und bezahlt. Alles andere ist Betrug! Vor zwei Jahren hat mich mal ein angeblicher Versicherungstyp damit beauftragt, ihm ein kleines Tool für 500 Euro zu machen, das den Wert eines Hauses berechnen soll. Nachdem ich angefangen hatte, kam er beinahe täglich mit Zusatzfunktionen, die er nicht zusätzlich bezahlen wollte. Am Ende verlangte er, kurz bevor ich fertig war, den Quellcode. Da hatte ich gerade mal 100 Euro Vorschuß erhalten und sonst nichts. Nachdem ich die kostenlose Übersendung des Quellcodes verweigert hatte, stornierte er den Auftrag und drohte mir mit Anzeige, wenn ich die 100 Euro nicht sofort zurücküberweise. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt ca. 60 Stunden Programmierarbeit für ihn geleistet. Für eine Klage hätte ich nach Schleswig-Holstein reisen müssen, weil der Gerichtsstand sein Wohnort war.

ODER
Updates: Wieso sind Updates einer Software nicht umsonst? "Ich er erhlate von allen unseren Programmen regelmäßig updates nur von ihrer Firma kommt nichts..." wir: "die können sie kaufen"
Das war mit Sicherheit gelogen: Wenn ich Delphi update, kostet das genauso wie beim Update von Windows, Ms-Office, Corel und vielen anderen Programmen. Heute scheint Lügen zum guten Ton zu gehören, wenn's um's Geschäft geht ...

Kunde: "Das sehe ich nicht ein, das ist ja eine Unverschämtheit, da haben wir uns wohl falsch entschieden." wir: "Tut mir leid, aber sie arbeiten doch sicher auch nicht umsonnst."
oder wie schnell Kunden und Händler mit der Floskel "mal eben" (=gratis) sind...
"können sie nicht mal eben noch dies und jenes ändern/einbauen"...
*machen sie es doch MAL EBEN selbst*
Schnäppchenmentalität eben: Geiz ist geil! Ob ein Programmierer davon leben kann, was er produziert, schert die einen feuchten Dreck! Für mich sind das Menschen ohne Gewissen, die nur noch auf Gewinn aus sind und denen es völlig egal ist, ob sie damit irgend wen schädigen oder übervorteilen. Es sind nicht die globalen Konzerne und Banken, die Verbrechen verüben, sondern eine ganz bestimmte Sorte Mensch, die dahintersteht: Möglicherweise Soziopathen, denen jegliche Empathie abgeht:
http://gedankenfrei.wordpress.com/20...uskript-polit/
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Jacques Murell

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Turbo Delphi für Win32
 
#44

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 10. Aug 2011, 20:36
Zitat:
Das war mit Sicherheit gelogen: Wenn ich Delphi update, kostet das genauso wie beim Update von Windows, Ms-Office, Corel und vielen anderen Programmen. Heute scheint Lügen zum guten Ton zu gehören, wenn's um's Geschäft geht ...
Naja, dass was Du hier beschreibst sind ja Updates im Sinne von komplett neuen Programmversionen. Sicherheits- sowie minimale Neufunktionalitätsupdates liefern sowohl Microsoft, Corel sowie andere Softwareunternehmen idR komplett kostenfrei an die Kunden aus.

Wenn der Kunde so etwas wünscht, was hält dich davon ab mit dem Kunden einen Servicevertrag abzuschließen? Hat der Kunde ernsthaft Interesse an regelmäßigen Updates wird er einen solchen Vertrag auch in Betracht ziehen. Natürlich muss in diesem dann wieder genau geregelt werden, was Bestandteil der "Updates" ist.

Zitat:
Hast ja gelesen, was mein letzter Kunde am Ende für 25 Tage à 10 Stunden letztendlich an mich zu zahlen bereit war: 300 Euro!!! Ich hab natürlich sofort jeden weiteren Kontakt abgebrochen.
Ohne Frage ist das unschön, aber - ohne jetzt genauere Informationen über den Sachverhalt zu haben - warum machst du solchen Mist? Üblicherweise schließt man auch als Freier Mitarbeiter vor Beginn des Projektes einen Vertrag ab, in welchem Funktionsumfang sowie Vergütung eindeutig geklärt wird. Da kann ich Sachen wie "letztendlich war er bereit" nicht verstehen, sowas regelt man doch vorher!?

Zitat:
Die spinnen echt! Erwartet man von dir neben dem Programmieren auch noch Gedankenlesen?
Nein, aber versuch mal vorsichtig dich in die Person hinein zu versetzen. Das sind oft Menschen die von der Materie keine Ahnung haben und uns frei heraus sagen was sie haben wollen. Auftrag wurde erfüllt, dann hat die Person festgestellt das sein "Feature-Request" unsinnig war, er hat versucht beim Entwickler auf Dummfang zu gehen aber letztendlich (ich nehme an dank ordentlichen Verträgen) doch bezahlt. Ich sehe das kein Problem.

Zitat:
Nachdem ich angefangen hatte, kam er beinahe täglich mit Zusatzfunktionen, die er nicht zusätzlich bezahlen wollte. Am Ende verlangte er, kurz bevor ich fertig war, den Quellcode.
Bei einem ordentlichen Vertrag der geschlossen wird kann der Kunde nicht "mal eben ankommen" und Quellcode verlangen. Sowas regelt man doch vorher!

Zitat:
Ob ein Programmierer davon leben kann, was er produziert, schert die einen feuchten Dreck!
Willkommen in der freien Marktwirtschaft.
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Perlsau
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#45

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 03:51
Zitat:
Das war mit Sicherheit gelogen: Wenn ich Delphi update, kostet das genauso wie beim Update von Windows, Ms-Office, Corel und vielen anderen Programmen. Heute scheint Lügen zum guten Ton zu gehören, wenn's um's Geschäft geht ...
Naja, dass was Du hier beschreibst sind ja Updates im Sinne von komplett neuen Programmversionen. Sicherheits- sowie minimale Neufunktionalitätsupdates liefern sowohl Microsoft, Corel sowie andere Softwareunternehmen idR komplett kostenfrei an die Kunden aus.

Wenn der Kunde so etwas wünscht, was hält dich davon ab mit dem Kunden einen Servicevertrag abzuschließen? Hat der Kunde ernsthaft Interesse an regelmäßigen Updates wird er einen solchen Vertrag auch in Betracht ziehen. Natürlich muss in diesem dann wieder genau geregelt werden, was Bestandteil der "Updates" ist.
Offenbar hatte der Kunde im vorliegenden Fall (der nicht meiner war) eben keinen Wunsch nach einem Servicevertrag formuliert, sondern einfach Updates für umsonst verlangt.

Zitat:
Hast ja gelesen, was mein letzter Kunde am Ende für 25 Tage à 10 Stunden letztendlich an mich zu zahlen bereit war: 300 Euro!!! Ich hab natürlich sofort jeden weiteren Kontakt abgebrochen.
Ohne Frage ist das unschön, aber - ohne jetzt genauere Informationen über den Sachverhalt zu haben - warum machst du solchen Mist? Üblicherweise schließt man auch als Freier Mitarbeiter vor Beginn des Projektes einen Vertrag ab, in welchem Funktionsumfang sowie Vergütung eindeutig geklärt wird. Da kann ich Sachen wie "letztendlich war er bereit" nicht verstehen, sowas regelt man doch vorher!?
Wenn man als Nicht-Akademiker Software-Entwicklung anbietet, ist man nicht ausreichend privilegiert, um Forderungen zu stellen, die dem Kunden nicht behagen. Ich gerate häufig an solche Kunden, die weder bereit sind, ordentliche Verträge abzuschließen noch ein Pflichtenheft zu erstellen. "Wenn ich erst ein Pflichtenheft erstellen muß, hab ich das in der Zeit, die ich dazu brauche, selber programmiert.", hat z.B. der letzte Kunde behauptet. Ein anderer wies mich kürzlich darauf hin, daß ein Inder nur 5 Euro pro Stunde verlangen würde, räumte dann allerdings ein, daß die telefonische Übermittlung der Projektanforderungen nach Indien, noch dazu in englisch, sehr schwierig und anstrengend sei ...

Mit anderen Worten: Unterprivilegierte Entwickler wie ich, die nicht mit einem Uni-Abschluß und zahlreichen abgeschlossenen Projekten protzen können, erhalten sonst kaum Aufträge, wenn sie sich nicht auch auf solche Kunden einlassen.

Zitat:
Die spinnen echt! Erwartet man von dir neben dem Programmieren auch noch Gedankenlesen?
Nein, aber versuch mal vorsichtig dich in die Person hinein zu versetzen. Das sind oft Menschen die von der Materie keine Ahnung haben und uns frei heraus sagen was sie haben wollen. Auftrag wurde erfüllt, dann hat die Person festgestellt das sein "Feature-Request" unsinnig war, er hat versucht beim Entwickler auf Dummfang zu gehen aber letztendlich (ich nehme an dank ordentlichen Verträgen) doch bezahlt. Ich sehe das kein Problem.
Das Hineinversetzen in den Kunden und seine Wünsche ist bei unterprivilegierten Entwicklern Voraussetzung dafür, überhaupt Aufträge erhalten zu können. Ein in der Szene bekannter Entwickler mit einer langen Latte von Leistungsnachweisen kann Forderungen stellen - ich nicht.

Zitat:
Nachdem ich angefangen hatte, kam er beinahe täglich mit Zusatzfunktionen, die er nicht zusätzlich bezahlen wollte. Am Ende verlangte er, kurz bevor ich fertig war, den Quellcode.
Bei einem ordentlichen Vertrag der geschlossen wird kann der Kunde nicht "mal eben ankommen" und Quellcode verlangen. Sowas regelt man doch vorher!
Ja, es war vereinbart, ein Tool zu entwickeln, das diese Funktionalität bereitstellt, ohne Datenbank, ohne Speichermöglichkeit, wie ein Devisenrechner oder ein Maßeinheiten-Tool. Der Kunde hielt sich nicht daran, wollte ständig mehr. Meine Einwände wischte er weg oder meinte nur lapidar, jaja, dafür werde ich dann extra bezahlt. Solche Kunden haben aber gar nicht wirklich vor, zu bezahlen, sondern sind von vorne herein auf Betrug aus! Daran ändern auch deine Relativierungsversuche nicht das Geringste.

Zitat:
Ob ein Programmierer davon leben kann, was er produziert, schert die einen feuchten Dreck!
Willkommen in der freien Marktwirtschaft.
Die Freiheit, die hier gemeint ist, ist einzig die Freiheit des (wirtschaftlich) stärkeren. Es ist dieselbe Freiheit, die mit dem Wort "liberal" verschleiert wird, dieselbe Freiheit, die von der FDP (und natürlich allen anderen angepaßten Parteien) gefordert wird, dieselbe Freiheit, die die große Mehrheit für ihre Zwecke in Unfreiheit hält.
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Delphi-Laie

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Delphi 10.1 Berlin Starter
 
#46

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 06:07
Die Freiheit, die hier gemeint ist, ist einzig die Freiheit des (wirtschaftlich) stärkeren. Es ist dieselbe Freiheit, die mit dem Wort "liberal" verschleiert wird, dieselbe Freiheit, die von der FDP (und natürlich allen anderen angepaßten Parteien) gefordert wird, dieselbe Freiheit, die die große Mehrheit für ihre Zwecke in Unfreiheit hält.
Sicher, Freiheit ist zuvörderst die Freiheit des Geldes, die des Kapitals und der Kapitalisten. Das ist seit langem bekannt (Karl Marx). Diese Freiheit existiert sogar in kapitalistischen Diktaturen (mit gewissen Einschränkungen). Das neoliberalistisch-verlogene Geschwätz dient nur dazu, das zu verschleiern und zu euphemisieren (beschönigen).
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FredlFesl

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Delphi 2009 Enterprise
 
#47

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 09:30
Offenbar hatte der Kunde im vorliegenden Fall (der nicht meiner war) eben keinen Wunsch nach einem Servicevertrag formuliert, sondern einfach Updates für umsonst verlangt.
Er kann verlangen, was er will. Ob er es dann bekommt, ist eine andere Sache.

..."Wenn ich erst ein Pflichtenheft erstellen muß, hab ich das in der Zeit, die ich dazu brauche, selber programmiert.", hat z.B. der letzte Kunde behauptet.
Meine Antwort: "Find ich toll. Dann machen Sie das."

...daß ein Inder nur 5 Euro pro Stunde verlangen würde, räumte dann allerdings ein, daß die telefonische Übermittlung der Projektanforderungen nach Indien, noch dazu in englisch, sehr schwierig und anstrengend sei ...
Meine Antwort: "Find ich eine tolle Idee." Keine Angst: Das mit den "Indern" funzt nicht. Bei Programmierern aus anderen Ländern schon eher, aber welcher Endkunde will sich das ans Bein binden.

Die kommen sowieso wieder auf Dich zurück.

...meinte nur lapidar, jaja, dafür werde ich dann extra bezahlt.
Erstelle eine schriftliche "Mehrung" (Überschrift: Mehrung zu Auftrag XY, Beschreibung der Zusatzfunktion, Preis, "Damit erhöht sich das Gesamtauftragsvolumen um XY Euronen") und lass den Kunden das unterzeichnen. Wo ist das Problem? Nach Unterschrift wird implementiert.

Jeder Kunde wird verstehen, das mehr Leistung auch mehr Geld bedeutet. Er versucht natürlich, wenig auszugeben, ist ja klar. Er versteht oft auch nicht, das eine Zusatzfunktion viel aufwändiger ist, als er sich das denkt. Das ist auch klar.
Deine Aufgabe ist es, ihm das verständlich zu machen und so zu agieren, das er dir vertraut und vor allen Dingen: vertrauen kann.

Übrigens: Man kommt immer so rüber, wie man sich gibt (Stichwort: "unterprivilegiert")
Das Bild hängt schief.

Geändert von FredlFesl (11. Aug 2011 um 09:32 Uhr)
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Perlsau
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#48

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 10:04
Die Freiheit, die hier gemeint ist, ist einzig die Freiheit des (wirtschaftlich) stärkeren. Es ist dieselbe Freiheit, die mit dem Wort "liberal" verschleiert wird, dieselbe Freiheit, die von der FDP (und natürlich allen anderen angepaßten Parteien) gefordert wird, dieselbe Freiheit, die die große Mehrheit für ihre Zwecke in Unfreiheit hält.
Sicher, Freiheit ist zuvörderst die Freiheit des Geldes, die des Kapitals und der Kapitalisten. Das ist seit langem bekannt (Karl Marx). Diese Freiheit existiert sogar in kapitalistischen Diktaturen (mit gewissen Einschränkungen). Das neoliberalistisch-verlogene Geschwätz dient nur dazu, das zu verschleiern und zu euphemisieren (beschönigen).
Wenn du sagst, es sei bekannt, meintest du sicher nicht, daß dies allen bekannt wäre, denn dem ist wahrhaftig nicht so. Wäre diese Tatsache allen bekannt, würde die Masse der Wähler nicht immer wieder auf deren Sprüche hereinfallen. Daher muß ich davon ausgehen, daß lediglich Interessierte darüber bescheid wissen.
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Perlsau
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#49

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 10:24
Offenbar hatte der Kunde im vorliegenden Fall (der nicht meiner war) eben keinen Wunsch nach einem Servicevertrag formuliert, sondern einfach Updates für umsonst verlangt.
Er kann verlangen, was er will. Ob er es dann bekommt, ist eine andere Sache.
Mir ging es darum aufzuzeigen, wie scham- und rücksichtslos zahlreiche "Geschäftsleute" agieren. O-Ton von QuickAndDirty:

Zitat von QuickAndDirty:
Updates: Wieso sind Updates einer Software nicht umsonst? "Ich er erhlate von allen unseren Programmen regelmäßig updates nur von ihrer Firma kommt nichts..." wir: "die können sie kaufen"
Kunde: "Das sehe ich nicht ein, das ist ja eine Unverschämtheit, da haben wir uns wohl falsch entschieden." wir: "Tut mir leid, aber sie arbeiten doch sicher auch nicht umsonnst."
..."Wenn ich erst ein Pflichtenheft erstellen muß, hab ich das in der Zeit, die ich dazu brauche, selber programmiert.", hat z.B. der letzte Kunde behauptet.
Meine Antwort: "Find ich toll. Dann machen Sie das."
Es geht hier nicht um Schlagfertigkeit oder darum, passende Entgegnungen zu finden. Wenn du es dir leisten kannst, einen Auftrag abzulehnen, weil der Kunde rumzickt, ist das schön für dich. Ich kann mir das nicht leisten. Mit meinem Stundenlohn von derzeit 50,- Euro komme ich gerade mal so über die Runden. Alleine die Krankenkasse kostet mich ein Vermögen. Zusammen mit Miete, Strom und Heizung gebe ich gut 80 Prozent meiner Einnahmen wieder aus. Mir bleibt zum Leben nicht mehr als ein Hartz-IV-Empfänger hat. Das ist die Schweinerei!

...daß ein Inder nur 5 Euro pro Stunde verlangen würde, räumte dann allerdings ein, daß die telefonische Übermittlung der Projektanforderungen nach Indien, noch dazu in englisch, sehr schwierig und anstrengend sei ...
Meine Antwort: "Find ich eine tolle Idee." Keine Angst: Das mit den "Indern" funzt nicht. Bei Programmierern aus anderen Ländern schon eher, aber welcher Endkunde will sich das ans Bein binden.

Die kommen sowieso wieder auf Dich zurück.
Nein, tun sie nicht!

...meinte nur lapidar, jaja, dafür werde ich dann extra bezahlt.
Erstelle eine schriftliche "Mehrung" (Überschrift: Mehrung zu Auftrag XY, Beschreibung der Zusatzfunktion, Preis, "Damit erhöht sich das Gesamtauftragsvolumen um XY Euronen") und lass den Kunden das unterzeichnen. Wo ist das Problem? Nach Unterschrift wird implementiert.
Du hast gut Reden. Wie bereits erwähnt, kann ich es mir nicht leisten, einen Auftrag zu verlieren. Ich kann nicht mal klagen, wenn ich nicht bezahlt werde, weil mir dazu die Mittel fehlen. Weder kann ich mir einen Anwalt leisten noch die Reisekosten für einen Gerichtstermin am Kundenwohnort aufbringen. Die Kunden wissen das! Genau deshalb machen die mit unsereins, was sie wollen. Das ist politisch so gewollt!

Jeder Kunde wird verstehen, das mehr Leistung auch mehr Geld bedeutet. Er versucht natürlich, wenig auszugeben, ist ja klar. Er versteht oft auch nicht, das eine Zusatzfunktion viel aufwändiger ist, als er sich das denkt. Das ist auch klar.
Deine Aufgabe ist es, ihm das verständlich zu machen und so zu agieren, das er dir vertraut und vor allen Dingen: vertrauen kann.
Wo lebst du denn? Phantasierst hier herum, als wäre die Welt, insbesondere die Geschäftswelt, der wunderbarste Spielplatz, logisch einwandfrei zu erfassen und logischen Argumenten zugänglich. Die meisten meiner Kunden verstehen das eben nicht, wenn ich für jede Leistung Geld verlange. Schon den Versuch, mich gleich mal zu duzen, muß ich hinnehmen, will ich den Kunden nicht verärgern. Du darfst mir glauben, daß ich damit jahrelange Erfahrung habe und nicht aus dem hohlen Bauch heraus schreibe (was bei dir offensichtlich der Fall ist).

Übrigens: Man kommt immer so rüber, wie man sich gibt (Stichwort: "unterprivilegiert")
Laß doch bitte deine Küchenpsychologie dort, wo sie hingehört: in deinem Kopf. Du glaubst doch nicht wirklich, daß ich mich einem Kunden als unterprivilegiert präsentiere? Die Verwendung dieses Adjektivs diente allein der Illustration herrschender Verhältnisse. Davon abgesehen würde ich mich strafbar machen, wenn ich akademische Titel zu Unrecht führen würde oder wenn ich eine lange Liste von erfolgreichen Projekten angebe, die nicht existieren. Ich finde deine Ansichten hier mehr als fehlgeleitet!
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Jacques Murell

Registriert seit: 7. Jun 2010
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Turbo Delphi für Win32
 
#50

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 11:29
Zitat:
Wenn man als Nicht-Akademiker Software-Entwicklung anbietet, ist man nicht ausreichend privilegiert, um Forderungen zu stellen, die dem Kunden nicht behagen. Ich gerate häufig an solche Kunden, die weder bereit sind, ordentliche Verträge abzuschließen noch ein Pflichtenheft zu erstellen.
Ja aber du siehst ja was du davon hast solche Projekte ohne korrekte Verträge anzunehmen, quasi gar nichts.
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