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MichaelT

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Delphi 10.3 Rio
 
#86

AW: Delphi 10.2 LINUX Entwicklung

  Alt 25. Okt 2017, 18:47
Die 'monetäre' Sicht ist wohl relevant, eher seitens EMB, da nicht beliebige Preise erzielt werden können und der Rahmen deswegen zwangsläufig anders abgesteckt wird.

Das gilt für jedes Produkt. Du weißt ja nicht, ob du einen Chancenraum oder die Büchse der Pandora öffnest .

Richtig ist mal, dass jedes Produkt (Gut) isoliert betrachtet werden muss. In dem Sinne ist sogar Delphi Prof. genauso wie Delphi Enterprise ein anderes Gut auf jeden Fall.

Damit verbleibt eher die Entscheidung, was macht ein Benutzer von Delphi Prof. mit Delphi Linux Unterstützung ohne GUI. EMB wird das vermutlich eher wegen MS und Linux Subsystem machen. Borland ist und war ein MS Shop und das hat sich nicht geändert, egal wer wem welches Mascherl umhängt.

Der sog. 'Brötchengeber' wird sich nicht leicht tun. Der ist in Mitteleuropa, insbesondere in Deutschland, was Werkzeuge betrifft, halbwegs eingeschränkt. Delphi Enterprise zahlt sich sofort aus, sobald man sich Software für sich selbst schreibt und den ganzen Overhead (das war eben die Idee VB Rad) mit Entwicklern einspart. Aber keine Sorge auch in der Schweiz ist mit mehr als ein paar hundert EURO pro Jahr und Arbeitsplatz der Zenith eilig überschritten.

In dem Umfeld spielen zwei Erfahrungen aus den 90ern mit. Wenn Produkte teuer wurden, verschwanden sie damals eilig vom Markt und 1000 Leute mit der Hand graben zu lassen anstatt Bagger zu bemühen ist in unseren unsinnigen Modell der soz. Marktwirtschaft noch immer verlockend.

Es gab mal vor 2k Studien, dass ein IT Entwickler Arbeitsplatz mal (damals) mit ca. 12 EURO gerechnet werden muss.

Du kannst erst als Selbstständiger von RAD profitieren, da du an sich dein Einkommen frei kannst gestalten. Du hast den Privatkonsumenten und den Konsumenten deines 'Unternehmens'. Im nächsten Schritt profitierst du von der Vorwegnahme von Effizienzzugewinnen durch Arbeitsteilung im Unternehmen. Delphi verbindet dann doch noch den C/C++ Programmierer mit dem VB Programmierer, wenn man in der traditionellen Begriffswelt will verweilen.

Ich persönlich hätte auch mehr Freude mit Linux als mit Mac. Aber ich sowieso Zugriff auf FPC/Laz als Lösung aus der Free resp. Open-Source Welt und damit befriedigt den Teil ein anderes Delivery resp. Bewirtschaftungsmodell. GCC?

In anderen Teilen der Erde ist ein Delphi Enterprise Lizenz nicht wirklich teuer. Ein Auto in Singapur kostet mehr als ein Haus bei uns in Summe. Auch dein 'Brötchengeber' wird mal nach Taschlowitz fahren müssen.

Sobald ein Wirtschaftsbereich industrialisiert wird, liefert am Ende der Hersteller der Plattform die Werkzeuge genauso. Nicht da diese Unternehmen davon so begeistert wären, aber die haben gar keine Wahl. Ein digitales Gut ist in etwa zu sehen wie ein Gut der Realwirtschaft das praktisch jeden Kunden hat gefunden. Das wäre bei einer Wohnung der Zustand, dass du für eine schöne Wohnung soviel Miete müsstet zahlen, dass du dir keine Möbel mehr leisten kannst. Dann ist die Lösung aber nicht mehr Einkommen, sondern das Mobiliar wird reingestellt. Qualitatives Wachstum.

Kommt dir das bekannt vor? (GetIt).

Die DB Hersteller müssen genauso die .net Treiber liefern, obwohl die Logik sagt, dass der IDE Provider die Treiber liefert. Das wäre der 'normale' Weg.


Du argumentiert, keine Schelte, aus der Logik der Open Source Linux und Windows Welt im Rahmen beginnenden Industrialisierung der IT. Wir können uns viel wünschen, aber das Bundling des Produkts ist Sache von EMB. EMB weiß was die Kunden brauchen. Delphi Prof. Wartung selbst ist annähernd gratis, du zahlst für das Mehr rundherum.

Du bist aus Sicht der Rechnung deines Brötchengebers eher im Maschinenpark angesiedelt. Das wollen wenige Menschen wahrhaben. Die erfolgreiche Anwendung von Talent auf gegebenes Material im Rahmen der erworbenen Fähigkeiten (unter Zuhilfenahme von Werkzeugen) ist die Definition von Arbeit. Das ist im Industriemodell immer die Maschine. Wenn dein Brötchengeber eine IDE als Gemeinkosten auf der Kostenstelle anschaut rechnet er falsch. Aber das passiert in Österreich genauso noch ...

Aber keine Sorgen, die Pfennigfuchser regen sich bei 900 EURO jährlich für BW Entwickelerarbeitplatz Lizenzen auch schon auf. Es gibt zuwenige Unternehmer und zuviel in Miete hausender unselbstständig Erwerbstätige die eher für das liebe Geschau bezahlt werden.

Auf die Idee Delphi für Linux in die Prof. zu geben sind EMB Leute bestimmt von allein schon gekommen.

Die Diskussion gleitet jetzt so ein bissi ab. Der Kernpunkt meinerseits sollte eigentlich sein, dass der Linux-Compiler entweder in die Pro-Edition gehört oder der Mac-Compiler da raus und in die Enterprise. Ich seh es halt aus meiner bescheidenen Perspektive. Einerseits habe ich einen Compiler für eine Edeldödelkiste den ich nie brauche, andererseits könnt ich den Linuxcompiler gut brauchen und komm nicht ran weil mein Brötchengeber des anders (rein absolut monetär) sieht.

Und so ganz unrecht hat er ja nicht: Mit einer Subscription bekämen wir immer das frischeste Delphi. Ob wir das jedesmal installieren oder nicht sei mal dahin gestellt, aber es wäre ja blöd sich das auf Halde zu legen. Nur jedes (oder fast jedes) Delphi-Update zieht auch gleich wieder einen ganzen Rattenschwanz an Drittanbieter-Updates nach sich die ebenfalls wieder Kosten verursachen.

Vielleicht hat uns der Deutschland-Vertrieb ja auch nur schlechte Angebote gemacht? Jedenfalls lagen diese um einiges höher als die Zahlen die hier so kolportiert wurden. Egal. Ist wie es ist.

Liebe Marketing-Strategen von Embarcadero: Nehmt es einfach als Anregung, den Weg von Delphi Richtung Linux zu fördern und den Compiler in die Pro zu verlegen.
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