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Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

Ein Thema von messie · begonnen am 7. Dez 2010 · letzter Beitrag vom 6. Apr 2011
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MrSpock
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#1

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 11:06
Sein wir doch mal ehrlich, die Atom Befürworter hier tun ja gerade so als ob die Grünen alle AKWs auf einmal ausschalten wollen. Das ist ja gar nicht so, es sollen ja nur die alten und gefährlichen vom Netz. Das sind genau 8 Werke, die Uralt sind und sich technisch nicht mehr aufrüsten lassen. Und auch diese Werke wären zu ihrer normalen Lebensdauer ausgelaufen und nicht alle direkt abgeschaltet worden.

Komischerweise war dieser Weg ja während der Rot/Schwarzen Regierung noch der richtige und die CDU auch damit einverstanden. Ist doch irgendwie komisch wie schnell die ihre Meinung ändern.
Ich denke nicht, dass es so ist. Die Grünen kommen von der Anti AKW Bewegung und den Friedensdemonstranten. Von daher wollen sie natürlich alle AKWs abschalten. Nur haben sie als sie in der Regierung waren das natürlich nicht umsetzen können, weil sie dann zumindest mitverantwortlich auch für die Energieversorung waren. Interessant ist die Aussage, dass nur die "gefährlichen" vom Netz sollen. Hatte Trittin nicht damals genau die Pflicht, die gefährlichen sofort vom Netz zu nehmen. Hat er aber nicht! Weil auch in seiner Überprüfung offensichtlich die AKWs als sicher eingestuft wurden.

Die CDU hat in der großen Koalition natürlich wie die SPD Kompromisse schließen müssen und deshalb die teilweise Rücknahme der Verkürzung damals noch nicht umsetzen können.

Ich glaube aber auch, dass die "German Angst", wie sie im Ausland genannt wird, dazu führen wird, dass wir bestimmte AKWs früher als wirtschaftlich sinnvoll abschalten werden und, da wir als eine der führenden Wirtschaftsnationen weiter günstigen Strom benötigen, Atomkraft aus dem Ausland importieren werden. Sollten die Grünen an die Regierung kommen, werden sie vielleicht das auch noch zu verbieten versuchen. Haben sie auch dort Erfolg, werden wir als Wirtschaftsnation weit nach hinten fallen. Das wird Arbeitsplätze kosten, die Sozialausgaben steigern und unseren Staat massiv ändern. Ich weiß nicht, wer das will. Ich nicht!
Albert
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#2

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 11:18
Nur haben sie als sie in der Regierung waren das natürlich nicht umsetzen können, weil sie dann zumindest mitverantwortlich auch für die Energieversorung waren.
Habe ich etwas verpaßt? Der Atomkonsens (2002) fiel doch wohl in die Zeit ihrer Regierungsverantwortung, oder?

Interessant ist die Aussage, dass nur die "gefährlichen" vom Netz sollen. Hatte Trittin nicht damals genau die Pflicht, die gefährlichen sofort vom Netz zu nehmen. Hat er aber nicht! Weil auch in seiner Überprüfung offensichtlich die AKWs als sicher eingestuft wurden.
Und wenn's wieder paßt werden die Zwänge innerhalb einer Regierungskoalition dann wieder verteidigt, richtig?

früher als wirtschaftlich sinnvoll
Wirtschaftlich sinnvoll für wen? Den Energiekonzern oder die Volkswirtschaft?
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)
 
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#3

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 11:38
Nur haben sie als sie in der Regierung waren das natürlich nicht umsetzen können, weil sie dann zumindest mitverantwortlich auch für die Energieversorung waren.
Habe ich etwas verpaßt? Der Atomkonsens (2002) fiel doch wohl in die Zeit ihrer Regierungsverantwortung, oder?
Es ging um die Forderung alle AKWs sofort abzuschalten.

Interessant ist die Aussage, dass nur die "gefährlichen" vom Netz sollen. Hatte Trittin nicht damals genau die Pflicht, die gefährlichen sofort vom Netz zu nehmen. Hat er aber nicht! Weil auch in seiner Überprüfung offensichtlich die AKWs als sicher eingestuft wurden.
Und wenn's wieder paßt werden die Zwänge innerhalb einer Regierungskoalition dann wieder verteidigt, richtig?
Nein, bei Sicherheit gibt es keinen Spielraum für jeden Umweltminister. Hätten die Grünen "gefährliche" AKWs gefunden, hätten sie diese sofort abschalten müssen.

früher als wirtschaftlich sinnvoll
Wirtschaftlich sinnvoll für wen? Den Energiekonzern oder die Volkswirtschaft?
Für den Verbraucher, privat und natürlich auch Industrie. Die Autoindustrie in Deutschland ist sehr erfolgreich, braucht aber bezahlbare und zuverlässige Versorgung mit Strom.
Albert
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#4

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 12:08
Für den Verbraucher, privat und natürlich auch Industrie. Die Autoindustrie in Deutschland ist sehr erfolgreich, braucht aber bezahlbare und zuverlässige Versorgung mit Strom.
ah ja..

Und wer bezahlt noch mal die Endlagerung? Und wer bezahlt noch mal den Rückbau der AKWs?
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt...380194,00.html

Und wer bezahlt die Schäden bei einem Störfall? In Japan ist der Betreiber dran - nicht so in D. Sorry, aber wenn ich alle Risiken auf den Staat abwälzen kann, dann kann ich auch große Töne spucken...

und warum sorgt die Bundesregierung dann nicht mit einer winzig kleinen Anpassung eines Gesetzes dafür, dass wir Energie aus Wasserkraftwerken aus Norwegen bekommen? Billiger gehts nimmer: Selbst die Kosten für das Unterseekabel tragen die Projektbeteiligten....
 
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Assarbad

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#5

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 12:10
Nur haben sie als sie in der Regierung waren das natürlich nicht umsetzen können, weil sie dann zumindest mitverantwortlich auch für die Energieversorung waren.
Habe ich etwas verpaßt? Der Atomkonsens (2002) fiel doch wohl in die Zeit ihrer Regierungsverantwortung, oder?
Es ging um die Forderung alle AKWs sofort abzuschalten.
Okay, ich habe was verpaßt. Nämlich diese Forderung.

Es gibt Extremforderungen in allen Lagern. Aber das sind dann eben üblicherweise auch Randpositionen von Leuten am Rand.

Nein, bei Sicherheit gibt es keinen Spielraum für jeden Umweltminister. Hätten die Grünen "gefährliche" AKWs gefunden, hätten sie diese sofort abschalten müssen.
Okay, dann mal zur Begriffsklärung: ab wann siehst du ein AKW als gefährlich an? Beginnt das schon vor der Kernschmelze?

Ich denke, daß gerade Trittin trotz ideologischer Vorbelastung ziemlich realistisch da herangegangen ist. Und damals hat man im Hinblick auf das fortschreitende Alter eben auch eine Zunahme der Gefährlichkeit angenommen und entsprechend für die Zukunft eine Abschaltung einiger alter AKWs beschlossen. Nannte sich Konsens - zwischen AKW-Betreibern und Regierung/Staat. Wurde natürlich später wieder aufgehoben.

Für den Verbraucher, privat und natürlich auch Industrie. Die Autoindustrie in Deutschland ist sehr erfolgreich, braucht aber bezahlbare und zuverlässige Versorgung mit Strom.
Bezahlbar ist ein gutes Stichwort. Nur wann fangen wir an die Folgekosten durch die Nutzung einer Technologie die wir eben nicht komplett beherrschen mit einzurechnen? Endlagerung ist da nur ein Thema, wenn auch sicher das kostspieligste. Aber seit den 1970ern als die letzte Teilbindung des Geldes an Edelmetalle aufgehoben wurde, haben die Politiker eben gelernt wie man Kosten auf die Zeit nach der eigenen Karriere verlegt - das gilt auch für Atomenergie-Folgekosten.

Sorry, aber wenn ich alle Risiken auf den Staat abwälzen kann, dann kann ich auch große Töne spucken...
Wobei ja jemand dieser "Lösung" zustimmen mußte.
Oliver
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Geändert von Assarbad (15. Mär 2011 um 12:15 Uhr)
 
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#6

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 12:29
Sorry, aber wenn ich alle Risiken auf den Staat abwälzen kann, dann kann ich auch große Töne spucken...
Wobei ja jemand dieser "Lösung" zustimmen mußte.
Lobbyarbeit in Kombination mit unfähigen oder korrupten Politikern macht’s möglich
 
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#7

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 12:49
@MrSpock: Du musst aber bedenken, dass es bei gewissen Sachen kein Risiko geben darf.
Bei einem richtigen Atomunfall sind die Folgen eben nicht so einfach zu beheben.
Nach einer Bombenexplosion kann man wieder aufräumen, selbst nach einem Biowaffenangriff kann man alle Schädlimge wieder vernichten, aber Plutonium, das überall verteilt ist, das kann man nicht beseitigen. Da hilft nur abwarten (ein paar Mio. Jahre)
 
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AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 12:56
@MrSpock: Du musst aber bedenken, dass es bei gewissen Sachen kein Risiko geben darf.
Bei einem richtigen Atomunfall sind die Folgen eben nicht so einfach zu beheben.
Nach einer Bombenexplosion kann man wieder aufräumen, selbst nach einem Biowaffenangriff kann man alle Schädlimge wieder vernichten, aber Plutonium, das überall verteilt ist, das kann man nicht beseitigen. Da hilft nur abwarten (ein paar Mio. Jahre)
Leider nur zu wahr!
Gruß
K-H
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#9

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 12:59
Es gibt kein kein Risiko. Ich dache ich hätte das schon relativ früh in der Diskussion deutlich angesprochen. Ausnahmslos jede Technologie birgt unbekannte und unbezifferbare Risiken. Geothermie ist zum Beispiel potentiell richtig gefährlich. Da kann mehr passieren als einem Lieb sein kann.

Im übrigen war die Dekontamination des Plutoniums bei Tschernobyl auch 'nur' eine Sache von einem 10cm-Erdaushub. Das ist teuer und aufwändig und man hat hinterher ne Menge kontaminierter Erde, aber wenn die weggeräumt ist ist der Platz ohne weiteres wieder bewohnbar, weil das stark strahlende Zeug halt weg ist.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
 
Lemmy

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AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:04
@MrSpock: Du musst aber bedenken, dass es bei gewissen Sachen kein Risiko geben darf.
das sehe ich nicht so, denn dann wären wir nicht von den Bäumen herunter gekommen. Was meiner Meinung aber nicht sein darf: Wenn es Alternativen gibt, die nach derzeitigem Wissen besser sind (wobei besser schon wieder nach den eigenen VOrlieben gewichtet werden kann) muss man diese Alternativen in Betracht ziehen bzw. die Technik entsprechend umrüsten. Ohne wenn und aber. Aber nicht diese neue bessere Technik per Gesetz und mit Tricks verhindern damit die alte unsichere Technik weiterhin betrieben werden kann

Bei den AKWs läuft das aber ganz anders - hier geht es nur um die Bilanz der Eigentümer. Und um auf den Punkt bzgl. der Umschichtung der Restlaufzeit von einem neuen AKW auf ein altes AKW ist damit einleuchtend zu erklären: So lange das AKW läuft macht es Gewinn. Wenn es nicht mehr am Netz ist und zurück gebaut werden muss, dann schlägt das ein großes Loch in die Bilanz des Eigentümers, was zu sinkenden Kursen an den Börsen und damit verbunden zu sinkenden Einkommen der Entscheider führt. Also werden die einen Teufel tun und ein AKW abzuschalten: Das soll dann doch der Nachfolger machen...

GRüße
 
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