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Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

Ein Thema von messie · begonnen am 7. Dez 2010 · letzter Beitrag vom 6. Apr 2011
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alzaimar
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#1

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 07:00
Ich habe gerade das hier gefunden. So viel zum Thema: "AKWs abschalten = Stromknappheit".

Wusste gar nicht, das es hier offensichtlich doch einige BILD-Leser gibt.
"Wenn ist das Nunstruck git und Slotermeyer? Ja! Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput!"
(Monty Python "Joke Warefare")
 
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#2

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 07:56
Ich weiß ja nicht genau, was du mit dem verlinkten Artikel sagen willst!?

Fakt ist, dass wir nicht sofort aus der Atomkraft aussteigen können, wenn wir keine massiven Auswirkungen auf unsere Industrie haben wollen. Fakt ist auch, dass wir zu bestimmten Zeiten Energie aus dem Ausland importieren müssen, weil wir lokal sonst nicht genügend Strom hätten. Mit jedem abgeschalteten Atomkraftwerk steigt die Importnotwendigkeit. Für die Basisversorgung müssen dann noch Kraftwerke auf Basis fossieler Brennstoffe gebaut werden. Alternativ können wir die Produktion und Dienstleistungen reduzieren. Ich bin mir sicher, dass es für eine ganze Reihe von Bürgern noch ein erstauntes Erwachen geben wird, wenn klar wird, welche Konsequenzen ein Atomausstieg hat.
Albert
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idefix2

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#3

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 11:40
Zitat:
wenn wir keine massiven Auswirkungen auf unsere Industrie haben wollen
No, beim Abschalten der 7 Uraltkraftwerke sind jedenfalls die angedrohten "massiven Auswirkungen auf unsere Industrie" nicht aufgetreten. Wahrscheinlich wird jetzt zu Spitzenzeiten etwas (mehr) Strom importiert. WTF?

Und für alle, die vom billigen Atomstrom träumen, eben auf der Gevestor.de Seite gelesen:
Tepco kann die Kosten für den SuperGau in Fukushima nicht mehr stemmen. Die Rettung ist jedoch schon in Sicht: der japanische Energiekonzern soll verstaatlicht werden. Die Schadenersatz-Zahlungen von Tepco hat somit der japanische Steuerzahler zu tragen.

Man kann nicht genug betonen, dass die Kraftwerksbetreiber NICHT ANNÄHERND HINREICHEND VERSICHERT sind, weil allein die notwendigen Versicherungsprämien den Strom so teuer machen würden, dass es sich nicht mehr rechnet. Das gilt in Europa ebenso wie in Japan. Jeder Autofahrer braucht eine angemessene und gar nicht billige Haftpflichtversicherung, sonst bekommt er kein Kennzeichen. Die AKW Betreiber sparen sich das dank entsprechenden Lobbying.

Geändert von idefix2 ( 1. Apr 2011 um 11:43 Uhr)
 
Lemmy

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#4

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 11:44
No, beim Abschalten der 7 Uraltkraftwerke sind jedenfalls die angedrohten "massiven Auswirkungen auf unsere Industrie" nicht aufgetreten. Wahrscheinlich wird jetzt zu Spitzenzeiten etwas (mehr) Strom importiert. WTF?
??? Wohl eher etwas weniger Strom exportiert....
 
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#5

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 12:52
Es ist immer schon interessant wie nach Gefühlslage argumentiert wird.

Wir produzieren ca. 650TWh Strom, davon ca. 150TWh aus Atomkraft sind also etwas mehr als 23%.

Wir haben im Jahre 2010 etwa 20TWh mehr exportiert als importiert. Damit wurden ca. 3% des insgesamt produzierten Strom exportiert. Wollte man das nur auf die Kernenergie betrachten, sind es rund 13% des produzierten Kernenergie. Wenn man also die Kernenergie abschaltet fehlen ca. 130TWh bei 0 TWh Export. D.h. wir müssten 130 TWh importieren. Das ist jetzt mal auf ganz Deutschland bezogen. In einzelnen Bundesländern ist die Situation noch unterschiedlich. So haben wir im Süden Deutschlands (BaWü) ca. 50% Kernenergie am Stromverbrauch.
Albert
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#6

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 13:07
Wir haben im Jahre 2010 etwa 20TWh mehr exportiert als importiert. ... Wenn man also die Kernenergie abschaltet fehlen ca. 130TWh bei 0 TWh Export. D.h. wir müssten 130 TWh importieren.
Das ist aber jetzt auch eine Milchmädchenrechnung. Denn diese 130 TWh können größtenteils durch heimische Kraftwerke produziert werden. Und zwar durch Kraftwerke die Aufgrund des Tagespreis einfach nicht kostengünstig genug Produzieren können und deshalb nur als Mittel/Spitzenlastkraftwerke tätig sind. Ob jedoch und wieweit ein auf Jahressicht ausgeglicher Stromex/importsalto vorliegt und auch die Eigenversorgung zu Spitzenseiten (Kalte Winternächte ohne PV und Wind) im Notfall möglich wäre (wenn trotzt "viel Geld" die Nachbarländer keinen Strom liefern) muss genau berechnet werden.

Bei den bisherigen 8 AKW's sehe ich kein Problem. Das sofortige komplette Abschlalten wird nicht möglich sein. Aber waren wir 5-10 Jahre so wird das wieder anders aussehen.
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#7

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 13:20
Wir haben im Jahre 2010 etwa 20TWh mehr exportiert als importiert. ... Wenn man also die Kernenergie abschaltet fehlen ca. 130TWh bei 0 TWh Export. D.h. wir müssten 130 TWh importieren.
Das ist aber jetzt auch eine Milchmädchenrechnung. Denn diese 130 TWh können größtenteils durch heimische Kraftwerke produziert werden. Und zwar durch Kraftwerke die Aufgrund des Tagespreis einfach nicht kostengünstig genug Produzieren können und deshalb nur als Mittel/Spitzenlastkraftwerke tätig sind. Ob jedoch und wieweit ein auf Jahressicht ausgeglicher Stromex/importsalto vorliegt und auch die Eigenversorgung zu Spitzenseiten (Kalte Winternächte ohne PV und Wind) im Notfall möglich wäre (wenn trotzt "viel Geld" die Nachbarländer keinen Strom liefern) muss genau berechnet werden.

Bei den bisherigen 8 AKW's sehe ich kein Problem. Das sofortige komplette Abschlalten wird nicht möglich sein. Aber waren wir 5-10 Jahre so wird das wieder anders aussehen.
OK, ich habe bei den 130 TWh nicht berücksichtigt, in wie weit man durch weiteres "Hochfahren" von anderen Kraftwerken einen Teil davon noch aufbringen kann. Das sind aber nur wenige Prozente. Ich werf mal so 10 gefühlte TWh in den Raum (ich hab dazu nämlich keine Zahlen ). 10 TWh wären schon eine gigantische Menge. Also bleiben noch 120 TWh, die fehlen würden.
Albert
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#8

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 13:18
Es ist immer schon interessant wie nach Gefühlslage argumentiert wird.
Dir ist ja schon klar das Verbrauch und Produktion von Strom nur wenig miteinander zu tun haben?
Und je nach Kostenlage wird Strom importiert oder eben ein Kraftwerk angeworfen. Oder wenn mein Strom gutes Geld einbringt, dann wird produziert was die Kraftwerke hergeben.

Übrigens das ist recht interessant.
Demnach würde im Bayern eher Strom aus Österreich importiert, als Strom aus Schleswigholstein.

Gruß
K-H
Programme gehorchen nicht Deinen Absichten sondern Deinen Anweisungen
R.E.D retired error detector
 
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#9

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 13:23
Es ist immer schon interessant wie nach Gefühlslage argumentiert wird.
Dir ist ja schon klar das Verbrauch und Produktion von Strom nur wenig miteinander zu tun haben?
Und je nach Kostenlage wird Strom importiert oder eben ein Kraftwerk angeworfen. Oder wenn mein Strom gutes Geld einbringt, dann wird produziert was die Kraftwerke hergeben.

Übrigens das ist recht interessant.
Demnach würde im Bayern eher Strom aus Österreich importiert, als Strom aus Schleswigholstein.

Gruß
K-H
Nein, ist mir nicht klar. Für mich gibt es da einen fundamenten Zusammenhang. Denn es kann nur verbraucht werden, was auch produziert wird.

Aber ich bin ja von dem produzierten Mengen ausgegangen und habe den Netto-Export genannt. Der Rest wurde in Deutschland verbraucht.
Albert
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guinnes

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#10

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 1. Apr 2011, 12:00
Man kann nicht genug betonen, dass die Kraftwerksbetreiber NICHT ANNÄHERND HINREICHEND VERSICHERT sind, weil allein die notwendigen Versicherungsprämien den Strom so teuer machen würden, dass es sich nicht mehr rechnet.
Zitat:
Eine Studie der Bundesregierung kam zu dem Ergebnis, dass bei einem schweren Kernschmelzunfall in einem deutschen Atomkraftwerk mit Schäden von bis zu 5500 Milliarden Euro zu rechnen wäre. Das Forum ökologische Sozialwirtschaft errechnete sogar Schäden von mehr als 11.000 Milliarden Euro. Gerade stehen müssen die Atomkraftwerksbetreiber aber für lediglich 2,5 Milliarden Euro. Das heißt, dass die Bevölkerung nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell das volle Risiko eines Atomunfalls trägt.
Aus : http://www.atomhaftpflicht.de/

Um die 2,5 Milliarden, mit denen die Atomkraftwerksbetreiber haften müssen ins Verhältnis zu setzen :
RWE zahlt für 2010 1.867.454.844,50 € an Dividende an seine Aktionäre
Glückauf

Geändert von guinnes ( 1. Apr 2011 um 12:03 Uhr)
 
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