Hi,

ich möchte in einem Programm die Möglichkeit einbauen, Mietverträge über einen beweglichen Gegenstand von kurzer Überlassungsdauer vom Mieter elektronisch unterschreiben zu lassen.
Das ganze soll rein stationär stattfinden, also wird keine App oder Ähnliches benötigt.
Die Anbindung sollte entweder über USB am PC oder mittels WLAN (notfalls auch BT) erfolgen, und das Gerät sollte über eine Stifteingabe verfügen.

Da ich noch keine Erfahrung mit solchen Geräten habe erst einmal hier die Frage, ob jemand sowas mal in einem Programm realisiert hat, und / oder Erfahrung im Handling oder der Einbindung solcher Geräte in Software oder mittelständischen Unternehmen hat.

Gedacht habe ich an Signotec-Geräte, da a) diese auch Delphi-Beispiele für die Verwendung der API liefern, b) die Geräte eine professionellen Eindruck machen und b) Google mich darauf bestoßen hat.

Wichtig für mich wäre, dass mittels Hash oder irgendeiner Signatur der Zusammenhang und die Gültigkeit der Unterschrift und des Dokuments sichergestellt und nachvollziehbar ist, und innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen zumindest mal bei kurzweiligen Mietverträgen oder Quittierung von Übergaben eine gewissen Bestand hat.

Vielen Dank im Voraus

Rechtsgültigeelektronische Signaturen sind ein ganz eigenes Thema.

Soll das ein Massenprodukt werden oder wird die Software nur einmal erstellt? Im zweiten Fall würde ich Dir die Lizensierung von digiSeal Office [1] empfehlen. Da ist ein SDK / DLL bei jeder Vollversion dabei das auch von Delphi aus ansprechbar ist. Damit kannst Du zum einen rechtskonforme * Signaturen erstellen, zum Anderen aber auch, so wie Du das willst Signaturpads etc. verwenden.

cu Hajö



[1] https://www.secrypt.de/produkte/digiseal-office/

*Damit Du 100 % ig auf der sicheren Seite bist bräuchte der Unterzeichner eine Signaturkarte (oder Personalausweis m. Signaturfunktion). Seit einem Jahr gilt in D bzw. in der EU aber auch die EIDAS welche auch andere Lösungen erlaubt.

Danke für die Hinweise.

Eine Chipkartenlösung kommt aufgrund der Kundschaft nicht in Frage. Und per Personalausweis, da reagierten die meisten eher komisch, zumindest wenn es darum geht elektronische Daten davon zu lesen.

Bei Signotec schreiben die im FAQ, dass deren Geräte und Verfahren auch rechtlicher sind. Was das aus technischer Sicht bei Sigotec bedeutet habe ich noch nicht herausgefunden.

Zur Zeit läuft das so, dass ein Mietvertrag erstellt wird. Dieser wird ausgedruckt, vom Kunden Unterschrieben und am Ende wieder eingescannt. Das Ganze bei Rückgabe auch. Die dabei entstehenden Belege werden abgeheftet. So entstehen über die Zeit ganze Ordner voll mit Papier, dass irgendwann entsorgt wird, aber ansonsten niemand mehr in die Hand nimmt. Das will ich in einer der nächsten Versionen aber elektronisch anbieten.
Was die Rechtssicherheit angeht, so bedürfen diese Verträge noch nicht mal zwingend der Schriftform und wären sogar in mündlich Form rechtlich bindend, wobei es dann aber schwer wird den Beweis zu erbringen.

Es handelt sich um ein branchenspezifisches Massenprodukt und nicht um einen einzelnen Kunden.
Je nachdem, wie das am Ende aussieht, kommt das gleiche Verfahren auch noch bei der Quittierung von Warenerhalt zum Einsatz.

Wenn es dir nur darum geht eine handschriftliche Unterschrift als Datenpunkte und dann später als Bild/Vektorgrafik zu haben, reicht doch ein simples Pad mit Stift als Mausergänzung bzw. Ersatz.
Ggf. kannst du noch die Windows eigene Funktionalität implementieren.
Siehe hier ab Beitrag 10:
http://www.delphipraxis.net/192146-s...uf-tablet.html

Wenn du bisher auch keine elektronische Signatur oder ähnliches benötigst, sondern das Ganze bisher mit drucken und scannen abfackelst, dann brauchst du das künftig auch nicht.

Zitat von Hobbycoder:

Eine Chipkartenlösung kommt aufgrund der Kundschaft nicht in Frage. Und per Personalausweis, da reagierten die meisten eher komisch, zumindest wenn es darum geht elektronische Daten davon zu lesen.

Bei Signotec schreiben die im FAQ, dass deren Geräte und Verfahren auch rechtlicher sind. Was das aus technischer Sicht bei Sigotec bedeutet habe ich noch nicht herausgefunden.

Rechtssicher lässt sich unterschiedlich interpretieren. Bis Juli 2016 * war einer händischen Unterschrift gleichgestellt nur die "qualifizierte elektronische Singatur". Das funktioniert derzeit nur mit Smart-Cards mit Signaturfunktion (Signaturkaren, Personalausweis) und ist in bestimmten Bereichen (z.B. Abfallnachweiswesen) sogar vorgeschrieben.

Das heißt aber nicht das andere Signaturformen verboten wären, sondern nur das andere Signaturen je nach Komplexität und Anforderungen, evtl. eine etwas geringere Beweiskraft haben. Für "Otto-Normal" Verträge etc. werden die von Dir favorisierten Pads vermutlich ohne Probleme reichen, aber erfahren wirst Du das erst wenn es tatsächlich mal durch einen Richter entschieden wird.

Wenn Du noch ein wenig sicherer gehen willst lässt Du den Kunden mit Stift und den Vertreter/Verkäufer etc. ggf. zusätzlich mit Karte unterschreiben, dann "bürgt" der Verkäufer quasi dafür das der Kunde auch wirklich der ist der er sein soll.


cu Ha-Jö


http://www.gesetze-im-internet.de/sigv_2001/

* Seit Juli 2016 ist die EIDAS in Kraft und die erlaubt auch andere Signaturformen bzw. verpflichtet D andere Signaturformen anzuerkennen. Allerdings gibt es in Deutschland noch nicht viele EIDAS konforme Produkte (ich kenne eines) und unkompliziert sind die auch nicht. Prinzipiell müsste aber die östereichische Handy Signatur auch in D anerkannt werden.