Was nervt euch so, während der Programmierung oder so allgemein

[Namenloser]

Was mich extrem nervt, sind sinnlose, automatische „Style-Checks“ beim Programmieren.

Z.B.: „Catching 'Exception' is not allowed“ oder „Switch statement without default case“. Ich bin immer noch der Programmierer, und ich sage, hier ist es sinnvoll. Als Hinweis wäre es ja noch okay, aber ich muss den automatischen Check bestehen, sonst kann ich meine Lösung nicht mal einreichen!

[Furtbichler]

Das nennt sich Stringenz und ist im Team unabdingbar. Halte und befolge die Regeln einfach. Sie sind wichtig und sinnvoll. So wird sich dein Kollege immer fragen, wieso gerade bei diesem Switch/Case kein Default vorhanden ist. Du weißt das ja, weil Du dir was dabei gedacht hast. Aber dein Kollege verplempert sinnlose Zeit, weil er deinen Gedankengang nachvollziehen muss. Und kommentiert hast Du deinen Gedankengang ja sowieso nicht. Und wenn, ist der Kommentar bestimmt nicht mehr aktuell.

Also: Halte dich an die Regeln und alle werden davon profitieren. Aber hinterfrage sie ruhig, damit Du verstehst, wozu sie da sind.

PS: Reputation bekommt man übrigens nicht dadurch, das man selbstbestimmt programmiert und der Herr über das Refacoring ist, sondern dadurch, das man Code so produziert, das die Kollegen andächtig durch die Zähne pfeifen und dich um Autogramme bitten. Na ja, eher so: Deine Kollegen werden bei sich bei deinem Code nicht ganz so oft die Haare ausreißen (sog. "WTF-Koeffizient")

[Namenloser]

Ich achte sehr drauf, dass mein Code gut lesbar ist, aber zu starre Regeln behindern die Lesbarkeit bei mir eher.

Bei dem Switch behandle ich z.B. jeden Fall eines Enums. Da jetzt einen leeren default-case reinzupacken finde ich ein viel größeres WTF als gar kein default.

Das ist so, als würde man bei jedem if einen else-Block zwingend vorschreiben...

Man könnte höchstens eine Exception drin werfen, für den Fall, dass das Enum erweitert wurde und die Stelle nicht angepasst wurde – das hatte ich in Erwägung gezogen –, aber dann meckert der Checkstyle auch wieder rum, weil die nicht abgefangen wird , und ich müsste in jedes Glied der Aufrufkette ein throws packen, wo man sich beim Lesen dann erst recht fragen würde: WTF? Warum wirft das denn ausgerechnet die Exception?

[Furtbichler]

Zitat von NamenLozer:

Bei dem Switch behandle ich z.B. jeden Fall eines Enums.

Ohne default: Neuer Enum-Wert => peng (bzw. unbehandelter Case).

Es gibt natürlich Regeln, die sind zu starr. Aber so unleserlich wird der Code ja nun nicht, wenn Du ein 'default' in dein Switch reinpackst...

Übrigens: Man gewöhnt sich dran. Mir sind die vielen Verbesserungen, die mir das Code-Refactoring von VS vorschreibt, auch manchmal zu pingelig, aber, menno, ehrlich: WTF.

Viel schlimmer als diese Kinkerlitzchen sind -und damit wären wir beim Thema-

CODE VON KOLLEGEN (oder der eigene) DER SO SCHROTTIG IST DAS MAN GEHIRNKRÄTZE BEKOMMT.

So, das musste mal raus

[Codehunter]

Zitat von Furtbichler:

CODE VON KOLLEGEN (oder der eigene) DER SO SCHROTTIG IST DAS MAN GEHIRNKRÄTZE BEKOMMT

Da häng ich gleich noch einen dran: "Optimierter" JavaScript-Code, schön zusammengestaucht, ohne Formatierung und mit möglichst kurzen Variablennamen aus höchstens zwei Buchstaben. Angeblich alles um Traffic zu sparen, aber dann auf der selben Webseite ein 12-MB-Flashfilmchen.

Der eigentliche Grund ist doch Code-Cloaking, nur will das anscheinend keiner offen zugeben weils verpönt ist. Ich finde es vorallem schwachsinnig weil es JS-Codeformatter gibt die einem das wieder schick zurückformatieren (bis auf sinnvolle Variablennamen versteht sich). Also finde ich es ziemlich Assi *MIR* die Mühe zuzumuten, so einen "optimierten" Code wieder zu "deoptimieren" um ihn zu verstehen.

Typischer Fall von rektaler Augenoperation.

[mentaltec]

Hi,

kann man eigentlich im Objektinspektor zu einer Eigenschaft springen, deren Namen man kennt? Bisher such ich immer alles durch; entweder nervt der Objektinspektor oder meine Unfähigkeit ... oder Beides

[uligerhardt]

Zitat von mentaltec:

kann man eigentlich im Objektinspektor zu einer Eigenschaft springen, deren Namen man kennt? Bisher such ich immer alles durch; entweder nervt der Objektinspektor oder meine Unfähigkeit ... oder Beides

In diesem Falle ist's nicht der OI : Mit Tab kannst du zwischen den beiden Spalten hin- und herspringen. In der Namensspalte funktioniert inkrementelle Suche.

[p80286]

Zitat von Codehunter:

Da häng ich gleich noch einen dran: "Optimierter" JavaScript-Code, schön zusammengestaucht, ohne Formatierung und mit möglichst kurzen Variablennamen aus höchstens zwei Buchstaben.

Zumindestens die älteren werden sich an die "Turbo Pascal" erinnern. Da wurde in bester Basicmanier aneinandergeklatscht bis die 80 Stellen voll waren. Zumindestens die Variablennamen waren zwischen 3 und 5 Stellen lang. Und wenn ich heute geposteten Source-Code mit

Delphi-Quellcode:

var
  x,y,z,position,reclong,counter : integer;

sehe frag ich mich schon ob die Zeit stehen geblieben ist.

Gruß
K-H

[BUG]

Zitat von Codehunter:

Da häng ich gleich noch einen dran: "Optimierter" JavaScript-Code, schön zusammengestaucht, ohne Formatierung und mit möglichst kurzen Variablennamen aus höchstens zwei Buchstaben.

Dieser Code ist ja auch nicht zum Lesen bestimmt. Du ließt schließlich auch nicht mit einem Hex-Editor in PE-Dateien und beschwerst dich, dass es kein Assemblercode ist.

Wenn man die 262kB von jQuery mit den minimierten 90,45kB vergleicht, scheint es zu nützen Einer der Gründe, warum window als Parameter an die Funktion übergeben wird, soll sein, dass es damit in der Funktion minimiert werden kann.

Bei JavaScript ist entscheident, dass die Quellen schnell geladen werden, damit die Funktionalität möglichst schnell zur Verfügung steht. Das ist völlig unabhängig vom fetten Flash-Video (=> Daten).