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Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

Ein Thema von messie · begonnen am 7. Dez 2010 · letzter Beitrag vom 6. Apr 2011
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Phoenix
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#1

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 21:47
Wir haben hier 17 AKW, kein Erdbeben, kein Tsunami, keinen Vulkanausbruch
Nicht das Erdbeben führt zum kritischen Zustand sondern das fast alle Notstromsystem versagt haben (ok, der Tsunami hat sie lahm gelegt).
Die AKW waren auf ein Beben von 7,2 auf der Richterskala ausgelegt. Das hätten die Systeme wohl ausgehalten. Wahrscheinlich auch noch ein paar Nachkommastellen mehr. Dass wenn da mit 8,8 bis 9,0 eines der stärksten Erdbeben die überhaupt je gemessen wurden knappe 80km entfernt dann einen 10-Meter Tsunami drauft wirft etwas kaputt geht, was auch mehrfach redundant ausgelegt ist, ist nicht überraschend. Wir sind uns hoffentlich einig dass die Systeme nicht alle gleichzeitig versagt hätten wenn die nicht vorher so massiv durchgeschüttelt und nass gemacht worden wären, oder?
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
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#2

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 21:50
Die AKW waren auf ein Beben von 7,2 auf der Richterskala ausgelegt. Das hätten die Systeme wohl ausgehalten.
*8.2
Wir sind uns hoffentlich einig dass die Systeme nicht alle gleichzeitig versagt hätten wenn die nicht vorher so massiv durchgeschüttelt und nass gemacht worden wären, oder?
Wir sind uns hoffentlich einig, dass es außer einem Erdbeben und einem Tsunami unendlich Ursachen für einen Stromausfall geben kann...
 
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#3

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 21:52
Zitat von NamenLozer:
Wir sind uns hoffentlich einig, dass es außer einem Erdbeben und einem Tsunami unendlich Ursachen für einen Stromausfall geben kann...
Das hätte den Dieselgeneratoren für die Notkühlung aber nicht weh getan.
Marc
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die 10. summt die Melodie von Tetris... | Wenn das die Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück! | engbarth.es
 
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#4

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 21:58
Zitat von NamenLozer:
Wir sind uns hoffentlich einig, dass es außer einem Erdbeben und einem Tsunami unendlich Ursachen für einen Stromausfall geben kann...
Das hätte den Dieselgeneratoren für die Notkühlung aber nicht weh getan.
Auch da gibt es zig Ursachen, warum die Dinger versagen können, weil sie entweder einfach kaputt sind, oder es nicht genug Treibstoff gibt, oder ganz einfach die Stromleitungen defekt sind, auch dann bringen die Dinger gar nichts. Nicht zu vergessen menschliches Versagen usw...

In Japan wollte man das Kühlsystem nach meiner Information nach dem Ausfall der Batterien übrigens eigentlich mit einem mobilen Generator aufrecht erhalten, aber es fehlte ein passendes Stromkabel. Also, du siehst, auch solche banalen Dinge sind möglich.
 
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#5

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 21:59
Die alten auf 7,2. Die neueren auf 8 komma irgendwas. Aber das ist letzlich egal.
Und ein Stromausfall an sich ist kein Problem. Im Falle eines Stromausfalls gibt es Generatoren. Als Backup für diese noch Batterien. Auch bei uns. Dass alle Redundanzen gleichzeitig Ausfallen ist ungeheuer unwahrscheinlich. Bei uns, genauso wie in Japan.

In Falle Japan war es jetzt leider genau so unwahrscheinlich wie ein 9.0er Erdbeben in Kombination mit einem riesigen Tsunami. Es ist ungeheuer unwahrscheinlich, aber leider passiert.
In unserem Fall wäre es wahrscheinlich genau so unwahrscheinlich wie ein Flugzeug auf ein AKW fällt. Seit Freitag sind unsere AKW kein Stück unsicherer geworden als sie es bis jetzt waren. Aber seit Freitag nutzen alle möglichen politischen Kräfte diese Situation aus, um über UNSERE AKW zu streiten, anstelle den Japanern zu helfen, die im Moment neben ihren havarierten AKW noch ganz andere, massive Probleme haben. Unsere AKW werden nicht heute, nicht morgen und nicht übermorgen explodieren, aber den Menschen dort muss JETZT geholfen werden.
Sebastian Gingter
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#6

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 22:05
... Als Backup für diese noch Batterien. Auch bei uns.
Ich habe heute (oder war es gestern ... ) Nachmittag in einer ARD Phoenix-Reportage eine Aussage gehört, dass die Batterien in hiesigen, älteren Atomkraftwerken ca. für 2 Stunden die Kühlung aufrecht halten können - in Fukushima 1 dagegen 8 Stunden - soviel zur Sicherheit unserer älteren AKWs (es gibt wahrscheinlich noch mehr solcher Punkte, daher der letzte Teil des Satzes).

Update: hab mich wieder etwas genauer erinnert, es war heute Nachmittag in Phoenix
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Geändert von littleDave (13. Mär 2011 um 22:09 Uhr)
 
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#7

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 22:16
Die Batterien sind als Backup für die Generatoren gedacht, und diese können Tagelang laufen. Die zwei Stunden wären für den Fall gedacht, dass die Generatoren nicht rechtzeitig wieder betankt werden können und erst betankt werden wenn sie schon leer sind sind. Innerhalb von zwei Stunden ist aber normalerweise zusätzlich auch der Einsatz mobiler Generatoren sichergestellt. Aber das ist eine ganz andere Problematik. Wenn wir die Batterien wirklich irgendwann brauchen haben wir schon ein ganz anderes Problem, und das wird hoffentlich nie eintreten.

Mir ist wichtig, dass wir uns - vielleicht sogar mit japanischer Besonnenheit - kritisch, aber informiert damit auseinandersetzen, in welchen Zeitraum wir den vollständigen Ausstieg aus der Atomkraft schaffen können ohne damit zu viel zu riskieren - in sicherheitstechnischer als auch in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Es müssen alternative Energiequellen zur Verfügung stehen, es muss ausreichende Transfermöglichkeiten geben, es muss ein vernünftiger Lastenausgleich her. Das geht nicht von heute auf morgen, und wir können da auch in zwei oder drei Wochen noch drüber diskutieren ohne dass wir hier bei uns gleich alle sterben.

Nur in Japan gibt es heute Probleme, heute sitzen hunderttausende auf der Strasse, leiden, müssen versorgt werden. und auch im Südwesten sind sie nicht sicher weil ihnen dort der Himmel auf den Kopf fällt den der Shinmoedake hoch wirft. Und es wäre schön wenn wir uns heute um die *wirklichen* Probleme kümmern würden und dann, wenn diese im Griff sind *dann*, vielleicht etwas weniger emotional, unsere eigenen nicht ganz so dringenden Probleme angehen.
Sebastian Gingter
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#8

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 22:38
Die Batterien sind als Backup für die Generatoren gedacht, und diese können Tagelang laufen. Die zwei Stunden wären für den Fall gedacht, dass die Generatoren nicht rechtzeitig wieder betankt werden können und erst betankt werden wenn sie schon leer sind sind. Innerhalb von zwei Stunden ist aber normalerweise zusätzlich auch der Einsatz mobiler Generatoren sichergestellt. Aber das ist eine ganz andere Problematik. Wenn wir die Batterien wirklich irgendwann brauchen haben wir schon ein ganz anderes Problem, und das wird hoffentlich nie eintreten.
Also 2 Stunden finde ich für solch eine kritische Angelegenheit doch sehr gering. Das "Normalerweise" zieht hier meiner Meinung nach nicht, da ein Störfall bzw. ein Unfall in einem AKW nicht als "Normal" angesehen werden kann. Da darf nicht gegeizt werden. Wenn ein Windrad umfällt, ist das zwar nicht schön, aber das Gebiet ist danach noch bewohnbar. Nach einem AKW-Unfall ist die Umgebung stattdessen (je nach Ausmaß) für sehr lange Zeit nicht bewohnbar. Zudem kommen noch extreme Schäden an Mensch und Natur. Da sollte man bei den "Backup"-Strategien nicht kleckern sondern klotzen.

Mir ist wichtig, dass wir uns - vielleicht sogar mit japanischer Besonnenheit - kritisch, aber informiert damit auseinandersetzen, in welchen Zeitraum wir den vollständigen Ausstieg aus der Atomkraft schaffen können ohne damit zu viel zu riskieren - in sicherheitstechnischer als auch in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Es müssen alternative Energiequellen zur Verfügung stehen, es muss ausreichende Transfermöglichkeiten geben, es muss ein vernünftiger Lastenausgleich her. Das geht nicht von heute auf morgen, und wir können da auch in zwei oder drei Wochen noch drüber diskutieren ohne dass wir hier bei uns gleich alle sterben.
Da stimme ich dir vollkommen zu - ein überhasteter Ausstieg schadet eher als das er nützt. Aber die vor kurzem beschlossene Laufzeitverlängerung ist ein falsches Signal. Es ist schwer Alternativen zu finden, da ein AKW nun mal extrem viel und vor allem konstant Energie erzeugt. Aber das die wirklich alten Meiler jedoch weiter am Netz bleiben ist falsch. Es ist ja auch nicht so, dass nur die Regierung und die Energieversorger in der Bringschuld sind. Der Verbraucher muss endlich auch zum Energiesparen gebracht werden. Wenn der allgemeine Verbrauch weniger stark steigen würde, wäre es wahrscheinlich einfacher, alte AKWs vom Netz zu nehmen. Aber die Verbrauchen wollen zwar saubere und sichere Energie, aber sie wollen halt auf den Luxus der Festtagesbeleuchtung in allen Räumen ihrer Häuser nicht verzichten.

1999, nach der oben verlinkten Liste. Aber man sieht dass die deutschen und japanischen AKW im Gegensatz zu den anderer Länder doch offenbar ziemlich ungestört ihre Arbeit verrichten.
Ich möchte auf keinen Fall den schwarzen Peter an die Wand malen, aber bei einem weiteren Zwischenfall in Three Mile Island ist es für ein für geisteskrank ernannten gelungen, mit einem Auto im vollen Betrieb in die Turbinenhalle zu rasen. Das erschreckende: der Vorfall wurde erst 8 Jahre später veröffentlicht (ok, die USA sind manchmal doch sehr verschwiegen, doch wer sagt, dass hierzulande manchmal nicht doch entschieden wird, dass manche Sachen lieber nicht veröffentlicht werden)
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#9

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 22:18
Zitat:
In unserem Fall wäre es wahrscheinlich genau so unwahrscheinlich wie ein Flugzeug auf ein AKW fällt
Ich halte das für gar nicht so unwarscheinlich.

Und selbst wenn es noch so unwarscheinlich ist, sollte man das Verhältnis von möglichen Folgen und dem Risiko sehen, sowie dem Nutzen.
 
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#10

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 22:07
Seit Freitag sind unsere AKW kein Stück unsicherer geworden als sie es bis jetzt waren.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Vor Freitag waren unsere AKW kein Stück sicherer als jetzt. Wir hatten nur genau wie die Japaner in den letzten 40 Jahren (so alt war das AKW Fukushima) Glück, dass es nicht zur Katastrophe gekommen ist. Denn dort wie hier ist man schon mehrfach nur knapp an einem Gau vorbeigeschrammt...
 
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