Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

[BUG]

Lesenwerter Artikel in der Zeit.

[Phoenix]

Zitat von BUG:

Lesenwerter Artikel in der Zeit.

Vorher warst Du noch so extrem kontra, wenn in der Zeit aber letzlich genau das steht, was Albert und ich die ganze Zeit sagen, nämlich dass es a) nicht von jetzt gleich geht auszusteigen und das b) vor allem international die deutsche Position schwächt, findest Du das lesenswert? Woher der Wandel?

[BUG]

Zitat von Phoenix:

Woher der Wandel?

Wieso Wandel? Ich habe gesagt, das der Artikel lesenswert ist, nicht das ich ihm voll zustimme.

Zitat von Phoenix:

a) nicht von jetzt gleich geht auszusteigen

Von hier auf jetzt habe ich nicht gesagt, sondern schnellstmöglich.
Eine Frist (also den Atomaustieg) gab es schon (also nichts mit "jetzt gleich"), eine weiter Verschiebung (also Verlängerung) ist nicht in Ordnung. Das muss jetzt durchgezogen werden, sonst tanzen einem die Betreiber ewig auf der Nase herum (später wird es auch nicht "jetzt gleich" gehen).

Zitat von Phoenix:

b) vor allem international die deutsche Position schwächt

Ich denke, das muss man in Kauf nehmen. Mit dem Aufräumen der alten Atomkraftwerke gibt es genug Spielraum für innovative Verfahren aus der deutschen Wirtschaft und mit der Erschließung neuer Energiequelle (Steuern, Messen, Speichern, anderer Hightechkram) sowieso.

Der Absatz 2 bis 3 sagen übrigens aus, das die Kraftwerke nicht auf dem Stand der Wissenschaft sind.

[Phoenix]

Zitat von BUG:

Der Absatz 2 bis 3 sagen übrigens aus, das die Kraftwerke nicht auf dem Stand der Wissenschaft sind.

Tun sie nicht. Sie sagen lediglich aus, dass sie nicht das abbilden, was laut physikalischer Theorie möglich wäre: Nämlich Störfallsichere AKW's. Ich kann Dir schon einzigen Grund sagen, warum das in der Praxis nie möglich ist: In AKW's wird irgendwo zwangsläufig Software eingesetzt, und zwar komplexere Software als ein Hello World bzw. ein simples Add-Programm. Alles was komplexer ist, wird irgendwo zwangsläufig Fehler haben. Durch die Redundanz mit unterschiedlichen Systemen wird lediglich die Chance, dass alle Systeme durch den gleichen Fehler versagen, ordentlich gedrückt, aber das Null-Risiko kann und wird es mit keiner einzigen Technologie auf diesem Planeten geben, solange der Mensch als massiver Störfaktor irgendwo seine Finger im Spiel hat (auch den Punkt hatten wir weiter vorne schonmal).

Laut physikalischer Theorie sind übrigens auch Kernfusionsreaktoren möglich - eigentlich sind die aus physikalischer Sicht heutzutage sogar relativ langweiliges und altbekanntes Zeug. Lediglich die Materialforschung ist noch nicht so weit, um so Dinger auch bauen zu können. Problematisch ist stand heute nämlich ausschliesslich, dass es schlicht (noch?) kein uns bekanntes Material gibt, welches die entstehenden Temperaturen und Drücke aushält, wenn das in einer Größenordnung passieren soll die eine positive Energiebilanz zulässt.

Nur weil etwas mathematisch auf physikalischer Grundlage theoretisch möglich ist, muss es nicht auch zwangsläufig Realität werden. Das gilt für störfallsichere AKW's ebenso wie für Wurmlöcher oder die Reise zum Mars (physikalisch nun echt kein Thema mehr...).

[BUG]

Ich hatte nicht Erwartung, das man in der Praxis sichere Kernkraftwerke bauen kann.
Allerdings vermute ich, das es technisch machbare Verbesserungen gibt, die nicht umgesetzt werden, weil die Atomkraft sonst noch teurer würde.

Mit meiner pauschalen Aussage bin ich wohl übers Ziel hinausgeschossen