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Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

Ein Tutorial von implementation · begonnen am 9. Apr 2012 · letzter Beitrag vom 12. Apr 2012
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cookie22

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#1

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 16:29
Dann benutzt zwar die ganze Welt meinen Code, aber proprietär. Das ist nicht, was ich erreichen möchte. Proprietäre Software ist mir ein Dorn im Auge, ich würde sie lieber gestern als heute tot sehen. Sie erlaubt mir nicht, dass sie ich sie an meinen Nachbarn weitergebe. Sie erlaubt mir nicht, dass ich ihre Funktionsweise studiere (wundervoll für die Bildung!). Sie erlaubt mir nicht, dass ich defektive Teile auskompiliere (z.B. welche die mich ausspähen ). Sie erlaubt mir nicht, dass ich sie umschreibe. Und wenn ich auf einer Plattform arbeite, für die keine Binärversion zur Verfügung steht, kann ich sie überhaupt nicht nutzen. Wenn der Hersteller mich nicht mehr mag, kann er mir die Lizenz entziehen. Proprietäre Software erlaubt es mir nicht, die Kontrolle über meinen Rechner selbst zu behalten. Das soll ich fördern? In den Spiegel gucken könnte ich nicht mehr! Ich schreibe meinen Code (auch wenn er noch so schlecht sei) um den Menschen Möglichkeiten zu geben, nicht um Mauern zu bauen! Und auch nicht, um andern beim Mauerbau zu helfen!
Also benutzt du kein Windows?

Sobald sich mit Software kein Geld mehr verdienen lässt, wird es aber sehr mau mit der Weiterentwicklung. Oder?

Das virale Copyleft erreicht sehr gut, was ich möchte. Es ist nicht immer der nette Herr von nebenan, manchmal muss man Defektives auch ablehnen. Wann ist man im RL frei? Darauf gibt es sicherlich >1 Mio. Antworten. Aber wir sind uns sicherlich alle einig, dass man nicht erst dann frei ist, wenn man andere Menschen einsperren, oder gar töten darf. Natürlich ist Proprietarisierung nicht zu vergleichen mit Mord oder Körperverletzung, aber die Analogie stellt ganz schön dar, dass Freiheit nunmal etwas komplexer ist als "Je mehr ich darf, desto freier bin ich!"
Ein schöner Vergleich ist doch hier Lazarus, es ist seinem proprietären Vorbild mehr als 10 Jahre hinter. Die IDE ist eine Katastrophe und wenn man Delphi gewohnt ist, ist das Ding kaum produktiv nutzbar. Ohne die proprietäre Vorlage "Delphi" hätte es Lazarus nie gegeben. So nutzlos kann proprietäre Software doch garnicht sein, wenn deine Lieblings-IDE darauf basiert.

Und das Windows-Prinzip wäre? Nutzer beschneiden, so weit es Gesetz und Technik nur zulassen?
Nein, hier geht es um Geld. Es geht darum möglichst viel zu Verdienen, denn Windows ist nun mal kein "freies" System. Daran hängen eine Menge Arbeitsplätze und Existenzen, die du in Frage stellst.

Ich hab vielmehr den Eindruck, dass die harten Open Source Verfechter den komerziellen Programmieren nicht das Schwarze unterm Nagel gönnen.


Dann habe ich dich da falsch verstanden, Entschuldigung.
Der Punkt ist, die GPL wird sehr häufig ohne Wissen eingesetzt. Ich habe schon des öfteren Autoren angeschrieben und habe Source Code, den sie unter GPL veröffentlicht hatten, dann unter MPL oder LGPL benutzen dürfen. Den Leuten war gar nicht klar, dass sie die weitere Nutzung mit der GPL so massiv einschränken.
Gruß
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himitsu

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Delphi 12 Athens
 
#2

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 16:39
Zitat:
Wenn der Hersteller mich nicht mehr mag, kann er mir die Lizenz entziehen.
Sicher?

Ich dachte man kann die Lizenz nicht ändern.

Du hast das Zeug mit einer bestimmten Lizenz bekommen und diese gilt auch weiterhin.
Wenn eine neuere Version des Programms/Codes mit einer anderen Lizenz auftaucht, dann betrifft das nur das Neue, aber nicht das was du schon hast.
Ein Therapeut entspricht 1024 Gigapeut.
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BUG

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#3

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 16:44
Ich dachte man kann die Lizenz nicht ändern.
Aber in der Lizenz könnte stehen, dass der Hersteller dir das Nutzungsrecht entziehen kann (in wieweit das Rechtlich möglich ist: keine Ahnung).

Und auch bei der Umstellung diverser Behörden usw. sah man ja nur die kurzfristigen Einsparungen bei den Lizenzen.
Da sollte aber auch die Austauschbarkeit der Programme durch offene Standards eine Rolle spielen.
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jaenicke

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Delphi 12 Athens
 
#4

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 16:53
Da sollte aber auch die Austauschbarkeit der Programme durch offene Standards eine Rolle spielen.
Die Austauschbarkeit und die Qualität der gewählten Formate, allen voran ein gewisses Officeformat, kann man aber durchaus anzweifeln... Ich habe mir die Lektüre eines Teils der Spezifikation von OpenDocument angetan... schlimm. Nicht dass Open XML unbedingt besser wäre, aber OpenDocument ist sicher auch nicht für diese Zwecke geeignet, zumindest in der derzeitigen Form.

aber nicht das Recht, meinen Computer zu kontrollieren
Das heißt du schaust bei freier Software immer die Quelltexte durch bevor du sie nutzt? Na dann viel Spaß bei der Arbeit...

Denn ohne nachzuschauen weißt du weder bei freier noch bei proprietärer Software, ob da etwas Böses drin ist. Und wenn du dich da auf andere verlässt, stehst du genau da wo du bei proprietärer Software bist... (nur dass du theoretisch die Möglichkeit hättest nachzuschauen, es aber nicht tust...)
Sebastian Jänicke
AppCentral

Geändert von jaenicke (11. Apr 2012 um 16:55 Uhr)
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Delphi XE2 Professional
 
#5

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 17:23
Nö. Ich nutze Trisquel GNU/Linux, eine 100% freie Distribution, die nicht ein proprietäres Bit enthält. Nicht einmal Adobes proprietären Flash-Player (wozu gibt's Gnash?). Nicht einmal irgendwelche proprietären GraKa-Treiber (das freie Nouveau ist mittlerweile schon ganz gut ausgereift).
Trisquel kenne ich. Du benutzt aber dennoch einen Flash-Player, der ohne Flash(proprietär) gar nicht möglich wäre. Also basieren viele Programme die du letztendlich nutzt, denn noch auf proprietärer Software. Ohne diese, wäre das Internet recht leer.

Ich wettere nicht gegens Geld verdienen. Auch mit freier Software lässt sich sehr gut Geld verdienen. "Free as in freedom, not as in free beer" - frei heißt nicht kostenlos.
Der Open Source Standard Spruch. Wie viele Linux Programmier können durch die Linux Open Source Projekte leben? Die wenigsten nehme ich an. Unter Windows funktioniert Open Source nicht, das ist Fakt, damit machst du in 99% aller Fälle keine blanken Heller.Ausser Canonical, Red Hat, Suse und einer Hand voll anderer verdienen auch unter Linux die Leute so gut wie nichts. Wenn ich mir die Spenden Liste auf der Trisquel HP so anschaue, kann der arme Mann auch nicht davon leben.

Und selbst wenn es den (mir als GNU/Linux-User unglaublich wichtigen) Portabilitätsvorteil nicht hätte - manchmal muss man für seine Freiheit eben Opfer bringen. Ich lasse mich doch auch nicht einsperren, nur weil ich dafür Gummibärchen kriege. Freiheit ist wichtiger als Funktionalität.
Als Hobbyprogrammierer kann man sowas leicht sagen, wenn man damit seine Brötchen verdienen muss, sieht das schon ganz anders aus.
Gruß
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Assarbad

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#6

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 19:06
Eine schöne Zusammenfassung. Mir fehlen allerdings bessere Quellenangaben, inklusive weiterführendes (bspw. Wikipedia und insbesondere http://opensource.org) und ich hätte noch ein paar Anmerkungen.

Mir fehlt hier die deutliche Warnung bei LGPL bei statischem Linken. Dann ist sie nämlich quasi identisch mit der GPL in Hinblick auf das Copyleft ("Virulenz"). Sprich in ihrer Normalform fordert die LGPL daß der Nutzer die Möglichkeit haben sollte den Code hernach gegen eine andere Version der unter LGPL stehenden Bibliothek zu linken. Sprich: entweder man gibt die Objektdateien weiter damit der Nutzer selber den Linker anwerfen kann (bei Delphi wären das dann mind. alle Units) oder man linkt eben nicht statisch (was aber auf unixoiden Systemen meiner Erfahrung nach oft zu Problemen führen kann, denn die DLL-Hölle von Windows ist nichts gegen das Chaos welches bspw. in Linux existiert). Das ist im kommerziellen Kontext meist so nachteilig, daß LGPL genau wie GPL gemieden wird.

Zitat:
Standpunkt Contra-GPL
Das virale Copyleft schränkt mich ein, indem es mir die Freiheit nimmt, den Quelltext für ein proprietäres Programm zu verwenden.
... ist mir etwas eindimensional. Es ist ganz klar auf welcher Seite du argumentationsmäßig stehst und das soll mir recht sein, ich habe ja selber auch Code unter die GPL gestellt, obwohl ich eher contra bin (mehr denn je seit ich RMS im letzten Jahr persönlich "erleben" durfte). Aaaber, für die "contra"-Seite (und sie so zu nennen zeigt schon wo der Autor steht - "freizügigere Lizenzen" hätte dort auch stehen können) nur die Seite des potentiellen Nutzers des Codes heranzuziehen ist mir zu billig.

Als Autor von Code der unter diesen "permissive licenses" steht geht es mir gerade darum, daß mein Code wiederverwendet wird - egal in welchem Kontext - und daher stelle ich sie unter diese freizügigeren Lizenzen. Das mag keine altruistische Sichtweise sein, sondern vielleicht eine eitle (?), aber zumindest argumentiert sie nicht damit daß andere mit meinem Code Geld machen könnten (denn trotz deines FAQ-Eintrags ist es klar, daß die GPL weit weniger im kommerziellen Kontext eingesetzt wird und auch warum).

Außerdem finde ich es immer wieder erstaunlich mit welcher Chuzpe GPL-Anhänger das GPL-(bzw. Copyleft)-Argument auf den Punkt beschränken daß Code der nicht unter Copyleft steht ja in eine proprietäre Lizenz überführen könnten, dann aber ganz frech (wenn auch rechtlich im korrekten Rahmen) den Code von einer freizügigeren Lizenz in eine Copyleft-Lizenz überführen ohne bspw. den Nutzer des Quelltextes darauf hinzuweisen daß die Quelle des Codes unter einer freizügigeren Lizenz verfügbar war (und ggf. noch ist). Das finde ich ebenso schäbig, nehme es aber genau wie die potentielle Überführung meines Codes in eine proprietäre Lizenz hin - obwohl diejenigen die das machen damit den Code ebenfalls in eine (meiner Meinung nach) restriktivere Lizenz überführen.
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)
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#7

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 19:26
Eine schöne Zusammenfassung. Mir fehlen allerdings bessere Quellenangaben, inklusive weiterführendes (bspw. Wikipedia und insbesondere http://opensource.org)
Werde ich gern raussuchen.

Zitat:
Mir fehlt hier die deutliche Warnung bei LGPL bei statischem Linken. Dann ist sie nämlich quasi identisch mit der GPL in Hinblick auf das Copyleft ("Virulenz").
Ich habe das in den FAQ stehen, füge es aber gern auch noch oben bei der LGPL hinzu.

Zitat:
... ist mir etwas eindimensional. Es ist ganz klar auf welcher Seite du argumentationsmäßig stehst und das soll mir recht sein, ich habe ja selber auch Code unter die GPL gestellt, obwohl ich eher contra bin (mehr denn je seit ich RMS im letzten Jahr persönlich "erleben" durfte). Aaaber, für die "contra"-Seite (und sie so zu nennen zeigt schon wo der Autor steht - "freizügigere Lizenzen" hätte dort auch stehen können) nur die Seite des potentiellen Nutzers des Codes heranzuziehen ist mir zu billig.
Ich habe auch ein paar Minuten überlegt, wie ich es am besten schreibe, aber wenn man auf der anderen Seite steht, ist das nicht ganz einfach. Ich möchte die Contra-Viral-Pro-Permissive-Seite dadurch keinesfalls schlechtmachen (das wäre ja auch kontraproduktiv, wieso soll ich andere Freie-Software-Programmierer schlechtmachen - ich bin gegen proprietäre Software, nicht gegen permissive).

Zitat:
Als Autor von Code der unter diesen "permissive licenses" steht geht es mir gerade darum, daß mein Code wiederverwendet wird - egal in welchem Kontext - und daher stelle ich sie unter diese freizügigeren Lizenzen.
Etwa so werde ichs gleich mal abändern, danke!

Zitat:
aber zumindest argumentiert sie nicht damit daß andere mit meinem Code Geld machen könnten (denn trotz deines FAQ-Eintrags ist es klar, daß die GPL weit weniger im kommerziellen Kontext eingesetzt wird und auch warum).
Ich kenne niemanden, der gegen Geldmachen argumentiert. Klar, das ist mit GPL schwerer, aber nicht Inhalt der Argumentation. Sondern ich argumentiere damit, dass ich nicht möchte, dass andere mit meinem Code freiheitsbeschränkende Software entwickeln. Egal ob sie etwas kostet oder nicht.

Zitat:
Außerdem finde ich es immer wieder erstaunlich mit welcher Chuzpe GPL-Anhänger das GPL-(bzw. Copyleft)-Argument auf den Punkt beschränken daß Code der nicht unter Copyleft steht ja in eine proprietäre Lizenz überführen könnten, dann aber ganz frech (wenn auch rechtlich im korrekten Rahmen) den Code von einer freizügigeren Lizenz in eine Copyleft-Lizenz überführen ohne bspw. den Nutzer des Quelltextes darauf hinzuweisen daß die Quelle des Codes unter einer freizügigeren Lizenz verfügbar war (und ggf. noch ist). Das finde ich ebenso schäbig, nehme es aber genau wie die potentielle Überführung meines Codes in eine proprietäre Lizenz hin - obwohl diejenigen die das machen damit den Code ebenfalls in eine (meiner Meinung nach) restriktivere Lizenz überführen.
Wenn du um einen solchen Hinweis bittest, glaube ich nicht, dass man ihn dir verwehrt.

[EDIT]
Ist die Formulierung so in Ordnung? Sonst bitte melden mit Vorschlag

Geändert von implementation (11. Apr 2012 um 19:39 Uhr)
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Assarbad

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#8

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 20:06
Wenn du um einen solchen Hinweis bittest, glaube ich nicht, dass man ihn dir verwehrt.
Möglich. Aber es ist ja nicht erforderlich mich zu kontaktieren, also weiß ich es im Normalfall ja nicht einmal. Ich will nur darauf hinweisen, daß für mich die GPL restriktiver ist, genau wie es proprietäre Lizenzen sind. Der Nachteil ist zugegebenermaßen bei freizügigen Lizenzen, daß ich rechtlich nicht durchsetzbar fordern kann, daß Änderungen bitte ebenso öffentlich gemacht werden mögen, andererseits will ich dem Nutzer meines Codes nicht die Einschränkungen der GPL (und sich durch diese durchzuarbeiten, mit der FAQ zur GPL zusammen erfordert schon eine Menge Ausdauer und Sprachkenntnis) auferlegen.

Klar wäre es mir lieber der Nutzer würde Änderungen die er ggf. macht auch wieder unter gleicher Lizenz verfügbar machen. Als RMS letztes Jahr hier seinen Vortrag hatte und ich danach als einziger (böser) AGNUstiker ein paar kritische Fragen stellte, da ging es aber ab. Eine meiner Fragen zielte darauf ab, daß RMS mit seiner Ideologie (und wer seine Vorträge hört zweifelt nicht mehr an dieser Einordnung) das Böse im Menschen voraussetzt und versucht mit rechtlichen Mitteln gegen diese anzukämpfen (so edel die Absicht dahinter sein mag), die freizügigen Lizenzen hingegen das Gute im Menschen annehmen und daran appellieren, aber (rein rechtlich) nicht gegen Mißbrauch gefeit sind. Seine Antwort war dann in Form eines argumentum ad hominem, daß ich doch nur mit Dreck werfen würde um zu sehen was denn hängen bliebe. Aha ... ... seitdem hat sich meine relativ neutrale bis leicht abweisende Haltung der hinter der GPL stehenden Ideologie gegenüber deutlich ins Negative verschoben, auch wenn ich der dahinterstehenden Absicht gegenüber noch immer positiv eingestellt bin. Nachdem ich Bernays' Buch "Propaganda" gelesen habe, verstehe ich allerdings diese Veranstaltungen als das was sie sind. Leider versucht RMS nicht Kritiker für seine Sache zu gewinnen oder zumindest auf argumentativer Ebene auszustechen, sondern scheint seine Vorträge als Veranstaltungen für Fans zu sehen - er rennt also gern offene Türen ein. So gesehen ist er natürlich kein sonderlich guter/erfolgreicher Propagandist.

... ich bin gegen proprietäre Software, nicht gegen permissive).
Bingo. Das sollte eigentlich der Kern sein, egal auf welcher Seite man nun steht.

Ist die Formulierung so in Ordnung? Sonst bitte melden mit Vorschlag
*grins* meinetwegen hättest du es auch nicht ändern müssen, ist schließlich dein Beitrag und nicht meiner. Ich wollte vor allem darauf hinaus, daß du die eine (pro-GPL) Seite aus Perspektive des Autors beleuchtet hattest, die für die freizügigeren Lizenzen aber aus Perspektive des Nutzers
Oliver
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Geändert von Assarbad (11. Apr 2012 um 20:10 Uhr)
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#9

AW: Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

  Alt 11. Apr 2012, 16:48
Also benutzt du kein Windows?
Nö. Ich nutze Trisquel GNU/Linux, eine 100% freie Distribution, die nicht ein proprietäres Bit enthält. Nicht einmal Adobes proprietären Flash-Player (wozu gibt's Gnash?). Nicht einmal irgendwelche proprietären GraKa-Treiber (das freie Nouveau ist mittlerweile schon ganz gut ausgereift).

Zitat:
Sobald sich mit Software kein Geld mehr verdienen lässt, wird es aber sehr mau mit der Weiterentwicklung. Oder?
Ich wettere nicht gegens Geld verdienen. Auch mit freier Software lässt sich sehr gut Geld verdienen. "Free as in freedom, not as in free beer" - frei heißt nicht kostenlos.

Zitat:
Ein schöner Vergleich ist doch hier Lazarus, es ist seinem proprietären Vorbild mehr als 10 Jahre hinter. Die IDE ist eine Katastrophe und wenn man Delphi gewohnt ist, ist das Ding kaum produktiv nutzbar. Ohne die proprietäre Vorlage "Delphi" hätte es Lazarus nie gegeben. So nutzlos kann proprietäre Software doch garnicht sein, wenn deine Lieblings-IDE darauf basiert.
Erstens ist Lazarus nicht meine Lieblings-IDE, sondern Kate (ebenfalls frei). Zweitens ist Lazarus Delphi in Punkten überlegen, die mir um einiges wichtiger sind: Portabilität und Freiheit. Delphi läuft ja immernoch nur unter Windows (was ich bekanntlich nicht nutze) - oh, warte, es hat neuerdings Cross-Compiler für Mac und iOS! Geschlossene Systeme mit DRM und Vendor-LockIn, na herzlichen Glückwunsch.
Und selbst wenn es den (mir als GNU/Linux-User unglaublich wichtigen) Portabilitätsvorteil nicht hätte - manchmal muss man für seine Freiheit eben Opfer bringen. Ich lasse mich doch auch nicht einsperren, nur weil ich dafür Gummibärchen kriege. Freiheit ist wichtiger als Funktionalität.

Zitat:
Nein, hier geht es um Geld. Es geht darum möglichst viel zu Verdienen, denn Windows ist nun mal kein "freies" System. Daran hängen eine Menge Arbeitsplätze und Existenzen, die du in Frage stellst.
Ich verweise auf oben - frei heißt nicht kostenlos. Red Hat verdient auch Geld mit freier Software. Richard Stallman hat damit jahrelang seinen Lebensunterhalt verdient, während er GNU entwickelt hat.

Zitat:
Ich hab vielmehr den Eindruck, dass die harten Open Source Verfechter den komerziellen Programmieren nicht das Schwarze unterm Nagel gönnen.
Unterscheide bitte "kommerziell" und "proprietär". Gegen Kommerzielles habe ich nichts, gegen Proprietäres schon. Und doch, ich gönne proprietären Programmierern einiges - aber nicht das Recht, meinen Computer zu kontrollieren, und nicht das Recht, meinen freien Code zu nutzen.
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