Hallo,
ich habe hier ein Delphi 6 Programm, welches irgendwann 2008 auf einem Windows CE System laufen soll.
Es ist zwar bis dahin noch ein wenig Zeit, aber ich soll mal evaluieren, mit wieviel Aufwand so etwas möglich ist.
In der Delphi Roadmap habe ich gelesen, dass das CF Feature in Delphi noch ein "Beyound-Feature" ist, also scheint mir dieser Weg wegzufallen.
Welche Möglichkeiten habe ich denn noch möglichts große Teile meines Codes zu übernehmen ?

- Chrome mit VS
- Lazarus
- ... ?

Bzw. Welchen Weg würdet Ihr empfehlen (abgesehen vom kompletten Neuschreiben)

Da ich mittlerweile schon einige Projekte auf Windows CE realisiert habe, würde ich - ohne das Ursprungsprojekt zu kennen - zu Deinem "abgesehen vom" raten.

Mit anderen Worten: man kann das nicht pauschal sagen. Reine Geschäftslogik lässt sich zumindest in Teilen - wenn sie denn sauber vom UI getrennt ist - ganz gut mit Chrome migrieren, wohingegen praktisch die gesamte GUI besser neu entwickelt wird (was auch dem Formfaktor geschuldet ist).

Du kannst mich dazu auch gerne mal per PM kontaktieren.

Erst einmal Danke für Deine Antwort.
Das Programm dient der Parametrierung von unserer Hardware und dem Lesen von Ereigniszählern und Fehlerlogs. Bisher kamen die Techniker auch prima mit Notebooks aus. Nun kommt aber von einem großen Kunden aus den USA die Anforderung das das Programm auch unter Windows CE lauffähig ist.
Die Logik habe ich eigentlich schon stark von der GUI getrennt (So hoffe ich jedenfalls). Allerdings ist das Programm wie oben angegeben ein Win32 Projekt. Wie stark hilft denn Chrome in einem solchen Fall zumindest bei der Umsetzung der Logik ?

Zitat von v2afrank:

[...] Das Programm dient der Parametrierung von unserer Hardware und dem Lesen von Ereigniszählern und Fehlerlogs. Bisher kamen die Techniker auch prima mit Notebooks aus. Nun kommt aber von einem großen Kunden aus den USA die Anforderung das das Programm auch unter Windows CE lauffähig ist.

Das heisst, die Software sendet und empfängt Daten über die serielle Schnittstelle von einer spezifischen Hardware, muss diese auswerten und steuern?

Zitat:

Die Logik habe ich eigentlich schon stark von der GUI getrennt (So hoffe ich jedenfalls).

Das ist schonmal gut.

Zitat:

Allerdings ist das Programm wie oben angegeben ein Win32 Projekt. Wie stark hilft denn Chrome in einem solchen Fall zumindest bei der Umsetzung der Logik ?

In solchen Fällen habe ich mit Chrome die entsprechenden Klassen der Geschäftslogik schon mehrmals nahezu 1:1 übernommen. Das kommt dann in eine eigene Assembly, die ich dann in dem entsprechenden C#-Projekt referenziere.

Den identischen Code kann ich dann auch in den entsprechenden Desktop-Applikationen weiter verwenden, so dass ich tatsächlich für die Geschäftslogik nur noch eine Code-Basis zu warten habe. Das bezieht sich jetzt natürlich auf .NET-Applikationen - obwohl ich immer noch sehr viele große Projekte mit Delphi 5/7/2006 warte sind praktisch alle Neuentwicklungen in den letzten Monaten unter .NET (C# und eben Chrome bei Migrationen) entstanden. Das liegt natürlich auch darin begründet, dass die Nachfrage nach mobilen Applikationen (Windows CE und Windows Mobile mit Compact Framework) in letzter Zeit enorm gestiegen ist.

Wenn Ihr Unterstützung braucht: ab Oktober habe ich wieder ein wenig Zeit...

Robert, noch einmal vielen Dank für Deine Antwort,
unsere Hardware hat mitlerweile eine USB Schnittstelle, aber der Hersteller FTDI sagt, dass die Treiber auch unter CE laufen.

Ich lade mir gerade auch die Demoversion von Chrome herunter und werde mal ein bischen damit spielen. Bei bedarf würde ich mich wieder melden.
Bei uns war die Nachfrage nach mobilen Anwendungen bisher noch nicht so hoch, so dass wir bisher alles in Delphi gemacht haben, da wir auch etliche Industrielkunden haben, die sehr restrektive Bestimmungen haben, was installiert werden darf. Wenn es da heisst, das Daten im Windowsverzeichnis geändert/hinzugefügt werden (durch die .Net Installation), bekommen wir sofort die rote Karte gezeigt.

Sollte sich aber zeigen, dass es wirklich vermehrt zu solchen Anfragen kommen, werden wir sicherlich bei Neuentwicklungen uns ganz genau überlegen, worin wir es entwickeln (Obwohl ich mich eigentlich nur schweren Herzens von Delphi trennen würde)

Für den professionellen Einsatz ist vielleicht auch ein Tool zu überdenken, was Dir den Delphi Quellcode in C# umwandelt.
Hab hier mal ein Tool gefunden, existiert auch eine Demo.
Da man mit der Demo aber die Dateien nicht abspeichern kann, kann man also nicht unbedingt vorher testen, ob der Quelltext dann auch verwendbar ist ... aber so schlecht sah es nicht aus ...

http://www.deluxsoftware.com/
http://www.deluxsoftware.com/delux2005.html


Gruß stoxx

Zitat von v2afrank:

[...] da wir auch etliche Industrielkunden haben, die sehr restrektive Bestimmungen haben, was installiert werden darf. Wenn es da heisst, das Daten im Windowsverzeichnis geändert/hinzugefügt werden (durch die .Net Installation), bekommen wir sofort die rote Karte gezeigt. [...]

Kenn ich, das ist auch meine Hauptklientel (Softwareinstallationen bitte nach Möglichkeit drei Monate vorher schriftlich beantragen... ). Dennoch kam gerade aus diesem Bereich in letzter Zeit vermehrt die Vorgabe in .NET zu entwickeln - das MS-Marketing scheint langsam zu greifen...