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(CodeLib-Manager)
Registriert seit: 5. Aug 2004 Ort: München 1.062 Beiträge |
#1
Egal, was man definiert (oder doch nur entdeckt?), es gehorcht danach nicht mehr völlig unseren Gedanken, genaugenommen überhaupt nicht mehr.
Dann muß die mathematische Forschung ran, dessen Eigenschaften zu entdecken, zu extrahieren. Du umschreibst diese Tatsache mit "Wir können aber nicht alle Konsequenzen dieser Formulierung kontrollieren". Natürlich können wir das nicht, denn diese Objekte existeren eben objektiv (wenn auch abstrakt, aber das ist kein Widerspruch).
Vielleicht kannst Du mir zur Abwechslung mal etwas nennen, was definiert wurde und daraufhin genau die (über die Definition hinausgehenden!) Eigenschaften nennen, die nur unseren Gedanken gehorchen, also "frei wählbar" sind.
Aber dann könnte jemand anderes andere Eigenschaften diesem Objekt zusprechen. Diese Beliebigkeit hätte jedoch zur Folge, daß es überhaupt keine Eigenschaften (im objektiven Sinne) mehr wären.
Ergänzung: Zu "mathematische Objekte" existiert ein Artikel in meiner "Internet-Lieblingsenzyklopädie". Also gibt es sie - und zwar objektiv, sonst wären es keine Objekte. Das ergibt sich schon begriffslogisch. Und was objektiv existiert, existiert unabhängig von unserem Geiste, sonst wäre es nur subjektiv.
1. Es existiert ein Artikel im Internet über "mathematische Objekte", also muss es sie geben 2. Sie heißen "Objekte", also müssen sie objektiv sein 3. Weil sie objektiv sind, existieren sie unabhängig von unserem Geiste Ich wende die selbe Argumentation für "Gott" an: 1. Es existiert ein Artikel im Internet über "Gott", also muss es ihn geben 2. Gott ist ein übermenschliches Wesen, steht so auch im Duden 3. Es gibt folglich einen Gott, der ein übermenschliches Wesen ist. Entweder haben wir gerade objektiv bewiesen, das es Gott als übermenschliches Wesen gibt, oder deine Argumentationsweise ist fehlerhaft. Ich tippe auf letzteres.
Mike
Passion is no replacement for reason |
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#2
Du hast da gerade etwas übersehen: Gott werden alle möglichen Eigenschaften an-/zugedichtet, i.d.R. solche, die seine Existenz unwiderlegbar machen sollen (warum wohl gerade solche?) und zudem für alles eine Erklärung sein sollen. Beweise dafür sind diese Leute bis heute schuldig geblieben.
Eigenschaften, die der Beliebigkeit anheimgestellt werden, sind jedoch keine. Doch die Theisten haben in ihrem Erfindungs- und Zuordnungseifer nicht aufgepaßt: Bei der Behauptung der Allmächtigkeit und der Allwissenheit (es gibt kaum universellere und allumfassendere Eigenschaften) sind ihnen gleich zwei Fehler unterlaufen: Beide stehen im Widerspruch zueinander, und ersteres gibt es nicht. Mathematische Objekte haben jedoch objektive Eigenschaften (tautologisch), da diese vom menschlichen Geiste unabhängig sind und sich ihrer Entdeckung in gewisser Weise sogar hartnäckig widersetzen (ist jetzt metaphorisch gemeint). Deshalb ist mathematische Forschung ja so aufwendig (nicht nur im intelligenzintensiven Sinne). Sie haben mit Sicherheit auch "konkretere" Eigenschaften als Nichtallwissenheit und Nichtallmächtigkeit. |
(Moderator)
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#3
Die Grundannahme der (axiom.) Mathematik 1<>0 ist auch nicht bewiesen. Wenn Du das beweisen kannst wärst Du der Mathematiker des Giga-Jahr (oder wie auch immer man die (Über-)Steigerung von Jahrtausend nennen möchte).
Markus Kinzler
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(CodeLib-Manager)
Registriert seit: 5. Aug 2004 Ort: München 1.062 Beiträge |
#4
Du hast da gerade etwas übersehen: Gott werden alle möglichen Eigenschaften an-/zugedichtet, i.d.R. solche, die seine Existenz unwiderlegbar machen sollen (warum wohl gerade solche?) und zudem für alles eine Erklärung sein sollen.
Eigenschaften, die der Beliebigkeit anheimgestellt werden, sind jedoch keine.
Mathematische Objekte haben jedoch objektive Eigenschaften (tautologisch), da diese vom menschlichen Geiste unabhängig sind und sich ihrer Entdeckung in gewisser Weise sogar hartnäckig widersetzen (ist jetzt metaphorisch gemeint).
[Edit] Die Grundannahme der (axiom.) Mathematik 1<>0 ist auch nicht bewiesen. Wenn Du das beweisen kannst wärst Du der Mathematiker des Giga-Jahr (oder wie auch immer man die (Über-)Steigerung von Jahrtausend nennen möchte).
Mike
Passion is no replacement for reason Geändert von JasonDX (21. Jan 2016 um 15:28 Uhr) |
Perlsau
(Gast)
n/a Beiträge |
#5
Du hast da gerade etwas übersehen: Gott werden alle möglichen Eigenschaften an-/zugedichtet, i.d.R. solche, die seine Existenz unwiderlegbar machen sollen (warum wohl gerade solche?) und zudem für alles eine Erklärung sein sollen.
![]() Eigenschaften, die der Beliebigkeit anheimgestellt werden, sind jedoch keine.
![]() Wenn wir hier an die mathematischen "Beweise" der Atomphysiker denken, mit denen sie neue Eigenschaften von "Teilchen" nachweisen, wird's noch exotischer. Auch hier beruht das, was man als angeblich "gesichert" nach außen dringen läßt, auf Abstraktion und Übereinkunft. Die nächste Generation an Atomphysikern mag das wieder umwerfen und andere Dinge herausfinden. Letztendlich geschieht die Notierung und Gesetzgebung aber stets innerhalb des von uns ersonnenen, auf unbewiesenen Behauptungen (Axiomen) beruhenden Systems. Mathematische Objekte haben jedoch objektive Eigenschaften (tautologisch), da diese vom menschlichen Geiste unabhängig sind und sich ihrer Entdeckung in gewisser Weise sogar hartnäckig widersetzen (ist jetzt metaphorisch gemeint).
Es geht ja auch nicht darum, was viele, die mit dieser Betrachtungsweise noch nie in Berührung gekommen sind, zu befürchten scheinen: alles zu negieren und zu behaupten, die Welt sei nur Einbildung, oder wie Schopenhauer das ausdrückte, einzig Wille und Vorstellung, obwohl er damit natürlich aus sprachphilosophischer und erkenntnistheoretischer Sicht nicht ganz Unrecht hatte. Es geht auch nicht darum, irgend eine Matrix wie in der gleichnamigen Trilogie zu postulieren oder gar beweisen zu wollen. Vielmehr geht es darum, unsere Wahrnehmungsgewohnheiten in Frage zu stellen. Im täglichen Leben machen diese Gewohnheiten durchaus Sinn, aber im täglichen Leben geht es auch nicht um die Erforschung der Wirklichkeit, sondern um ganz praktische Problemlösungen, für die die gewohnten Wahrnehmungsmechanismen vollkommen ausreichen. Verdammt. Ich hatte noch gehofft, wir finden die maximale Verschachtelungstiefe von Zitaten heraus, welche die Forensoftware darstellen kann.
![]() ![]() Geändert von Perlsau (21. Jan 2016 um 16:02 Uhr) |
Registriert seit: 25. Nov 2005 1.474 Beiträge Delphi 10.1 Berlin Starter |
#6
Du hast da gerade etwas übersehen: Gott werden alle möglichen Eigenschaften an-/zugedichtet, i.d.R. solche, die seine Existenz unwiderlegbar machen sollen (warum wohl gerade solche?) und zudem für alles eine Erklärung sein sollen.
Allein die Annahme, dass etwas existieren müsse, weil es im Internet einen Artikel darüber gibt zeigt, dass du zwingend versuchst, deine Meinung rechtzufertigen, statt sie zu hinterfragen.
Gut, dann existieren die mathematischen Objekte eben nicht. Was immer Mathematiker studieren und erforschen, mathematische Objekte, ihre Definitionen und Eigenschaften sind es jedenfalls nicht, können es gar nicht sein, wegen nichtexistenten Untersuchungsobjektes. Also gibt es auch nichts, worüber hier hätte diskutiert werden können. Dafür, daß über nichts diskutiert wurde, ist es aber dann doch erstaunlich viel geworden. |
(CodeLib-Manager)
Registriert seit: 5. Aug 2004 Ort: München 1.062 Beiträge |
#7
Du hast da gerade etwas übersehen: Gott werden alle möglichen Eigenschaften an-/zugedichtet, i.d.R. solche, die seine Existenz unwiderlegbar machen sollen (warum wohl gerade solche?) und zudem für alles eine Erklärung sein sollen.
Wenn du konkrete Fehler brauchst: Ein Artikel in den Weiten des Internets ist kein Nachweis einer Existenz; Und lediglich, weil wir für etwas einen bestimmten Namen benutzen, ist das kein Nachweis, dass dieses entsprechende Eigenschaften besitzt. Allein die Annahme, dass etwas existieren müsse, weil es im Internet einen Artikel darüber gibt zeigt, dass du zwingend versuchst, deine Meinung rechtzufertigen, statt sie zu hinterfragen.
Gut, dann existieren die mathematischen Objekte eben nicht. Was immer Mathematiker studieren und erforschen, mathematische Objekte, ihre Definitionen und Eigenschaften sind es jedenfalls nicht, können es gar nicht sein, wegen nichtexistenten Untersuchungsobjektes. Also gibt es auch nichts, worüber hier hätte diskutiert werden können. Dafür, daß über nichts diskutiert wurde, ist es aber dann doch erstaunlich viel geworden.
Mike
Passion is no replacement for reason Geändert von JasonDX (22. Jan 2016 um 08:29 Uhr) |
Registriert seit: 25. Nov 2005 1.474 Beiträge Delphi 10.1 Berlin Starter |
#8
Das klingt irgendwie nach einem beleidigten "ich hör auf, von mir aus hab doch recht wenn du meinst, ich bleib dabei". Wenn wir die Diskussion beenden wollen, dann doch bitte mit Stil - mit "Newton's flaming laser sword", zum Beispiel.
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Perlsau
(Gast)
n/a Beiträge |
#9
Nein, ich bin nicht beleidigt (jedenfalls wurdest Du ja nicht persönlich),
es war nur meine Wertung, diese Diskussion als "nicht hilfreich" einzustufen und das sarkastisch auch kundzutun.
@alle anderen: Ich finde eine solche Diskussion allein schon deshalb interessant und erhellend, weil wir uns auch in unserem Alltagsleben viel zu häufig von angeblich "alternativlosen Entscheidungen", die angeblich "auf rein objektiven Beobachtungen" basieren, blenden lassen. Angebliche Fakten, die als "objektiv" dargestellt werden, wagen wir erst gar nicht zu hinterfragen aus Angst vor Schelte aus der aktuellen Peer-Group. Natürlich sind alternative Sichtweisen von denjenigen, die von sich glauben, die Deutungshoheit gepachtet zu haben, nicht gerne gesehen und werden da, wo sie es ungehindert können, sogar abgestraft, wie z.B. in der Schule oder an der Universität, aber auch in Firmen und Behörden oder im öffentlichen Disput. Schließlich geht es ja um Machtfragen, und da versteht man nun einmal keinen Spaß. Die Behauptung von Objektivität, oder gesteigert in der Floskel "rein objektiv betrachtet" soll daher auch nichts anderes als Unumstößlichkeit, Fraglosigkeit und Zweifellosigkeit herstellen. Man soll sich der Autorität des Objektiven fraglos unterordnen, das ist Sinn und Zweck dieses Begriffes von der unfehlbaren Beobachtung und Interpretation. Es gibt aber keine "schmutzige" oder "unreine" Objektivität oder "Objektivität light". Der Begriff der Objektivität ist ein Kunstbegriff, dem in der Realität nichts entspricht, wie sogar Wikipedia weiß: Objektivität (von lateinisch obiectum, dem Partizip Perfekt Passiv von obicere: das Entgegengeworfene, der Vorwurf oder der Gegenwurf) bezeichnet die Unabhängigkeit der Beurteilung oder Beschreibung einer Sache, eines Ereignisses oder eines Sachverhalts vom Beobachter beziehungsweise vom Subjekt. Die Möglichkeit eines neutralen Standpunktes, der Objektivität ermöglicht, wird verneint. Objektivität ist ein Ideal der Philosophie und der Wissenschaften. Da man davon ausgeht, dass jede Sichtweise subjektiv ist, werden wissenschaftlich verwertbare Ergebnisse an bestimmten, anerkannten Methoden und Standards des Forschens gemessen. Wer also heutzutage in unserer aufgeklärten Zeit noch immer den Objektivitätsbegriff einsetzt, um seine Argumente zu untermauern, versucht lediglich einen alten Trick, der längst durchschaut wurde, um damit seine Zuhörer oder Leser zu täuschen – was auch häufig genug gelingt, wenn diese Rezipienten nicht auf der Höhe der Zeit sind. Der mehrfach in dieser Diskussion aufgetauchte Begriff der ![]() ![]() Wir erinnern uns: Ein ![]() Nun müssen ja Wissenschaftler, die sich mit Dingen befassen, die weit außerhalb der täglichen praktischen Erfahrung des Durchschnittsmenschen liegen, auch irgendwie verständigen können. Das tun sie, indem sie ihre Alltagssprache erweitern, und zwar um neue Begriffe, neue Interpretationen alter Begriffe und weiterer Symbole. Begriffe, Worte sind Symbole, die in sich selbst nicht das bergen, was sie beschreiben bzw. wofür sie stehen: Die Speisekarte ist nicht das Essen. Um die Speisekarte zu verstehen, muß man einerseits das Essen aus eigener Erfahrung kennen, andererseits aber auch die Sprache, in der die Speisekarte geschrieben wurde. Stehen auf der Speisekarte Gerichte und Zutaten, die du nicht kennst, dann kannst du diese Begriffe, diese Symbole nicht interpretieren. Dein einheimischer Begleiter kann dir im Restaurant zumindest erklären, was diese z.B. griechischen Symbole bedeuten, den Geschmack des Essens, wenn du z.B. noch nie Hummer probiert hast, kann er dir dagegen nicht erklären, das mußt du selbst mit deinen eigenen Sinnen erleben. [Edit: mkinzler: OffTopic entfernt: Wir sind hier kein Verschwörungsforum!] Geändert von mkinzler (22. Jan 2016 um 16:29 Uhr) Grund: Wir sind hier kein Verschwörungsforum! |
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