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Gendering in Jobangeboten

Ein Thema von stahli · begonnen am 28. Nov 2021 · letzter Beitrag vom 7. Apr 2022
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Rollo62

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Delphi 12 Athens
 
#1

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 22. Dez 2021, 17:26
https://www.tagesspiegel.de/gesellsc...b-global-de-DE
Zitat:
Seit Jahrzehnten wird „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ in Kitas und Grundschulen gesungen. Einfacher Text, eingängige Melodie und dann noch der Spaß mit der Vokalverschiebung zu „Dra Chanasan“ oder „Dri Chinisin“.
Whaaaat ??? .... Shocking
Dann muss das wohl weg.

Drei Chinesen mit Kontrabass, rassistischer geht es schon gar nicht mehr.
(Und meine Tochter hatte das Lied so geliebt )

Geändert von Rollo62 (22. Dez 2021 um 17:29 Uhr)
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Sherlock

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Delphi 12 Athens
 
#2

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 14:12
Drei Chinesen mit Kontrabass, rassistischer geht es schon gar nicht mehr.
(Und meine Tochter hatte das Lied so geliebt )
Doch. Deine Tochter wäre sicherlich auch (genauso wie ich) auf "10 kleine Negerlein" abgefahren. Zumindest in der Hinsicht machen sich Kinder einfach weniger Gedanken. Ach ja, die Unschuld der Jugend.

O'Neill
Oliver
Geändert von Sherlock (Morgen um 16:78 Uhr) Grund: Weil ich es kann
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TigerLilly

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#3

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 14:39
Ich hab schon versucht, meinem Sohn beizubringen, dass es sowas wie Respekt und Empathie gibt + dass nicht er entscheidet, was wer anderer kränkend finden darf. Und hätten sie im Kindergarten von Negerlein gesprochen, wäre das zum Thema gemacht worden.

Mag sein, dass manche den "Negerlein", den "Zigeuenern", den "Eskimos", den "Nutten", den "Schwuchteln", und und und , nachtrauern - war ja nicht so gemeint. Wird man doch wohl noch sagen dürfen. Aber ich denke, das entspringt eher einer großen Angst vor Veränderungen, die nicht mehr verstanden werden. Dann hätte man gern, dass alles möglichst so bleibt, wie es ist.
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Gausi

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#4

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 15:15
Ich hab schon versucht, meinem Sohn beizubringen, dass es sowas wie Respekt und Empathie gibt + dass nicht er entscheidet, was wer anderer kränkend finden darf.
Es kann aber auch nicht sein, dass nur die Personen, die sich durch Äußerungen anderer gekränkt fühlen, darüber entscheiden, was kränkend ist. Es muss immer eine Balance stattfinden im Rahmen einer gesellschaftlichen Debatte, welche Äußerungen und Formulierungen objektiv beleidigend/kränkend sind und daher von anderen zu unterlassen sind, und welche man ggf. als Einzelperson oder Mitglied einer Personengruppe auch mal hinnehmen muss. Das regeln allgemeine Benimmregeln, die sich in der Gesellschaft herausbilden (und sich im Laufe der Zeit ändern können). Diese können auch durchaus in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen voneinander abweichen und sogar widersprüchlich sein. Z.B. habe ich auch schon von Leuten gehört, die durchaus "Zigeuner" genannt werden wollen. Weil dieser Begriff für sie besser passt als der aktuell gebräuchlichere Begriff "Sinti und Roma".

Denn wenn diese Entscheidung nur auf der Empfängerseite getroffen werden soll, dann funktioniert das nicht. Prinzipiell nicht. Denn dann könnte jede noch so kleine Minderheit (bis hin zu einer einzelnen Person) verlangen, dass man bestimmte Begriffe nicht mehr verwenden darf, weil sie kränkend sind. Und dann muss man konsequenterweise auch die Volldeppen (oder Monty-Python-Fans) ernst nehmen, die verlangen, dass man das Wort "nie" nicht mehr verwenden darf, weil diese konsequente Ablehnung auf sie kränkend wirkt. Alles andere wäre dann heuchlerisch.

So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren.

Dieser Balance-Gedanke fehlt mir in der aktuellen Diskussion. Aktuell läuft das doch so, dass wenn sich nur ein einziger aus einer "guten Minderheit" gekränkt fühlt, oder (noch schlimmer), wenn nur ein an und für sich völlig Unbeteiligter der Meinung ist, dass sich jemand gekränkt fühlen könnte, dann ist das schon Fakt und auf jeden Fall ist diejenige Schuld, die das böse Wort gesagt hat. Die pure Möglichkeit, dass hier jemand überempfindlich reagiert, wird oft gar nicht mehr in Betracht gezogen.

Und nein, das ist kein Victim-Blaming und auch keine Verharmlosung von rassistischer/sexistischer Sprache. Ganz im Gegenteil sogar.
Being smart will count for nothing if you don't make the world better. You have to use your smarts to count for something, to serve life, not death.
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TigerLilly

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#5

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 17:01
Es kann aber auch nicht sein, dass nur die Personen, die sich durch Äußerungen anderer gekränkt fühlen, darüber entscheiden, was kränkend ist.
Na selbstverständlich doch. Wenn dir was weh tut, willst du ja auch nicht, dass wer anderer entscheidet, ob + wie sehr es dir weh tut.

Zitat von stahli:
Die ganze Hyper-Korrektheit läuft halt allerdings auch völlig aus dem Ruder.
...
Das sind halt häufig völlig willkürliche Problembehauptungen und Lösungsvorschläge. Insofern nicht ernst zu nehmen.
Das seh ich anders und zum Glück genug andere auch. Du pickst einen Einzelfall heraus, verallgemeinerst + übertreibst und ziehst dann die falschen Schlüsse.

Und zu deinem Mohren, stahli: ja, was um Himmels Willen ist dennn so furchtbar daran? Meinl macht das auch:
https://www.24hamburg.de/niedersachs...-91068894.html

So weit kann es mit
Zitat:
Beleidigungen und Rassismus usw. sind absolut unakzeptabel.
dann doch nicht her sein, wenn nur du entscheidest, was akzeptabel ist.
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Delphi.Narium

Registriert seit: 27. Nov 2017
2.598 Beiträge
 
Delphi 7 Professional
 
#6

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 18:31
@TigerLilly

Was meinst Du mit
Zitat:
Das seh ich anders und zum Glück genug andere auch. Du pickst einen Einzelfall heraus, verallgemeinerst + übertreibst und ziehst dann die falschen Schlüsse.
In Deinem Zitat von Stahli sehe ich drei ... (deren Inhalt Du vermutlich meinst) und wenn ich dann im Original nachschaue, sehe ich da im Bestenfall eine "Nichtinformation". Da steht irgendwas, von dem ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann, wo denn die Quelle ist und was die genannten Aktivistinnen gemeint haben können oder woher der Schluss kommt, dass man nicht erkennen kann ob und ggfls. auf was sie sich geeinigt haben oder auch nicht geeinigt haben könnten. Oder liegt das Problem alleine darin, dass es sich um Aktivistinnen handelt (die sich nicht klar haben einigen können) und nicht um Aktivisten. Und wenn schon bei Studenten auch immer die Studentinnen mitgemeint sein sollen, warum dann nicht auch bei den Aktivisten? Oder wird hier dann die unnütze Unterscheidung bei Arzt, Student und sonstigem generischem Maskulinum, auf einmal doch relevant? Warum heißt es immer Feministinnen? Das generische Maskulinum ist doch Feminist und impliziert auch den weiblichen Anteil. Also schreiben wir demnächst bitteschön konsequenter Weise: "Das kommt aus der Ecke der Feministen."

Bitte hilf mir, ich raffe die Argumentationsketten der Herrenwelt gegen das Gendern und die (nicht nur) sprachliche Gleichbehandlung aller Menschen irgendwie mit jedem Beitrag weniger bis garnichtmehr

Das letzte Beispiel von Stahli ist genauso zielführend, wie das sprachliche Geschlecht für Tisch und Matratze, für die das Gendern - die ggfls. geschlechtsneutrale Ansprache von Personen - absolut irrelevant ist, da es sich nicht um Personen handelt, sondern um Sachen.

Man führt also als Argument gegen die Änderung von etwas etwas an, für das die Änderung nicht von Belang ist, da es von der Änderung nicht betroffen ist und auch nicht betroffen sein kann? Das das, gegen das es als Argument herangezogen wird, nicht einmal peripher tangiert. (Also nicht mal in die Nähe des Randes des Randes dessen, gegen das es angebracht wird, gelangt. )

Dann könnte ich auch die weiße Farbe des Felles der Eisbären im Norden Kanadas als Begründung dafür heranziehen, dass es sinnvoll erscheinen könnte, dass rote Ampel in Zukunft blau sein sollten, weil vermutlich in der Antaktis, bei weiterer Erderwärmung und Abschmelzen der polaren Eiskappen, große Kohlevorkommen gefunden werden könnten.
Und ja, mein Gegenbeispiel ist einfach nur zusammenhangloser Stuss

Aber im Endeffekt triffst Du mit
Zitat:
Du pickst einen Einzelfall heraus, verallgemeinerst + übertreibst und ziehst dann die falschen Schlüsse.
den Nagel voll auf den Kopf.

Zitat von Gausi:
Es kann aber auch nicht sein, dass nur die Personen, die sich durch Äußerungen anderer gekränkt fühlen, darüber entscheiden, was kränkend ist.
Wenn ich mich durch die Aussage, Äußerung, ... einer Person beleidigt fühle, müsste ich ja dann konsequenterweise erstmal die beleidigende Personen fragen, ob ich mich beleidigt fühlen darf. Was beleidigend ist entscheidet dann also die Beleidiger?
Gut für die Gerichtsbarkeit: Prozesse wegen Beleidigung dürften damit in Zukunft entfallen, spart auch Steuergelder.

Und ja: Die Formulierung ist extrem überspitzt.
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TigerLilly

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Delphi 12 Athens
 
#7

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 19:47
@Delphi.Narium: Ja, bin ganz bei dir. Man glaubt gar nicht, dass Techniker, Programmierer, die es im Blut und den Genen haben sollten, nüchtern und sachlich an die Dinge heranzugehen, die hinterfragen, was eine Anforderung wirklich bedeutet, die pingelig draufbleiben, bis sie wissen, was wirklich Sache ist, die fragen und fragen, ob auch wirklich alles und jedes mitbedacht ist, dass die solche Sachen sagen und glauben.

Wie wär´s mit einem neuen Thread zum Thema "Quote"?

Geändert von TigerLilly (23. Dez 2021 um 20:36 Uhr)
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stahli

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Delphi 11 Alexandria
 
#8

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 23. Dez 2021, 15:25
Beleidigungen und Rassismus usw. sind absolut unakzeptabel. Darin werden wir uns hier wohl auch weitestgehend einig sein.

Die ganze Hyper-Korrektheit läuft halt allerdings auch völlig aus dem Ruder.
Dafür gibt es jede Menge Beispiele. Da haben sich z.B. einige Aktivistinnen über die Reaktion eines CIS-Mannes auf Ihre Man-Spreading-Aktion unterhalten und kamen zu dem Schluss, dass sie diese Reaktion wohl gut fanden. Ganz klar schien es aber nicht zu sein, auf was sie sich geeinigt hatten.

Das sind halt häufig völlig willkürliche Problembehauptungen und Lösungsvorschläge. Insofern nicht ernst zu nehmen.

Ausgebrannte Sterne enden teilweise als braune Zwerge. Ich warte nur drauf, dass dafür auch neue Begriffe gefunden werden müssen. Dafür gibt es ja mindestens zwei mögliche Diskussionsansätze.

Zum Thema Mohr mal hier ein Beitrag: https://youtu.be/bYP-zuQnT4E


PS: Wir haben uns übrigens nicht dafür entschieden, unsere Kinder zur Toleranz und Respekt zu erziehen. Hat aber offenbar trotzdem geklappt.
Stahli
http://www.StahliSoft.de
---
"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)
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