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Freie (Open Source) Softwarelizenzen für eigene Projekte

Ein Tutorial von implementation · begonnen am 9. Apr 2012 · letzter Beitrag vom 12. Apr 2012
Antwort Antwort
Seite 6 von 7   « Erste     456 7   
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implementation
Registriert seit: 5. Mai 2008
Immer wieder steht man bei seinen Projekten vor der Frage, welche Lizenz(en) man denn verwenden solle. Das Angebot ist groß und unübersichtlich, nicht selten dauert es eine Weile, bis man die "Richtige" gefunden hat, insbesondere beim ersten Mal. Ich werde im Folgenden versuchen, einige freie Lizenzen (OpenSource-Lizenzen) übersichtlich darzustellen.

Disclaimer: Weder bin ich Anwalt, noch habe ich Jura studiert! Die folgende Übersicht ist lediglich ein Produkt umfassender Recherche, ohne Garantie auf Richtigkeit!

Inhalt:
  • Definitionen und Richtlinien
  • Lizenzen ohne Copyleft
  • Lizenzen mit Copyleft
  • Lizenzen für Dokumentationen
  • Frequently Asked Questions
  • Copyleft - Freiheitseinschränkung?
  • Quellen

0. Definitionen der Begriffe "freie Software" und "Open Source"

Wann ist eine Software eigentlich frei? Wann ist sie Open Source? Dafür sind im Laufe der Zeit verschiedene Definitionen zustande gekommen. Auf die verbreitetsten drei werde ich im Folgenden eingehen.

0.1 Die "Free Software Definition" (FSD)

Die Free Software Definition[1] ist die erste gebräuchliche Definition. Sie wurde 1986 von Richard Matthew Stallman geschrieben und umfasste damals zwei Punkte:
  • Die Freiheit, ein Programm zu kopieren, und an einen Nachbarn weiterzugeben, damit er es genauso nutzen kann.
  • Die Freiheit, ein Programm verändern zu können, damit der Nutzer es kontrollieren kann, statt anders rum. Dies impliziert, dass der Nutzer Zugang zum Quellcode haben muss

Die moderne Free Software Definition umfasst vier Punkte:
  • Freiheit 0: Die Freiheit, das Programm zu jedem Zweck zu nutzen.
  • Freiheit 1: Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms nachzuvollziehen.
  • Freiheit 2: Die Freiheit, Kopien des Programms weiterzugeben.
  • Freiheit 3: Die Freiheit, das Programm zu verbessern und auch diese verbesserte Version weiterzugeben.

Schon von Anfang an betont Stallman, "free" beziehe sich auf die Freiheiten und nicht auf den Preis. Freie Software muss nach seiner Definition nicht kostenlos sein. Er selbst brachte eine lange Zeit seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Emacs auf.

0.2 Die "Debian Free Software Guidelines" (DFSG)

Angelehnt an die FSD formulierte das Debian-Projekt (eine GNU/Linux-Distribution) 1997 einige Richtlinien[2], nach denen entschieden wird, ob eine Software frei ist. Sie sind um einiges umfangreicher:
  • Das Programm muss freie weitergegeben werden können (sowohl in Binär- als auch in Quellcode-Form)
  • Der Quellcode muss offengelegt werden.
  • Die Lizenz muss erlauben, dass abgewandelte Versionen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden darf.
  • Keine Diskriminierung gegenüber Einzelpersonen oder Personengruppen
  • Keine Einschränkung des Einsatzbereichs
  • Jeder Empfänger des Programms bekomt die verbundenen Rechte automatisch, ohne die Lizenz erst separat anfordern zu müssen.
  • Die Lizenz darf nicht davon abhängen, ob das Programm als Teil der Debian-Distribution weitergegeben wird oder nicht.
  • Die Lizenz darf andere Programme nicht einschränken.
Als Beispiele werden explizit die GPL, die BSD-Lizenz und Perl's Artistic License genannt.

0.3 Die "Open Source Definition" (OSD)

Wenig später spaltete sich von der Freie-Software-Bewegung die Open-Source-Bewegung ab, die mit "Open Source" einen Begriff einführte, der weniger die ideologischen Elemente freier Software beschreiben sollte, als mehr direkt auf die Offenlegung des Quelltexts anspielt. Dazu gründete man die Open Source Initiative (OSI), die die DFSG in etwas abgeänderter Version als Open Source Definition[3] übernahm. Debian-spezifische Formulierungen wurden verallgemeinert und "Free Software" durch "Open Source" ersetzt. Da sie nahezu identisch zur DFSG ist, führe ich sie nicht weiter aus - allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass die OSI einige Lizenzen weniger streng auslegt als das Debian-Projekt, weshalb einige Lizenzen von der OSI akzeptiert werden, von Debian jedoch nicht.

1. Lizenzen mit Copyleft

Was bedeutet "Copyleft"? Copyleft[4][5] ist die Anforderung an abgeleitete Werke, der gleichen (/kompatiblen/neueren/strikteren) Lizenz zu unterliegen, wie das Ursprungswerk. Es kann unterschiedlich "stark" sein, wie an den folgenden Lizenzen erkenntlich ist.

GNU General Public License Version 2 (GPLv2) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 1991
Herausgeber: Free Software Foundation
Copyleft: Viral, erstreckt sich über das gesamte Programm, bei Bibliotheken auch auf alle Programme, die diese Bibliothek statisch oder dynamisch einlinken.
Lizenztext: auf gnu.org

GNU General Public License Version 3 (GPLv3) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 2007
Herausgeber: Free Software Foundation
Copyleft: Viral, erstreckt sich über das gesamte Programm, bei Bibliotheken auch auf alle Programme, die diese Bibliothek statisch oder dynamisch einlinken.
Besonderheiten:
  • Ausdrückliches Verbot von Tivoisierung.
  • DRM ("Digital Restrictions Management") darf gebrochen werden, ohne gegen den Digital Millenium Copyright Act (DMCA) zu verstoßen.
Lizenztext: auf gnu.org

Affero General Public License Versionen 1 und 2 (AGPL) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 2002
Herausgeber: Affero Inc.
Aufbauend auf der GPLv2
Zusätzliche Klauseln: Der Quelltext muss auch allen Benutzern im Netzwerk verfügbar gemacht werden, bspw. bei CMS auf Webseiten etc.

GNU Affero General Public License Version 3 (AGPLv3) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 2007
Herausgeber: Free Software Foundation
Aufbauend auf der GPLv3
Zusätzliche Klauseln: Der Quelltext muss auch allen Benutzern im Netzwerk verfügbar gemacht werden, bspw. bei CMS auf Webseiten etc.
Lizenztext: auf gnu.org

GNU Library General Public License Version 2.0 [FSD/DFSG/OSD]
GNU Lesser General Public License Version 2.1 [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 1991
Herausgeber: Free Software Foundation
Aufbauend auf der GPLv2
Erlaubt jedoch, dass proprietäre Software gegen den unter der LGPL stehenden Code statisch oder dynamisch gelinkt wird.
Lizenztext (2.0): auf gnu.org
Lizenztext (2.1): auf gnu.org
Achtung bei statischem Linken: Hier greift zwar nicht das Copyleft, aber du musst dennoch die ungelinkten Objektdateien mitliefern[6] (siehe auch FAQ)
Aber: Manche Projekte (z.B. FreePascal) benutzen eine veränderte Version, bei der du genau das nicht musst.

GNU Lesser General Public License Version 3 [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 2007
Herausgeber: Free Software Foundation
Aufbauend auf der GPLv3
Erlaubt jedoch, dass proprietäre Software gegen den unter der LGPL stehenden Code statisch oder dynamisch gelinkt wird.
Lizenztext: auf gnu.org
Achtung bei statischem Linken: Hier greift zwar nicht das Copyleft, aber du musst dennoch die ungelinkten Objektdateien mitliefern[6] (siehe auch FAQ)

Mozilla Public License Version 1.1 (MPLv1.1) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 1998
Herausgeber: Mozilla Foundation
Inkompatibel zur GPL! Wenn Kompatibilität gewünscht, wird auf Version 2.0 oder eine Duallizenzierung verwiesen.
Copyleft: Schwach, erstreckt sich nur auf die lizenzierte Quelldatei und kann problemlos mit proprietärem Code gemischt werden.
Lizenztext: auf mozilla.org

Mozilla Public License Version 2.0 (MPLv2.0) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 2012
Herausgeber: Mozilla Foundation
Kompatibel zur GPL, im Gegensatz zum Vorgänger.
Copyleft: Schwach, erstreckt sich nur auf die lizenzierte Quelldatei und kann problemlos mit proprietärem Code gemischt werden.
Lizenztext: auf mozilla.org

Common Development and Distribution License (CDDL) [FSD/OSD]
Erscheinungsjahr: 2004
Herausgeber: Sun Microsystems
Aufbauend auf MPLv1.1, nicht GPL-kompatibel!
Ergänzt, dass Lizenzen erlischen, wenn der Lizenznehmer gegen den Lizenzgeber wegen Patentverletzungen klagt.
DFSG-Kompatibilität ungeklärt.

Eclipse Public License (EPL) / Common Public License (CPL) [FSD/DFSG/OSD]
Erscheinungsjahr: 2001 (CPL) / 2004 (EPL)
Herausgeber: IBM (CPL) / Eclipse Foundation (EPL)
Inkompatibel zur GPL!
Die CPL wird als ersetzte Lizenz geführt, IBM und Eclipse haben sich darauf geeinigt, dass die EPL die CPL ablöst. Grundsätzliche Änderungen gibt es keine.
Copyleft: Schwach, nur innerhalb eines "Moduls"
Lizenztext (EPL): auf eclipse.org

2. Lizenzen ohne Copyleft

Originale BSD-Lizenz (4 Klauseln) [FSD/DFSG/?]
Enthält eine umstrittene "Werbeklausel", daher von der OSI nicht aufgenommen und nicht mit der GPL kompatibel.

Modifizierte/neue BSD-Lizenz (3 Klauseln) [FSD/DFSG/OSD]
FreeBSD-Lizenz (2 Klauseln) [FSD/DFSG/OSD]
X11-Lizenz (nahezu identisch) [FSD/DFSG/OSD]
Beliebteste Non-Copyleft-Lizenzen, GPL-kompatibel

Boost Software License [FSD/DFSG/OSD]
GPL-kompatibel
Lizenztext: auf boost.org

Apache License 1.0 [FSD/?/?]
GPL-inkompatibel aufgrund Werbeklausel
Lizenztext: auf apache.org

Apache License 1.1 [FSD/?/OSD]
GPL-inkompatibel aufgrund des strengen Verbots der Nutzung von Apache-bezogenen Namen
Lizenztext: auf apache.org

Apache License 2.0 [FSD/DFSG/OSD]
Kompatibel zur GPLv3, nicht jedoch zur GPLv2.
Lizenztext: auf apache.org

Do What The Fuck You Want To Public License (WTFPL) [FSD/DFSG/OSD]
Eine Public-Domain-Lizenz. Null Einschränkungen.
Lizenztext: WTFPL

3. Lizenzen für Dokumentationen

GNU Free Documentation License (GFDL)
Primär innerhalb des GNU-Projekts verwendet, früher auch von der Wikipedia.
Copyleft-behaftet.
Erlaubt invariant sections, weshalb viele GFDL-Werke nicht vom Debian-Projekt als frei anerkannt werden.
Lizenztext: auf gnu.org

FreeBSD Documentation License
Vom der FreeBSD-Distribution verwendet.
Ohne Copyleft, kompatibel mit der GFDL.
Lizenztext: auf freebsd.org

Creative-Commons-Lizenzen
Eine ganze Reihe von Lizenzen werden von der Creative-Commons-Gemeinschaft veröffentlicht.
Die Lizenzen lassen sich nahezu beliebig aus folgenden Modulen zusammensetzen:
  • BY - Namensnennung
  • SA - Share Alike (Copyleft)
  • ND - No Derivative (keine Ableitungen)
  • NC - Non-Commercial (keine kommerzielle Nutzung)
Im aktuellen Lizenzensatz ist Namensnennung immer vorgesehen und kann nicht abgewählt werden.
Es ist nicht empfohlen, die Lizenzen für Software zu verwenden.[7][8]

4. Frequently Asked Questions
  • Darf ich freie Software verkaufen?
    Ja, auch zu jedem Preis! "Free" bezieht sich auf die Freiheiten, nicht auf die Kosten. Der Verkauf kann eine gute Möglichkeit darstellen, die Entwicklungskosten aufzubringen.[9][10]
  • Ich habe ein GPL-Programm mit ein paar Erweiterungen versehen, die ich aber nur selbst nutze. Muss ich sie veröffentlichen?
    Nein, die GPL zwingt nicht zur Veröffentlichung. Aber wenn du dich dafür entscheidest, beachte auch das Copyleft!
  • Ich habe eine GPL-Bibliothek und möchte eine proprietäre Software schreiben, die darauf aufbaut.
    Gib's auf - das Copyleft umfasst sowohl statische als auch dynamische Bindungen. Es wäre allerhöchstens möglich, ein zweites Programm zu schreiben, das die Bibliothek einbindet und die Funktionen über IPC zur Verfügung stellt. Aber das ist dann sehr grenzwertig und interpretationsabhängig. Eine Ausnahme liegt vor, wenn es sich bei der GPL-Bibliothek um einen Betriebssystemkern handelt (Danke an franktron und JamesTKirk)
  • Ich habe eine LGPL-Bibliothek, die ich statisch einbinde. Gilt hier das Copyleft?
    Nein, aber bei statischer Bindung musst du dennoch dem Nutzer die Möglichkeit geben, die Bibliothek durch eine veränderte Version zu ersetzen. In der Praxis heißt das, dass du deine ungelinkten Objektdateien mitgeben musst, damit der Nutzer sie gegen seine veränderte Bibliothek linken kann. Dieser Sachverhalt besteht nicht bei dynamischer Bindung (DLLs). [6]
  • Ich möchte in ein GPL-Programm Quelltext einbinden, der mit einer anderen Copyleft-Lizenz versehen ist. Welche Bedingungen habe ich zu erfüllen?
    Zuerst solltest du sicherstellen, dass alle verwendeten Lizenzen kompatibel sind. In der Regel gilt für das Gesamtprogramm dann die strikteste Lizenz. Das ist meistens die GPL, nur die AGPL ist noch strikter.
  • Kann ich ein Programm unter einer der Creative-Commons-Lizenzen veröffentlichen?
    Die Verwendung der CC-Lizenzen für Software ist NICHT empfohlen! (Danke an BUG) [7][8]
  • An wen kann ich mich wenden, wenn die Lizenz gebrochen wird?
    Hilfe gibt's u.A. von Harald Welte und dem Software Freedom Law Center (Danke an Assarbad)
  • Sind die Lizenzen auch für andere Werke als Software anwendbar?
    Nicht jede, aber der überwiegende Teil schon. Selbst die GPL spricht nur von "work" und explizit nicht von "program" oder "software", und der Begriff des Quellcodes wird auf allgemeiner Ebene formuliert. Dies ist in anderen Lizenzen ähnlich gehandhabt. So bringt es immer wieder Verwunderung, wenn Bilder unter die GPL gestellt werden, aber an sich ist das problemlos möglich.
  • Darf ich "obfuscated code" unter freie Lizenzen stellen?
    Das kommt darauf an, wie dort der Begriff "Quellcode" definiert wird. Ich bediene mich mal wieder der GPLv2 und v3 als Beispiel: "The source code for a work means the preferred form of the work for making modifications to it.".
    Da dies auf obfuszierten Code nicht zutrifft, kann dieser nicht als Quellcode angesehen werden, obwohl der Compiler daraus das gleiche erzeugt wie aus dem eigentlichen.

5. Ist das Copyleft nicht eine Freiheitseinschränkung?

Nicht selten kriegen sich innerhalb beider Bewegungen Entwickler darüber in die Haare, ob ein starkes Copyleft (insbesondere die GPL/AGPL) nicht eine Freiheitseinschränkung sei.

Standpunkt Pro-Permissive/Contra-Viral
Ich möchte, dass jeder meinen Code nutzen kann. Egal ob für freie Software oder für proprietäre.

Argumentation der FSF (Pro-Viral/Contra-Permissive)
Ohne Copyleft könnte jeder die Software in proprietäre Lizenzen überführen. Das GNU-Projekt zielt aber darauf ab, dass jeder die vier Freiheiten bekommt. Hätten die Distributionen jedoch die Möglichkeit, die Software proprietär zu verbreiten, würden die Freiheiten nicht bei den Nutzern ankommen.[11][4]

Argumentationsgang von Torvalds (Pro-Viral/Contra-Permissive) (halb Zitat, halb nach Sinn wiedergegeben)
Ich will, dass jeder mit der Software machen kann, was er will. Ein verrückter Wissenschaftler könnte sie benutzen, um die Weltherrschaft zu übernehmen (Haie mit Laserkanonen auf dem Kopf!!!!) Aber dann möchte ich, dass er mir auch etwas dafür zurückgibt. Ich gab ihnen den Quellcode meiner Software, dann wünsche ich mir auch den der Erweiterungen. Danach können sie meinetwegen die Welt erobern, ich mag Laserhaie.[12]

Weiterer Pro-Viral-Contra-Permissive-Standpunkt
Manchmal arbeite ich an freier Software, und manchmal an proprietärer Software ‑ aber wenn ich an proprietärer Software arbeite, erwarte ich, dass man mich dafür bezahlt. Ohne Copyleft würde ich indirekt an proprietärer Software mitarbeiten.[11]

6. Quellen

[1] http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html
[2] http://www.debian.org/social_contract#guidelines
[3] http://www.opensource.org/docs/osd
[4] http://www.gnu.org/copyleft/copyleft.de.html
[5] http://www.opensource.org/faq#copyleft
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_Les...Public_License
[7] http://wiki.creativecommons.org/FAQ#...to_software.3F
[8] http://de.creativecommons.org/faqs/#...heinen_antwort
[9] http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.htm
[10] http://www.opensource.org/faq#commercial
[11] http://www.gnu.org/philosophy/pragmatic.de.html
[12] http://en.wikiquote.org/wiki/Linus_Torvalds#2006

Weiterlesen:
Zum Schluss möchte ich zum wiederholten Male darauf verweisen, dass kein Anspruch auf Richtigkeit besteht!
Verbesserungs- und Ergänzugsvorschläge sind gern willkommen.
Falls ich irgendwo falschen Nonsens schreibe, weist mich bitte, bitte darauf hin, dann wird's korrigiert.

Im Zweifel: Einfach mal in den Lizenztext schauen, so schwer sind die gar nicht

Geändert von implementation ( 3. Mär 2014 um 15:00 Uhr) Grund: FreePascal-Ausnahme hinzugefügt
 
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Delphi XE2 Professional
 
#51
  Alt 11. Apr 2012, 18:37
Zitat:
Diejenigen, die hauptberuflich freie Software entwickeln, sind in der Regel genau dafür angestellt und verdienen auch entsprechend.
Setzt doch bitte mal die Scheuklappen ab. Es gibt hunderttausende Selbstständige Software Freelancer die ums tägliche Überleben kämpfen müssen.
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Assarbad
 
#52
  Alt 11. Apr 2012, 19:06
Eine schöne Zusammenfassung. Mir fehlen allerdings bessere Quellenangaben, inklusive weiterführendes (bspw. Wikipedia und insbesondere http://opensource.org) und ich hätte noch ein paar Anmerkungen.

Mir fehlt hier die deutliche Warnung bei LGPL bei statischem Linken. Dann ist sie nämlich quasi identisch mit der GPL in Hinblick auf das Copyleft ("Virulenz"). Sprich in ihrer Normalform fordert die LGPL daß der Nutzer die Möglichkeit haben sollte den Code hernach gegen eine andere Version der unter LGPL stehenden Bibliothek zu linken. Sprich: entweder man gibt die Objektdateien weiter damit der Nutzer selber den Linker anwerfen kann (bei Delphi wären das dann mind. alle Units) oder man linkt eben nicht statisch (was aber auf unixoiden Systemen meiner Erfahrung nach oft zu Problemen führen kann, denn die DLL-Hölle von Windows ist nichts gegen das Chaos welches bspw. in Linux existiert). Das ist im kommerziellen Kontext meist so nachteilig, daß LGPL genau wie GPL gemieden wird.

Zitat:
Standpunkt Contra-GPL
Das virale Copyleft schränkt mich ein, indem es mir die Freiheit nimmt, den Quelltext für ein proprietäres Programm zu verwenden.
... ist mir etwas eindimensional. Es ist ganz klar auf welcher Seite du argumentationsmäßig stehst und das soll mir recht sein, ich habe ja selber auch Code unter die GPL gestellt, obwohl ich eher contra bin (mehr denn je seit ich RMS im letzten Jahr persönlich "erleben" durfte). Aaaber, für die "contra"-Seite (und sie so zu nennen zeigt schon wo der Autor steht - "freizügigere Lizenzen" hätte dort auch stehen können) nur die Seite des potentiellen Nutzers des Codes heranzuziehen ist mir zu billig.

Als Autor von Code der unter diesen "permissive licenses" steht geht es mir gerade darum, daß mein Code wiederverwendet wird - egal in welchem Kontext - und daher stelle ich sie unter diese freizügigeren Lizenzen. Das mag keine altruistische Sichtweise sein, sondern vielleicht eine eitle (?), aber zumindest argumentiert sie nicht damit daß andere mit meinem Code Geld machen könnten (denn trotz deines FAQ-Eintrags ist es klar, daß die GPL weit weniger im kommerziellen Kontext eingesetzt wird und auch warum).

Außerdem finde ich es immer wieder erstaunlich mit welcher Chuzpe GPL-Anhänger das GPL-(bzw. Copyleft)-Argument auf den Punkt beschränken daß Code der nicht unter Copyleft steht ja in eine proprietäre Lizenz überführen könnten, dann aber ganz frech (wenn auch rechtlich im korrekten Rahmen) den Code von einer freizügigeren Lizenz in eine Copyleft-Lizenz überführen ohne bspw. den Nutzer des Quelltextes darauf hinzuweisen daß die Quelle des Codes unter einer freizügigeren Lizenz verfügbar war (und ggf. noch ist). Das finde ich ebenso schäbig, nehme es aber genau wie die potentielle Überführung meines Codes in eine proprietäre Lizenz hin - obwohl diejenigen die das machen damit den Code ebenfalls in eine (meiner Meinung nach) restriktivere Lizenz überführen.
Oliver
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implementation

 
FreePascal / Lazarus
 
#53
  Alt 11. Apr 2012, 19:26
Eine schöne Zusammenfassung. Mir fehlen allerdings bessere Quellenangaben, inklusive weiterführendes (bspw. Wikipedia und insbesondere http://opensource.org)
Werde ich gern raussuchen.

Zitat:
Mir fehlt hier die deutliche Warnung bei LGPL bei statischem Linken. Dann ist sie nämlich quasi identisch mit der GPL in Hinblick auf das Copyleft ("Virulenz").
Ich habe das in den FAQ stehen, füge es aber gern auch noch oben bei der LGPL hinzu.

Zitat:
... ist mir etwas eindimensional. Es ist ganz klar auf welcher Seite du argumentationsmäßig stehst und das soll mir recht sein, ich habe ja selber auch Code unter die GPL gestellt, obwohl ich eher contra bin (mehr denn je seit ich RMS im letzten Jahr persönlich "erleben" durfte). Aaaber, für die "contra"-Seite (und sie so zu nennen zeigt schon wo der Autor steht - "freizügigere Lizenzen" hätte dort auch stehen können) nur die Seite des potentiellen Nutzers des Codes heranzuziehen ist mir zu billig.
Ich habe auch ein paar Minuten überlegt, wie ich es am besten schreibe, aber wenn man auf der anderen Seite steht, ist das nicht ganz einfach. Ich möchte die Contra-Viral-Pro-Permissive-Seite dadurch keinesfalls schlechtmachen (das wäre ja auch kontraproduktiv, wieso soll ich andere Freie-Software-Programmierer schlechtmachen - ich bin gegen proprietäre Software, nicht gegen permissive).

Zitat:
Als Autor von Code der unter diesen "permissive licenses" steht geht es mir gerade darum, daß mein Code wiederverwendet wird - egal in welchem Kontext - und daher stelle ich sie unter diese freizügigeren Lizenzen.
Etwa so werde ichs gleich mal abändern, danke!

Zitat:
aber zumindest argumentiert sie nicht damit daß andere mit meinem Code Geld machen könnten (denn trotz deines FAQ-Eintrags ist es klar, daß die GPL weit weniger im kommerziellen Kontext eingesetzt wird und auch warum).
Ich kenne niemanden, der gegen Geldmachen argumentiert. Klar, das ist mit GPL schwerer, aber nicht Inhalt der Argumentation. Sondern ich argumentiere damit, dass ich nicht möchte, dass andere mit meinem Code freiheitsbeschränkende Software entwickeln. Egal ob sie etwas kostet oder nicht.

Zitat:
Außerdem finde ich es immer wieder erstaunlich mit welcher Chuzpe GPL-Anhänger das GPL-(bzw. Copyleft)-Argument auf den Punkt beschränken daß Code der nicht unter Copyleft steht ja in eine proprietäre Lizenz überführen könnten, dann aber ganz frech (wenn auch rechtlich im korrekten Rahmen) den Code von einer freizügigeren Lizenz in eine Copyleft-Lizenz überführen ohne bspw. den Nutzer des Quelltextes darauf hinzuweisen daß die Quelle des Codes unter einer freizügigeren Lizenz verfügbar war (und ggf. noch ist). Das finde ich ebenso schäbig, nehme es aber genau wie die potentielle Überführung meines Codes in eine proprietäre Lizenz hin - obwohl diejenigen die das machen damit den Code ebenfalls in eine (meiner Meinung nach) restriktivere Lizenz überführen.
Wenn du um einen solchen Hinweis bittest, glaube ich nicht, dass man ihn dir verwehrt.

[EDIT]
Ist die Formulierung so in Ordnung? Sonst bitte melden mit Vorschlag
Marvin

Geändert von implementation (11. Apr 2012 um 19:39 Uhr)
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jaenicke

 
Delphi 11 Alexandria
 
#54
  Alt 11. Apr 2012, 20:00
Insbesondere weil es dann ja mehr Konkurrenz geben könnte und das Monopol/Oligopol verloren ginge, stimmts?
Da sieht man wieder gut, dass Softwarefreiheit eben nicht kommunistisch ist, sondern im Gegenteil den Markt öffnet.
Welchen Markt? Den gibt es dann ja nicht mehr.
Sebastian Jänicke
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Assarbad
 
#55
  Alt 11. Apr 2012, 20:06
Wenn du um einen solchen Hinweis bittest, glaube ich nicht, dass man ihn dir verwehrt.
Möglich. Aber es ist ja nicht erforderlich mich zu kontaktieren, also weiß ich es im Normalfall ja nicht einmal. Ich will nur darauf hinweisen, daß für mich die GPL restriktiver ist, genau wie es proprietäre Lizenzen sind. Der Nachteil ist zugegebenermaßen bei freizügigen Lizenzen, daß ich rechtlich nicht durchsetzbar fordern kann, daß Änderungen bitte ebenso öffentlich gemacht werden mögen, andererseits will ich dem Nutzer meines Codes nicht die Einschränkungen der GPL (und sich durch diese durchzuarbeiten, mit der FAQ zur GPL zusammen erfordert schon eine Menge Ausdauer und Sprachkenntnis) auferlegen.

Klar wäre es mir lieber der Nutzer würde Änderungen die er ggf. macht auch wieder unter gleicher Lizenz verfügbar machen. Als RMS letztes Jahr hier seinen Vortrag hatte und ich danach als einziger (böser) AGNUstiker ein paar kritische Fragen stellte, da ging es aber ab. Eine meiner Fragen zielte darauf ab, daß RMS mit seiner Ideologie (und wer seine Vorträge hört zweifelt nicht mehr an dieser Einordnung) das Böse im Menschen voraussetzt und versucht mit rechtlichen Mitteln gegen diese anzukämpfen (so edel die Absicht dahinter sein mag), die freizügigen Lizenzen hingegen das Gute im Menschen annehmen und daran appellieren, aber (rein rechtlich) nicht gegen Mißbrauch gefeit sind. Seine Antwort war dann in Form eines argumentum ad hominem, daß ich doch nur mit Dreck werfen würde um zu sehen was denn hängen bliebe. Aha ... ... seitdem hat sich meine relativ neutrale bis leicht abweisende Haltung der hinter der GPL stehenden Ideologie gegenüber deutlich ins Negative verschoben, auch wenn ich der dahinterstehenden Absicht gegenüber noch immer positiv eingestellt bin. Nachdem ich Bernays' Buch "Propaganda" gelesen habe, verstehe ich allerdings diese Veranstaltungen als das was sie sind. Leider versucht RMS nicht Kritiker für seine Sache zu gewinnen oder zumindest auf argumentativer Ebene auszustechen, sondern scheint seine Vorträge als Veranstaltungen für Fans zu sehen - er rennt also gern offene Türen ein. So gesehen ist er natürlich kein sonderlich guter/erfolgreicher Propagandist.

... ich bin gegen proprietäre Software, nicht gegen permissive).
Bingo. Das sollte eigentlich der Kern sein, egal auf welcher Seite man nun steht.

Ist die Formulierung so in Ordnung? Sonst bitte melden mit Vorschlag
*grins* meinetwegen hättest du es auch nicht ändern müssen, ist schließlich dein Beitrag und nicht meiner. Ich wollte vor allem darauf hinaus, daß du die eine (pro-GPL) Seite aus Perspektive des Autors beleuchtet hattest, die für die freizügigeren Lizenzen aber aus Perspektive des Nutzers
Oliver

Geändert von Assarbad (11. Apr 2012 um 20:10 Uhr)
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#56
  Alt 11. Apr 2012, 20:20
Ein weiteres Problem ist, dass es für die meisten "Freien Lizenzen", insbesondere für die GPL, gar keine offizielle deutsche Übersetzung gibt. Oder gibt es da deutsche Versionen?

Wer setzt eigentlich Verletzungen gegen die GPL durch? Muss das der Autor sebst tun oder bekommt er da Hilfe?

Geändert von cookie22 (11. Apr 2012 um 20:22 Uhr)
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#57
  Alt 11. Apr 2012, 20:28
Ein weiteres Problem ist, dass es für die meisten "Freien Lizenzen", insbesondere für die GPL, gar keine offizielle deutsche Übersetzung gibt. Oder gibt es da deutsche Versionen?
Meines Wissens nach nicht. Alle Übersetzungen enthalten den Hinweis, daß sie nicht rechtsverbindlich sind. Nachweislich (s.u.) ist die GPL in Dtl. aber durchsetzbar!

Wer setzt eigentlich Verletzungen gegen die GPL durch? Muss das der Autor sebst tun oder bekommt er da Hilfe?
Harald Welte und http://www.softwarefreedom.org/
Oliver
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Delphi XE2 Professional
 
#58
  Alt 11. Apr 2012, 20:31
Wobei es ja gößtenteils unmöglich sein dürfte jemandem nachzuweisen, dass er GPL Code verwurstet hat, ohne gleichzeitig dessen Lizenz zu brechen.
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#59
  Alt 11. Apr 2012, 20:40
Wobei es ja gößtenteils unmöglich sein dürfte jemandem nachzuweisen, dass er GPL Code verwurstet hat, ohne gleichzeitig dessen Lizenz zu brechen.
Das ist zugegebenermaßen ein Problem, aber es gibt da diverse Tools die wohl standardmäßig eingesetzt werden um bspw. Firmware-Images zu durchleuchten (nur um mal das bekannteste Beispiel: busybox, zu nennen).

Abgesehen davon dürfte an dieser Stelle keine Verletzung vorliegen. Meines Wissens nach kann ich privat RCE bei beliebigen Dingen anwenden (je nach Jurisdiktion natürlich). Wenn ich nun nachdem ich bspw. schon Anhaltspunkte gesammelt habe, herausfinde, daß etwas GPL-Code benutzt hat der vermeintliche Autor des jeweiligen Programms ja bereits meine Lizenz (so ich denn Originalautor bin) mißachtet. Ich bezweifele also, daß dies ein wirkliches Problem sein würde, da die Lizenz unter die die es gestellt haben ja von Vornherein im Widerspruch zu der eigentlichen Lizenz stand und damit einen GPL-Lizenzbruch darstellt(e).
Oliver
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Delphi-Laie

 
Delphi 10.1 Berlin Starter
 
#60
  Alt 11. Apr 2012, 21:43
Sagt mal, warum laßt Ihr Euch das Leben so schwermachen und Euer Denken "verjustifizieren" und damit m.E. verbiegen?

Ich käme gar nicht auf die Idee, ernsthaft eine Lizenz für die Quelltexte meiner Programme zu ersinnen oder auszuwählen, sofern diese Programme quelltextoffen sind, was sie bisher immer waren und auch bleiben werden.

Kein juristischer Laie hat auch nur annähernd die Kompetenz, eine "wasserdichte" Lizenz zu erstellen. Hinzu kommt, daß (fast?) jeder auch Ideen und Quelltexte ("Codeschnipsel") anderer benutzt. Wie will man fremde Quelltexte juristisch sauber in eine eigene Lizenz unterbringen, und ist allein dieses Ansinnen nicht ein wenig anmaßend?

Neulich nahm ich - ich glaube, es war im Delphiforum - zum ersten Male eine Lizenz wahr, die englisch und etwas vulgär war, aber so sinngemäß heißt: Macht, zum Teufel, damit, was ihr wollt. Diese sprach mir aus der Seele.

Nein, ich weigere mich, meine Konzetration auf so etwas in meinen Augen völlig nutzloses und überflüssiges (solang man nicht kommzeriellen Zwängen unterliegt) ablenken zu lassen. Ich werde nicht den Hobbyjuristen zu spielen auch nur versuchen.
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