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Gendering in Jobangeboten

Ein Thema von stahli · begonnen am 28. Nov 2021 · letzter Beitrag vom 7. Apr 2022
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Redeemer

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#1

AW: Suche: Softwareentwickler:in (m/w/d) Delphi

  Alt 29. Nov 2021, 18:35
Mein Fehler, für mich sah es nach generischen Gattungsbegriff aus, weil ich das installiert habe:
https://chrome.google.com/webstore/d...omlkcdapbegaff
Hatte ich nicht mehr dran gedacht.
Das jetzt noch für gesprochene Sprache!
Gendern scheint was für junge Leute zu sein und gerade beim ZDF verstehe ich es daher nicht, da die in jeder Sendung locker jeden Zuschauer unter 60 persönlich begrüßen könnten (wenn es datenschutzrechtlich erlaubt wäre). Nicht umsonst läuft dort ausschließlich Werbung für Medikamente.

Ich finde aber, man muss Leute, die Gender Studies studieren, auch unterstützen. Ich fordere vielen Jahren "Kommunikation mit dem Arbeitsamt" als Pflichtmodul für Gender Studies bereits im ersten Semester, damit man auf das Leben nach dem Studium vorbereitet ist. Da Gender-Studies-Studierende sehr lange studieren, im letzten Semester am besten nochmal – bis dahin hat man das bestimmt vergessen und auch das Formular für Hartz IV wurde zehnmal geändert.
Ich kann ja durchaus verstehen, dass man etwas studieren möchte, das sich mit nur zwei verschiedenen Ausprägungen beschäftigt – aber ich hab mich für Informatik entschieden.
Janni
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Gausi

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#2

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 29. Nov 2021, 18:56
Das schönste (im Sinne von "absurdeste") Beispiel von Gender-Sprache habe ich vor einiger Zeit mal live erlebt. War auf einer caritativen Veranstaltung mit Spendensammlung für ... ich weiß nicht mehr was. Anwesend waren auch ein paar Schwestern aus einem Nonnenkloster aus [irgendwo weit weg], die mit diesem Projekt eng verbunden waren und sind.

Begrüßt wurden sie von unserem Oberbürgermeister mit den Worten "Ich möchte auch ganz herzlich die Schwestern und Schwesterinnen aus [Kloster] in [Land] begrüßen, die heute hier bei uns sind ..."

Für mich ist seitdem ziemlich klar, dass das alles nur hohle Phrasen sind, und mit "Sprache erzeugt Bilder im Kopf", was ja oft als Argument angebracht wird, nur wenig zu tun hat.
Being smart will count for nothing if you don't make the world better. You have to use your smarts to count for something, to serve life, not death.
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Redeemer

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#3

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 29. Nov 2021, 19:15
Für mich ist seitdem ziemlich klar, dass das alles nur hohle Phrasen sind, und mit "Sprache erzeugt Bilder im Kopf", was ja oft als Argument angebracht wird, nur wenig zu tun hat.
Dazu fällt mir Olaf Scholz ein, der oft das doppelte Maskulinum benutzt, z.B. "Bürger und Bürger".
Janni
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jaenicke

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#4

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 29. Nov 2021, 19:33
Für mich ist seitdem ziemlich klar, dass das alles nur hohle Phrasen sind, und mit "Sprache erzeugt Bilder im Kopf", was ja oft als Argument angebracht wird, nur wenig zu tun hat.
Es mag ja sein, dass das bei manchen unpassende Bilder im Kopf erzeugt.
Das Problem ist aber, dass diejenigen (wenigen, siehe Studien), bei denen diese Bilder entstehen, nicht überlegen warum bei ihnen solche Bilder und Eindrücke entstehen (was ja ein Psychologe vielleicht klären könnte), sondern allen anderen vorschreiben wollen, dass sie anders sprechen müssen, nur damit bei dieser Minderheit nicht falsche Bilder und Vorstellungen entstehen.

Ich habe ein viel größeres Problem mit denjenigen, die hinter normalen Begriffen oder Formulierungen stets Angriffe vermuten. Ich wäre auf viele herbeikonstruierte Zusammenhänge im Leben nicht gekommen und ich bin mir sicher, dass das 99% der Menschen auch so geht (bzw. das zeigen ja auch entsprechende Untersuchungen).

Genauso bei Werbung von Firmen: Da werden dann Zusammenhänge an den Haaren herbeigezogen, nur damit man sich selbst als der Entdecker eines neuen "Skandals" hervortun kann.

Bei Begriffen, die z.B. als Beleidigung auch eingesetzt werden, sieht es natürlich anders aus. Die wegzulassen, macht ja Sinn. Das betrifft allerdings nur einen kleinen Teil der diskutierten Begriffe.
Sebastian Jänicke
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Geändert von jaenicke (29. Nov 2021 um 19:35 Uhr)
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stahli

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#5

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 29. Nov 2021, 19:43
Dann will ich mal einen sehr erhellenden Beitrag verlinken: https://www.belleslettres.eu/content...eddeutsche.php
Insbesondere ab 1:10 h wird auf solche Studien eingegangen.

Falls jemand noch mehr will:
https://youtu.be/ThK0UjdPELM
https://youtu.be/Ri-kVYDTEAk

(Wir sind ja in K&T da ist das hoffentlich mal erlaubt...)
Stahli
http://www.StahliSoft.de
---
"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)
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Gausi

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#6

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 05:34
Insbesondere ab 1:10 h wird auf solche Studien eingegangen.
Ich hab an die Stelle mal reingescrollt. Ich kann nicht behaupten, dass ich ein Freund des Genderns bin, und ich stolpere auch beim hören oder lesen über jedes "[Pause] Innen". Aber - nichts für ungut - dieses Video scheint mir Techniken anzuwenden, die auch bei den "Querdenkern" sehr beliebt sind, wenn sie nachweisen wollen, dass die gängigen Studien der Virologen alle Unsinn sind. Aussagen daraus würde ich sehr, seeehhhr kritisch sehen. Besonders dann, wenn die der eigenen Meinung entsprechen.

Ich würde zustimmen, dass viele der Gender-Studien problematisch sind. Aber wenn ich wirklich ehrlich bin, dann erzeugt das generische Maskulinum auch bei mir häufiger im Kopf Bilder von männlichen als von weiblichen Personen. Das wird aber überlagert, falls ich für die angesprochene Gruppe persönliche Erfahrung gesammelt habe. Bei "Ärzte" kommt mir z.B. mit als erstes meine Kinderärztin in den Sinn (warum auch immer, ist halt so), oder aber mein aktuelles Hausarzt-Ehepaar. Bei "Architekten" ist das anders. Da habe ich keine Erfahrung mit, und dann kommt halt das Klischee-Bild von einem Mann. Das wird bei "Architekt_Innen" nicht besser. Dann denke ich zuerst an Grammatik. Oder aber (in diesem ganz speziellen Fall) an "innen" oder "außen".

@jaenicke: Das meinte ich mit Bildern im Kopf: Begriff "Ärzte" lesen oder hören -> Bild von einem männlichem Arzt im Kopf. Gar nicht auf Minderheiten und/oder beleidigendes bezogen.
Es mag ja sein, dass das bei manchen unpassende Bilder im Kopf erzeugt.
Das Problem ist aber, dass diejenigen (wenigen, siehe Studien), bei denen diese Bilder entstehen, nicht überlegen warum bei ihnen solche Bilder und Eindrücke entstehen (was ja ein Psychologe vielleicht klären könnte), sondern allen anderen vorschreiben wollen, dass sie anders sprechen müssen, nur damit bei dieser Minderheit nicht falsche Bilder und Vorstellungen entstehen.
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Rollo62

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#7

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 06:57
Begrüßt wurden sie von unserem Oberbürgermeister mit den Worten "Ich möchte auch ganz herzlich die Schwestern und Schwesterinnen aus [Kloster] in [Land] begrüßen, die heute hier bei uns sind ..."

Für mich ist seitdem ziemlich klar, dass das alles nur hohle Phrasen sind, und mit "Sprache erzeugt Bilder im Kopf", was ja oft als Argument angebracht wird, nur wenig zu tun hat.
Wohl wahr.
Mal angenommen wir hätten das Gendern schon zu 100% eingeführt, überall.
Wem*innen wäre damit geholfen ?
Bekämen dann gut ausgebildete Frauen besser bezahlte High-Tech Jobs, gäbe es weniger Gewalt gg. Frauen, gäbe es mehr spezifische Bildungsprogramme für Frauen, würden Frauen dann nicht mehr blöd angemacht, ... ?

Das Gendern und Co sind halt alles nur Nebelkerzen, die den Status Quo weiter einfrieren sollen,
während draussen alles schön beim Alten bleibt.
Deswegen hatte ich schon immer so meine Probleme mit dem Feminismus, so wie mit allen *ismen
Mit den Frauen war eigentlich schon immer Alles in Ordnung, im Gegenteil, man sollte mal so manchen Männern wieder mal ein paar Grundwerte beibringen.
Besonders schlimm finde ich es wenn Frauen meinen sie müssten jetzt alle üblen Tugenden der Männer (Rauchen, Komasaufen, Rülpsen, Furzen, ...) übernehmen, ich finde das altmodische Zwei-geschlechtermodell eigentlich gar nicht so schlecht (falls es demnächst überhaupt noch zwei Geschlechter geben wird).
Jetzt auch noch alle sonstigen XYZ Geschlechter gleichschalten zu wollen grenzt schon an Totalitar*ismus.

Ich bin eher der Verfechter dass man sich lieber die jeweilige Person ansehen soll, und dass ohne eine irgendeine willkürliche Vorauswahl ( weder ins plus noch ins minus ).
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TigerLilly

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#8

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 07:54
Ich bin ein Verfechter des Genderns. Sprache formt und bestimmt unsere Welt. Ja, neben vielem anderen. Ja, es gibt auch viele andere wichtige Sachen. Ja, man kann sich auch um vieles andere kümmern. Gendern ist nur ein Baustein. Sprache ändert sich fortwährend. Niemand spricht noch althochdeutsch. Die "innen"-Pause haben wir auch beim Spiegelei und beim Rührei. Auch bei den Hühneinnenfilets haben wir das, wobei manche das fälschlicherweise für gegendert halten. Also: WTF?

"Neger", "Eskimo", "bis zur Vergasung", "durch den Rost fallen" - wir passen unsere Sprache aktiv an, manche Dinge sagen wir nicht mehr und andere kommen dazu.

Vielleicht wäre es anders, wenn wir in einer Welt lebten, in der die Geschlechter tatsächlich gleich berechtigt wären. Aber solange es eine gläserne Decke gibt, solange es einen Gender-Pay-Gap gibt, solange es Femizide gibt, solange sollten wir Gendern und Quoten als Optionen sehen.
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Rollo62

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#9

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 11:02
Ich bin ein Verfechter des Genderns. Sprache formt und bestimmt unsere Welt.
Richtig, Ich sehe da nur die Herangehensweise als Problem an, wenn doch das Ziel gleich sein soll.
Wollen wir das von "oben" straff verordnet bekommen, und wäre es nicht besser wenn das von "unten" sanft gelernt würde ?

Welche "Lösung" würde wohl die besseren Ergebnisse und Akzeptanzwerte in der Gesellschaft liefern ?

Muss aber nicht immer so "sanft" bleiben wie ich das gerne hätte:
Zum Beispiel auch: Warum werden nicht schon längst die bestehenden Gesetze, z.B. bei Beleidigungen, ganz rigoros angewandt ?

Geändert von Rollo62 (30. Nov 2021 um 11:05 Uhr)
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TigerLilly

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#10

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 11:41
Richtig, Ich sehe da nur die Herangehensweise als Problem an, wenn doch das Ziel gleich sein soll.
Wollen wir das von "oben" straff verordnet bekommen, und wäre es nicht besser wenn das von "unten" sanft gelernt würde ?
Naja, nur weil es "von oben" kommt (kommt das Gendern wirklich von dort? Nein.) muss man es ja nicht ablehnen. Sprache wird nicht verordnet, sie wird vielleicht mit Verzögerung vom Duden geodnet und systematisiert, aber gesprochen und gestaltet wird sie von uns.

@Stahli: "Bürgerinnen" sind z.B. "weibliche Bürger" Das hast du falsch verstanden.
WENN man das generische Maskulinum verwenden möchte, DANN meint "Bürger" Männer und Frauen. "weibliche Bürger" ist immer ein sinnloses Konstrukt, Frauen sind immer Bürgerinnen. Es gibt keine weiblichen Ärzte, es gibt Ärztinnen.

WENN man das generische Maskulinum nicht verwenden möchte, sondern die sprachliche Sichtbarkeit von Frauen betonen möchte, DANN sagt man "Bürgerinnen und Bürger", dann ist das "Bürger" aber auch kein generisches Maskulinum mehr.
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